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Einrichtung zur Beseitigung von Lichtbogenfehlem durch kurzzeitige
Unterbrechung der Phasenleitungen in Drei- oder Mehrphasensysternen In Leitungsanlagen
hat man bei Auftreten eines Fehlers die kranke Strecke selektiv abgeschaltet. Durch
diese Abschaltung treten aber Betriebsunterbrechungen auf. Um solche Betriebsunterbrechungen
zu vermeiden, ist es bekannt, die Leitung bei einem Fehler kurzzeitig aus- und wiedereinzuschalten.
In vielen Fällen gelingt dadurch die Beseitigung des Fehlers, da die meisten Fehler
Lichtbogenfehler sind. Wird diesem Lichtbogen durch die Unterbrechung der Leitung
die Energie entzogen, so flattert der Lichtbogen aus, so daß beim Zuschalten der
Spannung ein Neuzünden des Lichtbogens im allgemeinen hicht mehr erfolgt. Der Fehler
ist somit beseitigt. Man hat diese kurzzeitige Aus- und Wiedereinschaltung auch
dehrmals durchgeführt. Wird der Fehler durch das kurzzeitige Aus-und Wiedereinschalten
nicht beseitigt, da er beispielsweise ein metallischer Fehler ist, so erfolgt nach
der ersten oder einer späteren Wiedereinschaltung die endgültige Abtrennung der
kranken Strecke durch die Selektivrelais.
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Es ist auch bekannt, bei einem Fehler nicht immer alle Phasenleitungen
kurzzeitig aus-und wiedereinzuschalten. So hat man beispielsweise bei einem Dreiphasennetz
bei einem zweipoligen Kurzschluß nur die eine der vom Kurzschluß betroffenen Phasen
kurzzeitig aus- und wiedereingeschaltet. Bei starr geerdeten Netzen hat man bei
einem doppelpoligen Erdschluß beide Phasen kurzzeitig aus- und wiedereingeschaltet.
Bei einem dreiphasigen Kurzschluß oder dreiphasigen Erdschluß wurden alle drei Phasen
aus- und wiedereingeschaltet. Man erreicht durch diese Anordnung, daß bei zweipoligen
Kurzschlüssen
und zweipoligen Erdschlüssen die Leitung, welche
die Kraftwerke miteinander verbindet, nicht vollständig aufgetrennt wird,
so
daß über die gesunden Phasen und gegebenenfalls über Erde noch eine gewisse
synchronisierende Kraft übertragen wird. Bei allen diesen bekannten Einrichtungen
hat man aber, wie aus dem Obigen hervorgeht, bei einem mehrphasigen Fehler stets
so viel Phasen gleichzeitig abgeschaltet, daß alle Fehlerstromkreise gleichzeitig
unterbrochen worden sind.
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Die Erfindung stellt eine weiterle Verbesserung derartiger Einrichtungen
zur Beseitigung von Lichtbogenfehlern durch kurzzeitige Unterbrechung der Phasenleitungen
dar. Im Gegensatz zu der bekannten Einrichtung wird bei einem Fehler, bei dem zur
Abschaltung aller Fehlerstromkreise mehr als eine Phase abgeschaltet werden müssen,
zunächst nur eine oder mehrere Phasen, aber weniger als zur Unterbrechung aller
Fehlerstromkreise erforderlich wären, kurzzeitig aus- und wiedereingeschaltet.
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Man erreicht dadurch folgendes: Tritt beispielsweise in einem dreiphasigen
Netz ein dreipoliger Kurzschluß auf, so werden nicht, wie bisher, alle drei Phasen
gleichzeitig kurzzeitig ausgeschaltet, sondern zunächst nur eine Phase. In vielen
Fällen erreicht man schon, daß da-durch bereits der Lichtboggen zwischen den beiden
anderen Phasen zum Verschwinden gebracht wird. Infolgedessen wird durch die kurzzeitige
Aus- und Wiedereinschaltung nur einer Phase die übertragung einer gewissen synchronisierenden
Kraft zwischen den Kraftwerken ermöglicht. Auch wenn solche Kurzschlußfortschalteinrichtungen
in Verbraucherleitungen eingeschaltet sind, ist die Unterbrechung nur einer Phase
vorteilhaft, da die Energiezufuhr zu den Verbrauchern nicht vollkommen unterbrochen
wird. Ist der Fehler durch die kurzzeitige Ausschaltung nicht beseitigt, so kann
man noch die zweite und gegebenenfalls auch die dritte Phase kurzzeitig aus- und
wiedereinschalten.
