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Verfahren zur Herstellung von Glanzmustern auf mattierten Geweben
Es wurde gefunden, daß man Glanzrauster auf mattierten Geweben erzeugen kann, wenn
man das Gewebe mit Lösungen von Harnstoff-, Thioharnstoff- oder Aminotriazinaldehydkondensationsverbindungen,
die Pigm#ente und Verteiltnigsmittel aus höhermolekularen Alkoholen -und Äthylenoxyd
enthalten, behandelt, vor oder nach dieser Biehandlung alkalisch wirkende Mittel
aufdiuckt und anschließend fixiert. Man kann also so .arbeiten, daß man die Gewebe
mit Lösungen der harzbildenden Verbindungen, denen Pigmente und die geriannten'Verteilungsmittel,
,zugesetzt werden, tränkt, trocknet, alkalisch wirkende Mittel aufdruckt, dämpft,
gegebenenfälls durch kurzes Erhitzen bei etwa i2o bis i3o'C nachhärtet, spült und
seift. .Man kann aber auch. umgekehrt verfahren, indem die Gewebe zuerst mit den
alkalisch wirkenden Mitteln bedruckt, gegebenenfalls gedämpft und danach am Foulard
mit der Mattierungsflotte geklotzt oder auf der Druckmaschine gepflascht bzw. in
an sich lyel.:an.iiter Weise überdruckt und hierauf gedämpft, ge-
spült und
geseift werden. Der Mattierungsflotte werden zweckmäßig noch Mittel zugesetzt, welche
die Kondensation begünstig.-n, z. B. Säure oder säureabspaltende Mittel, wie Ammoniumsalze
oder Ester.
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Man verwendet für das vorliegende Verfahren noch härtbare, vorteilhaft
wasserlösliche Harnstoff- oder Tllioharnstoffaldehvdkondensationsverbindungen, z.
B. Dimethviolharnstoff. Man kann auch Kondensationsverbindungen aus Harnstoff oder
Thioliarnstoff und Al,dehyden, insbesondere Formaldelnd, verwenden, die in Gegenwart
eines ein- oder mehrwertigen Alkohols, wie »#th#inoi, Butanol. Benzylalkohol, Äthylenglykol,
hergestelltsind. Man kann ferner die einzelnen Koniponenten, beispielsweise Harnstofi
und Formaldehyd, heranziehen. Ferner eignen sich Kondensationsverbindungen
aus
Amitioti,iazinen und Aldehyden, z. B. ;-#lüiaminf(>rmaldulivdkoiideiisation,-verbindungen,
die in Wasser noch löslich sind, oder auch Verbindungen, die durcl)-gemeinsame Kondensation
von Aminotri#izi.#--nen ', Aldehyden und ein- oder mehrwertigün .-#lizoliolen
erhalten werden. Als PilmentekiInnen weiße oder auch -efärbte unlösliclic Körper
anorganischer oder organischer Natur verwendet werden, wie Zinkoxvd,Bariumstilfat,
Titaiidioxyd, Kaolin, Erdfarben und Farblacke organischer Farbstoffe.
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Der Pigment enthaltenden Klotzflotte werden neben den Verteilungsmitteln
ziveckm,äl.'ii-Verdickun--smittel-, wie Tragant, wasserlösliche Cellulose;itlier
oder Polyvittylalkohol. und ferner Weichm#c11ungsmittel, `z.B. siLilfoniertes Rizinusöl
oder Einwirkungsverbindungen von Äthylenoxyd auf den Stearinsäurcester von Tri;itlianolamiii-,
Phthalsäurcester oder Chlordiphenyl, zuggesetzt. Besonders günstig wirkt ButvIstearat
als Weichmachen Ebenso sind auch Polyvinylalkohol oder '-Nlethvlcelltilose als Verdickungsmittel
für die Klotzlösung infol-e ihrer cinul-ierenden Eigenschaften vorteilhaft für den
Ausfall der Mattierung. Auch sulfoniertes Rizinusöl ist von Vorteil für eine gleichmäßige
Verteilung der Dispersion auf der Faser. Den Dispersionen können auch Lösungen von
Farbstoffen, beispielsweise substantive Farbstoffe oder Schwefelsäureester derLetikoverbindungen
von Küpenfarbstoffen, zugegeben werden, wodurch der matte Grund ,gleichzeitig gefärbt
wird.
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Als alkalisch wirkende Mittel, die, zur Reservicrung aufgedruckt worden,
eignen sieh Verbindungen anorganischer oder organischer Natur, z.B. Ätzalkalien,
Alkalicarbonate, Trinatriumphosphat, Natriumacetat' Diäthylentria.iiiiii-, Triäthylentetramin,
DiÜthylamino,-äthanol, Triäthanolamin. Gegebenenfalls können reduzierende Substanzen,
wie Formaldelivdnatritimstilfoxylat, zur Aufhellung mitverwendet werden. Um bunte
Res#ervemuster 'Zu erzielen, fü.-t man den Druckpasten Farbstoffe zu, die im alkalischen
Mittel beständig sind, vorzugsweise Küpenfarbstoffe oder Ge-
mische aus für
die Eisfarbenherstellung ge-
eigneten Kupplungskomponenten und Diazoaminoverbindungen,
welche in dem an der Farbstoffbildun ' ' nicht beteiligten Rest wasserlöslichmachende
Gruppen tragen, oder von Kupplun--skomponenten und Zubereitungen., in denen die
Diazoverbindungen in Form von -Nitrosaminen vorliegen.
