DE739913C - Verfahren zur Herstellung eines resorbierbaren, chirurgischen Naehfadens - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines resorbierbaren, chirurgischen Naehfadens

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DE739913C
DE739913C DEN45111D DEN0045111D DE739913C DE 739913 C DE739913 C DE 739913C DE N45111 D DEN45111 D DE N45111D DE N0045111 D DEN0045111 D DE N0045111D DE 739913 C DE739913 C DE 739913C
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DE
Germany
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alkalis
sewing thread
fiber bundles
absorbable
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DEN45111D
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English (en)
Inventor
Dr Med Otto Boyksen
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OTTO BOYKSEN DR MED
Original Assignee
OTTO BOYKSEN DR MED
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L17/00Materials for surgical sutures or for ligaturing blood vessels ; Materials for prostheses or catheters
    • A61L17/06At least partially resorbable materials
    • A61L17/08At least partially resorbable materials of animal origin, e.g. catgut, collagen

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines resorbierbaren, chirurgischen Nähfadens Der bisher aus dem tierischen Dann hergestellte chirurgische Nähfaden (Catgut) von hohem Festigkeitswert wird nach dem Vernähen der Wunden nach einer bestimmten Zeit vom Körper resorbiert. Nach Wegfall dieses Rohstoffes bestand die Aufgabe, einen gleichwertigen Faden herzustellen von entsprechender Festigkeit, Aufsaugbarkeit und noch von möglichst besseren Eigenschaften bezüglich der Sterilisationsmöglicheit. Man hat daher schon versucht, daß Lösungsverfahren der Cellulose auf die Eiweißstoffe zu übertragen und durch Düsen Fäden zu spritzen, ohne genügende Zugfestigkeit zu erreichen. Auch Versuche mit der Verwendung tierischer Körper, wie Sehnen und Muskeln, ergaben keinen ausreichenden Erfolg.
  • Dieser wurde jedoch durch die Erfindung gemäß der Anmeldung erreicht, nach welcher ein aufsaugender, chirurgischer Nähfaden dadurch hergestellt wird, daß tierisches Bindegewebe, insbesondere Sehnen, zuerst getrocknet, dann durch mechanische Mittel zerlegt, zu einzelnen Faserbündeln getrennt wird, worauf die Faserbündel mit einer kolloidalen Lösung durchtränkt werden, die gewonnen ist, indem Sehnensubstanz durch mechanische Mittel unter Zusatz von Wasser und gegebenenfalls Zufügung von geringen Mengen von Säuren oder Alkalien und Anwendung geringer Wärme gelöst und unter Zusatz von Alkalien mit einem Kautschuklatex oder einer wäßrigen Dispersion eines Kunstharzes vermischt wird, wonach dann als den Faserbündeln und der kolloidalen Lösung der Sehnensubstanz ein Filmband geformt, schnalle Streifen geschnitten und diese nach Benutzung mit verdünnten Säuren und ALkalien zum Nähfaden geformt werden.
  • Im ersten Gang des Verfahrens wird der feuchten Sehne durch Trocknung das Wasser entzogen; das gelingt bis auf 70 bis 8o0/o, man erhält also eine Sehne mit nur 30 bis 20010 H20-Gehak. Im zweiten Gang des Verfabrens wird die trockene Sehne durch mechanische Mittel, z. B. Klopfen, Hämmern oder Walken, in ihrem Gefüge gelockert.
  • Hierbei ordnet sich die leimgebende Substanz der Sehne durch Splitterung in Faserstruktur.
