-
Vorrichtung zum Trocknen von Tiefdruckpapierbahnen Es sind Vorrichtungen
zum Trocknen von Tiefdruckpapierbahnen bekanntgeworden, bei denen die als Wärmeträger
dienende Trockenluft in einem langen und engen Trockenkanal, dessen Boden die Papierbahn
bildet, eingeblasen und an der Bahn entlang geführt wird und bei der das Abluftdämpfegemisch
nach dem Verlassen des Trockenkanals mit Frischluft gemischt und dieses Frischluft-Abluft-Gemisch
zum einen Teil einer Wiedergew innungsanlage für das Farblösungsmittel zugeleitet,
zum anderen Teil dem Trockenkanal wieder zugeführt wird. Bei den bekannten Anlagen
dieser Art wird also das aus dem Trockenkasten austretende Abluftdampfgemisch zunächst
mit Frischluft gemischt und dieses Frischluft-Abluft-Gemisch dann der Saugseite
eines Ventilators zugeführt. Das Gemisch wird dann von der Druckseite des Ventilators
aus zum einen Teil in eine Wiedergewinnungsanlage, zum anderen Teil in den Trockenkasten
wieder zurückbefördert. Diese bekannte Anordnung hat den Nachteil, daß das Gemisch,
das in den Trockenkasten zurückgeleitet wird, die gleiche Anreicherung besitzt,
wie das Gemisch, das in die Wiedergewinnungsanlage geleitet wird. Die bei jedem
Umlauf eingesaugte Frischluft wird zum Teil für das Trocknen der Tiefdruckpapierbahn
überhaupt nicht ausgenutzt. Der Ventilator muß für eine Luftmenge bemessen sein,
die größer als die bei jedem Umlauf zum Trocknen dienende Luftmenge ist.
-
Ferner ist eine Vorrichtung zum Trocknen einer mit Spirituskunstharzlösungen
getränkten Faserstoffbahn bekanntgeworden, bei der ebenfalls Trockenluft im Kreislauf
in einen Trockenkanal durch einen Ventilator eingeblasen, an der Bahn,entlang geführt
und durch denselben Ventilator auch abgesaugt wird; dort soll auch ein Teil der
aus dem Trockenkanal abgesaugten, mit flüchtigen Bestandteilen
angereicherten
Trockenluft durch eine Zweigleitung abgenommen und einer Wiedergewinnungsanlage
zugeführt werden, während gleichzeitig ein entsprechender Anteil Frischluft dem
Trockenkanal zugeleitet wird. Diese unmittelbar in den Trockenkanal eingeleitete
Frischluft wird sich aber mit der durch den Kanal strömenden Trockenluft nur unvollkommen
mischen und daher nur eine geringe Trockenwirkung auf die Faserstoffbahn ausüben
können, wodurch die Anreicherung an Lösungsmitteln bei der zur _#,usscheidung kommenden
Trockenluftmenge geringer ist als beim Erfindungsgegenstande, bei dem die Trockenluft
zusammen mit der Frischluft zuerst in den Ventilator gelangt, der das durch ihn
gut gemischte Luftgemisch in den Trockenkanal hineinbläst.
-
Es ist ferner eine Vorrichtung zum Trocknen von Tiefdruckpapierbahnen
bekanntgeworden, bei der die Trockenluft in dein Trockenkästen oberhalb der Papierbahn
aufgeblasen und kurz dahinter wieder abgesaugt wird. In einem derartigen Trockenkasten
sind mehrere Blas- und Saugdüsen hintereinander angeordnet. Das Abluftdampfgemisch.
.das wegen der Bauart der Trockenkästen nur sehr schwach mit Lösungsmitteldämpfen
angereichert ist, wird von einem Ventilator angesaugt und auf dessen Druckseite
in den ins Freie oder zur Wiedergewinnungsanlage und den in den Kreislauf zurückströmenden
Teil aufgeteilt. Da die als Ersatz für den aus dem Kreislauf ausgeschiedenen Teil
der Luft dienende Frischluft nur auf der Saugseite in den Kreislauf leereingesaugt
werden kann, ist bei der bekannten Anordnung ein zweiter Ventilator nötig, der die
Luft vom ersten Ventilator erhält und zusammen mit Frischluft das Abluftdampfgemisch.
wieder in den Trockenkasten drückt.
