DE346673C - Verfahren zur Darstellung hydrierter Anthrachinone - Google Patents

Verfahren zur Darstellung hydrierter Anthrachinone

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DE346673C
DE346673C DE1918346673D DE346673DD DE346673C DE 346673 C DE346673 C DE 346673C DE 1918346673 D DE1918346673 D DE 1918346673D DE 346673D D DE346673D D DE 346673DD DE 346673 C DE346673 C DE 346673C
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acid
anthraquinones
tetrahydronaphthalene
hydrogenated
preparation
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C50/00Quinones
    • C07C50/16Quinones the quinoid structure being part of a condensed ring system containing three rings

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung hydrierter Anthrachinone. Hydrierte Anthrachinone können durch unmittelbare Reduktion der Anthrachinone nicht dargestellt werden, weil bei der Reduktion auch die Chinongruppe angegriffen wird. Auch aus den hydrierten Anthracenen durch Oxydation mit Chromsäure u. dgl. sind diese Verbindungen nicht zu erhalten, weil hierbei eine zum- größten Teil völlige Zerstörung des Anthracenmoleküls erfolgt.
  • Es wurde nun gefunden; daß sich diese Produkte leicht aus dem Tetrahydronaphthalin und seinen Derivaten durch Synthese herstellen lassen. Bekannt ist, daß sich die Anhydride der Phtalsäurereihe mit Benzol und anderen aromatischen Kohlenwasserstoffen unter dem Einflüß von Aluminiumchlorid zu y-Ketoncarbonsäuren vereinigen, die sich weiterhin durch Erhitzen mit wasserentziehenden Mitteln - wie Phosphorpentoxyd, Chlorzink, konz. Schwefelsäure u. dgl. - teilweise zu Anthrachinonen kondensieren lassen.
  • Es war nun aber nicht ohne weiteres vorauszusehen, daß sich diese Methoden auf das Tetrahydronaphthalin und seine Derivate übertragen ließen; denn beispielsweise wirkt das Aluminiumchlorid, wie schon S c h a r -w i n (Berl. Ber. 35, 2511, r902) festgestellt hat, an sich so energisch auf das Tetrahydronaphthalin- ein; daß man eine leidliche Ausbeute an Ketonen bei der Einwirkung von Carbonsäurechloriden auf ein solches Gemisch nur bei sehr starker Verdünnung mit Schwefelkohlenstoff (r : 3o bis r : 55 1. c.), Einhaltung niedriger Temperatur und anderer Vorsichtsmaßregeln erzielen kann. In analoger Weise wurde auch hier bei zahlreichen Versuchen, die die Anwendung der Friedel-Craftschen Reaktion zwecks Verknüpfung von Allzyl- und Acylresten mit Tetrahydronaphthalin zum Gegenstand hatten, meist ein unbefriedigender Verlauf festgestellt, indem das Aluminiumchlorid schon bei niedriger Temperatur auf Tetrahydronaphthalin an sich in weitgehendster Weise spaltend und aufbauend einwirkt und die gewünschte Synthese infolgedessen entweder gar nicht oder nur in geringem Umfange vor sich ging.
  • Um so überraschender war es, das Phtalsäureanhydrid und ähnlich gebaute Säureanhydride vermittels Aluminiumchlorid glatt mit Tetra!hydronaphthalin vereinigt werden können, wenn man einen Tetrahydronaphthalinüberschuß vermeidet und an seiner Stelle das Reaktionsgemisch mit der zwei- bis dreifachen Menge Benzol oder ähnlichen aromatischen Kohlenwasserstoffen verdünnt. Die letzteren bleiben alsdann unverändert und man erhält lediglich die Vereinigungsprodukte des angewandten Tetrahydronaphthalins mit den obengenannten Anhydriden, wie Tetrahydronaphthoyl-o-benzoesäuren usw., als einheitlich zusammengesetzte Verbindungen, da ausschließlich die ß-Stellung im Tetrahydronaphthalin durch den Ketonsäurerest ersetzt wird.
  • Behandelt man nun diese Säuren, z. B. die ß - Tetrahydronaphthoyl - o - benzoesäure, mit wasserentziehenden Mitteln, wie Chlorzink, Phosphorpentoxyd, Essigsäureanhydrid, Säurechloriden, konz. Schwefelsäure u. dgl., in der Hitze, so erhält man meist Derivate einer Nebenform der y-Ketonsäuren, nämlich der Oxylactone, wie oder andere verwickelt zusammengesetzte Gemische, die sich wieder zur y-Ketonsäure aufspalten lassen. Läßt man aber absolute oder rauchende Schwefelsäure-nur kurze Zeit bei gelinder Wärme auf z. B. die Tetrahydronaphthoyl-o-benzoesäure einwirken, so entsteht in quantitativer Ausbeute ein Gemisch der beiden möglichen isomeren Tetrahydronaphthanthrachinone. Die so erhaltenen Hydronaphthanthrachinone sollen- vorwiegend Anwendung zur Herstellung von Farbstoffen und Arzneimitteln finden.
