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Multiplikator-Kamera Photographische Apparate zur Herstellung von
Serienaufnahmen kleinen Formats in der Anordnung von Briefmarkenbögen, d. h. mit
einer Aufeinanderfolge der Einzelaufnahmen in horizontalen und vertikalen Streifen;
wurden meist nur als große Atelierapparate gebaut, weil die Relativbewegung zwischen
Objektiv und empfindlicher Schicht,. welche diese Art von Kameras kennzeichnet,
umfangreiche und schwere mechanische Einrichtungen erforderte, welche mit einer
Handkamera unvereinbar erschienen. Aus diesen Gründen konnte der Liebhaberphotograph
noch keinen Nutzen aus diesem sehr sparsamen System von Kleinaufnahmen ziehen. Die
Erfindung hilft diesem Mangel durch eine neue Anordnungsweise des Schichtträgers
in einer Handkamera und mittels einer neuen Mechanik zur Durchführung der erwähnten
Relativbewegung ab.
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Das als Schichtträger verwendete viereckige, vorzugsweise perforierte
Filmblatt wird zwecks Raumersparnis erfindungsgemäß in eine bei Wechselkassetten
an sich bekannte gebogene Führung der Kamera so eingeführt, daß es dabei um i8o°
etwa längs einer horizontalen Mittellinie abgebogen wird, so daß der Raumbedarf
in vertikaler Richtung nur etwa halb so groß ist oder noch geringer als der Raumbedarf
in horizontalem Sinne. Die horizontalen Bildreihen werden auf diesem ähnlich wie
ein endloses Band über zwei Rollen geführten Filmblatt durch horizontale Verschiebtbng
des Objektivs erzeugt, während eine periodische Vertikalverschiebung des Schichtträgers
in seiner Führung nach Fülhing eines horizontalen Streifens den nächsten vor das
Objektiv bringt, bis alle horizontalen Streifen mit Aufnahmen gefüllt sind.
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Es versteht sich, daß das Filmblatt sowohl eine quadratische als eine
rechteckige Form haben kann. Ferner könnte die Kamera auch so abgeändert werden,
daß als Schichtträger an Stelle von Blattfilmen ein Rollfilmstreifen
verwendet
wird, wodurch sie aber grö(ler würde.
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Eine Ausführungsform der Handkamera gemäß der Erfindung ist auf der
Zeichnung dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Vorderansicht der Kamera; Abb.2 zeigt eine teilweise
geschnittene Innenansicht; Abb.3 ist eine andere Innenansicht unter cio" gegenüber
Abb.2, die teilweise nach Linie III-III der Abb. 2 geschnitten ist; Abb.4 ist ein
Vertikalschnitt nach Linie IV-IV der Abb. 2; Abb. 5 ist ein Horizontalschnitt nach
Linie V-V der Abb. 2.
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Die Handkamera, die in den Abbildungen gezeigt ist, besitzt einen
äußeren Drehknopf i, dessen Drehbewegungen einem Schaft 2 und Zahnrädern 3, .I und
5 übermittelt werden, von denen das letztere mit dein statt Zähnen Zapfen tragenden
Rad 6 fest verbunden ist und sich lose um den Drehzapfen 7 dreht. Auf der anderen
Seite der Kamera befindet sich in symmetrischer Anordnung zum Zapfenrad 6 ein gleiches
Zapfenrad 8, das um den Zapfen g drehbar ist.
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Die Zapfenräder 6 und 8 sind durch ein gelochtes Metallband io miteinander
gekuppelt. Am Stoll dieses -Metallbandes ist ein Bolzen i i vorgesehen, der einen
Hebel 12 trägt. Der Abstand zwischen dem Zentrum 13 des Hebels 12 und dem des Bolzens
i i ist genau gleich dem Radius der Zapfenräder 6 und B. An dem Hebel 12 ist ein
Führungsblock 14 befestigt, der an beiden Enden frei beweglich,gelagerte Rollen
15 und 15' trägt, die in einer Führung 16 gleiten können.
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Der Drehzapfen 13, um welchen der Hebe? 12 sich frei drehen kann,
ist an dem verschieblichen Objektivhalter 17 befestigt, der mit vier Kugeln ig in
dem inneren Rahmen 18 geführt ist. Die Drehung des Zapfenrades 6, die in der beschriebenen
Weise mittels des Drehzapfens i erfolgt, bewirkt die Bewegung des Bandes io, des
Zapfens ii, des Hebels 1-2 und des Objektivhalters 17.