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Es ist bekannt, rnattierte Gewebe durch Aufbringen von Pi,-ineiiteii
und Kondensatioiisli#irzcii als Bindemittel herzustellen. Weiterhin ist es bekannt.,
durch. Aufdruck-en von alkalisch wirkenden Mitteln die Härtung von Kondensationsharzen
auf dein d2tinit imprägnierten Gewebe zu verhindern und dadurch Muster zu erzeugen.
Bei dem bek;innten 'Mattierungsverfahren erhält in.-in
je-
doch häufig 'kein
c -leichmäßi- mattiertc-n Flächen. Durch die Anwendung von Pimentklotzlösungen
oder Druckpasten, die als \'crteilungsmitt#el Kondensationsverbindungen aus Fettalkoholen
und Äthylenoxyd entlifflten, erhält man -,leichtnäl.'#i-le ##latticrtiii,-eii, die
erfindutigsgemäß Glanziiitister aufweisen. B e i s
p i e
1 e i. Ein
glänzendes Kunstseide-, Baumwolle-oder Naturseidegewebe oder Gewebe ans I Celltiloseester
wird mit folgender rungslösung getränkt:
C ZD l#
i5o- Titandioxyd Ü : i-#, |
2o- der Einwirku ngsve rbin (1 um-- von |
Äthylenoxyd auf Oleylalkoliol, |
7 5 g eines Weichtnachun#c;mittels,
Z. B. |
21 |
des Einwirkungsproduktes |
lenoxyd auf den Stearinsäurcestei- |
von Triäthanolamin, |
5o- Dil)utliylphth.alat, |
5o,-, Wasser. Dann wird eine Mischung |
,aus |
150- wässeriger Methvlc(#lltil(-)£eli')still#, |
4o : iooo, verrührt mit |
7 5 i#I sulfoniertein Ricinusöl, |
2o- Ammoniaklösung 25('#)i- und |
40- Rhodanammonium i : i |
Z |
und weiterhin zugefÜgt |
5o- Harnstoff, |
5 Triisobutylphosphat, |
150 g der Kondensationsverbindung aus |
Harnstoff, '#thylen-Ivlol und Forni- |
aldehyd . oder die- gleiche Men |
Dimethylolliarnstoff und auf 1 1 ein- |
gestellt. |
Nach dem Abquetschen und Trocknen wird folgende Druckpaste aufgedruckt:
6oog Tragantverdickung, |
5o- Formaldehydnatriumsul ft-#-xvl-,it, |
6og Natriumcarbonat, u%-assei-frc-i. |
I |
26o-- Wasser und |
"o Natriumsalz der Niti-iloii-icssigs;. -i- |
b äul |
1000 g. |
An Stelle von Natriumcarbonat kann auch Pottasche oder Tri,äthaiiolaii-iiii verwendet
werden.
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Es wird dann getrocknet-, kur7 gedämpft_ etwa 2 Minuten auf 120 bis
i3o-
C erhitzt, gut gespült und heiß geseift. Man ei-II:iltel kl gLinzende
Muster auf einem waschechtn, nuitten Grunde.
2. Ein glänzendes Gewebe
wird wie in Beispiel i vorbehandelt und wie folgt bedruckt:
so -;eines Gemisches von i Mol des |
ZD |
Nitrosamins der Diazoverbindung |
aus i-Amino-2-methyl-5-chlorbenzol |
und 1 MOI 1-(l-',3-Ox"na hthoyl- |
, p |
.amino'J-2-äthoxybenzol, |
3o- Natronlauge 38c B#, |
30g Alkohol, |
i5og Wasser, |
5002-2 Stärketragantverdickung oder Ver- |
dickung aus cellulose-lykolsaurem |
':> ZD |
Natrium, und |
240 9 Wasser |
1000 #. |
Die getrocknete Ware wird kurz
gedämpft,
g gut gespült und heiß
- e seift.
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Man erhält scharlachrote, glänzende Muster auf mattem Grunde.
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Wird der Mattierungsflotte noch die Lösung des. Natriumsalzes eines
Leukoschwefelsäurcesters eines Küpenfarbstoffes sowie als Oxydationsmittel beispielsweise
Natritimchlorat und ein Sauerstoffüberträger, wie vanadinsaures Anunonium, zugesetzt,
so ist nach der Fertigstellung der Ware der matte Grund - gefärbt.
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"leichzeiti 3. Auf
7 ein glänzendes Gewebe wird folgende Reserve
aufgedruckt,
6oo- Tra-antverdickunc |
c Z> W |
8og Form#aldehydnatriumsulfoxylat, |
6o - Triäthanolamin, |
2309 Wasser |
30g Natriumsalz der Nitrilotriessig:-:,älLite |
1000 |
Anschließend oder nach einem Zwischentrocknen druckt man die nachstehende Mattweißfarbe
darüber:
ioog Titandioxyd i : i, |
iog Kondensationsverbindung aus Athy- |
lenoxyd und Oleylalkohol, |
7 5 g Wasser, |
309 Einwirkungsverbindung aus Äthy- |
Z, - |
lenoxyd und Stearinsäureester von |
Triäthanolaniin |
Sog Chlordiphenyl, |
45o g Methylcelltiloseverdickung, |
501- Harnstoff, |
iog Ammoniaklösung 250,10ig, |
25- Rhodanammonium i : i, |
2oog Kondensationsverbindung aus Ham- |
stoff, Äthyleng-lykol und Form- |
aldehyd |
1000 g. |
Nach dem Drucken und Trocknen wird io Minuten gedämpft, dann gut gespült und heiß
geseift. Man erhält ein glänzendes Gewebe miteinern Mattdruckmus ter.