DE845362C - Anordnung zur Loeschung von Lichtbogenfehlern in Netzen - Google Patents

Anordnung zur Loeschung von Lichtbogenfehlern in Netzen

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DE845362C
DE845362C DES666A DES0000666A DE845362C DE 845362 C DE845362 C DE 845362C DE S666 A DES666 A DE S666A DE S0000666 A DES0000666 A DE S0000666A DE 845362 C DE845362 C DE 845362C
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DE
Germany
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Expired
Application number
DES666A
Other languages
English (en)
Inventor
Friedrich Dipl-Ing Gieffers
Marcellus Dipl-Ing Zuehlke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H3/00Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
    • H02H3/02Details
    • H02H3/06Details with automatic reconnection

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  • Keying Circuit Devices (AREA)

Description

  • Anordnung zur Löschung von Lichtbogenfehlern in Netzen Um in elektrischen Netzen einen Fehler (ein-oder mehrpoligen Kurzschluß) zu beseitigen, ist es bekannt, die mit dem Fehler behaftete Strecke selektiv abzuschalten. Es ist auch bekannt, um die Energielieferung nicht auf längere Zeit zu unterbrechen, bei Auftreten eines Fehlers die Energiezuführung zu der Fehlerstelle lediglich kurzzeitig zu unterbrechen (Kurzschlußlöschung). Die Unterbrechung der Energiezufuhr geschieht durch Öffnen des Leistungsschalters oder der Leistungsschalter, über welchen die Fehlerstelle mit der Spannungsquelle bzw. den Spannungsquellen verbunden ist. Im allgemeinen wird man die Leistungsschalter beiderseits des Fehlers ausschalten; nur bei Stichleitungen genügt eine einseitige Abschaltung, wenn nicht die Stichleitung Verbraucher speist, die rückspeisen können. Da die meisten der in Hochspannungsnetzen auftretenden Fehler Lichtbogenfehler sind, kann man auf diese Weise den größten Teil der Fehler beseitigen, ohne daß eine endgültige Abschaltung vorgenommen werden muß. Nur dann, wenn durch die kurzzeitige Unterbrechung der Energiezufuhr der Fehler nicht beseitigt werden konnte, wird die endgültige Abschaltung der kranken Strecke vorgenommen. In Netzen mit geerdetem Sternpunkt ist es ferner vorgeschlagen worden, bei einem Erdschluß, der einen einpoligen Kurzschluß darstellt, nur den kranken Phasenleiter abzuschalten, so daß über die gesunden Phasenleiter noch Energie bzw. ein synchronisierendes Moment übertragen werden kann.
  • Gemäß der Erfindung werden bei derartigen Kurzschlußlöscheinrichtungen, bei denen bei Auftreten eines Erdschlusses die Energiezufuhr in dem kranken Phasenleiter kurzzeitig unterbrochen wird, nach Abschalten des kranken Phasenleiters von der oder den Spannungsquellen nach einer gewissen Zeit auch die anderen Phasenleiter kurzzeitig abgeschaltet, :und hierauf werden alle Phasenleiter wieder eingeschaltet. Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß insbesondere bei langen Leitungen die kurzzeitige Abschaltung des kranken Phasenleiters allein von der oder den Spannungsquellen nicht genügt, um einen Licht-Bogenfehler zu beseitigen, weil auch bei Abschaltung des kranken Phasenleiters der Fehlerstelle Energie, und zwar über die gegenseitige Kapazität der Leiter, zufließt. Unterbricht man aber erfindungsgemäß nach Abschalten des kranken Phasenleiters nach einer gewissen Zeit auch die anderen Phasenleiter und schaltet dann nach einer kurzen spannungslosen Pause alle zu, so ist man sicher; daß beim Wiederzuschalten der Lichtbogen nicht mehr gezündet wird. Man