DE741038C - Verfahren zur Herstellung von Lactamen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lactamen

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DE741038C
DE741038C DEI66629D DEI0066629D DE741038C DE 741038 C DE741038 C DE 741038C DE I66629 D DEI66629 D DE I66629D DE I0066629 D DEI0066629 D DE I0066629D DE 741038 C DE741038 C DE 741038C
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DE
Germany
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acid
lactams
hydrogen
catalyst
ammonia
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Expired
Application number
DEI66629D
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English (en)
Inventor
Dr Otto Drossbach
Dr Heinrich Hopff
Dr Karl Huttner
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Lactamen Lactame werden meist durch Überführung cyclischer Ketone in ihre Oxime und Beckmannsche Umlagerung der Oxime hergestellt. Es sind also zwei Verfahrensschritte erforderlich, von denen der zweite nur schwer in technischein Maßstab zu beherrschen ist, da die Umlagerung sehr heftig vor sich geht und leicht zu Überhitzungen oder gar Explosionen Anlaß gibt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in einer Stufe Lactame herstellen kann, wenn man Dicarbonsäuren, deren Kettenlänge die Bildung von Lactainen ermöglicht, die also mindestens 4, vorteilhaft aber 6 und. mehr Kohlenstoffatorne besitzen, in Dampfform mit Ammoniak und Wasserstoff bei erhöhter Temperatur über hydrierend und wasserabspaltend wirkende Katalysatoren leitet. Zweckmäßig verwendet man solche Katalysatoren, die als hydrierend wirkenden Bestandteil die üblichen Hydrierungskatalysatoren, wie Nickel, Kobalt und Kupfer, und als wasserabspaltenden Bestandteil übliche Dehydratisierungskatalysatoren, wie Phosphors4ure oder Borsäure, enthalten. Von beiden Bestandteilen verwendet man. ausreichende Mengen, so daß sowohl die Hydrierung als such die Wasserabspaltung im gewünschten .Maß vor sich geht. Meist empfiehlt es sich, beispielsweise das Nickel und die Phosphorsäure in etwa äquivalenten Mengen anzuwenden; im allgemeinen ist es vorteilhaft, einen kleinen Überschuß der hydrierenden Komponente zu benutzen. Ein Überschuß der wasserabspaltenden Komponente, z. B. der Phosphorsäure, begünstigt die Bildung von Nitrilen und Amiden. Katalysatoren mit alkalischer Reaktion sind unvorteilhaft. Man kann die Katalysatoren auf Trägern, z. B. Bimsstein, Kieselgel, oder im Gemisch mit inerten Stoffen anwenden.
  • Geeignete Dicarbonsäuren sind beispielsweise Glutarsäure, Pimelinsäure und vor allem Adipinsäure. Die Dicarbonsäuren könilen auch in Form ihrer Anhy dride angewandt werden. Die Behandlung kann bei Temperaturen von ioo bis 35o° durchgeführt werden, jedoch ist es zweckmäßig, möglichst gelinde Temperaturen anzuwenden und 300' nicht zu überschreiten. Sehr geeignet sind Temperaturen zwischen 150 und 26o°.
  • Das Verfahren kann bei gewöhnlichem Druck ausgeführt werden, jedoch ist es auch möglich, bei erhöhtem oder erniedrigtem Druck zu arbeiten. Die Verweilzeit wählt man -in Abhängigkeit von dem Katalysator, der Temperatur und der angewandten Säure so, daß unerwünschte Nebenreaktionen, die bei zu kurzem oder zu langem Verweilen im Kontaktraum auftreten, möglichst vermieden werden.
  • Die Dicarbonsäuren sind in Anwesenheit von Wasserstoff und Ammoniak der verschiedenartigsten Umwandlung fähig. Die Zahl der denkbaren Reaktionsprodukte ist sehr groß, je nachdem ob nur eine oder beide Carboxylgruppen reduziert oder in die Nitrilgruppe übergeführt und gegebenenfalls dann reduziert werden, ob Kohlensäure abgespalten wird usw. Es ist daher überraschend, daß es gelingt, in einer Stufe aus den Säuren die technisch wichtigen Lactame herzustellen.
  • Beispiel i .
  • ioo Gewichtsteile Adipinsäure werden rasch verdampft und in i Stunde zusammen mit 155 Gewichtsteilen Ammoniak und 9 Gewichtsteilen Wasserstoff bei Zoo bis 22o' über 375 Gewichtsteile eines N ickelphosphatkatalysators geleitet, der durch Vermischen von .4,5 kg Nickelcarbonat, 1,2 kg Phosphorsäure, 3 kg Wasser und 3o 1 Bimsstein in Erbsengröße und Eindampfen der Masse unter Rühren bis zur Trockne und Reduktion mit Wasserstoff bei 35o' erhalten wurde. Das das Reaktionsgefäß verlassende Gemisch wird abgekühlt und mit Wasser gewaschen. Man erhält e-Caprolactam neben s-Aminocapronitril sowie geringen Mengen vön Diaminen. Das Lactam kann durch Destillation unter vermindertem Druck in reiner Form gewonnen werden.
