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Presse
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Presse Die vorliegende Erfindung betrifft eine zum Pressen von Holzfaserprodukten
vorgesehene Presse der Art, die mindestens eine Preßplatte, ein zu dieser gehörendes
Preßblech und eine zwischen der Preßplatte und dem Preßblech angeordnete Dichtleiste
einschließt, wodurch zwischen der Preßplatte, dem Preßblech und der Dichtleiste
ein geschlossener Raum besteht, in dem, z.B.
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mit Hilfe einer an diesen Raum angeschlossenen Vakuumquelle, ein Unterdruck
erzeugt werden kann.
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Bekannte Heizpressen der vorgenannten Art-mIt mehreren Etagen, in
die mit einer aus ungepreßtem Holzfaserstoff bestehender Holzfasermatte versehene
Bleche oder Rahmen aingeführt werden, haben mehrere Nachteile. In solchen Pressen
ist die wärneabgebende Preßplatte mit einem sog. Kompensationssieb und einem Oberflächenblech
versehen, das längs seinen Kanten Ösen hat, in die an der Preßplatte montierte Halter
eingreifen und das Preßblech gegen das Kompensationssieb und' die Preßplatte festhalten.
Ein solches Oberflächenblech dient dazu, der fertigen Holzfaserplatte eine geeignete
Oberflächenstruktur zu geben, und muß verhältnismäßig dick ausgeführt und auch,
zwecks Kompensierung von Durchhang in der Mitte des Oberflächenbleches, vorgebogen
werden. Ein solcher Durchhang ergibt sich trotz solchem Vorbiegen und verkleinert
dadurch die Lichtöffnung zwischen den Preßplatten, was zur Folge hat, daß zwischen
die Preßplatten eine Holzfasermatte eingeführt werden kann, die eine geringere Dicke
hat
als wenn kein Durchhang bestunde. Bei einer Mehr-Etagen-Heizpresse addieren sich
die Durchhänge in den Preßplatten ufld resultieren in einer niedrigeren Kapazität
der Presse als wenn solche Durchhänge nicht vorkämen.
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Der vorgenannte Haltertyp hat ferner den Nachteil, daß das Preßblech
sich beim offenen der Presse etwas senkt, und Staub und Schmutz zwischen Preßblech
und Preßplatte eingesogen werden.
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Aufgrund der Form und Lage der Halter ist außerdem eine umfassende
Zerlegungsarbeit notwendig, um ein oder mehrere Oberflächenbleche auszuwechseln,
und die Anwendung eines Oberflächentuches ist außerdem ganz ausgeschlossen.
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In dem schwedischen Patent 328 695 sind eine Preßplatte, ein Oberflächenblech
und eine Dichtleiste gezeigt, die zusammen einen Raum abgrenzen, der im wesentlichen
durch ein Abstandsblech ausgefüllt ist, mit Ausnahme eines rund um den Umkreis des
Oberflächenbleches verlaufenden Kanales, an den eine Vorrichtung zur Erzeugung von
Vakuum angeschlossen ist.
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Gemäß dem genannten schwedischen Patent breitet sich die vom Vakuum
bewirkte Haltekraft im Prinzip nur über den Teil des Oberflächenbleches 2 aus, der
der Erstreckung des Kanales 11 entspricht. Aus der Beschreibung zu dem genannten
Patent geht ferner hervor, daß die untere Oberfläche des Abstandsbleches 10 mit
einem Muster von horizontalen Verteilungsnuten versehen sein kann, die mit dem Kanal
4 in Verbindung stehen. Diese Nuten haben den Zweck, das Hinauspressen der Luft
zu erleichtern und das Verbleiben eingeschlossener Luftkissen zu verhindern.
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Die genannte bekannte Konstruktion hat einige eingebaute Nachteile.