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-Zweckmäßig wird man jedoch die Anordnung so treffen, daß eine weitere
Phase bei Bestehenbleiben des Fehlers erst dann kurzzeitig aus- und wiedereingeschaltet
wird, wenn die erste-Phase wieder eingeschaltet ist. Dadurch bleibt in allen Fällen
eine Energieübertragting zwischen den Kraftwerken oder zwischen Kraftwerk und Verbraucher
bestehen.
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Die Erfindung wirkt sich insbesondere dann vorteilhaft aus, wenn zwei
Kraftwerke oder ein Verbraucher mit einem Kraftwerk nicht nur über eine Leitung,
sondern über zwei oder mehrere Leitungen in Verbindung stellen. Da die Kurzschlußfortschalteinrichtungen
sehr schnell bei Auftreten eines Felllers ansprechen müssen, kann man sie häufig
nicht so bauen, daß sie vollkommen selektiv sind, d.Ii. daß nur die KurzschluEeinrichtung
bei einer einseitig gespeisten Leitung oder die beiden Kurzschlußfortschalteinrichtungen
an den beiden Enden einer zweiphasig gespeisten el k3
Leitung ansprechen,
in welcher der Fehler aufgetreten ist, sondern es sprechen auch Kurzschlußfortschalteinrichtungen
in gesunden Leitungen an. In vielen Fällen wird man auch nur an bevorzugten Stellen
Kurzschlußfortschalteinrichtungen einbauen, die ganze Netzbezirke abtrennen. Wird
aber nun bei einem dreipoligen Fehler nur eine Phase kurzzeitig unterbrochen, so
kann über die beiden Phasen der gesunden Leitungen, weil dort die Spannung nicht
stark zusammenbricht, ein großes synchronisierendes Moment zwischen den beiden Kraftwerken
auftreten oder eine noch verhältnismäßi g 'große Energie den Verbrauchern
zugeführt werden. Ist beispielsweise eine Doppelleitung vorhanden und tritt in der
einen ein dreiphasiger Kurzschluß auf und wird nur eine Phase in beiden Doppelleitungen
kurzzeitig abgeschaltet, so übertragen die beiden noch in Betrieb befindlichen Phasen
der gesunden Leitung ein erhebliches synchronisierendes Moment bzw. eine noch verhältnismäßig
große Leistung.
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Bei starr geerdeten Netzen wird man bei zweipliasigen Erdschlüssen
zunächst nur eine Phase kurzzeitig abschalten und bei Wiedereinschalten dieser Phase
die zweite kurzzeiti.-ans- und wiedereinschalten. Auch hierbei ergibt sich der Vorteil,
daß ein größeres sviichronisiereildes Moment bzw. Leistun- ü#ertragen werden kann,
als wenn beide Phasen gleichzeitig abgeschaltet wÜrden.
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Durch die Anordnung nach der Erfindung wird also eine allphasige Abschaltung
der Z"
Leitung in weitem Maße verhütet, Hierdurch werden die bei Abschaltung
auftretenden #pannungsschwankungen in günstigem Sinne beeinflußt.
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Bei mehr als dreiphasigen Systemen wird die Erfindung in sinngemäßer
Weise durchgeführt. Beispielsweise würden bei einem Dreiphasenfehler dieselben Schritte
angewendet werden, wie für ein Dreiphaseiinetz und einen Dreiphasenfehler beschrieben.
