CH285597A - Kurzschluss-Löschverfahren bei Hochspannungsnetzen. - Google Patents

Kurzschluss-Löschverfahren bei Hochspannungsnetzen.

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CH285597A
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CH
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English (en)
Inventor
Aktieng Siemens-Schuckertwerke
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Siemens Ag
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Classifications

    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H3/00Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
    • H02H3/02Details
    • H02H3/06Details with automatic reconnection

Description


      Kurzseblu & -Löschverfahren    bei Hochspannungsnetzen.    Um in Hochspannungsnetzen einen Fehler  (ein- oder mehrpoligen Kurzschluss) zu besei  tigen, ist es bekannt, die mit dem Fehler be  haftete Strecke selektiv abzuschalten. Es ist  auch bekannt, um die Energielieferung nicht  auf längere Zeit     zn    unterbrechen, bei Auftre  ten eines Fehlers die Energiezuführung zu der  Fehlerstelle lediglich kurzzeitig zu unterbre  chen     (Kurzschlusslöschung).    Die Unterbrechung  der Energiezufuhr geschieht durch Offnen des  Leistungsschalters oder der Leistungsschalter,  über welchen die Fehlerstelle mit der Span  nungsquelle bzw. den Spannungsquellen ver  bunden ist.

   Im allgemeinen wird man die Lei  stungsschalter beiderseits des Fehlers aus  schalten, nur bei Stichleitungen genügt eine  einseitige Abschaltung, wenn nicht die Stich  leitung Verbraucher speist, die     rückspeisen     können.  



  Da die meisten der in Hochspannungsnet  zen auftretenden Fehler     Lichtbogenfehler     sind, kann man auf diese Weise den grössten  Teil der Fehler beseitigen, ohne dass eine end  gültige Abschaltung vorgenommen werden       muss.    Nur dann, wenn durch die kurzzeitige  Unterbrechung der Energiezufuhr der Fehler  nicht beseitigt werden konnte, wird die end  gültige Abschaltung der kranken Strecke vor  genommen. In Netzen mit geerdetem Stern  punkt ist es ferner vorgeschlagen worden, bei  einem     Erdschluss,    der einen einpoligen Kurz  schluss darstellt, nur den kranken Phasenleiter  abzuschalten, so dass über die gesunden Pha-         senleiter    noch Energie bzw. ein synchronisie  rendes Moment übertragen werden kann.  



  Gemäss der Erfindung werden bei Hoch  spannungsnetzen, bei denen bei Auftreten  eines     Erdschlusses    die Energiezufuhr in dem  kranken Phasenleiter kurzzeitig unterbrochen  wird, nach Abschalten des kranken Phasenlei  ters von der oder den Spannungsquellen nach  einer gewissen Zeit auch die andern Phasen  leiter kurzzeitig abgeschaltet, und hierauf  werden alle Phasenleiter wieder eingeschaltet.

    Die Erfindung geht dabei von der Überlegung  aus, dass insbesondere bei langen Leitungen  die kurzzeitige Abschaltung des kranken Pha  senleiters allein von der oder den Spannungs  quellen nicht genügt, um einen     Lichtbogenfeh-          ler    zu beseitigen, weil auch bei Abschaltung  des kranken Phasenleiters der Fehlerstelle  Energie, und zwar über die gegenseitige Ka  pazität der Leiter, zufliesst. Unterbricht man  aber erfindungsgemäss nach Abschalten des       kranken        Phasenleiters    nach einer gewissen  Zeit auch die andern Phasenleiter und schal  tet dann nach einer kurzen spannungslosen  Pause alle zu, so ist man sicher, dass beim       Wiederzuschalten    der Lichtbogen nicht mehr  gezündet wird.

   Man hat aber gegenüber der  gleichzeitigen Abschaltung aller Phasenleiter  bei einem einpoligen     Erdschluss    den Vorteil,  dass noch eine gewisse Zeit ein synchronisie  rendes Moment übertragen werden kann, und  zwar in der Zeitspanne, die von der einphasi  gen bis zur allphasigen Abschaltung ver-           streicht.    Beispielsweise wird man das     Lösch-          verfahren    ausführen, dass nach 0,2 bis 0,3 Se  kunden, nachdem der     kranke    Phasenleiter  allein abgeschaltet ist, auch die andern Pha  senleiter abgeschaltet werden, worauf dann  nach 0,5     biss    0,1 Sekunden alle Phasenleiter  wieder zugeschaltet werden.

   Durch den ein  poligen     Kurzschluss    werden die miteinander  gekuppelten Kraftwerke bezüglich ihres     Au-          ssertrittfallens    gefährdet. Schaltet man nun  den kranken Leiter ab, so können sich über  die verbleibenden Leiter die Kraftwerke wie  der     synchronisieren,    also in dem gewählten  Beispiel steht ihnen dazu eine Zeit von 0,2  bis 0,3 Sekunden zur Verfügung. Die weitere  kurzzeitige allphasige (allpolige)     Unterbre-          ehung    von zum Beispiel 0,1 Sekunde ist dann  wesentlich ungefährlicher, als wenn man zur  Beseitigung des Fehlers alle Phasenleiter  gleichzeitig für beispielsweise 0,25 Sekunden  unterbrechen müsste.

   Die Zeitspanne     zwischen     der einphasigen (einpoligen) Abschaltung  und der kurzzeitigen Abschaltung aller Pha  senleiter kann man so wählen, dass der induk  tive     Kurzschlusslichtbogen    sich im wesent  lichen     zum        kapazitiven    Restlichtbogen ent  wickelt hat, also so gross, dass die Zeit für das       Abklingen    der Säule des induktiven Kurz  schlusslichtbogens ausreicht.

