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Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von Platten, insbesondere von
Faserbreiplatten, zwischen beheizten Preßplatten Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Trocknen von Platten, insbesondere vbn Faserbreiplatten, zwischen beheizten
Preßplatten, gegebenenfalls unter Anwendung von Vakuum. Es ist bei derartigen Verfahren
bekannt, die zu trocknenden Platten stapelweise in einer Presse einem zeitweilig
aufgehobenen oder veränderlichen Druck 'auszusetzen und dabei den Stapel allseitig
zu belüften. Auch ist es bekannt, eine einzelne zu trocknende Platte in einer Presse
zu behandeln, wobei der Druck entweder durch Anheben einer Preßplatte oder durch
abwechselndes Anheben beider Preßplatten zeitweilig aufgehoben wird. Bei der erwähnten
stapelweisen Behandlung des zu trocknenden Gutes mit veränderlichem Druck kann eine
wirksame Belüftung der gesamten Flächen des Trocknungsgutes, insbesondere bei großflächigem
Gut und stärkeren Platten. nicht erreicht «-erden. Es besteht vielmehr die Gefahr,
daß eine wirksame Belüftung in der Hauptsache nur an den äußeren Randteilen der
einzelnen Platten erfolgt. Sowohl bei diesem Verfahren als auch bei den übrigen
vorbekannten Verfahren bleibt beim öffnen der Presse das zu trocknende Gut oder
Werkstück auf einer beheizten bzw. heißen Unterlage liegen, so daß beim öffnen der
Presse eine ungleichmäßige Belüftung und Erwärmung eintritt. Dies hat eine einseitige
und mangelhafte Austrocknung des Gutes zur Folge, so daß ein Verwerfen des Gutes
nicht vermieden wird. Die Erfindung bezweckt, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, durch welche diese bekannten Einrichtungen beseitigt werden. Die Erfindung
unterscheidet sich von dem Vorbekannten hauptsächlich dadurch, daß jede einzelne
Platte des Trocknungsgutes zwischen den Preßvorgängen zur allseitigen Belüftung
von den Preßplatten
beiderseitig entfernt und freischwebend zwischen
ihnen gehalten wird. Durch dieses Verfahren wird eine gleichmäßige, allseitige Belüftung
des Werkstückes erreicht, so daß die Trocknung nicht nur beschleunigt und verbessert
wird, sondern außerdem so gleichmäßig erfolgt, daß ein Verwerfen des Trocknungsgutes
nicht eintreten kann. Das Trocknungsgut ist dabei von den heißen Preßplatten abgehoben,
so daß eine einseitige Erwärmung nicht eintreten kann, auch die sogenannte Nachverdampfung
erfolgt spannungsfrei, da dein Trocknungsgut dabei keine zusätzliche Wärme zugeführt
wird.
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Bei dem Verfahren nach der Erfindung kann in an sich bekannter Weise
auch Vakuum angewendet werden, obwohl die vorgeschilderten vorteilhaften Wirkungen
auch dann erreicht werden, wenn ohne Vakuum gearbeitet wird.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Irrfindung
ist so ausgebildet, daß die Preßplatten selbst die zu trocknende Platte bei der
Belüftung zwischen sich freischwebend halten. Dadurch wird eine besonders einfache
Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens geschaffen.
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Bei Anwendung von Vakuum zum Absaugen der Trockendämpfe greifen die
Preßplatten mit ringsum laufender Nut und Feder ineinander und sind mit Absaugkanälen
versehen, welche in die Räume zwischen den Preßplatten münden. Die Preßplatten können
ferner finit verschiel)baren Tragrahmen versehen sein, in denen das Trocknungsgut
während der Belüftung zwischen den Preßplatten getragen wird. Ferner ist es -zweckmäßig,
die Oberflächen der Preßplatten mit Kanälen zu versehen, in die .ich die Tragbalken
der Tragrahmen in geschlossenem Zustande beispielsweise während des Pressens einlegen,
während die Seitenwangen der Tragbalken in Öffnungen der Unterseite der Preßplatten
mit Schlitzen und Stiften geführt und gehalten sind.
