-
Vorrichtung für die Zusammenfassung zur gemeinsamen elektrolytischen
Behandlung mehrerer am Außenmantel- zu verchromender Laufbüchsen für Brennkraftmaschinen
Die Außenflächen von Laufbüchsen für flüssigkeitsgekühlte Brennkraftmaschinen kommen,
soweit es sich um sogenannte nasse Büchsen handelt, mit dem flüssigen Kühlmittel
in unmittelbare Berührung. Um nun von den Außenflächen die zerstörende Wirkung des
Kühlmittels und seiner Zusätze abzuhalten, erhalten die Laufbüchsenaußenflächen
bekanntlich eine Schutzschicht, die meistens aus Chrom besteht und die vorzugsweise
auf elektrolytischem Wege aufgebracht wird. Da das Einzelverchromen von Laufbüchsen
aber unwirtschaftlich ist, wird angestrebt, zwei bzw. mehrere Laufbüchsen durch
eine Vorrichtung zusammenzufassen und gleichzeitig zu verchromen. Dabei muß vor
allem ein guter Kontakt zwischen der gleichzeitig als Stromzuführung dienenden Haltevorrichtung
und den zu verchromenden Laufbüchsen gewährleistet sein. Außerdem sind an eine solche
Vorrichtung noch eine ganze Reihe von Bedingungen zu stellen, die zu ihrer erfolgreichen
Verwendung im praktischen Betrieb unerläßlich sind, die aber von den bisher vorgeschlagenen
Einrichtungen der erwähnten Art nicht oder nur unvollkommen erfüllt werden. So muß
-vor allen Dingen die Gewähr dafür gegeben sein, daß während der Ver chromung keine
Spur der Elektrolytflüssigkeit in .das Innere der Lufbüchsen gelangen kann, damit
die im allgemeinen bereits fertigbearbeitete Innenfläche keine Veränderung erfährt.
Ferner darf eine solche Vorrichtung nur geringe Abmessungen besitzen, um in den
Elektrolytbädern nicht unnötig viel Raum zu beanspruchen. Schließlich muß die Vorrichtung
einfach im Aufbau und in .der Bedienung sein und ein möglichst geringes Gewicht
aufweisen, damit sie ohne Zuhilfenahme von Hebezeugen gehandhabt, d. h. in die Bäder
eingesetzt oder aus diesen entfernt werden kann. Trotz der leichten und handlichen
Ausführung solcher Vorrichtungen muß außerdem an diese die Forderunb gestellt werden,
daß
sie stark genug ausgebildet ist, um die an sich dünnwandigen
Laufbüchsen unter denselben Verhältnissen aufnehmen zu können, unter denen sie nach
erfolgter Verchromung im Gehäuse der Brennkraftmaschine festgelegt werden. Dies
ist sehr wesentlich, da andernfalls die aufgebrachte Chromschicht beim Einbau der
Laufbüchse in das Motorgehäuse zusätzliche Oberflächenspannungen erfahren würde,
denen sie im Verchromungsbad nicht ausgesetzt war. Solche Oberflächenspannungen
wären jedoch geeignet, die Chromschicht durch Rißbildung und Abblättern während
des Betriebes rasch zu zerstören.
-
Es sind nun Vorrichtungen für die dekorative Verchroinung bekannt,
in denen die zu verchromenden Gegenstände zwischen Haltegliedern, 7.B. kegelförmigen
Körpern oder gewöhnlichen Platten, festgehalten werden. Derartige Halteglieder besitzen
jedoch den Nachteil, daß sie nur bei Anwendung geringer Stromstärken und genauester
Auflage auf den zu verchromenden Körpern das Innere derselben vor dein Eindringen
von Elektrolytflüssigkeit wirksam schützen, können. Bei Anwendung hoher Stromstärken,
wie sie beim Gegenstand der Erfindung benutzt werden, ist jedoch bei diesen bekannten
Vorrichtungen eine zuverlässige Kontaktgabe ausgeschlossen. Dies erklärt sich daraus,
daß beim Abdecken der zu verchromenden Körper mit Platten meist damit zu rechnen
ist, daß die Platten fast nie vollkommen plan auf dem abzudeckenden Rand der zu
verchromenden Körper aufliegen und daß an einzelnen Stellen bei Stromdurchgang ein
sogenänntes Schmoren auftritt, wodurch die sich berührenden Flächen des zu verchromenden
Körpers und der Platte rasch zerstört werden. Diese Gefahr besteht in erhöhtem Umfange
bei den kegelförmigen Haltegliedern der bekannten Vorrichtungen, bei denen die Berührung
zwischen zu verchromendem Körper und dem Halteglied iediglich in einer Linie erfolgt.