Bei einem mehr als dreiphasigen Fehler könnte man z. B. zuerst nur eine Phase kurzzeitig
aus-und wiedereinschalten, hierauf bei Bestehenbleiben des Fehlers eine zweite Phase
kurzzeitig aus- und wiedereinschalten, wenn die erste bereits wieder eingeschaltet
ist, oder man könnte auch beispielsweise bei einem allphasigen Fehler zunächst zwei
Phas2n kurzzeitig aus- und wiedereinschalten und nach
erfolgter
Einschaltung und Bestehenbleiben des Fehlers zwei andere Phasen oder ähnliche Maßnahmen
anwenden.
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Während es bei zweiphasigen Fehlern gleichgültig ist, welche von beiden
Phasen kurzzeitig aus- und wiedereingeschaltet wird, el wird man beidrei- oder mehrpha)sigen
Fehlern vorzugsweise die Phase oder die Phasen zunächst kurzzeitig aus- und wieidereinschalten,
die in dem Stromkreis liegen, in welchem die Spannungam meisten zusammengebrochen
ist. In Dreiphasennetzen wird man vorzugsweise bei einem allphasigen Fehler die
Phase zunächst kurzzeitig aus- und wiedereinschalten, welche der größten verketteten
Spannung gegenüberliegt.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar für dreiphasige, nicht geerdete Freileitungs_ netze. Fig. i zeigt eine
Anordnung mit überstromrelais, während Fig. 2, eine Anordnung zeigt, bei der bei
einem dreiphasigen Fehler jeweils die Phase zunächst kurzzeitig aus- und wiedereingeschaltet
wird, die der verketteten Spannung, welche am wenigsten zusammengebrochen ist, gegenüberliegt.
Es werden dazu außer drei Überstromrelais drei Spannungsvergleichsrelais verwendet.
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In Fig. i ist mit i eine Sammelschiene bezeichnet, von welcher die
dreiphasige Freileitung 2 mit den Phasen R, S und T ausgeht. In den
einzelnen Phasen liegen Schalter 3, 4 und 5 mit Ausschaltspulen
6, 7 und 8. Die Einrichtungen zum selbsttätigen Wiedereinschalten
sind der Einfachheit halber nicht dargestellt. Der Schalter 3 besitzt einen
Ruhekontakt 9 und einen Arbeitskontakt io, der Schalter 4 einen Ruhekontakt
i i und einen Arbeitskontakt 12. Von den drei Stromwandlern 31, 32 und
33 werden drei Überstromrelais 5, 16 und 17 erregt. jedes Überstromrelais
besitzt drei Arbeitskontakte 18, ig und :2o bzw. :22, 23, 24 bzw.
:26, 27 und 28 und einen Ruhekontakt2i bzw. 25 bzw. 29. Die
beiden Ar'beitskontakte 18 und :22 der Relais 15 und 16 liegen im Stromkreis,
der Ausschaltspule 6 des Schalters 3. Die Arbeitskontakte
23 und 26 der Relais 16 und 17 liegen über den Ruhekontakt
9 des Schalters 6
im Stromkreis der AusschaltsPule 7 des Schalters
4. Die Arbeitskontakte ig und 27
der Relais 15 und 17 liegen in Reihe
mit dem Ruhekontakt i i des Schalters 4 im Stromkreis der Ausschaltspule
8 des Schalters 5. Die Ruhekontakte 21, 2-5 und 29 sind parallel
geschaltet und führen den Pluspol den Stromkreisen der Ausschaltspulen zu. Die ArbeitskontaktC
20, 24 und - 28 de r drei überstromrelais sind mit dem Umschaltkontakt
35 eines Relais 34 in Reihe geschaltet. In der oberen Stellung des Umschaltkontaktes
35 liegen die drei genannten Arbeitskontakte im Stromkreis der Ausschaltspule
6. In der unteren Stellung liegen sie über dem Ruhekontakt 9
des Schalters
3 im Stromkreis der AusschaltsPule 7. Das Relais 34 besitzt einen
Selbsthaltekontakt 36 und wird über einen Widerstand 37 erregt. Die
Spule 34 wird über den Arbeitskontakt io des Schalters 3 erregt. Die Selbsthaltung
wird beim Schließen des Arbeitskontaktes 12 des Schalters 4 unwirksam.