   Diese Zeit ist von  der Betriebsspannung und dem     Kurzschluss-          strom    abhängig und beträgt zum Beispiel 0,2  bis 0,3     Sekunden.    Die darauffolgende     allpha-          sige    (allpolige) Abschaltung wird man nur so  lange andauern lassen, dass der     kapazitive     Lichtbogen so weit     entionisiert    wird, dass bei       Wiederzusehaltung    kein Lichtbogen mehr ge  zündet wird. Diese Zeit ist ebenfalls von der  Betriebsspannung abhängig und ferner noch  von dem Kapazitätsstrom, also der Leitungs  länge. Man wird sie also je nach der Leitungs  länge grösser oder kleiner machen.  



  Man kann auch die Zeitspanne bis     zum        all-          phasigen    Abschalten gegenüber dem vorher  Gesagten verkürzen, muss aber dann die Dauer  der allphasigen (allpoligen) Abschaltung ent  sprechend grösser wählen.  



  Die Relaiseinrichtung, mit der diese Schal  tung durchgeführt wird, kann in verschie-         dener    Weise ausgebildet sein; beispielsweise  kann man bei einem     Erdschluss    das Ausschalt  kommando sofort an die Schalter des kranken  Phasenleiters geben und über ein Zeitrelais  mit einer Verzögerung von 0,2 Sekunden an  die Schalter der andern Phasenleiter. Der       Wiedereinschaltbefehl    kann     -zum    Beispiel  dann gegeben werden, wenn alle Phasenschal  ter ausgeschaltet sind. Es ist auch möglich, die  Relaiseinrichtung in anderer Weise durchzu  führen.  



  Die Zeichnung zeigt schematisch ein Netz  mit einem Kurzschluss, der nach dem Verfah  ren gemäss der Erfindung gelöscht werden  soll. Mit 1 ist die Fernleitung bezeichnet, die  beiderseits an die Hochspannungswicklungen  von Transformatoren 2 bzw. 2' angeschlossen  ist, deren Sternpunkte geerdet sind. Tritt zum  Beispiel in der Phase T ein     Erdschluss    auf, so  werden die beiden Schalter     4.    und     .1'    an den  Enden der Leitungsstrecke geöffnet. Nach  einer kurzen Zeit, z. B. von 0,2 Sekunden, wer  den auch die Schalter 5 und 6     Lind    5' und 6'  geöffnet, und 0,1 Sekunde nach deren Öff  nung werden alle Schalter 4, 5, 6     bzw.    4', 5',  6' wieder zugeschaltet.  



  Das Löschverfahren nach der Erfindung  unterscheidet sich auch grundsätzlich von  einem andern bekannten Löschverfahren, bei  welchem nach Abschalten der kranken Pha  senleitung diese mit einem besonderen Schal  ter nach Erde kurzgeschlossen. wird, um auf  diese Weise den     kapazitiven    Lichtbogen.     zu     löschen. Dieser     Erdungsschalter    darf erst  schliessen, wenn die beiden Schalter am An  fang und Ende der Leitung ausgeschaltet sind.  Er muss ferner innerhalb der spannungslosen  Pause wieder öffnen und dabei den über ihn  fliessenden     kapazitiven    Strom unterbrechen.

    Das bedingt die     Verwendung    eines zusätz  lichen.     Leistungsschalters    für jeden Phasenlei  ter, also in     Dreiphasennetzen    von drei zusätz  lichen Leistungsschaltern. Die vorliegende Er  findung vermeidet solche zusätzliche Schalt  geräte zum Kurzschliessen.  



  Das Verfahren nach der Erfindung ist  nicht nur zur     Beseitigung    von     Liehtbogenerd-          schlüssen    in geerdeten Netzen anwendbar,      sondern auch zur Beseitigung von     Lichtbogen-          erdschlüssen    in nicht geerdeten Netzen oder  in mit     Erdschlusslöscheinrichtung    versehenen  Netzen, weil auch hier der     Erdschlussliehtbogen     über die gegenseitige Kapazität der Leiter ge  speist wird, wenn nur der kranke Phasenleiter  abgeschaltet wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Kurzschluss-Löschverfahren bei Hochspan nungsnetzen, vorzugsweise geerdeten Netzen, bei denen bei Auftreten eines Erdschlusses der kranke Phasenleiter kurzzeitig von der oder den Spannungsquellen abgeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, dass nach Abschal tung des kranken Phasenleiters nach einer ge wissen Zeit auch die andern Phasenleiter ab geschaltet werden und dass hierauf nach einer kurzen spannungslosen Pause die Wieder- zusehaltung aller Phasenleiter erfolgt. UNTERANSPRÜCHE: 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Zeit, die von der einphasigen (einpoligen) Abschaltung bis zur allphasigen (allpoligen) Abschaltung ver streicht, so lang gewählt wird, dass sich der Lichtbogen im wesentlichen zum kapazitiv en Restlichtbogen entwickelt hat, also 0,2 bis 0,3 Sekunden, je nach Betriebsspannung und Kurzschlussstromstärke, beträgt. 2. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die allphasige (all- polige) Abschaltung nur so lange vorgenom men wird, dass der kapazitive Restlichtbogen bei Wiederzuschalten nicht mehr zündet. 3.
    Verfahren nach Unteranspruch 2, da durch gekennzeichnet, dass die Zeitdauer der allphasigen (allpoligen) Abschaltung der je weils abgeschalteten Leiterlänge angepasst wird.
CH285597D 1949-11-07 1950-11-06 Kurzschluss-Löschverfahren bei Hochspannungsnetzen. CH285597A (de)

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