-
Glasbläserpfeife In der Glasblasindustrie wird in den weitaus meisten
Fällen noch mit der mit dem Munde betätigten Glasbläserpfeife gearbeitet, d.h. mit
dem Munde geblasen. Das ist gesundheitsschädlich, weil die Lungen dabei stark beansprucht
werden. Außerdem ist es unbequem, weil der Glasbläser meistens in einer mehr oder
weniger unnatürlichen Körperlage arbeiten muß und überdies wegen der geringen Entfernung
des Auges von dem Mundstück Z, der Pfeife und der Länge der Pfeife das Werkstück
erst nach langer Ge-
wöhnung richtig zu beobachten imstande ist. Erfordert
ein Werkstück' grÖßeren Ilftbedarf, dann pflegen hintereinander mehrere Glasbläser
an der gleichen Pfeife zu arbeiten, dabei benutzen sie das gleicheMundstück, und
das ist ganz besonders unhygienisch.
-
Bekannt ist schon die Benutzung von Preßluft beim Glasblasen, jedoch
ist der Vorteil ein stark bedingter, weil die Menge der Arbeitshift sich nur schwer
überwachen läßt. Man hat auch schon versucht, diese Nachteile dadurch zu vermeiden,
daß, der Stiel der Glasbläserpfeife als Luftpumpe ausgebildet wurde, die der Glasbläser
von Hand betätigt, wodurch er nicht nur das Blasen mit dem Munde erspart, sondern
auch die Arbeitsluft nach Menge und Stärke bei geringer übung überwachen kann.
-
Die bekannten Blaspfeifen der letztgenannten Art sind jedoch wegen
ihrer unvorteilhaften Ausführungsform nur bedin-t brauchbar.
-
Dadurch, daß bei der Glasbläserpfeife gemäß der vorliegenden Erfindung
der unterhalb des mit Rückschlaolventil versehenen Mundstücks verschiebbare Pumpenzylinder
eine Feder enthält, die ihn in seine Ruhestellung drückt und durch je ein
Rückschlagsventü mit dem Pfeifenrohr bzw. mit der Außenluft in Verbindung steht,
gestattet die Pumpe mehrere hintereinander geführte Stöße. Die Menge der anzuwendenden
Arbeitsluft »ist daher praktisch unbegrenzt-, so
daß mit
der Blaspfeife auch große Stücke von dem einzelnen Mann ohne weiteres hergestellt
werden können. Vorteilhaft ist es, die Pumpe an dem Pfeifenstiel so anzuordnen,
daß sie ein zusätzliches Blasen mit dem Munde gestattet, damit der Gliasbläser notfalls
auf die gewohnte Handhabung zurückgreifen kann.
-
Ein Ausführun#sbeispiel der Gasbläserpfeife nach der Erfindung ist
in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Abb. i einen Längsschnitt durch den als
Pumpe ausgebildeten Teil des Pfeifensstieles, Abb. 2 einen Querschnitt nach Linie
A-B in Abb. i, Abb. 3 eine Gesamtansicht der Pfeife.
-
In dem am Ende e des Pfeifenstieles k befestigten Mundstücka
befindet sich ein mit einer Feder c belastetes Ventil b, das sich unter dem
Druck der angeblasenen Luft öffnet, sonst jedoch das Mundstück- verschlossen 'hält.
Auf dem Pfeifenstiel ist ein verschieblicher Pumpenzylinderk angeordnet, der erfindungsgemäß
von einer Feder i gegen das Pfeifenmundstück gedrückt wird. Eine durch eine Scheibeo-
gesicherte Pakkung/ schließt ihn oben gegen den äußeren Umfang des Pfeifenstieles
ab. Eine weitere am unteren Ende des Pumpenzylinders auf dem Pfeifenstiel befestigte
Sicherungsscheibes und eine Verschraubungit hahen eine zweite Packung t, die die
Innenfläche des Pumpenzylinders abdichtet. Der Innenraum des Pumpenzylinders ist
durch das Ventil 1, m
mit dem Innenraum - des Pfeifenstieles
verbunden. Das Ventil ist als Kliappe ausgebildet, die sich unter einem aus der
Pumpe kommenden Luftdruck öffnet, dagegen einen Luftrücktritt aus dem Pfeifenstiel
zum Pumpenzylinder absperrt. Der Eintritt der Luft in den Pumpenzylinder erfolgt
durch das Einsau-ventilii. Damit eine Drehim- des Pumpenzyaders auf dem Pfeifenrohr
verhindert wird, besitzt der innerhalb des Pumpenzylinders liegende Teil abgeflachte
Führun-sflächenk.,. Das untere, mit dem ni blasenden Glas in Verbindung kommende
Ende des Blasrohresv ist innerh alb der Verschraubungii, wie bei Blaspfeifen an
sich bekannt. .auswechselbar-, so daß es nach Abnutzung .ausgewechselt werden 'kann.
-
Die Benutzung der Pfeife erfolgt in der Weise, daß der Pumpenzylinder
nach dem unteren Ende des Pfeifenrohres hin gedrückt %vird, so daß die in ihm eingeschlossene
Luft durch das Ventilin in das Rohr strömt: und das Glas aufbläst. Die Feder i
be-
wirkt die Rückführung des Pumpenzylinders nach dem Mundstück- zu. Bei
größerem Luftbedarf können mehrere Putmpenslöß(- hintereinander ausgeführt werden,
bis das Werks,ück- vollend et ist. Notfalils kann der Glasbiäser mit dem Munde arbeiten.
da das federbelastete Ventilb in diesem Falle die Verbindung zum Glasrohr herstellt-