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Die Anordnung arbeitet wie folgt: Tritt beispielsweise ein Kurzschluß
zwischen den Phasen R und S oder ein Erdschluß zwischen den Phasen R und
S auf, so sprechen die Relais 15 und 16 an, da die Phasenleiter R
und S Kurzschlußstrom führen. Infolgedessen werden die Kontakte 18 und :22
geschlossen, so daß über den geschlossenen Ruhekontakt 29 des Relais 17 und über
die beiden geschlossenen Kontakte 18 und 22, die Spule 6 erregt wird. Der
Schalter 3 öffnet sich, wodurch der Überstrom verschwindet und die beiden
Relais 15 und 16 wieder abfallen. Nach der für die Entionisierung des Lichtbogens
notwendigen kurzen Zeit wird der Schalter 3 wieder eingeschaltet, wA im Ausführungsbeispiel
nicht dargestellt ist. Ist der Fehler durch die kurzzeitige Ausschaltung beseitigt,
so bleibt die Leitung in Betrieb, wenn nicht, werden die Relais 15 und 16
wieder ansprechen und den Schalter 3
öffnen. Man kann nach dem ersten Wiedereinschalten
oder einem späteren, wenn der Fehler nicht beseitigt wurde, in an sich bekannter
Weise die Einrichtung sperren und dann die Selektivrelais auf die Spule des Schützes
14 einwirken lassen, wodurch die Schalter 3, 4 und 5 endgültig ausgeschaltet
werden.
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Tritt ein dreipoliger Kurzschluß auf, so sprechen alle drei Überstromrelais
an. Infolgedessen sind alle Ruhekontakte 21, 225
und 29 geöffnet, so daß ein
Schließen der Arbeitskontakte 18, 19, 22, 23, 26 oder 27
unwirksam
bleibt. Dagegen wird durch die jetzt geschlossenen Arbeitskontakte 2o, 24 und
28 und über den Kontakt 35 die Spule 6 des Schalters
3 --erregt; der Schalter schaltet aus. Über den Kontakt io wird das Relais
34 erregt und schaltet den Umschaltkontakt 35 um. Ist nun die Phase R ausgeschaltet,
so kann nur noch in den Ph asen S und T Kurzschlußstrom fließen, die Relais
16 und 17 bleiben daher in diesem Falle angezogen. Da aber die Arbeitskontakte 18
und ig offen sind, kann durch die geschlossenen Arbeitskontakte 22 und :27 kein
Impuls weitergeleitet werden. Auc'h durch die geschlossenen Kontakte 23
und
26 wird kein Impuls zum Ausschalten gegeben, da der Ruhekontakt
9 geöffnet ist.
Wird durch das Ausschalten der Phase R der
Lichtbogenfehler in allen Phasen beseitigt, so fallen auch die Relais 16 und
17 ab, und nach dem Einschalten des Schalters ist die Leitung wieder in Betrieb.
Ist aber nach Einschalten des Schalters 3 der Fehler noch vorhanden, so spricht
das Relais 15 erneut an, und da auch die Relais 16 und 17 angesprochen haben,
so wird nunmehr über die Kontakte 20, 24 und 28 und den Umschaltkontakt
35
sowie über den geschlossenen Ruhekontakt 9
die Spule 7 erregt
und der Schalter 4 kurzzeitig ausgeschaltet. Auch nach dem Ausschalten dieser Phase
S- wird, wenn der Kurzschluß in den Phasen R und T noch besteht, kein weiterer
Impuls an irgendeine Ausschaltspule geleitet. Wird der Schalter 4 wieder geschlossen,
so wiederholt sich bei Bestehenbleiben des Fehlers das Spiel von neuem. Man kann
nun, wie erwähnt, die Einrichtung nach einer bestimmten Zahl von Wiedereinschaltungen
sperren und durch die' Selektivrelais den Fehler auf der Leitung selektiv abschalten.
