DE73493C - Elektrischer Cigarrenanzünder - Google Patents
Elektrischer CigarrenanzünderInfo
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
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- F23Q7/00—Incandescent ignition; Igniters using electrically-produced heat, e.g. lighters for cigarettes; Electrically-heated glowing plugs
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 44: Kurzwaaren.
Elektrischer Cigarrenanzünder.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 26. April 1893 ab.
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Cigarrenanzünder, d. h. einen Anzünder, bei
welchem der Brenner durch einen durchfliefsenden elektrischen Strom glühend gemacht wird.
Bei den bekannten Anzündern dieser Art wird gewöhnlich ein freiliegender Faden aus passendem,
leitendem Glühstoff benutzt, der gemeinsam mit einem Ausschalter auftritt, welcher selbstthä'tig
oder in anderer Weise jedesmal in Wirksamkeit tritt, wenn der Anzünder benutzt wird.
Derartige elektrische Anzünder haben sowohl bezüglich ihrer Einrichtung wie Wirkungsweise
Ma'ngel. Der Umstand, dafs der Glühstoff oder Faden freiliegt, um schnell auf den geeigneten
Hitzegrad gebracht werden zu können, und dafs' die Cigarre u. s. w., welche angezündet
werden soll, mit dem Glühstoff in Berührung gebracht werden mufs, ist Veranlassung, dafs
derselbe leicht in Unordnung geräth bezw. zerbrochen wird, so dafs die Zündvorrichtung
unbrauchbar wird. Aulserdem veranlafst die allmälige Anhäufung von Asche auf dem Faden
bis zu einem gewissen Grade die Unwirksamkeit des Zünders. Die Anwendung einer Schaltvorrichtung
oder eines Ausschalters, der jedesmal in Wirksamkeit tritt, wenn der Zünder benutzt wird, bewirkt verhältnifsmä'fsig schnell
ein Ausbrennen desselben durch den Flammenbogen, welcher jedesmal gebildet wird, sobald
der Stromkreis unterbrochen wird. Es hat sich auch gezeigt, dafs bei Anwendung eines
Fadens von ausreichender Gröfse es nothwendig ist, irgend einen Hülfswiderstand in dem Stromkreise
anzuwenden, um das Durchbrennen des Fadens zu verhindern.
Bei Brennern, die mit Wechselstrom arbeiten, werden besondere Stromwender benutzt; letztere
Einrichtung besitzt den Mangel, dafs sie nicht durch gewöhnlichen Strom bethätigt werden
kann.
Zweck der Erfindung ist nun die Herstellung eines elektrischen Cigarrenanzünders, welcher
die vorgenannten Mängel nicht besitzt. Danach hat der Anzünder keinen freiliegenden Faden,
der Strom ist ununterbrochen; ein Ausschalter zur Unterbrechung des Stromkreises
jedesmal, wenn der Anzünder benutzt wird, tritt nicht auf und die Anwendung eines Stromwenders
oder eines Hülfswiderstandes wird entbehrlich.
Auf beiliegender Zeichnung ist:
Fig. ι eine Seitenansicht des elektrischen Cigarrenanzünders,
Fig. 2 eine Vorderansicht desselben,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung in gröfserem Mafstabe des Brennerblockes.
Fig. 4 veranschaulicht in kleinerem Mafsstabe die allgemeine Anordnung des für den Gebrauch
fertigen Anzünders.
Der Anzünder als Ganzes ist mit A bezeichnet; er hat zur bequemen Handhabung
einen Grifftheil h, welcher in den Kopf α eingeschraubt
ist und aus Holz oder aus anderem Stoff besteht. An dem Kopf α sind einander
gegenüber Stromleiter oder Metallarme, z. B.
aus Messing, angeordnet. Nach der Darstellung ist jeder dieser Leiter bei b1 federartig gebogen
und endigt an dem freien Ende in einer erweiterten Hülse b2. Beide Hülsen sind einander
zugekehrt und können etwas aus einander gebracht werden, um den Brennerblock e aufzunehmen und festzuhalten. Der glühende
Körper oder Brennertheil e besteht aus feuerbeständigem Stoff, wie z. B. einem Gemisch
von gemahlenem Glas und feuerfestem Thon, das nach entsprechender Formung gebrannt
wird. Nach der Darstellung erhält der Brenner Walzengestalt mit schwächerem Endtheil s,
welche mit Metallkappen f aus Kupfer u. s. w. bedeckt sind. Der Cylinder e1 ist mit Drahtwindungen
p, z. B. aus Platin, umwickelt; die einzelnen Wickelungen sind von einander
getrennt und die Enden des Drahtes werden an den Kappen f der Brennerenden s verlöthet
oder in anderer Weise befestigt. Nach derartiger Umwickelung wird der Brenner aufsen
mit einer Schicht oder Bekleidung e2 aus feuerbeständigem
Stoff versehen, so dafs der Draht ρ in dieser Bekleidung vollständig eingebettet
wird. Der Glühkörper ist auf diese Weise fertiggestellt und kann in die beiden Hülsen b2
eingeführt werden. Es ist zu bemerken, dafs die Kappen f zweckmäfsig auf die Brennerenden
gebracht und mit dem ■ Draht bezw. Faden ρ verbunden werden, nachdem das
Brennen des Glühkörpers erfolgt ist.
