DE74035C

DE74035C - Dampfwasserableiter mit Ausdehnungskörper und Schwimmer

Info

Publication number: DE74035C
Application number: DENDAT74035D
Authority: DE
Original assignee: J. MlSSONG in Höchst a. M
Anticipated expiration: 1912-11-29

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Neuerung bezweckt, die Vorzüge der Dampfwasser-Ableiter, bei welchen die die Auslafsorgane bethätigende Kraft durch Temperaturdifferenzen erzielt wird, mit den Vorzügen, welche die Dampfwasser-Ableiter, bei welchen die die Auslafsorgane bethätigende Kraft der Auftrieb oder das Gewicht des sich ansammelnden Dampfwassers ist, besitzen, zu vereinigen, und zwar in der Weise, dafs die erstere nur während der Aufserbetriebsetzung des Ableiters, die letztere ganz in der bisherigen Weise wirkt.

Fig. ι zeigt die Anwendung der Neuerung bei einem Dampfwasser - Ableiter mit offenem Schwimmer, Gegengewicht und Wasserablafs am Boden. Statt eines offenen Schwimmers kann auch ein massiver oder hohler Schwimmer verwendet werden. Die mit dem Schwimmer S und dem Ventil V verbundene Stange F besteht aus einem Metall, welches einen gröfseren Ausdehnungscoefficienten besitzt als das gufseiserne Gehäuse A, und wird an ihrem oberen Ende in der Büchse B geführt, welche in der Traverse T des Gehäuses A in senkrechter Richtung verstellbar" ist. Die Bewegung der Stange F nach unten wird· durch die mit ihr fest verbundene, ein Schraubstück s enthaltende Büchse B₁ so begrenzt, dafs das Ventil V bei einer im Apparat herrschenden Temperatur von ioo° und darüber sich schliefst, wenn das Wasser so weit abgeflossen ist, dafs das Eigengewicht des Schwimmers gröfser ist als sein Auftrieb, und geöffnet bleibt, wenn die Temperatur 80 ° und darunter beträgt. Taucht der Schwimmer so weit ein, dafs sein Auftrieb gröfser ist als sein Eigengewicht und der auf dem Ventil V lastende Dampfdruck, so bethätigt der Schwimmer das Auslafsorgan in der bisherigen Weise, weil die Führungsstange F eine nach aufwärts gerichtete Bewegung ausführen kann, welche mindestens so grofs ist, dafs die Durchlafsöffhung ihr Maxi-, mum erreicht. Die Führungsstange F umgiebt man zweckmäfsig mit einem mit dem Schwimmer verbundenen Rohr, und zwar derart, dafs das Wasser in demselben ebenso hoch steht als im Gehäuse A. Auf weniger einfache Weise wird der gleiche Zweck erreicht, wenn man die Einrichtung, mittelst welcher das Ventil während der Aufserbetriebsetzung des Apparates offen gehalten wird, nicht mit dem Schwimmer verbindet, sondern als eine für sich bestehende Vorrichtung ausführt und

die Abflufsöffnung

derselben in die Hauptwasserableitung münden läfst. Da die Neuerung nur während der AufseTbetriebsetzung (Erkaltung des Apparates) wirkt, so kann die Länge der Stange F erheblich kleiner sein als bei solchen Apparaten, bei welchen die Bethätigung der Auslafsorgane lediglich durch Temperaturdifferenzen bewirkt wird. Wenn bei kleinen, also niedrigen Dampfwasser-Ableitern die Ventilöffnung während der Erkaltung derselben nicht grofs genug ist, so kann dieselbe dadurch vergröfsert werden, dafs man die Führungsstange mit einem Kusenb erg'sehen (D. R. P. Nr. 430) oder einem ähnlichen Expansionskörper versieht, welcher unterhalb des Schwimmers sitzt, oder indem man dieselbe in bekannter Weise mit einer

Vorrichtung versieht, bei welcher eine Längenänderung vermittelst einer leicht siedenden Flüssigkeit erzielt wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Dampfwasser-Ableiter, gekennzeichnet durch die vereinigte Anwendung der Ausdehnung bezw. Zusammenziehung fester Körper oder leicht siedender Flüssigkeiten und des Auftriebes einer Schwimmervorrichtung in der Weise, dafs die durch Temperaturdifferenzen erzeugte Kraft nur während der Aufserbetriebsetzung (beim Erkalten des Apparates) zur Wirkung kommt, und die Schwimmervorrichtung in der gewöhnlichen Weise wirkt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.