hat aber gegenüber der gleichzeitigen Abschaltung aller Phasenleiter bei einem einpoligen Erdschluß den Vorteil, daß noch eine gewisse Zeit ein synchronisierendes Moment übertragen werden kann, und zwar in der Zeitspanne, die von der einphasigen bis zur allphasigen Abschaltung verstreicht. Beispielsweise wird man die Anordnung so treffen, daß nach o,2 bis 0,3 Sek., nachdem der'krankePhasenleiter allein abgeschaltet ist, auch die anderen Phasenleiter abgeschaltet werden, worauf dann nach o,o5 bis o,i Sek. alle Phasenleiter wieder zugeschaltet werden. Durch den einpoligen Kurzschluß werden die miteinander gekuppelten Kraftwerke bezüglich ihres Außertrittfallens gefährdet. Schaltet man nun den kranken Leiter ab, so können sich über die verbleibenden Leiter die Kraftwerke wieder synchronisieren, also in dem gewählten Beispiel steht ihnen dazu eine Zeit von 0,2 bis 0,3 Sek. zur Verfügung. Die weitere kurzzeitige allphasige (allpolige) Unterbrechung von z. B. o,i Sek. ist dann wesentlich ungefährlicher, als wenn man zur Beseitigung des Fehlers alle Phasenleiter gleichzeitig für beispielsweise 0,25 Sek. unterbrechen müßte. Die Zeitspanne zwischen der einphasigen (einpoligen) Abschaltung und der kurzzeitigen Abschaltung aller Phasenleiter kann man so wählen, daß der induktive Kurzschlußlichtbogen sich im wesentlichen zum kapazitiven Restlichtbogen entwickelt hat, also so groß, daß die Zeit für das Abklingen der Säule des induktiven Kurzschlußlichtbogens ausreicht. Diese Zeit ist von der Betriebsspannung und dem Kurzschlußstrom abhängig und beträgt z. B. 0,2 bis 0,3 Sek. Die darauffolgende allphasige (allpolige) Abschaltung wird man nur so lange andauern lassen, daß der kapazitive Lichtbogen so weit entionisiert wird, daß bei Wiederzuschaltung kein Lichtbogen mehr gezündet wird. Diese Zeit ist ebenfalls von der Betriebsspannung abhängig und ferner noch von dem Kapazitätsstrom, also der Leitungslänge. Man wird sie also je nach der Leitungslänge größer oder kleiner machen. Man kann auch die Zeitspanne bis zum allphasigen Abschalten gegenüber dem vorher Gesagten verkürzen, muß aber dann die Dauer der allphasigen (allpoligen) Abschaltung entsprechend größer wählen.
  • Die Relaiseinrichtung, mit der diese Schaltung durchgeführt wird, kann in verschiedener Weise ausgebildet sein; beispielsweise kann man bei einem Erdschluß das Ausschaltkommando sofort an die Schalter des kranken Phasenleiters geben und über ein Zeitrelais mit einer Verzögerung von 0,2 Sek. an die Schalter der anderen Phasenleiter. Der Wiedereinschaltbefehl kann z. B. dann gegeben werden, wenn alle Phasenschalter ausgeschaltet sind. Es ist auch möglich, die Relaiseinrichtung in anderer Weise durchzuführen.
  • In der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Mit i ist die Fernleitung bezeichnet, die beiderseits an die Hochspannungswicklungen von Transformatoren 2 bzw. 2' angeschlossen ist, deren Sternpunkte geerdet sind. Tritt in einer der drei Phasen R, S, T, z. B. in der Phase T, ein Erdschluß auf, so werden die beiden Schalter 4 und 4 an den Enden der Leitungsstrecke geöffnet. Nach einer kurzen Zeit, z. B. von 0,2 Sek., werden auch die Schalter 5 und 6 und 5' und 6' geöffnet, und nach o,i Sek. nach deren Öffnung werden alle Schalter 4, 5, 6 bzw. 4', 5', 6' wieder zugeschaltet.