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Ist durch das Ausschalten des Schalters 3
in der Phase R bei
einem dreipoligen Kurzschlüß der Lichtbogen in der Phase R erloschen und bleibt
er beim Wiedereinschalten des Schalters 3 erloschen, besteht aber ein zweipoliger
Kurzschluß zwischen den Phasen S und T noch, so arbeitet die Einrichtung, wie vorher
für einen zweiphasigen Fehler beschrieben.
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Es ist, wie erwähnt, nicht erforderlich, daß derartige Kurzschlußfortschalteinrichtungen
am Ende jeder Strecke angeordnet sind. Man kann sie vielmehr nur an einigen bevorzugten
Stellen des Netzes anordnen, beispielsweise an den Einspeiseleitungen bzw. in den
Leitungen, die zu größeren Netzgebilden führen. Man wird dann, wenn durch das kurzzeitige
Aus- und Wiedereinschalten der Fehler nicht beseitigt ist, die Einrichtung sperren
und die kranke Strecke durch die dort angeordneten Selektivrelais und Schalter abtrennen.
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In Fig. 2- ist ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Soweit die Teile mit denen der Fig. i übereinstimmen, sind die gleichen
Bezug7eichen gewählt. Auch hier ist die Anordnung zum Wiedereinlegen des Schalters
und zum Sperren der Kurzschlußfortschalteinrichtung nicht dargestellt. Die Schalter
besitzen im Ausführungsbeispiel je zwei Ruhekontakte, und zwar der Schalter
3 zwei Ruhekontakte 9 und g', der Schalter 4 zwei Ruhekontakte
i i und i i' und der Schalter 5 zwei Ruhekontakte 13 und 13'. Außerdem besitzt
der Schalter 3 noch einen Arbeitskontakt io und der Schalter 4 einen Arbeitskontakt
12. Die Überstromrelais 15,
16 und 17 besitzen je einen Arbeitskontakt
53, 54 bzw. 55- Es sind drei Spannungsver-1.leichsrelais
4o, 41 und 42 vorg.sehen, die je zwei Spulen besitzen und von dem Spannungswandler
43 gespeist werden. Wie die Figur zeigt, ist die Anordnung so getroffen, daß das
Relais 4o die Spannungen RS und ST, das Relais 41 die Spannungen TS und TR und das
Relais -12 die Spannungen TR und RS miteinander vergleicht. Die Relais sind so ausgebildet,
daß die Relais in der dargestellten Lage verbleiben, wenn die Spannung der unteren
Wicklung gleich oder el kleiner ist als die Spannung der oberen Wicklung, daß die
Relais dagegen ansprechen, wenn die Spannung der oberen Wicklung größer ist als
die der unteren Wicklung. jedes Relais besitzt einen Arbeitskontakt 44 bzw. 47 bzw.
50 und zwei Ruhekontakte 45, 46 bzw. 48, 49 bzw. 51, 5:2. Der Arbeitskontakt
4-4 liegt in Reihe mit dem Ruhekontakt 51 und dem Ruhekontakt g' und ii' im Stromkreis
der Auslösespule 8 des Schalters 5. Der Ruhekontakt 45 und der Arbeitskontakt
47 liegen über den Ruhekontakt 13
und den Ruhekontakt i i im Stromkreis der
Aussehaltspule 6 des Schalters 3. Der Ruhekontakt48 und der Arbeitskontakt50
liegen über den Ruhekontakt 9 und den Ruhekontakt 13' im Stromkreis
der Spule 7 des Schalters 4. Die in Reihe geschalteten Ruhekontakte 46, 49
und 52 der drei Spannungsrelais liegen an dem Umschaltkontakt 35 des
Relais 34, das einen Selbsthaltekontakt 36 besitzt und durch den Arbeitskontakt
io eingeschaltet werden kann, während durch Schließen des Arbeitskontaktes 1:2 die
Selbsthaltung wirkungslos gemacht wird. Die Arbeitskontakte 53,
54 und 55 der Überstromrelais 15, 16 und 17 liegen parallel und
führen den Pluspol der Spannungsquelle den Stromkreisen der Ausschaltspulen der
Schalter zu.
