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Zieleinrichtung für Schußwaffen . Es ist auf vielfache Arten versucht
worden, die bisherigen Zieleinrichtungen, die in üblicher Weise aus Kimme und Korn
bestehen, zu verbessern, um damit die Treffgenauigkeit der Schußwaffe zu erhöhen.
Die-bisher vorgeschlagenen.-Konstruktionen befassen sich mit der Formgebung von
Kimme und Korn und bewegen sich damit in einem engen Verbesserungsbereich. Die Kimme
muß etwa in der - Leseentfernung des Auges angebracht werden. Dadurch ist eine Entfernung
von nur rund 500 mm zwischen Kimme und Korn möglich. Ein Zielfernrohr hat
zwar unverkennbare Vorteile, macht aber das Gewehr schwerer, ändert die Gewehrmasse;--
wird durch Beschlagen undurchsichtig und ist durch seinen hohen Preis nicht- allgemein-
anwendbar. Die bei dem Zielfernrohr vorhandene Aufhellung des Zieles ist bei der
nachbeschriebenen erfindungsgemäßen Bauart auch vorhanden und wird auf folgendem
Wege erreicht: An Stelle der Kimme wird unmittelbar vor dem Auge, ähnlich wie bei
dem Dioptervisier, ein Rohr ohne Optik angebracht, dessen Abmessungen so sind, daß
es durch sein Verhältnis von Länge und Durchmesser nur in der Nähe des Auges eine
kleine Öffnung freigibt, um damit die optische Zielachse einerseits zu -fixieren
und dessen Länge bei Durchsicht nur- einen gerade gewünschten Schußkreis erkennen
läßt. Der Durchmesser der Öffnung im Zielrohr (lichter Durchmesser) wird nach der
Erfindung auf eine Größe von etwa z" bis 2 mm bemessen. Wird die Öffnung -wesentlich.
kleiner, so wird die einfallende Lichtmenge zu klein und das Zielfeld zu dunkel.
Wird andererseits die Öffnung wesentlich größer als 2 mm, so wird zwar das Zielfeld
hell, aber die Zielgenauigkeit sinkt, da die optische Fixierung .der Ziellinie für
das Auge. in einem so großen Rohr nicht ausreicht. In ähnlicher Weise sind für die
Zielrohrlänge - gewisse :-günstigste Bedingungen gefunden
,worden.
Das Zielrohr darf nicht zu lang sein, da durch eine zu große Länge das sichtbare
-Zielfeld beschränkt wird. Es darf aber auch nicht so kurz werden, daß aus dem Rohr
eine Scheibe wird, da dann die Abschirmung des Zielfeldes vom Fremdlicht fehlt.
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Das dem Auge zugekehrte Ende dieses Rohres, kurz Zielrohr genannt,
wird mit einer so großen Scheibe (Blende) versehen, daß lein überflüssiges Nebenlicht
auf das Auge fällt. Dadurch adaptiert das Auge auf die kleinere, zur Erkennung des
Schußkreises erforderliche Lichtmenge, und je nach er Zielzeit wird der Schußkreis
heller. Diese Wirkung ist überraschend deutlich und soll besonders dazu.dienen,
nicht nur das Zielen auf Schießscheiben, sondern auch besonders auf dunkle Objekte
in dunklem Hintergrund wesentlich zu erleichtern. Bei dieser Ausführung bleibt das
Korn beleuchtet im Licht und hebt sich in dem Zielrohr deutlich ab. Eine Verkantung
wird sofort bemerkt.
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Beim Zielen ist nur noch auf die Deckung des zu treffenden Objektes
mit dem Korn zu achten. Dadurch ist der Zielvorgang außerordentlich vereinfacht,
was sich an einer verblüffenden Verbesserung der Treffgenauigkeit bei mit wenig
im Schießen geübten Personen durchgeführten Versuchen gezeigt hat.
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Diese einfache Einrichtung läßt sich an vorhandenen Gewehren noch
nachträglich anbringen. Sie verändert die übrigen Gewehreigenschaften beim Tragen
nicht durch- sein geringes. Gewicht, beim Laden nicht, dadurch daß der Raum zwischen
Zielrohr und Korn frei bleibt, beim Schießen nicht durch seine. geringe Masse, welche
die Gewehrmasse kaum beeinflußt. Die Herstellungskosten sind so gering, daß seine-Anwendung
auch am billigsten Gewehr möglich ist.
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Das Zielrbhr kann auch zusätzlich noch zu der üblichen Kimme angebracht
werden: Auch auf diese Weise bringt es seine Verbesserung beim Zielen zur Wirkung.
Man hat dann nur den :Nachteil, däß die Kimme einen Teil des Schüßfeldes abdeckt.
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In der beiliegenden Zeichnung ist in Bild i die Ausführungsform mit
einem kleinen Zielrohr dargestellt. k ist das am Laufende angebrachte Korn, a das
Zielrohr in Augennähe, das auf einem Bock b am Schaft oder am Lauf befestigt ist
und vor dem Auge mit einem Fremdlichtschutz aus Weichgummi oder ähnlichem versehen
ist. f-d sei die optische Ziellinie. Die beim Zielen auf weit entfernte Objekte
nötige waagerechte Neigung der Ziellinie zum Gewehrlauf wird durch ein in der Höhe
verstellbares Korn oder durch ein in der Höhe verstellbares Zielrohr erreicht. Bei
der Verstellung des Zielrohres muß dieses einen spitzen Winkel mit der Laufachse
bilden. Dies wird nach Bild :2 auf einfache Weise dadurch erreicht, daß das Zielrohr
auf zwei verschieden lange Hebelarme montiert wird. Die Verstellung der Hebelarme
kann dann in gleicher Weise vorgenommen werden, wie es z. B. beim Infanteriegewehr
in bekannter Weise durchgeführt ist. In Bild 2 sei M das Zielrohr, das in den Lagern
na und o .drehbar gelagert ist und mit zwei Hebelarmen mit den festen Drehpunkten
p und q verbunden ist.
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Die verschieden langen Hebelarme liegen zwischen p-7i und q-o. q-o
ist länger als p-ia, wenn der Drehpunkt o dem Auge des Zielenden nahe liegt. In
der tiefsten Lage ist (p-n) -I- ("-o) ='(p-q) -f- »(q-o).