DE741361C - Waschmittel fuer lebendes Haar - Google Patents

Waschmittel fuer lebendes Haar

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DE741361C
DE741361C DEF76778D DEF0076778D DE741361C DE 741361 C DE741361 C DE 741361C DE F76778 D DEF76778 D DE F76778D DE F0076778 D DEF0076778 D DE F0076778D DE 741361 C DE741361 C DE 741361C
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  • Waschmittel für lebendes Haar Die vorliegende Erfindung betrifft Waschmittel für lebende Haare. Wie Untersuchungen gezeigt haben, sind die alkalisch reagierepden Waschmittel, wie Seife u. dgl., praktisch unbrauchbar, da sie das lebende Haar in :erheblichem Maße zu schädigen vermögen. Die geringste Beeinträchtigung der Keratinsubstanz des Haares erfolgt im isoelektrischen Bereich. dieser Substanz, die Waschmittel sollten also ,einen PH-Wert von 5,6 bis 5,9 zeigen. Je näher man diesem Werte kommt, desto günstiger. Daher hat sich auch die Verwendung der neuen kapillaraktiven Mittel, wie der aliphatischen Sulfonate bzw. Fettalkohoisulfate mit 12 und mehr Kohlenstoffatomen, bewährt, da die Lösungen der Alkalisalze bzw. der Ammonium- und Aminsalze dieser neutral oder nahezu neutral reagieren. Freilich mußte man feststellen, daß die mit solchen für die Textilwäsche in größerem Umfange angewendeten Waschmittel durchgeführte Wäschen lebenden Haares recht wechselnde Ergebnisse gaben. Einerseits -erwies sich ein Gehalt an anorganischen Verunreinigungen oft nicht erwünscht, so daß es schon vorgeschlagen worden ist, diese zu entfernen, was am einfachsten dadurch geschieht, daß man die Waschsalze in Alkohol löst, wodurch die anorganischen Salze ungelöst zurückbleiben.
  • Aber auch derartig gereinigte Produkte zeigten oft noch unerwünschte Nebenwirkungen auf das lebende Haar bzw. dessen Wurzel und den Haarboden. Durch Untersuchungen konnte nun festgestellt werden, daß daran gewisse organische Verunreinigungen die Schuld tragen. Es konnte festgestellt werden, daß beispielsweise die Fettalköholsulfate Verunreinigungen tragen, die wahrscheinlich als Dialkylsulfate aufzufassen sind. Für die Verwendbarkeit der Waschsalze der angegebenen Art erwies sich die Beseitigung dieser Verunreinigungen als noch erheblich wichtiger als die der verunreinigenden anorganischen Salze.
  • Erfindungsgemäß gelingt die Beseitigung dieser organischen Verunreinigungen auf etwa dem folgenden Wege: Durch ein organisches Lösungsmittel, welches keinen 'Sauerstoff im Molekül, also Benzin, Petroläther, Benzol, Toluol u. ä., auch die Halogenkohlenwasserstoffe, wie der Tetrachlorkohlenstoff oder das Chloroform, sind verwendbar, wenn sie auch die Eigenart zeigen, das Waschsalz in nicht unerheblichem Maße zu lösen. Diese Reinigung erfolgt dabei vorzugsweise durch Extrahieren der festen Substanz., etwa in einer Vorrichtung von Art des Soxleths.
  • Die so gereinigten Salze -zeigen eine außer. ordentliche Brauchbarkeit zur Wäsche lebenden Haares.
  • Diese Brauchbarkeit kann noch durch Zu. sätze abpuffernder und sauerstellender Art erhöht werden. Ein solcher Zusatz verhindert nämlich in an sich bekannter Weise eine unerwünschte Änderung des pfi-Wertes, sondern stellt diesen in dem günstigen Bereich ein und hält ihn dort.
  • Da die neuen Waschmittel eine außerordentlich stark entfettende Wirkung zeigen, wodurch das Haar geschädigt werden könnte, hat es sich ferner als vorteilhaft erwiesen, wenn man dem Waschsalz bzw. seiner Lösung einen brauchbaren Fettstoff zusetzt.
  • Die hohe Verträglichkeit der Waschsalze dieser Art estattet es weiterhin, dem Salz bzw. seiner' Lösung haarschonende Zusätze einzuverleiben. Diese wirken einerseits unmittelbar durch einen Schutz. des Haares, indem sie etwa dessen Quellung hindern, also als Adstringentia wirken wie gewisse Gerbstoffe natürlicher oder künstlicher Art, andererseits wirken gewisse Zusätze mittelbar, indem sie die Waschkraft erhöhen und dadurch gestatten, die Waschmittelmenge herabzusetzen. Solche Mittel sind z. B. Metaphosphate, ähnlich auch wasserlösliche Oxalate, oder auch die das Schäumen unterstützenden Verbindungen wie niedrigermolareAxkoholsulfate, wie die Octanolsulfate, Türkischrotöle, Saponine. Im gleichen Sinne -,,wirken übrigens auch schonende, den Eiweißabbau hemmende kolloidal lösliche Verbindungen, wie Eiweiße, Eiweißabbauprodukte, auch Zucker usw.