Erstens ist das Abstandsblech ' starr und schwer und folglich schwer zu hantieren,
zumal das Abstandsblech 10 ziemlich genau in seine Lage gebracht werden muß, damit
es nicht den Zulauf des Kanales 4 zum Kanal 11 verstopft. Zweitens muß die Dichtung
9 bzw. 12 ziemlich genau in Beziehung zum Kanal 4 angeordnet werden, um diesen nicht
zu verstopfen. Es bestehen hier also Probleme, die man als Einpaßprobleme bezeichnen
kann.
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Hinzu kommt noch, daß sich mit einem Blech und einer rund um es montierten
Dichtleiste Probleme mit Festkleben zwischen den Blechen ergeben können.
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Ein weiterer Nachteil bei Anwendung eines Abstandsbleches liegt darin,
daß von den Kanälen in der Preßplatte 1 Wärme über das Abstandsblech 10 zum Oberflächenblech
2 übertragen wird, und der direkte Kontakt des Abstandsbleches 10 mit der Preßplatte
1 und dem Oberflächenblech 2 die große Gefahr einschließt, daß in den gepreßten
Faserplatten örtliche, linienweise auftretende verbrannte Zonen entstehen.
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Wenn gemäß der vorliegenden Erfindung anstelle eines Abstandsbleches
ein Metallgewebenetz angewendet wird, werden die genannten Probleme beseitigt oder
vermindert. Das Einpaßproblem z.B.
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ist geringer, und da das Metallnetz die Wärme bedeutend besser verteilt
als ein Blech, ist auch die Gefahr von verbrannten Zonen geringer. Außerdem hat
die Anwendung des Metallnetzes gem.
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vorliegender Erfindung zur Folge, daß das Vakuum sich frei über das
ganze Oberflächenblech verteilen kann, die Gefahr des Verstopfens durch Schmutz,
die bei einem Blech mit horizontalen Verteilungsnuten sehr groß ist, minimiert,
und die Gefahr, daß der das Vakuum zuführende Kanal ungünstigenfalls blockiert werden
kann, im wesentlichen beseitigt ist. Zu diesen Vorteilen kommt noch hinzu, daß das
Metallnetz verhältnismäßig weich und biegsam ist, und dadurch leichter hantiert
werden kann als ein Abstandsblech.
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Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß das Metallnetz und die Dichtung
nach der vorliegenden Erfindung als eine ungeteilte Einheit ausgeführt werden können,
wodurch sich das Einpaßproblem noch zusätzlich vermindert.
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Aus all dem wird deutlich, daß die vorliegende Erfindung, wie sie
im Anspruch 1 definiert ist, gegenüber dem durch das schwedische Patent 328 695
bekannten Stand der Technik eine Reihe beträchtlicher Vorteile aufweist.
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Die deutsche Patentschrift 829 793 zeigt eine Presse , bei der das
Vakuum über das ganze Oberflächenblech verteilt wird.
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Der Nachteil dieser Konstruktion liegt vor allem in den großen Gefahren
örtlicher Einbauchungen im Blech, da sich zwischen dem Blech c und der Platte a
keine Stütze befindet, und die gepreßten Holzfaserplatten dadurch eine nicht vorgesehene
Form erhalten können.
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Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, die vorstehend genannten
Nachteile zu beseitigen und hat zu diesem Zweck als eine Presse des in der Beschreibungseinleitung
genannten Typs die Ausführung erhalten, die der kennzeichnende Teil des beigefügten
Anspruches 1 definiert.
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Durch die Erfindung wird bewirkt, daß das Preßblech nicht vorgebogen
zu werden braucht, dünner ausgeführt und in einer Ausführungsform der Erfindung
durch ein Oberflächentuch und ein Preßblech von geringerer Qualität als bisher ersetzt
werden kann.
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Außerdem wird die Kapazität der Presse dadurch erhöht, daß das Preßblech
nur einen unbedeutenden Durchhang hat, und die Dichtleiste das Eindringen von Staub
usw. zwischen Preßblech und Preßplatte bei Offnen der Presse verhindert.