  • Beispiel. 25 Teile Phtalsäureanhydrid werden in j.o Teilen Tetrahydronaphthalin gelöst, mit 12o Teilen Benzol verdünnt und mit 25 bis 3o Teilen Aluminiumchlorid nach und nach unter Rühren versetzt. Das Gemisch wird mehrere Stunden unter fortgesetztem Rühren auf 6o bis 7o" erwärmt. Alsdann wird die Reaktionsmasse mit kaltem, angesäuertem Wasser zersetzt, wobei sich bereits der größte Teil der entstandenen ß-Tetrahydronaphthoylo-benzoesäure in weißen Kristallen absetzt ein kleinerer Teil der Säure ist in dem Benzol gelöst und wird diesem durch Laugenlösung entzogen. Die Säure kann aus Benzol oder Tetrachlorkohlenstoff., in welchem sie in . der Kälte schwer löslich ist, umkristallisiert werden und schmilzt dann bei 153 bis 155°. Sie ist charakterisiert durch ein in Wasser schwer lösliches Ammoniumsalz. Mit Essi-gsäureanhydrid gibt sie das wohlkristallisierende Acetyllacton der Formel . vom Schmelzpunkt 135 1. Leicht bildet sich auch der Methylester, welcher vielleicht auch als Methoxvlacton der Formel aufzufassen ist und bei 73 bis 7q.° schmilzt. Durch Reduktion mit Zink und Salzsäure, Alkaliamalgam und Wasser usw. gibt die Säure das ß-Tetrahydronaphthylphtalid der Formel neben einer ß-Tetrahydronaphthylphenylmethan-o-carbonsäure der Formel Clo Hl, C H2 ' C, H4- C O OH DieKondensation der Tetrahydronaphthoylbenzoesäure zu den .Anthrachinonen gelingt glatt in folgender Weise: q. Teile Tetrahydronaphthoyl-o-benzoesäure werden unterKühlung in etwa 5 Teilen Schwefelsäure, welche etwa 25 Prozent SO, enthält, aufgelöst. Die dunkelviolette Lösung wird 1o Minuten auf dem Wasserbad erwärmt. Eine herausgenommene, in verdünnte Sodalösung eingetragene Probe gibt dann an letztere keine unveränderte Säure mehr ab. Die Schmelze wird nun verdünnt, das ausgeschiedene Anthrachinongemisch abgetrennt, gewaschen und getrocknet. Das Gemisch kann zur Darstellung von Farbstoffen umnittelbar dienen. Will man es aber trennen, so gelingt dies leicht durch fraktionierte Kristallisation aus zunächst Benzol und dann Eisessig, in denen das niedriger schmelzende a-Tetrahydronaphthanthrachinon der Formel leichter löslich ist als das ß-Tetrahydronaphthanthrachinon der Formel Letzteres schmilzt bei 2i1°, ersteres bei z35°, beide bilden gelbe Nadeln, mit Zinkstaub und Alkalilauge geben sie beide die bekannte Anthra'ehinonreaktion. Es bilden sich dann die entsprechenden Anthrahydrochinone, die sich mit blutroter Farbe in der Lauge lösen, durch Schütteln mit Luft werden aus den roten Lösungen die gelben Anthrachinone wieder ausgefällt. Beide Anthraehinone sind durch Halogen, Schwefelsäure und Salpetersäure leicht substituierbar.
  • Ähnliche Produkte werden erhalten, wenn man an Stelle des in diesem Beispiel verwandten Tetrah_ydronaphthalins Homologe oder Derivate desselben. in Anwendung bringt.
  • Wird beispielsweise ß-Methylnaphthalin bei Gegenwart eines geeigneten Katalysators in an sich bekannter Weise hydrierd, so werden leicht und schnell 2 Mol: Wasserstoff absorbiert und hauptsächlich ar.2-Methyltetrahydronaphthalin als farbloses, bei 2i9 bis 222° siedendes öl erhalten.
  • Das so gewonnene Methyltetrahydronaphthaln wird mit demselben Gewicht Phtalsäureanhydrid und dem dreifachen Gewicht Benzol vermischt und mit etwa dem gleichen Gewicht Aluminiumchlorid in Portionen und unter Rühren und Erwärmen auf 6o bis 7o° versetzt. Nachdem die HCl-Entwicklung aufgehört hat, wird das Gemisch mit kalter verdünnter Salzsäure zersetzt, wobei sich die entstandene y- Ketonsäure als halbfeste Masse abscheidet und nur zum kleineren Teil in Benzol gelöst bleibt, dem sie aber durch Lauge entzogen werden kann. Die Säure wird in der eben ausreichenden Menge 2 n - Ammoniak aufgelöst und die Lösung mit Ammoniumchlorid versetzt, worauf sich das Ammoniumsalz der Ketonsäure als weißes Kristallpulver abscheidet. Die hieraus abgeschiedene Säure bildet nach Umkristallisieren aus Benzol oder Tetrachlorkohlenstoff feine Nadeln vom Schmelzpunkt i6o° und ist sehr wahrscheinlich als ar.3-Methyl-2-tetrahydronaphthylbenzoesäure anzusprechen. Bei kurzem (i i bis 1 3 Minuten) Erwärmen mit 2 Teilen 25prozentiger rauchender Schwefelsäure auf 6o bis 70° gibt sie als Hauptprodukt ein einheitliches, aus Alkohol in gelben Nadeln vom Schmelzpunkt i i9° kristallisierendes, sehr wahrscheinlich als 3-Methyltetrahydro-2, i-naphthanthrachinon anzusprechendes Anthrachinon

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUCH: Verfahren zur Darstellung hydrierter Anthrachinone, dadurch gekennzeichnet, daB man Tetrahydronaphthalin oder substituierte Tetrahydronaphthaline mit den Anhydriden der aromatischen Orthodicarbonsäuren, insonderheit Phtalsäureanhydrid, bei Gegenwart von Aluminiumchlorid unter Zusatz von Benzol und ähnlichen Verdünnungsmitteln bei gelinder Temperatur behandelt und die entstehenden y-I,Cetoncarbonsäuren durch Einwirkung eines Kondensationsmittels, insbesondere rauchender Schwefelsäure, in die hydrierten Anthrachinone verwandelt.
DE1918346673D 1918-07-21 1918-07-21 Verfahren zur Darstellung hydrierter Anthrachinone Expired DE346673C (de)

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