  • Der Zusatz von gasentwickelnden Stoffen, insbesondere sauerstoffentwickelnden ist ebenfalls sehr oft von Vorteil, wobei man gleichzeitig oft eine erwünschte Bleichung nebenher zti erzielen vermag.
  • Von Vorteil kann dabei ein Zusatz von Phosphationen, Oxalationen oder anderen aliphatischen Ionen sein, da sie dein bleichenden Mittel die vergilbende Wirkung zu nehmen vermögen.
  • vVeiterhin ist der Zusatz von geruch- oder farbgebenden Zusätzen, von haarwuchserhaltenden bzw. -fördernden Mitteln möglich.
  • Bevor die Erfindung an Hand einiger Beispiele erläutert werden soll, sei beispielsweise eine Reihe von als Naschsalzen brauchbaren Verbindungen aufgezählt.
  • Salze von Schwefelsäureestern: Dodecan,lsulfate, Tetra-, Hexadecanolsulfate, «wie die Natrium-, Kalium-, Ammonium--, Ätlianolamin- und Triäthanolaminsalze. Salze des sulfonierten Ricinus.ölsäurebutylesters und des sulfonierten Olsäureamids, andere Sulfonate: dodecanolstilfosaures Ätlianolamin, octadecoyloxäthansulfosaures Natrium, octadecenco-:1-methylaminoäthanstilfosaures Natrium, chloroctadecenoylaniinoäthansttlfosaures Ammonium, octadecenoylaminosulfosalicylsätire (als Natrium- usw. Salz) hexydecoylamitioätlianschwefelsaures Natrium, Hexadecylamid der Methionsätire als Natriumsalz. Beispiele: i. ioo Gewichtsteile dodecylsch4@-efelsatires Natrium «-erden mit Petrolätlier extrahiert, so daß der unstilfierte Dodecylalkohol und andere -wasserunlösliche Nebenprodukte entzogen «-erden. Nach dem Trocknen erhält man ein. als Waschmittel hervorragend geeignetes Präparat, welches jedoch noch griißere Mengen Natriumsulfat enthält. Kocht man das Gemenge mit dem dreifachen Gewicht an Alkohol, so geht das sulfosaure Salz in Lösung, während das Natriumsulfat un-"elöst zurückbleibt. W-11 man Lösungsmittel sparen, so extrahiert man in einem der gebräuchlichen Soxlethapparate. Das gereinigte Produkt kristallisiert aus der alkalischen Lösung beim Erkalten in schönen Blättchen, die sich in Wasser völlig klar und mit spielender Leichtigkeit lösen. Das Wasch-und Netzvermögen der wäßrigen Lösung ist hervorragend. Ungereinigtes Präparat enthält meist mehr als 2 bis 30:"0, oft io0o und darüber an L nsulfiertem. Die Waschkraft eines Präparates mit 20-o unsulfoniertein Alkohol ist ungefähr i o bis i50 o geringer als die eines davon befreiten Präparates. Das Waschmittel vermag Haar oberflächlich so weitgehend zu entfetten, daß es empfehlenswert ist, zur Erhöhung der Geschmeidigkeit wieder Fettstoff zuzusetzen. Dies kann durch Nachbehandlung des Haares etwa mit einem Präparat, «-elches gereinigtes Wollfett in Emulsion oder Octadecanol mit einem Emulgator enthält. Empfehlenswert ist auch die Zugabe eines adstringierenden Mittels, obwohl das Waschsalz selbst eine gewisse adstringierende Wirkung auszuüben vermag, vorzugsweise wenn es in saurem Zustande zur Anwendung gelangt. An Stelle des genannten Waschmittels kann man auch das oleoylmethylaminoäthansulfosaure oder hexadecoyloxyäthansulfosaure Natrium oder TriäthanoIamin einem Rcinigungsprozeß gemäß dem vorstehend Beschriebenen unterwerfen. Ferner brauchbar sind die sich von höheren Chloralkoholen ableitenden Estersalze. Als fettende Substanz kann man auch einen höheren aliphatischen Alkohol, und zwar Cetylalkohol oder ein Wachs, wie N@'alrat, gegebenenfalls auch ein Alkylchlorid mit 12 und mehr Kohlenstoffatomen oder ein fettes 01 tierischer Herkunft verwenden. Zur Erläuterung des Effektes diene das folgende Versuchsergebnis a) Dodecanolschwefelsaures Natrium (handelsübliche Ware mit 30% anorganischen Verunreinigungen). o,i% Schaumhöhe: nach 3 Minuten 2ä cm. Schaummenge: nach 3 Minuten 33 ccm.. o, äoiö Schaumhöhe: nach 3 Minuten 3 q. cm.
