DE74264C - Vorrichtung zur Verhinderung der Copsknotenbildung im Webschützen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 86: Weberei.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine im Innern des Webschützens anzubringende Vorrichtung, die dazu dient, die so störende Bildung von Copsknoten, die sogenannten Lorken, welche durch das Abschlagen ganzer Bewickelungsschichten entstehen, zu verhindern. Bei den bisherigen Anordnungen, die nur sehr unvollkommen die Lorkenbildung verhinderten, war man genöthigt, den Cop ganz straff in den Webschützen einzupressen, wodurch nicht selten Zersprengungen desselben eintraten. Andere dahin zielende Vorrichtungen haben sich nicht bewährt, da bei denselben die durch das plötzliche Anhalten des Webschützens gemä'fs dem Trägheitsgesetze sich äüfsernde Bewegung nicht mit in Betracht gezogen wurde.

Die vorliegende Erfindung beseitigt alle diese Uebelstände dadurch, dafs dieselbe einestheils die dem Fachmann bekannte Thatsache, dafs, sobald ein mäfsiger, sich stets gleichbleibender Druck in der Längsrichtung des Cop gegen denselben ausgeübt wird, eine Copsknotenbilgung nicht eintritt, anderntheils in richtiger Beurtheilung der beim plötzlichen Anhalten des Schützens am Ende seines Hin- und Herganges auftretenden Kräfte zur Bethätigung der Vorschubmechanismen, welche aus einem auf einer mit Sperrzähnen versehenen Schiene gleitenden, gegen den Cop andrückenden Schlöfschen bestehen, benutzt.

Auf beiliegender Zeichnung stellt dar:

Fig. ι einen Längsschnitt des Webschützens mit der vorliegenden Verbesserung,

Fig. 2 eine Draufsicht,

Fig. 3 einen Querschnitt,

Fig. 4 eine Seitenansicht des Schlöfschens,

Fig. 5 eine Draufsicht,

Fig. 6 eine hintere Ansicht,

Fig. 7 eine Vorderansicht,

Fig. 8 eine Seitenansicht der mit Sperrzähnen versehenen Schiene b,

Fig. 9 eine Draufsicht,

Fig. ίο einen Querschnitt.

Auf dem Boden des Webschützens α ist eine mit Sperrzähnen versehene, unten behufs Führung des darauf befindlichen Schlöfschens etwas abgesetzte Schiene b befestigt. Auf derselben gleitet ein mit seinen umgebogenen Kanten c die Schiene b umfassendes Schlöfschen rf,'dessen Vordertheil e aufgebogen ist und gegen den eingelegten Cop angeprefst wird. Ein auf dem Schlöfschen d drehbar befestigter Klinkenhebel/ besitzt am vorderen Hebel einen Sperrzahn g, der, durch die Feder h beeinflüfst, stets in die Sperrzähne der Schiene b eingreift. Die Anordnung des Klinkenhebels sowie der Feder können je nach Geschmack und Einrichtung eine verschiedene sein.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist nun folgende: . Der Cop wird wie gewöhnlich in den Schützen eingelegt und das Schlöfschen d an das hintere Ende des Cop angedrückt. Infolge des Abwickeins von Fäden wird das Schlöfschen lose an dem Cop anliegen. Beim jedesmaligen Wechseln des Schützens wird durch das plötzliche Anhalten· desselben das Schlöfschen gemäfs den Trägheitsgesetzen aus der Ruhe in die Bewegung übergehen und somit einen Druck gegen den Cop ausüben. Diese Kraft kann man Trägheitskraft nennen, und wirkt dieselbe dergestalt auf das lose an

dem Cop anliegende Schlöfschen d, dafs dasselbe an ein oder zwei Zähnen der Schiene b vorbeigleitet und so sich wieder fester an die hintere Seite des Cop anlegt. Ein Zurückgleiten des Schlöfschens wird durch den Eingriff des Klinkenhebels in die Zähne der Schiene b verhindert.

Beim jedesmaligen lockeren Anliegen des Schlöfschens an dem Cop wird der vorhin beschriebene Vorgang sich wiederholen, somit stets ein gleichmäfsiger Druck in der Längsrichtung des Cop erzeugt und dadurch die so störende Copsknotenbildung verhindert.

Die hier beschriebene Vorrichtung wirkt, wie aus dem Obigen hervorgeht, automatisch, d. h.

je nach der Menge der abgewickelten Fäden wird ein selbsttätiges Andrücken des Schlöfschens an den Cop erzielt.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüch:

   Selbstthätig wirkende Vorrichtung an Webschützen zur Verhinderung der Copsknotenbildung, bei welcher die beim plötzlichen Anhalten des WebschUtzens auftretende Trägheitskraft eines auf einer Schiene (b) oder dergleichen gleitenden Schlöfschens (d) den Cop stets nach dem Auge des Webschützens zu drückt, wobei eine entsprechende Sperrvorrichtung ein Zurückgehen des Schlöfschens verhindert.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.