  • Durch Zerreißen der zerklopften Sehne erhält man einzelne Bündel, die gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung im dritten Gang des Verfahrens weiter verarbeitet werden. Im dritten Gang des Verfahrens wird den im zweiten Gang des Verfahrens gewonnenen trockenen Faserbündeln der Sehnenmasse eine ähnliche Bindung gegeben, wie sie die natürliche Sehne besitzt, was gleichzeitig aber eine weitere plastische Bearbeitung der so veränderten Masse der Faserbündel zur Herrichtung eines aufsaugbaren, cllirnrglschein Nähfadens möglich nacht, indem in die getrocknete Sehnenniasse der Faserbündel ein v,eiteres kolloidales System eingeschoben wird, welches bei der hoUloidchemische Untersuchung des tierischen Stützgeweb es gefunden wurde. Die Herstellung des Bindemittels geschiellt in folgender \Veise: Die getrocknete und gesplitterte Sehne wird unter Zusatz von Wasser einer weiteren mechanischen Behandlung durch Rühren oder Schlagen ausgesetzt. Durch Zusätze von gerülgen Mengen von organischen oder anorganischen Säuren oder Alkalien, wie z.B. Kaliumhydroxyd oder Ameisensäure 2 bis 40/o, und leichte Erwärmung, z. B. auf 50 bis 600, läßt sich die Lösung beschleunigen. Man erhält eine hoch viscose Masse, in der die leimgebende Substanz in zwei Phasen, einer hoch polymeren, harten, und niedrig polymeren, weichen, vorhanden ist. Die leimgebende Substanz ist dadurch erheblich in ihrem Polymerisationszustand abgesunken. Zu der in dieser Weise aus der ursprünglichen Sehnenmasse hergestellten wäßrigen kolloidalen Lösung wird unter Zufügung von Alkalien, z. B.
  • 2 bis 4% Kaliumhydroxyd, etwa 40 bis 600/o einer wäßrigen kolloidalen Lösung eines natürlichen Harzes, z. B. Kautschukharzes, oder eine wäßrige Dispersion einer derKunststofe, z. B. der Vinylreihe, hinzugefügt und die Mischung homogenisiert. Mit dieser ge mäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gewonnenen kolloidalen Lösung werden die im zweiten Gang des Verfahrens gewonnenen Faserbündel getränkt.
  • Im vierten Gang des Verfahrens werden die Faserbündel auf einer Leitsclliene o.dgl. fortlaufend aneinandergelegt und unter Walzendruck zusamraengepreßt. Das vorhandene Wasser wird durch Verdunsten so weit entfernt, bis die Massen etwa 20 bis QOO/0 H2O enthalten. Sie lassen sich dann zu einem dünnen Filmband zusammenwalzen. Nach weiterer Trocknung lassen sich Unebenheiten an den Stößen, z.B. durch Schleifen, beseitigen. Man erhält im vierten Gang Filmbänder von beliebiger Länge und Feinheit. Diese gemäß dern Verfahren der Erfindung hergestellten Filmbänder haben eine außerordentii ch hohe Zug- und Bindefestigkeit.
  • Im fünften Gang des Verfahrens werden aus den Filmbändern feine Streifen, z. B. von 1 nun Breite, geschnitten. Die Streifen werden nach vorheriger Befeuchtung mit verdünnten Säuren oder Alkalien, z. 3. Kaliumhydroxyd, 2%in. oder Ameisensäure, 20,0 ig durch in an sich bekannter Weise erfolgende Drehung zu runden Fäden umgeformt.
  • Die in den beschriebenen Arbeitsgängen gemäß dem Verfahren der Erfindung hergestellte Fadeneinheit ist vollkommcn homogen.
  • Die Verbindungsstellen der anemander gelagerten Faserbündel sind als Stöße nicht mehr erkennbar. Die verwandten Sehnenmassen sind durch das Verfahren der Erfindung zu einem einheitlichen Faden geformt, der als chirurgischer, resorbierbarer Nähfaden allen Ansprüchen genügt.

Claims (1)

  1. P A T E N T A N S P R U C H : Verfahren zur Herstellung eines resorbierbaren, chirurgischen Nähfadens, dadurch gekennzeichnet, daß tierisches Bindegewebe, insbesondere Sehnen, zuerst getrocknet, dann durch mechanische Mittel zerlegt zu einzelnen Faserbündeln getrennt wird, worauf die Faserbündel mit einer kolloidalen Lösung durchtränkt werden, die gewonnen ist, indem Sehnensubstanz durch mechanische Mittel unter Zusatz von Wasser und gegebenenfalls Zufügung von geringen Mengen von Säuren oder Alkalien und Anwendung geringer Wärme gelöst und unter Zusatz von ALkalien mit einem Kautschuklatex oder einer wäßrigen Dispersion eines Kunstharzes vermischt wird, wonach dann aus den Faserbündeln und der kolloidalen Lösung der Sehnensubstanz ein Filmband geformt, schmale Streifen geschnitten und diese nach Benetzung mit verdünnten Säuren oder Alkalien zum Nähfaden geformt werden.
DEN45111D 1941-10-03 1941-10-03 Verfahren zur Herstellung eines resorbierbaren, chirurgischen Naehfadens Expired DE739913C (de)

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