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Der allgemeine Aufbau der Presse kann im übrigen bekannter Art sein.
Ihre nähere Beschreibung erübrigt sich. da der allgemeine Aufbau der Presse nicht
Gegenstand der Erfindung ist.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Schnitt durch zwei übereinanderliegende
Preßplattenteile finit zwischenliegendem Trocknungsstiick int Erwärinungszustande
und bei geschlossener Presse, Abb. 2 den gleichen Schnitt bei geöffneter Presse,
, Abb. 3 die Oberansicht eines Teiles einer Preßplatte. Die Preßplatten i, 1a usw.
sind an den Oberflächen mit Einschnitten a versehen, die der Plattenoberfläche ein
rostartiges Aussehen verleihen. Die Platten besitzen «-eiter Kanäle 3 zur Beheizung
sowie Kanäle 4.. die an eine Saugvorrichtung, wie eine Pumpe o. dgl., angeschlossen
sind. Die Kanäle 4. verzweigen sich in der Weise, daß beide Flächenseiten von einem
Kanal aus abgesaugt werden können. Zti diesem Zwecke gehen die Kanäle in Räume
13, die einerseits von ringsum laufenden. den Zwischenraum zwischen zwei
Preßplatten überdeckenden Wänden 5 und andererseits von den Seitenwänden der zu
trocknenden Stücke abgeschlossen sind.
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Diese Wände 5 haben etwa keilartige Form und sind nach unten abgerundet
sowie eingebuchtet, so daß sie abdichtend in Dichtungsflächen 5" der darunterliegenden
Preßplatte eingreifen können.
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An den Oberflächen der Preßplatten, und zwar an zwei parallelen Seiten,
befinden sich zu diesen Seiten parallel laufende, etwa trapezförtnige Einarbeitungen
io, in welchen hei geschlossener Presse entsprechend geformte `Pragbalken
9, einliegen, an deren Enden Tragstücke g angebracht sind, - welche mit Schlitzen
9b in Stiften ti der darüberliegenden Tragplatte hängen. Bei geschlossenen Preßplatten
füllen die Tragstücke g den entsprechenden Hohlraum 1a der Tragplatten aus (Abb.
i). Sind dagegen die Platten i, 1Q usw. voneinander entfernt, so hängen die Tragstücke
9 an den Stiften 1i und halten das Preßstück 8 freischwebend zwischen den Preßplatten,
so daß die Luft von allen Seiten Zutritt zu dem Trocknungsgut hat (Abb. 2).
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Das Preßgut 8 ist auf beiden Seiten mit einem Netzwerk etwa aus Draht
7 überdeckt, und über diesem Netzwerk befinden sich auf beiden Seiten gelochte Platten
6. Die Lochungen dieser Platten 6 sind zweckmäßig co angeordnet, daß sie jeweils
mit den Rostvertiefungen 2 übereinstimmen, und diese Rostvertiefungen selbst stelzen
durch irgendwelche Verbindungen fitz Zusammenhang miteinander, so daß die ganzen
Rostflächen, d. In. die ganzen über den Trocknungsplatten liegenden Flächen, von
den in die Räume 13 führenden Kanälen 4. -aus abgesaugt -werden können.
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Je nach der Größe der Platten kann die Absaugung von einer oder mehreren
Stellen her erfolgen, und ebenso ist auch je nach der sonstigen Ausbildung der Platten,
der Trocknungsstiicke und der Auflagen die Ausbildung der Zusammenhänge in den Rotabteilungen
verschieden.
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Wie aus Abb. i zu ersehen ist, sitzen die 'Pragstücke o und die entsprechenden
Öffnungen jeweils versetzt zueinander, und ebenso
können die Rosträume
versetzt zueinander liegen oder auch die Zusammenhänge mit den Lochungen wechselweise
verschieden sein u. dgl. m.
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Die üffnungen 2 können beispielsweise, wie strichpunktiert in Abb.
3 angedeutet ist, durch Kanäle 15 miteinander verbunden sein.