  • b). Dasselbe Präparat, nach Beispiel i gereinigt. o, i % Schaumhöhe: nach 3 Minuten 34. c'm. Sdhaummenge: nach 3 Minuten ¢9 ccm.
  • Es geht hieraus also hervor, daß die Schaumkraft des gereinigten Produktes in o, i %iger Lösung sogar der des ungereinigten Produktes in o,20;oiger Lösung überlegen ist.
  • 2. Ein Waschmittel mit bleichender Wirkung erhält man aus einem von anorganischen Nebenprodukten befreiten octadecylsulfomonopersaurem Natrium, dem vorteilhaft ein Katalysator, .etwa ein Enzym (Peroxyd'ase, Lipase) oder ein Mangansalz zugesetzt wird. Das Haar wird reit diesem Mittel eingestäubt und dann mit Wasser oder mit einer Lösung dieses Mittels etwa 3 Minuten lang unter häufigem Drücken behandelt, neben einer sehr guten Waschwirkung ist eine sehr gute Bleichwirkung festzustellen. Zweckmäßig ist es, dem Mittel auch noch eine Verbindung zuzusetzen, die die Lösung des Wasch- und Bleichmittels auf einen niedrigeren PH-Wert einstellt, so daß die Bleichung auch in ganz schwachsaurem Bereich erfolgen kann.
  • An Stelle des bleichenden Waschmittels kann man auch ein Gemisch von Bleich-und Waschmittel verwenden, etwa eine der in Beispiel i angegebenen Verbindungen unter-Zusatz ehes Salzes, einer anderen Sulfomonopersäure, etwa der Sobutylnaphthalinsulfomonopers.äure, oder eine Wasserstoffsuperoxyd abspaltende Verbindung, wie das Harnstoffperoxyd, oder ein P.erborat oder ein anderes gebräuchliches Bleichmittel. Das Einstellen auf sauren Bereich kann durch Citronensäure oder vorteilhaft durch Oxalsäure erfolgen. Ebenso sind verwendbar saure Oxalate.
  • 3. Zu 8o Teilen tetradecylschwefelsaurem Natrium, dem nach der Reinigung gemäß Beispiel I o,2 bis o, 5 % Äthal und 2% gereinigtes Wollfett zugegeben -wurden, setzt man noch 2o0jb ,l,mmoniumbicarbonat zu. Das mit verdünnter Citronensäure oder Citronensaft behandelte Haar wird mit diesem Waschmittel mit etwa 3 5 bis q.0° -während einer Dauer von 5 Minuten behandelt. Hierbei setzt eine rege Kohlensäureentwicklung ein, wodurch eine starke Schaumbildung erfolgt. Diese Schaumbildung besitzt die Eigenart, den Schmutz zu umhüllen und ihn besonders leicht zu entfernen. Durch die Kohlensäureentwicklung wird eine gelinde Massage aufdie Haut ausgeübt, der eine wohltuende Wirkung auf das Haarwachstum zugesprochen wird. Der pH-Wert der Mischung liegt etwa bei 6,5.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Waschmittel für lebendes Haar, hergestellt- aus Stoffen der allgemeinen Formeln R - S O, Me und R - P O#,-Ate Me', worin R ein aliphatischer Rest mit 12 und mehr Kohlenstoffatomen ist, der mit dem Säurerest unmittelbar oder über ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, .eine Säureamidalkylen- oder eine Säureoxydalkylengruppe verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß diese Stoffe durch Behandeln mit Kohlenwasserstoflen, wie Benzin, Petroläther u. dgl., von organischen wasserunlöslichen Verunreinigungen befreit wurden.
  2. 2. Waschmittel nach Anspruch i unter Zusatz von bleichenden, fettenden, geruchgebenden, färbenden, schäumenden, gasentwickelnden, das Material schonenden, die Waschwirkung- erhöhenden, abpuffernden u. dgl. Stoffen,.
DEF76778D 1933-12-19 1933-12-19 Waschmittel fuer lebendes Haar Expired DE741361C (de)

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DE (1) DE741361C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE968790C (de) * 1950-08-25 1958-03-27 Kurt Lindner Dr Wasch-, Netz- und Dispergiermittel
DE1263213B (de) * 1964-11-12 1968-03-14 Henkel & Cie Gmbh Waschmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE968790C (de) * 1950-08-25 1958-03-27 Kurt Lindner Dr Wasch-, Netz- und Dispergiermittel
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