-
Da bei dieser Anordnung die Unterteilungsstelle des Luftdampfgemisches
zum Kreislauf bzw. zur Wiedergewinnungsanlage nicht unmittelbar am Austritt aus
dem Trockenkanal liegt, sondern weit dahinter, so wird auch das zur Wiedergewinnungsanlage
abgeführte Dampfluftgemisch durch die durch den Papiereintrittsschlitz oder Papieraustrittsschlitz
zwecks Vermeidung des Austritts der gesundheitsschädlichen Lösungsmitteldämpfe angesaugte
Frischluft derart verdünnt, daß der Anreicherungsgrad des Luftdampfgemisches an
den L ösungsmitteldämpfen geringer ist als am .Austritt aus dem Trockenkanal. Die
zum Zwecke wirtschaftlicher Wiedergewinnung durch den Kreislauf geförderte Anreicherung
wird also mir unvollkommen ausgenutzt. Ein weiterer erheblicher Nachteil der bekannten
Anordnung liegt darin, daß mit mindestens zwei Ventilatoren, bei Verwendung einer
Wiedergewinnungsanlage aber mit drei Ventilatoren gearbeitet «-erden maß, da in
eine Wiedergewinnungsanlage für das Farblösungsmittel das Abluftdampfgemisch mit
einem hohen Druck eingeleitet «-erden inut). Auch hier besteht also ein unwirtschaftliches
Verhältnis zwischen der Ventilatorleistung und der für den Trockenvorgang wirksamen
Luftmengeneinheit. Das Einstellen des Anreicherungsgrades, d. h. also des `'erhältnisses
der Luftmenge, die wieder in den Kreislauf zurückkehrt, gegenüber der-, jenigen,
die zur Wiedergewinnungsanlage geführt wird, setzt die Bewegung mehrerer, voneinander
unabhängiger Regelorgane voraus. die aber nicht ohne weiteres gegeneinander abgestimmt
werden können, wie <las notwendig ist. Die Drosselwirkung der Regelorgane hat
erhebliche Druckverluste zur Folge.
-
Alle diese Mängel werden dadurch beseitigt, daß bei einer Vorrichtung
zum Trocknen von Tiefdruckpapierbalinen, bei der in an sich bekannter Weise die
Trockenluft in einen engen und langen Trockenkanal, dessen Boden die Papierbahn
bildet, durch einen Ventilator eingeblasen und an der Bahn entlang geführt wird.
und bei der das Luftdampfgeinisch nach dem Verlassen des Trockenkanals zu einem
Teil einer Wiedergewinnungsanlage für das Farblösungsmittel zugeführt oder ins Freie
geführt, zum anderen Teil gemischt mit Frischluft dem Trockenkanal wieder zugeleitet
wird, erfindungsgemäß die Leitung. die das Luftdampfgemisch nach dein Austritt aus
dem Trockenkanal durchströmt, bereits unmittelbar hinter dem Trockenkanalende und
vor dem Bahneinlaß- bzw. Eahnauslal-.lsclilitz in solcher Weise unterteilt ist,
daß der eine Teil des Luftdanipfgemisches der Saugseite des -Ventilators zugeleitet
wird, der es wieder zusammen mit eingesaugter Frischluft in den Trockenkanal führt,
der andere Teil dagegen ins Freie oder in eine Wiedergewinnungsanlage geführt wird.