  • An Stelle des angegebenen Kataly Bators kann man auch einen aus 5 kg Nickelcarbonat, 5 kg Kobaltcarbonat und 3 kg Phosphorsäure unter Verwendung voll ioo 1 Bimsstein in ent-.prechender Weise hergestellten und 9 Stunden lang reduzierten Katalysator verwenden. Leitet man über 1 1 des Katalysators stündlich bei 21o bis 220' ein Gemisch von 12o 1 Wasserstoff mit 18o 1 Ammoniak, das im Kubikmeter 67 g Adipinsäuredampf enthält, so erhält man ebenfalls Caprolactam in guter Ausbeute neben Adipinsäuredin.itril.
  • Beispiel Über 1 1 des im Beispiel i beschriebenen Nickelphosphatkatalysators leitet man bei 25o° in i Stunde ein Gemisch aus ioo 1 Ammoniak, 5o 1 Wasserstoff und 23 g dampfförmiger Adipinsäure. Beim Abkühlen des Reaktionsgemisches scheidet sich zunächst festes E-Caprolactam ab. Bei weiterem Abkühlen wird auch ein flüssiges Reaktionsprodukt kondensiert, das sich in ölige Anteile und bei der Reaktion gebildetes Wasser trennt. Das Öl wird unter vermindertem Druck-
    destilliert, wodurch das Caprolactol von ge-
    bildeten Nebenprodukten, wie Aminocapronitril undHexamethylenimin, abgetrennt wird. Beispiel 3 Man leitet stündlich 8o 1 auf 18o' erwärmten Wasserstoff durch geschmolzene, auf i8o° erwärmte Glutarsäure. Der mit Glutarsäure beladene Wasserstoffstrom wird mit einem Strom von stündlich 4o 1 Ammoniak, das auf 300' erhitzt ist, vereinigt. Der v ereinigte Gas-Dampf-Strom wird über 11 eines auf Bimsstein niedergeschlagenen Nickelphosphatkatalysators, der auf 285° erhifzt ist, geleitet. Das den Kontaktraum verlassende Gemisch wird abgekühlt und das abgeschiedene zitronengelbe Öl im Vakuum destilliert. Man erhält d-Valerolactain in einer Ausbeute von '5511, der Theorie. Es siedet unter einem Druck von 5 mm Quecksilber bei 1o8°. Sein Schmelzpunkt ist 40'.
  • Der erwähnte Katalysator wird hergestellt. indem man 22,5k- sekundäres Amilloiiiuiiiphosphat heiß in 1501 destilliertem '\@'asser löst und mit 66,7 kg Nickelcarbonat verrührt. Dazu gibt man iooo 1 gekörnten Bimsstein von etwa 6 mm Durchmesser und dampft die Masse unter gutem Rühren auf dem Wasserbad zur Trockne ein. Der getrocknete Katalysator wird 24 Stunden. lang bei 350° Mit @Vasserstoff reduziert.
  • Mit dem gleichen Katalysator kann nlan in entsprechender Weise Üernsteinsiiure in ;,-Butyrolactam vom Schmelzpunkt 25' und einem Siedepunkt voll l05° bei 5 111111 Quecksilberdruck umwandeln, wobei darauf Rüclcsicht zu nehmen ist, daß das Reaktionsgemisch lange genug im Reaktionsraum verbleibt, um möglichst völlige Umsetzung der 13)ernsteinsäure zu bewirken.
  • Beispiel 4 'Man leitet stündlich ein auf 2do- erhitztes, lllit 4g Adipinsäuredanipf beladenes Gemisch aus 2o 1 Ammoniak und ioo 1 Wasserstoff bei 285° über 1 1 eines Nickel-Borsäure-Phosphorsäurekatalysators.
  • Beim Abkühlen des Reaktionsgemisches scheidet sich ein klares, gebliches Öl ab, das der Destillation unter vermindertem Druck unterworfen wird. Nachdem geringe Mengen Wasser abdestilliert sind, erhält man zunächst eine Fraktion des azeotropischen Gemisches von Hexamethylenimin und Wasser; dann geht unter einem Druck von 5 mm Quecksilber bei 12o° C sehr reines s-Caprolactam über, das beim weiteren Abkühlen auskristallisiert und ohne weitere Reinigung einen Schmelzpunkt von 68° besitzt. Die Ausbeute an Hexamethylenimin beträgt i8 %, an e-Caprolactärn 45 % der Theorie. Der Katalysator ist durch Anteigen von 1o2 g ioo%iger Borsäure, 189 g ioo0%iger Phosphorsäure und 665 g Nickelcarbonat mit Wasser zu einem Brei, Vermischen mit io 1 gekörntem Bimsstein, Eindampfen zur Trockne und 18stündige Behandlung mit Wasserstoff bei 35o°- hergestellt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Lactamen, dadurch gekennzeichnet, daB man Dicarbonsäuren, deren Kettenlänge die Bildung von Lactamen ermöglicht, mit Ammoniak und Wasserstoff in Dampfform bei erhöhter Temperatur über hydrierend und wasserabspaltend wirkende Katalysatoren leitet.
DEI66629D 1940-03-05 1940-03-05 Verfahren zur Herstellung von Lactamen Expired DE741038C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1100025B (de) * 1956-05-28 1961-02-23 Inventa A G Fuer Forschung Verfahren zur Herstellung von ªŠ-Caprolactam
DE1100024B (de) * 1955-01-24 1961-02-23 Inventa A G Fuer Forschung Verfahren zur Herstellung von ªŠ-Caprolactam

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1100024B (de) * 1955-01-24 1961-02-23 Inventa A G Fuer Forschung Verfahren zur Herstellung von ªŠ-Caprolactam
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