DE737664C

DE737664C - Herstellung von weichmacherhaltigem polymerem Methacrylsaeureamid

Info

Publication number: DE737664C
Application number: DER98073D
Authority: DE
Inventors: Dr Walter Bauer
Original assignee: Roehm and Haas GmbH
Current assignee: Roehm GmbH Darmstadt
Priority date: 1935-10-29
Filing date: 1935-10-29
Publication date: 1943-07-20

Description

Herstellung von weichmacherhaltigem polymerem Methacrylsäüreamid - Das durch Polymerisation von Methacrylsäureamid erhältliche Polymerisat löst sich in Wasser unter Bildung einer glasklaren, viscosen Lösung auf. Nach Verdunstung des Lösungsmittels hinterbleibt -ein glasklarer Film, der jedoch für manche Verwendungszwecke zu spröde ist. Es ist . weiter vorgeschlagen worden, Methäcrylsäureamidvor oder nach seiner Polymerisation mit Aldehyden umzusetzen: Es wurde 'nun gefunden, daß man die Eigenschaften von Polymethacrylsäureamid enthaltenden Polymerisaten oder Mischpolymerisaten dadurch wesentlich verbessern kann, daß man als Weichmacher Glycerin vor oder nach der Polymerisation des als Ausgangsstoff dienenden Methacrylsäureamids zufügt. Der Zusatz des genannten Weichmachers führt im übrigen auch zu einer guten-Haltbarkeit der wäßrigen Lösungen des Polymerisats, die sonst nur eine begrenzte Haltbarkeit besitzen: Die Polymerisation kann in Gegenwart von Lösungsmitteln, z. B. Wasser, oder organischen Lösungsmitteln, z. B. Alkohol, durchgeführt werden; man kann aber guch, ohne Lösungsmittel arbeiten.
Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Massen. können z. B. als Gelatineersatz; Schlichte, Farbverdickungsmittel uswv. verwendet werden.
Beispiele i. q.o Teile Methacrylsäureamid und 6o Teile Glycerin werden mit Benzoylperoxyd mehrere Stunden bei 70° polymerisiert. Das farblose Polymerisat ist elastisch, mit Formaldehyd härtbar und in Wasser quellbar. Es kann für Druckzwecke verwendet werden.
2. 4o Teile Methacrylsäureamid werden in 6o Teilen Wasser mit 4.o Teilen Glycerin unter Zugabe von Kaliumpersulfat bei 9o bis roo° mehrere Stunden polymerisiert. Das Polymerisat wird in eine Schale ausgegossen und hinterläßt nach dem Verdunsten des Wassers einen klären Film.
3@ 5o Teile Polymethacrylsäureamid werden mit 59 Teilen Glycerin. in Zoo Teilen Wasser gelöst. Der Film, der durch Verdunsten dieser wäßrigen -Lösung hergestellt wird, ist farblos.
Die vorliegende Erfindung bezieht sieh nicht nur auf Herstellung bzw. Verarbeitung von Polymerisaten, sondern auch von Mischpolymerisaten.
Es ist bereits bekannt, für wasserunlösliche Methacrylamide, es, handelt sich um substituierte Abkömmlinge, gewisse Arten von Weichmachern zu verwenden, so =B. PhenoleJ Phthalsäureester, Harnstoffderivate usw., während das- Verfahren nach der vorliegenden Erfindung wasserlösliches Methacrylamid betrifft. Aus den bekannten Verfahren konnic nicht entnommen werden, daß es möglich ist, Kunststoffe aus "vasserlöslichem Polymethacrylsäurearnid, die die an sich, verhältnismäßig spröden Massen liefern, durch Einverleibung von Glycerin in gelatineartige, haltbare Massen zu verwandeln. Die auf diese Weise hergestellten Kunststoffe besitzen ge-,enüber Gelatine unter anderem den Vorzug, daß sie stets in gleicher Beschaffenheit hergekellt werden können, so daß Fehlfabrikationen ausgeschlossen sind. Auch besitzen sie nicht den Nachteil der raschen Zerstürbarkeit, z. B. durch Säuren oder Mikroorganismen. Gele haben eine höhere Schmelztemperatur als Gelatinegele.

Claims

PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von weichmacherhaltigem polymerem Methacrylsäureamid oder - solches enthaltenden Mischpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Methacrylsäureamid bzw. den entsprechenden Mischungen mit anderen polymerisierbaren Stoffen vor oder nach der Polymerisation Glycerin zusetzt.