  • Die Erfindung unterscheidet sich auch grundsätzlich von einer anderen vorgeschlagenen Einrichtung, bei welcher nach Abschalten der kranken Phasenleitung diese mit einem besonderen Schalter nach Erde kurzgeschlossen wird, um auf diese Weise den kapazitiven Lichtbogen zu löschen. Dieser Erdungsschalter darf erst schließen, wenn die beiden Schalter am Anfang und Ende der Leitung ausgeschaltet sind. Er muß ferner innerhalb der spannungslosen Pause wieder öffnen und dabei den über ihn fließenden kapazitiven Strom unterbrechen. Das bedingt die Verwendung eines zusätzlichen Leistungsschalters für jeden Phasenleiter, also in Dreiphasennetzen von drei zusätzlichen Leistungsschaltern. Die Anordnung nach der Erfindung vermeidet solche zusätzliche Schaltgeräte zum Kurzschließen.
  • Die Anordnung nach der Erfindung ist nicht nur zur Beseitigung von Lichtbogenerdschliüssen in geerdeten Netzen anwendbar, sondern auch zur Beseitigung von Lichtbogenerdschlüssen in nicht geerdeten Netzen oder in gelöschten Netzen, weil auch hier der Erdschlußlichtbogen über die gegenseitige Kapazität der Leiter gespeist wird, wenn nur der kranke Phasenleiter abgeschaltet wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Anordnung zur Löschung von Lichtbogenfehlern in Netzen, vorzugsweise in geerdeten Netzen, bei denen bei Auftreten eines Erdschlusses der kranke Phasenleiter kurzzeitig von der oder den Spannungsquellen abgeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach Ab- schalturig des kranken Phasenleiters nach einer kurzen Zeit auch die anderen Phasenleiter abgeschaltet werden und daß hierauf nach einer kurzen spannungslosen Pause die Wiederzuschaltung aller Phasenleiter erfolgt.
  2. 2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeit, die von der einphasigen (einpoligen) Abschaltung bis zur allphasigen (allpoligen) Abschaltung verstreicht, so lang gewählt ist, daß sich der Lichtbogen im wesentlichen zum kapazitiven Restlichtbogen entwickelt 'hat, also 0,2 bis 0,3 Sek., je nach Betriebsspannung und Kurzschlußstrornstärke, beträgt.
  3. 3. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die allphasige (allpolige) Abschaltung nur so lange vorgenommen wird, daß der kapazitive Restlichbogen bei Wiederzuschalten nicht mehr zündet. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß diese Zeit der jeweils abgeschalteten Leiterlänge angepaßt ist.
DES666A 1949-11-08 1949-11-08 Anordnung zur Loeschung von Lichtbogenfehlern in Netzen Expired DE845362C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE973745C (de) * 1953-05-09 1960-05-25 Asea Ab Anordnung zur Kurzschlussfortschaltung von elektrischen Leitungen
DE1171979B (de) * 1962-12-04 1964-06-11 Siemens Ag Verfahren zur Abschaltung mehrpoliger Fehler mit Erdberuehrung in Mehrleiternetzen, insbesondere Drehstromnetzen mit Spannungen hoeher 5kV und niederohmig geerdetem Sternpunkt
DE1173172B (de) * 1962-04-11 1964-07-02 Siemens Ag Verfahren zur Abschaltung einpolig erdschlussbehafteter unbelasteter Drehstrom-leitungen mit Spannungen hoeher 5 kV und niederohmig induktiv geerdetem Sternpunkt

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE973745C (de) * 1953-05-09 1960-05-25 Asea Ab Anordnung zur Kurzschlussfortschaltung von elektrischen Leitungen
DE1173172B (de) * 1962-04-11 1964-07-02 Siemens Ag Verfahren zur Abschaltung einpolig erdschlussbehafteter unbelasteter Drehstrom-leitungen mit Spannungen hoeher 5 kV und niederohmig induktiv geerdetem Sternpunkt
DE1171979B (de) * 1962-12-04 1964-06-11 Siemens Ag Verfahren zur Abschaltung mehrpoliger Fehler mit Erdberuehrung in Mehrleiternetzen, insbesondere Drehstromnetzen mit Spannungen hoeher 5kV und niederohmig geerdetem Sternpunkt

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