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Die Zapfenräder 6 und 8 haben einen solchen Durchmesser, daß die Bewegung
des Objektivs von einem zum anderen Photogramm genau einem halben Radumfang (i8o°)
entspricht. Der Abstand zwischen den Drehmittelpunkten 7 und g muß gleich dem Schaltschritt
des Rahmens und der Photogramme sein, multipliziert mit der Zahl der Photogramme
auf jeder horizontalen Reihe des Schichtträgers weniger eins. Die Achse der Drehzapfen
7 und g fallen daher reit den -.Mittellinien des ersten und des letzten Photograinmes
einer Reihe zusammen (s. Abb. 2). Das Objektiv kann bei der dargestellten hainera
fünf verschiedene Lagen a, b, c, d, c einnehmen (s. Abb. 5).
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Vorausgesetzt die Bewegung beginne von der Stellung a. aus, so wird
das Objektiv bei Drehung des Knopfes i von der einen zur anderen Stellung wandern,
bis die Lage e erreicht ist. Jedem Schaltschritt entspricht eine Drehung des Knopfes
tun i 8o°. Nach Erreichung der Stellung c hört die Bewegung des Objektivs zunächst
auf; der Bolzen i i und der Hebel t= liegen genau auf der Höhe des Drehzapfens 9,
und dieser letztere fällt mit der Achse 13 des Hebels zusammen. Wird der Knopf im
selben Sinne weitergedreht, so dreht das Band io den Hebel 12 um iSo° uni die Achse
13.
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NVährend dieser Bewegung dreht sich zwar das Band io weiter, aber
das Objektiv bleibt an seinem Platz. Dagegen führt nun der Schichtträger, wie sogleich
erläutert werden wird, einen Schritt in vertikaler Richtung aus, und dieser Schaltschritt
entspricht dein Abstand zwischen zwei horizontalen Reih:n von Photogrammen.
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Dreht man nun weiter am Drehknopf i, so beginnt der Objektivhalter
seine Rückwärtsbewegung, bis der Ausgangspunkt erreicht ist USW.
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Das Mittel zur vertikalen Fortschaltung des Schichtträgers f (s. Abb.
q.) besteht im wesentlichen aus zwei Rollen 2o und 21 mit gezahnten Enden, die in
Lochungen des Films eingreifen, um seine gute Fortschaltung zii sichern.
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Die Rollen 2o erhalten ihren Antrieb von dem Knopf i über die Welle
:2 durch ein Getriebe, das von einer Schraube ohne Ende 22, einem Rad 23, dem Zahnsegment
2q., dem Ritzel 25, dem Rad 26 und dem mit der Rolle 2o ein Ganzes bildenden Ritzel
27 gebildet wird. Die obere Rolle 2o wird ferner mit der unteren Rolle 21 durch
ein Rädergetriebe 28, 29, 30, 31 verbunden.
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Das Zahnsegment 2q. hat eine Zahnung, die sich über einen Bogen von
= 72° erstreckt. -Mittels der Schraube
ohne Ende 22 und des Rades 23 wird das Zahnsegment alle 2,5 Umdrehungen des Knopfes
i einmal gedreht. Das Zahnsegment 2:I kommt mit dein Ritzel 25 genau dann in Eingriff,
wenn der Objektivhalter eine seiner beiden Endlagen erreicht hat. Das Getriebe 2-2,
23, 2.I, 25, 26 und 27 und der Durchmesser der Rolle 20 sind so bemessen, daß einer
Umdrehung des Knopfes i genau die Fortschaltung von der einen zur nächsten Reihe
von Aufnahmen entspricht. In dieser Weise wird der Schichtträger stets in dein Augenblick
bewegt, in welchem der Objektivhalter nicht bewegt wird, da er seine Endlage erreicht
hat.
Für die Einfiilirung des Schichtträgers in die Kamera ist ein
lichtdichter Samtschlitz 32 o. dgl. vorgesehen, an welchen eine Kassette mit noch
unbelichtetem Film oder eine Kassette für die belichteten Filme angeschlossen werden
kann. Eine Filmvorschubeinrichtung, die einen Teil der Kassette bildet, dient zum
Vorschub des Filmendes, bis dessen Perforierung von den Zähnen des Rades 21 erfaßt
wird. Durch Drehen dieses Knopfes i bringen die Rallen 2o und 2I den Film in die
Ausgangslage für die Aufnahme der ersten Bilderreihe.
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Nach der letzten Belichtung wird der Knopf in umgekehrter Richtung
gedreht, und der belichtete Film wird durch den Schlitz heraus-. geschoben.