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Tritt ein dreipliasiger symmetrischer Fehler auf, so daß alle verketteten
Spannungen gleichmäßig verringert werden, so bleiben die Relais 40, 44 42 in Ruhe.
Es sprechen allein die drei Überstromrelais 15, 16 und 17 an, wodurch über
ihre nunmehr geschlossenen Arbeitskontakte und die geschlossenen Ruhekontakte 46,
49 und 52 und den Kontakt 35
die Ausschaltspule 6 des Schalters
3 über die Ruhekontakte 13 und i i erregt wird. Der Schalter wird
kurzzeitig aus- und wiedereingeschaltet. Beim Ausschalten hat er das Relais 34 erregt,
welches seinen Kontakt 35 umschaltet und sich über den Kontakt
36 selbst hält. Ist der Schalter 3 ausgeschaltet, so könnte das Relais
41 ansprechen. Es kann je-
doch keinen Impuls geben, weil beim Ausschalten
des Schalters 3 durch Öffnen der Ruhekontakte 9 und g' die
Zuführung zu den Ausschaltspulen 7 und 8 unterbrochen ist. Ist
durch
das kurzzeitige Aus- und Wiedereinschalten des Schalters 3 der dreiphasige
Fehler nicht beseitigt, so wird nunmehr über die Kontakte 53, 54 und
55 und die Kontakte 46, 49 und 52" den Umschaltkontakt 35 und die
Kontakte 9 und 13' die Ausschaltspule 7 erregt und der Schalter
4 kurzzeitig ausgeschaltet. Auch hierbei kann wieder, wenn die Phase T ausgeschaltet
wird, durch Ansprechen des Relais 40 nicht ein anderer Schalter ausgeschaltet werden
wegen der geöffneten* Rühekontakte i i und i i.
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Wie bereits früher erwähnt, kann man nach dem Einschalten des Schalters
4 und bei Bestehenbleiben des Fehlers das Spiel wiederholen lassen, oder man kann
nach dieser Wiedereinschaltung oder einer späteren eine Sperrung vornehmen und die
kranke Phase durch die Selektivrelais abschalten lassen.
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Tritt ein Fehler zwischen den Phasen S
und T oder ein Erdschluß
der Phasen S
und T auf, so sprechen die Stromrelais 16 und 17 an und
schließen ihre Kontakte 54 und 55. Bei einem derartigen Fehler tritt
auch eine Verzerrung des Spannungsdreiecks auf, und zwar in der Weise, daß die Spannung-RS
am krößten, die SpannungTS am kleinsten ist, während die Spannung TR zwischen beiden
Werten liegt. Die Folge davon ist, daß das Relais 40 anspricht, während die Relais
41 und 42, in Ruhe bleiben. Da die Kontakte 54 und 55 der 'Überstromrelais
16 und 17 geschlossen sind, so wird über diese Kontakte und über den geschlossenen
Kontakt 44 sowie über den Ruhekontakt 5 1 und die geschlossenen Ruhekontakte
g' und i i` die Ausschaltspule, 8 erregt und schaltet den Schalter in der
Phase T kurzzeitig aus. Es wird also hierbei die Phase abgeschaltet, welche der
größten verketteten Spannung gegenüberliegt.