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Näherte Einzelheiten der Erfindung werden aus den zwei in den beigefügten
Zeichnungen dargestellten Aus führungs formen deutlich.
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Fig. 1 zeigt eine Vertikalansicht der Presse, in Eingaberichtung der
Presse gesehen, Fig. 2 zeigt eine Ansicht'der Presse, in einer Richtung quer zur
Eingaberichtung gesehen, Fig. 3 ist ein Querschnitt durch ein Teil in der Presse,
Fig. 4 -6 sind Querschnitte alternativer Ausführungsformen eines Teiles in genanntem
Teil, Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform des betr. Teiles, Fig. 7a zeigt
ein vergrößertes, teilweise abgewandeltes Teil der Ausführungsform gem. Fig. 7,
und
Fig. 8 zeigt eine geeignete Anordnung eines zur Presse gehörenden
Oberflächentuches.
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Eine zur Formung von Holzfaserplatten vorgesehene Presse 1 ist, in
einer Förderrichtung für die Holzfasermatten in Fig. 2 gesehen, gezeigt und besteht
aus einem oberen, festen Ständerteil 2, einem unteren festen Ständerteil 3 und mehreren
Verstrebungsteilen 4,5, die die genannten Ständerteile 2,3 zusammenhalten.
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Die Presse ist ferner mit einem oder mehreren, nicht näher gezeigten
Kolben 6 versehen, die z.B. aus einer unteren Lage in der Nähe des unteren Ständerteiles
3 in Richtung nach oben zum oberen Ständerteil 2 beweglich sind.
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Zwischen dem oberen und dem unteren Ständerteil 2 und 3 befindet sich
ein Raum, in dem eine Anzahl z.B. mittels durchströmendem Dampf erhitzter Preßplatten
7-13 in gerader Richtung übereinander, in vertikaler Richtung versehen, angeordnet
ist. Oben auf jede Preßplatte 7-12 soll ein Blech oder ein Rahmen 14-19 gelegt werden,
die-nicht näher gezeigt sind und in einer vorhergehenden Phase mit einer ungepreßten
Holzfaserplatte versehen wurden.
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Bei Formung einer Holzfaserplatte aus der betr. Holzfasermatte werden
die Kolben 6 so betätigt, daß sie gem. Fig. 1 nach oben bewegt werden. Hierbei wird
siede Matte zwischen zwei Preßplatten gepreßt und von ihnen auf eine geeignete Temperatur
erwärmt, wobei die Matte unter Zuführung von Druck und Wärme zu einer Holzfaserplatte
gepreßt wird.
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Um jeder Holzfaserplatte eine geeignete Oberfläche zu geben, ist jede
Preßplatte 8-13 auf ihrer Unterseite vorzugsweise mit einem Preßblech 20-25 versehen.
Siehe insbesondere die in Fig. 3 gezeigte vergrößerte Ansicht eines Teiles der oberen
Preßplatte 13 mit zugehörigen Teilen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Preßbleche mittels eines
Vakuums gegen die Preßplatten festgehalten. Das Vakuum wird zwischen der betr. Preßplatte
13 und dem Preßblech 13 erzeugt. Rund um die Kanten jedes Preßbleches 25 ist eine
Dichtleiste
2G aus hit?ebeständgem Gummi, veflon, qiiikon oder
ähnlichem Material gelegt, und in dem Raum zwlscren der wärmezuführbnden Pressplatte
13 und dem oberflächenfornenden Pressblech 25 ist ein den Durchgang von Luft zulassender
Körper angeordnet, z.B. an der Unterseite der Pressplatte befestigt, beispielsweise
in Form eines Metallgewebenetzes 27-, ein sog. Kompensationssieb.