-
Fei der neuen Vorrichtung wird die bei jedem Umlauf von der Saugseite
des Ventilators eingesaugte Frischluft einem langen und engen Trockenkanal zugeführt,
so dali sie schon bei einem Umlauf stark mit den Farblösungsdämpfen angereichert
und somit gut ausgenutzt wird. Die Teilungsstelle liegt unmittelbar am Austritt
aus dem Trockenkanal. An dieser Stelle ist der statische und dynamische Druck der
Trockenluft noch so stark, daß sie ohne einen besonderen Ventilator ins Freie oder
der Saugseite eines Ventilators für die Wiedergewinnungsanlage zugeführt «-erden
kann. Der andere Zweig wird dagegen der Saugseite des Kreislaufventilators zuge-
i leitet. Man kommt infolgedessen bei der Erfindung mit einem Ventilator bei einem
Abführen
eines Teils der Abluft ins- Freie und mit zwei Ventilatoren
bei einem Abführen eines Teils der Abluft in- die Wiedergewinnungsanlage aus.
-
Durch die Anordnung der Unterteilungsstelle des Luftdampfgemisches
zum Kreislauf bzw. zur Wiedergewinnungsanlage unmittelbar am Austritt aus dem Trockenkanal
und vor dem Bahneinlaß- bzw. Bahnauslaßschlitz wird erreicht, daß die durch den
Papiereintrittsschlitz oder Papieraustrittsschlitz zwecks Vermeidung des Austretens
gesundheitsschädlicher Dämpfe angesaugte Frischluft nicht den zur Wiedergewinnungsanlage
abgezweigten Dampfluftgemischteil unter den Anreicherungsgrad verdünnt, der am Ende
des Trockenkanals erreicht ist. Infolgedessen wird die zum Zwecke wirtschaftlicher
Wiedergewinnung durch den Kreislauf angestrebte Anreicherung restlos ausgenutzt.
-
Um den statischen und dynamischen Druck des Abluftdampfgemisches am
Austritt aus dem Trockenkanal möglichst verlustlos auszunutzen und um weiter eine
besonders einfache und . genaue Regelung des Änreicherungsgrades zu erzielen, ist
gemäß einer weiteren Ausbildung des Erfindungsgedankens unmittelbar hinter dem TKockenkanalende
und vor dem Bahneinlaß- bzw. Bahnauslaßschlitz in die Leitung, die das Luftdampfgemisch
nach dem Verlassen des Trockenkanals durchströmt, eine verstellbare Steuerweiche
eingebaut, die es ermöglicht, einen wechselnd mehr oder minder großen Teil des Luftdampfgemisches
der Wiedergewinnungsanlage zuzuführen.
-
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer
Darstellung.
-
Die Trockenluft wird dem engen und langen Trockenkanal i durch die
Blasdüse 2 zugeführt, die mit der Druckseite des Ventilators 3 verbunden ist. Die
Trockenluft strömt aus dem Trockenkanal i in einen Verbindungskanal, der durch eine
Steuerklappe 5 in zwei Teile 6 und 7. geteilt ist. Ein Teil der mit Farbdünsten
angereicherten Trockenluft, der je nach der Stellung der Steuerklappe größer oder
kleiner sein wird, strömt in die Leitung ä ein, die in an sich bekannter Weise mit
der Saugseite des Ventilators 3 verbunden ist. Dieser leitet diesen Teil des Luftdampfgemisches
der Blasdüse 2 zu. Der andere Teil des aus dem Trockenkanal i ausströmenden Luftdampfgemisches
strömt -in das Abluftrohr 9 ein, das mit der Wiedergewinnüngsanlage verbunden
ist. In diese Abluftleitung ist in an sich bekannter Weise ein auf der Zeichnung
nicht dargestellter Ventilator eingebaut, der diesen Teil der Abluft der Wiedergewinnungsanlage
zuleitet.
-
Je nachdem nun das aus dem Trockenkanal ausströmende Luftdampfgemisch
stärker oder weniger stark gesättigt ist; wird man der mit der Wiedergewinnungsanlage
verbundenen Abluftleitung ca eine größere oder eine kleinere und dementsprechend
dem Kreislaufventilator eine kleinere oder größere Menge des Luftdampfgemisches
zuteilen, was durch die Einstellung der Steuerklappe 5 ohne weiteres möglich ist.