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Ist der Fehler zwischen den Phasen R und S aufgetreten, so
ist die Spannung RS am kleinsten und die Spannung TS gleich oder kleiner als die
Spannung TR. Infolgedessen sprechen. die Relais 40 und 4 1 -nicht an, und nur das
Relais 42 spricht an. Es wird dann die Spule 7 des Schalters 4 in der Phase
S über die Ruhekontakte 13' und 9 und über die Kontakte 5o
und 48 sowie die Kontakte 53 und 54 erregt. Die Phase S wird kurzzeitig
aus- und wiedereingeschaltet. Tritt ein Fehler zwischen den Phasen R und T auf,
so ist die Spannung RT am kleinsten und die Spannung SR kleiner oder gleich der
Spannung TS. Infolgedessen spricht das Relais 41 an, und es wird über die Kontakte
53,
5 5, die Kontakte 45, 47, die Ruhekontakte 13
und i i die
Ausschaltspule 6 des Schalters 3
erregt und die Phase R kurzzeitig
ausgeschaltet. Es wird also jeweils die Phase unterbrochen, die der verketteten
Spannung, welche am wenigsten zusammengebrochen ist, gegenüberliegt.
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Ist ein dreiphasiger Fehler nicht symmetrisch, so kann der Fall auftreten,
daß, wie bei einem zweiphasigen Fehler, im Umlaufsinn des Zeitvektors gerechnet,
auf die größte verkettete Spannung die kleinste folgt und auf die kleinste eine
Spannung, die zwischen der größten und kleinsten liegt. Es würde dann nur eins der
Relais 40, 41 und 42 ansprechen, während alle drei Überstromrelais ansprechen. Die
Folge davon würde sein, daß, genau so wie bei einem zweiphasigen Kurzschluß, die
Phase kurzzeitig aus- und wiedereingeschaltet wird, die der größten verketteten
Spannung gegenüberliegt.
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Es kann aber auch bei einem dreiphasigen Kurzschluß der Spannungszusammenbruch
so
erfolgen, daß im Sinne der Drehung des Zeitvektors auf die größte verkettete
Spannung die kleinere und auf diese die kleinste folgt. Dann würden jeweils zwei
Vergleichsrelais ansprechen. Da aber je ein Arbeitskontakt und ein Ruhekontakt
zweier verschiedener Vergleichsrelais in Reihe geschaltet sind, wird auch, hierbei
erreicht, daß jeweils die Phase ausgeschaltet wird, welche der am wenigsten zusammengebrochenen
verketteten Spannung gegenüberliegt. Es sei beispielsweise angenommen, daß bei einem
dreiphasigen Kurzschluß die Spannung RS die größte geblieben sei, die Spannung TS,
die zweitgrößte, während die Spannung TR die. kleinste ist. Es würden dann die Relais
40 und 41 ansprechen. Erregt wird aber über die Kontakte 44 und 5 1 nur die
Spule 8, also der Schalter 5 in der Phase T, die also der Spannung
RS gegenüberliegt, die am wenigsten zusammengebrochen ist. Das Schließen des Kontaktes
47 ist wirkungslos, da Kontakt 45 geöffnet wird.
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Man könnte auch jeweils die beiden Spu-
len eines Spannungsrelais
miteinander vertauschen, so daß bei einem zweipoligen Kurzschluß zwei Relais immer
ansprechen. Auch hierbei kann man die Anordnung so treffen, daß jeweils die Phase
abgeschaltet wird, welche der verketteten Spannung, die am größten geblieben ist,
gegenüberliegt. Bei einem dreipolilgen Kurzschluß mit derselben Folge der Spannungen
in ihrer Größe würden auch zwei Relais ansprechen und die Phasen ausschalten, die
der größten verketteten Spannung gegenüberliegt, während bei umgekehrter Reihenfolge
nur ein Relais ansprechen würde und auch dieses dann nur die Phase ausschalten würde,
welche der größten verketteten Spannung gegenüberliegt.
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Wie bereits früher erwähnt, kann man nach erfolglosem Ein- und Wiederausschalten,
wenn
also der Fehler bestehen bleibt, nach der ersten oder nach einer der folgenden Wiedereinschaltungen
die Einrichtung spere> ren und die kranke Phase durch die Selektivrelais ausschalten.