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Das genannte Vakuum wird im wesentlichen erst erzeugt, wenn die Kolben
6 die Presse ohne eingespeiste Holzfaserr;aiten schliessen und dadurch die Dichtleisten
26 æusammenkle-men. Um jedoch zu gewährleisten, dass die Pressbleche 20-2 auch im
Falle einer gewissen Leckage in ihrer Lage gehalten werden, ist jede Pressplatte
8-13 vorzugsweise an einen Vakuumbehälter 28, vorzugsweise über ein Dreiwegeventil
34-29, angeschlossen. Das Ventil ist so geschaltet, dass es in einer gewissen Lage
auch einen angepassten Druck liefern kann, so dass das Festhalten der Pressbleche
20-25 aufhört.
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Wenn die genannte Fixierung der Pressbleche durchgeführt ist, wird
die Presse geöffnet> und danach werden ungepresste Holzfasermatten in die verschiedenen
Etagen der Presse eingespeist, die danach mit den Kolben 6 geschlossen wird, wobei
aus den Holzfasermatten Holzfaserplatten hergestellt werden. Beim Pressen der Platten
werden die Dichtleisten 26 wieder zusammengeklemmt, so dass bei jedesmaligem Schliessen
der Presse das Vakuum verbessert wird.
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Anstelle- des zwischen die Pressplatte und das Pressblech eingelegten
Metallgewebenetzes 27 kann gem. einer Ausführungsform die dem genannten Raum zugewandte
Oberfläche der Pressplatte 13 oder des Pressbleches 25 mit Rillen oder Nuten zur
Verteilung des genannten Unterdrucks über die Oberfläche des Pressbleches 25 versehen
sein.
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In der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform ist die Dichtleiste 26
lose zwischen der Pressplatte 13 und dem Pressblech 25 angebracht. Alternativ zu
dieser Ausführungsform ist in Fig. 4 eine auf das Metallgewebenetz 27 vulkanisierte
oder auf andere Weise
auf ihm befestigte Dichtleiste 26 gezeigt.
In Fig. 5 ist die Dichtleiste 26 auf dem Preßblech 25 befestigt, und in Fig. 6 ist
sie in der Preßplatte 13 montiert.
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In einer in Fig. 7 skizzierten anderen Ausführungsform ist die eine
Seite eines Preßbleches 251 über ein Metallgewebenetz 271, das z.B. mit einer Dichtleiste
261 versehen ist, an den vorgenannten (nicht gezeigten) Vakuumbehälter 28 gekuppelt,
und die andere Seite des Preßbleches geht in Kontakt mit einem dünnen Oberflächenblech
oder Oberflächentuch 35, evtl. über eine weitere Dichtleiste 262.
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Gem. Fig. 7a sind beide Seiten des Preßbleches an die Vakuum quelle
28 angeschlossen, und äquivalente Teile in Fig. 7a sind mit den Fig. 7 entsprechenden
Bezugsziffern, mit dem Zusatz a, versehen.
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Die dem Oberflächenblech oder Oberflächentuch 35 zugewandte Seite
des PreSbleches 251 kann außerdem mit Rillen oder Nuten zur Verteilung eines weiteren,
dem Oberflächenblech 35 vom Behälter 38 zugeführten Vakuums, wenn ein solches als
zweckmäßig angesehen wird, versehen sein. Es kann auch das der Preßplatte 13 zugeführte
Vakuum über Löcher im Preßblech 251 der Oberfläche des Preßbleches 25, das mit dem
Oberflächentuch 35 in Kontakt geht, direkt zugeführt werden. Ferner kann die der
Preßplatte 13 zugewandte Oberfläche des Preßbleches 251 mit Rillen oder Nuten zur
Verteilung des Vakuums versehen sein.
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Als Alternative oder Ergänzung der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
kann das Preblech, wie in Fig. 8 gezeigt, auf seiner der Holzfasermatte zugewandten
Seite mit einem hitzebeständigen Oberflächentuch 35 bedeckt sein, das vorzugsweise
an den Kurzenden der Preßplatte, wie in Fig. 8 angedeutet, eingespannt ist.
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