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Schraub- und Backenklemme, insbesondere fürWiderstandsmeßeinrichtungen
Bei hochwertigen Widerstandsmeßbrücken und anderen Widerstandsmeßeinrichtungen soll
die Zuführung zum Meßgegenstand elektrisch einwandfrei angeklemmt sein.
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Vor allem ist eine sichere und genau definierte Einspannlänge von
Leitungen, deren Widerstand gemessen oder abgeglichen werden soll, erforderlich.
Die Klemme muß für Messungen niedriger Ohmscher Widerstände einen niedrigen Eigenwiderstand,
also nügend großen Querschnitt -haben und mit sicheren Stromzuführungen zu der festen
und beweglichen Backe versehen sein, damit veränderliche Übergangswiderstände an
den Klemmen vermieden werden.
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In mechanischer Hinsicht werden ebenfalls an diese Klemme besondere
Ansprüche gestellt. Es müssen sowohl dünne Drähte als auch dicke Leitungen mit rundem
oder rechteckigem Querschnitt und Leiter mit Kabelschuhen, Stiften usw. durch geradlinig
begrenzte Klemmbacken einwandfrei eingespannt werden können. Für die Anbringung
an der Montageplatte bei tragbaren Geräten ist geringer Platzbedarf und geringe
Formabweichung von einer normalen Apparateklemme erforderlich.
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Schließlich ist ganz besonders bei grUeren Serienmessungen von Widerständen
eine bequeme Handhabung bei der Einspannung und die Bedienung mit einem einzigen
Handgriff notwendig. Es sind verschiedene Ausführungsformen von Anschlußklemmen
für Leitungen bekannt, die jedoch immer nur einen Teil der genannten Bedingungen
erfüllen.
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Die normale Rändelkleinme oder Knebelschraube eignet sich zum Anschluß
von Zuleitungen, die mit Kabelschuhen versehen sind, während dünne Drähte sich nur
mühsam
unterbringen lassen und bei kurzen Drähten mit niedrigen
Ohmschen Widerständen die Einspannlänge nicht genau definiert ist.
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Konstruktionen von Schraubklemmen mit Igeradezeführten Backen haben
den Nachteil, daß bei nicht sorgfältigem Anziehen der Schraube der Übergangswiderstand
zwischen Klemme und eingespanntem Widerstand unzulässig hoch wird und Fehlmessungen
verursacht werden. Diese Art von Klemmen zeigt oft eine von der normalen Klemme
stark abweichend große Form, paßt sich wenig dem Äußeren der Apparate an und ist
oft etwas unbequem in der Handhabung.
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Zum Einspannen dünner Drähte mit höherern Ohmschen Widerstand werden
vielfach auch gefederte Backenklemmen verwendet, die den Vorteil haben, daß immer
ein bestimmter Anpreßdruck vorhanden ist. Um den Übergangswiderstand klein zu halten,
genügt bei starken Leitungen jedoch eine Anpressung durch Federkraft nicht. Neben
anderen sperrigen Ausführungen ist eine gefederte Schraub- und Backenklemme bekannt,
die die Form einer Wippe besitzt. Die Bedingung, daß die beiden Spannbacken annähernd
parallel geführt werden müssen, führt auch hier zu einer Konstruktion mit größerem
Platzbedarf. Außerdem ist die Herstellung umständlich, und ferner weist sie den
-Nachteil auf, daß keine besondere Einspannschraube für Leitungen mit Kabelschuhen
vorgesehen ist.
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Die neue Schraub- und Backenklemme, die insbesondere für Widerstandsmeßeinrichtunu
. st und wahlweise durch An-",en -eeignet i Z5
ziehen einer Schraube,
durch unter Feder' wirkung stehende Backen oder durch beides gleichzeitig das Einspannen
von Meßgegenständen gestattet und einen großen Querschnitt und einen kleinen Eigenwideis-tand
besitzt, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Achse des zur Geradführung der beweglichen
Backe vorgesehenen Klemm- bzw. Führungsbolzens mit der Achse der aus Gewinde am
Klemmenkörper und einer Mutter bestehenden Schraubenverbindung zur Befestigung der
Klemme auf ihrer Unterlage zusammenfällt.
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Durch die Anordnung aller Teile um eine zentrische Achse wurde eine
einfache, raumsparende Ausführung erreicht, die leicht herzustellen ist und sich
der Form der üblichen Apparateklemmen gut anpaßt. Die Klemme hat einen massigen
und gedrungenen Aufbau und damit einen sehr kleinen Eigenwiderstand. Der Aufbau
der Klemme ist in Abh. i und 2 gezeigt. Abb. j zeigt ein für alle Widerstandsmeßeinrichtungen
notwendiges Klemmenpaar von vorn, Abb. 2 eine Klemme irn Ouerschnitt. Die Klemme
besteht aus folgenden Teilen-. dem Klemmenkörper i, der Rändelmutter.2, der beweglichen
Backe 3, die durch die Feder 4 gegen den Klemmenkörper i gedrückt wird,
5 ist ein durchgehender Bolzen, dessen oberes Ende 6 ein Gewinde zum
Aufschrauben der Rändelmutter 2 trägt. Die bewegliche Backe 3 ist mit dein
durchgehenden Bolzen 5 fest verbunden, um durch einen Druck auf die Rändelmutter
2 die Backenklemme öffnen zu können, und um der beweglichen Backe eine Geradführung
zu geben. Außerdem kann durch Anziehen der Rändelmutter ein zusätzlicher Druck auf
die bewegliche Backe ausgeübt werden, was beim Befestigen von stärkeren Leitungen
in der Backenklemme von Vorteil ist. Die Kanten der Backenklernme sind geradlinig
und scharf, um die Leiter beim Abgleichen auf einen bestimmten Widerstandswert notfalls
scharfkantig abbiegen zu können. Die Kanten können gegen vorzeitige Abnutzung mit
Stahlstücken 7 verstärkt werden.
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Der Klemmenkörper i trägt ein Gewinde 8.
Mit der auf diesem
Gewinde aufgesehraubten Mutter 9 kann die Klemme auf ihrer Unterlage (Montageplatte)
io befestigt werden. Gegen die Verdrehung der Klemme auf ihrer Unterlage kann ein
kleiner Stift ii vorgesehen werden, der gleichzeitig in den Kleminenkörper i und
in die Unterlage io ragt.
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Die Abb. 3 bis 6 zeigen einige Anwendungsbeispiele der
kombinierten Klemme, und zwar ist in der Abb. 3 gezeigt, daß die Klemme als
normaler Schraubanschluß für Kabelschuhe mit dickerem Leiter verwendet werden kann;
in A. bb- 4 ist gezeigt, daß die Klemme besonders auch zur Schnelleinspannung
von dünnen Drähten mittels Federkraft, z. B. bei Abgleich#arbeiten, geeignet ist.
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Will man stärkere Leitungen in der Backenklemme befestigen, so wird
durch Anziehen der Rändelmutter die bewegliche Backe zusätzlich gegen die obere,
feste Backe gepreßt, wie es in der Abb. 5 dargestellt ist. In der Abb.
6 wird gezeigt, wie man unter Benutzung der Rändel- und der Backenklemme
zwei Leitungen gleichzeitig befestigen kann.