Außerdem sind jedoch als Platten oder kegelförmige Körper ausgebildete Halteglieder
nicht für die Aufnahme bzw. für die Festlegung einer zu verchromenden Laufbüchse
unter den Verhältnissen, unter denen sie später im Motor eingespannt wird, geeignet.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung für die Zusammenfassung
zur gemeinsamen elektrolytischen Behandlung mehrerer am Außenmantel zu verchromender
Laufbüchsen für Brexinkraftmaschinen zu schaffen, durch welche die an eine solche
Vorrichtung gestellten Bedingungen restlos erfüllt werden.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf einem gleichzeitig
:der Stromzuführung dienenden Bolzen in reg°1-barem Abstand feststellbar stromleitende
Deckel angeordnet sind, zwischen denen einzelne Laufbüchsen abgedichtet festgehalten
werden.
-
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der
Erfindung beispielsweise dargestellt.
-
Ein Bolzen 4 trägt an seinem einen Ende 4, und an seinem Mittelstück
q.b je ein Gewinde. Das gewindelose Ende d., des Bolzens .I ist mit einem Deckel
3 kraftschlüssig und dicht verbunden. Der Deckel 3 ist so ausgebildet, daß sein
mittlerer Teil 3" das Bolzenende 4, manschettenartig umfaßt. Konzentrisch zum Mittelstück
3" ist nahe der Peripherie des Deckels eine zylindrische Erhöhung 3b an dein Deckel
vorgesehen, um welche im engen Sitz ein Dichtungsring 13 liegt. Der Außenranc13,
des Deckels 3 ist so ausgestaltet. daß zwischen dein Dichtungsring 13 und dein Außenrand
3,. ein Zwischenraum frei bleibt, der etwas kleiner gehalten ist als die Wandstärke
einer Laufbüchse 2. Der Außenrand 3, ist begrenzt durch eine Sitzfläche
3d für die Laufbüchse 2. In dem Raum zwischen Außenrand 3, und Dichtungsring
13 wird nun die Laufbüchse 2 mit ihrem einen Ende 2" eingeschoben und in weiter
unten beschriebener Weise auf die Sitzfläche 3d des Randes 3, flüssigkeitsdicht
angepreßt. Die untere Öffnung der Laufbüchse 2 ist somit dicht verschlossen, gleichzeitig
aber stromleitend mit dem Bolzen 3 verbunden. Die andere Öffnung der Laufbüchse
ist mit einem Deckel 5 verschlossen. der so ausgestaltet ist, daß er an seiner Unterseite
einen flüssigkeitsdichten Sitz für den oberen Rand der Laufbüchse 2 bietet, während
seine Oberseite ähnlich wie beim Deckel 3 zur Aufnahme einer weiteren Laufbüchse
i ausgestaltet ist. Zu diesem Zweck ist der Außenrand 5" des Deckels 5 zweckmäßig
entsprechend der Stirnfläche des zu verschließenden oberen Endes 2b der Laufbüchse
2 so ausgestaltet, daß er sich flüssigkeitsdicht an dieses Ende 21, anlegen kann.
Die Stirnflächen des Außenrandes 5" des Deckels 5 und des Endes 2b der Laufbüchse
2 stoßen dabei aneinander, wobei ein Dichtungsring 12 zwischen Außenrand 5" und
einer zylindrischen Erhöhung 5b an der Unterseite des Deckels 5 eingesetzt ist.
Zur Erzielung der nötigen Dichtwirkung und gleichzeitiger guter Kontaktgabe wird
der Deckel 5 mittels einer seinen Nabenteil 5e erfassenden und auf dem Gewinde des
Mittelstückes q.b des Bolzens .4 verschraubbaren Mutter 6 gegen die Laufbüchse 2
angepreßt. Der obere Teil des Deckels 5, der in bezug auf seine zylindrische Erhöhung
5" seinen Dichtungsring ri und seinen Außenrand 5,1 eine ähnliche Ausgestaltung
wie der Deckel 3 besitzt, dient zur Aufnahme des einen Endes i"
einer
weiteren Laufbüchse i. Das andere Ende ib der Laufbüchse i wird ähnlich wie das
obere Ende der Laufbüchse a von einem Deckel 7 verschlossen, welcher auf das Ende
q." des Bolzens 4 aufgesteckt ist. In bezug auf seine zylindrische Erhöhung 7a,
seinen Dichtungsring io und seinen. Außenrand 7b gleicht der Deckel 7 dem unteren
Teil des Deckels 5. Der Deckel ? wird durch eine auf dem Gewinde des Bolzenendes
4" verschraubbare Mutter 8 auf das Laufbüchsenende ib bis zur Erzielung der nötigen
Dichtwirkung angepreßt: Die Mutter 8 ist nach der Art einer LTberwurfmutter gestaltet;
an ihr ist ein den elektrischen Strom leitendes Aufhängeglied 9 zum Einhängen der
Vorrichtung in das Verchromungsbad befestigt. Zwischen Mutter 8 und Deckel 7 ist
zwecks zuverlässigen flüssigkeitsdichten Abschlusses eine Dichtungsscheibe 13 eingelegt.
-
Die Mutter 8 könnte auch wie eine gewöhnliche Schraubenmutter ausgebildet
sein. In diesem Falle müßte dann zweckmäßig - das über sie hinausragende freie Bolzenende
4" selbst mit dem metallischen Aufhängeglied 9 stromleitend in Verbindung stehen.