Aus dieser Anordnung ist ersichtlich, dafs der feine Draht ρ nicht nur im Stande ist,
einem hohen Hitzegrade Widerstand zu leisten, welcher erforderlich ist, um den Glühkörper
zu brennen, sondern dafs dadurch auch ein vollkommener Schutz für denselben geboten
wird, so dafs ein Zerfressen, ein Bruch und eine unbeabsichtigte Verschiebung desselben
ausgeschlossen wird. Aufserdem erzeugt die Menge Draht bezw. Fadenmaterial, welches auf
diese Weise umgewickelt ist, genügend Widerstand ohne Anwendung eines Hülfswiderstandes
irgend welcher Art, so dafs infolge dessen der Anzünder mit einem möglichst geringen Stromverbrauch
bethätigt werden kann, wodurch naturgemäfs die Kosten entsprechend niedrig gehalten werden.
Um den Cigarrenanzünder mit den Leitungen elektrisch zu verbinden, empfiehlt es sich, denselben
an dem unteren Ende eines biegsamen Leiters c aufzuhängen, an den die beiden Pole m
und η isolirt von einander in üblicher Weise angeschlossen werden. Das obere Ende des
Leiters kann auf einer Rosette r befestigt und mit den Leitungen in bekannter Weise verbunden
werden. Der Leiter c der dargestellten Vorrichtung geht durch das obere Ende des
hohlen Kopfes a, wobei der eine Draht, z. B. m, seitlich angebogen und an einem der Federarme d befestigt ist, während der andere Draht
an einem Stift e des Schaltarmes c3 befestigt ist, der an einer Seite des Kopfes eingelassen
ist; das freie Ende dieses Armes kann mit Anschlägen oder Stiften k kl in Eingriff kommen.
Ein kurzes Drahtstück k'2 stellt elektrische Verbindung zwischen dem Stift k mit dem anderen
Federarm b her, wie aus Fig. 2 ersichtlich. Bei dieser Lage geht der Strom durch den
Brenner e; wird indessen der Schaltarm nach unten geschwungen, um mit dem Stift A:2 in
Eingriff zu kommen, so wird der Stromkreis unterbrochen, weil der Strom nicht von dem
einen Stift zum anderen treten kann. Die Vorrichtung arbeitet ebenso gut ohne Schaltvorrichtung;
letztere ist nicht jedesmal zu bethätigen, wenn der Anzünder gebraucht wird, sondern dies wird einfach nur eingeführt als
Vorrichtung, den Strom bei Nacht oder in dem Falle abzuschneiden, wo der Anzünder längere
Zeit unbenutzt bleiben soll. Nach der Zeichnung liegt der Schaltarm in einer kleinen Aussparung,
welche durch eine dünne Platte oder einen Deckel c2 abgedeckt wird.
Die Wirkungs- und Benutzungsweise des Cigarrenanzünders ist folgende:
Wenn der elektrische Strom durch die Vorrichtung kreist, so erhitzt der Strom jeden
Theil des Brennerblockes e, welcher neben dem spiralförmig umgelegten Draht ρ sich befindet,
bis zu einer dunklen Rothglut. Nun wird der Anzünder an der Handhabe h zwecks
Benutzung erfafst und der Brenner e mit der Cigarre u. dergl. in Berührung gebracht; die
Benutzung des Anzünders ist also der der bekannten Gasanzünder sehr ähnlich. Der
Schalthebel c3 wird nicht nur zur Unterbrechung des Stromkreises, z. B. bei Nacht u. s. w., angewendet,
sondern auch in dem Falle, wo sich der Ersatz des Brenners e als nothwendig erweisen
sollte. Wie erwähnt, ist bei dem vorbeschriebenen Brenner der Durchflufs des elektrischen
Stromes continuirlich (wobei der Strom selbst entweder ein gleich gerichteter oder
Wechselstrom sein kann); man hat auf diese Weise einen stets fertigen, d. h. für die Benutzung
bereiten Anzünder zum Unterschiede von elektrischen Cigarrenanzündern, die mit
Stromschlufsvorrichtungen versehen sind, welche selbsttätig in Wirkung treten, um einen freigelegten
Draht zu erhitzen, wenn der Anzünder in Benutzung genommen wird. Bei diesen Anzündern
wird der Brenner leicht beschädigt und es mufs eine verhältnifsmäfsig lange Zeit
gewartet werden, bis der Brenner genügend heifs geworden ist, um eine Cigarre in Brand
zu bringen. Eine Cigarre, an deren Ende sich etwas Asche befindet, wird mit einem derartigen
Anzünder bekannter Einrichtung überhaupt schwer zu entzünden sein, selbst wenn ein
erheblich stärkerer Strom als bei dem vorliegenden Anzünder zur Anwendung kommt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Elektrischer Cigarrenanzünder, bei welchem zwischen federnden und zu Stromleitern gemachten Armen leicht auswechselbar der walzenförmige Glühkörper gehalten wird, bestehend aus einem unverbrennlichen Kern, auf dessen Umfang unter einer ebenfalls unverbrennlichen Schutzschicht der das Glühen verursachende Platindraht aufgewickelt ist, so dafs die unmittelbare Berührung des Hitzdrahtes mit Cigarrenasche ausgeschlossen ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE (1) | DE73493C (de) |
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