DE733C - Künstlicher Fufs - Google Patents

Künstlicher Fufs

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DE733C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61FFILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
    • A61F2/00Filters implantable into blood vessels; Prostheses, i.e. artificial substitutes or replacements for parts of the body; Appliances for connecting them with the body; Devices providing patency to, or preventing collapsing of, tubular structures of the body, e.g. stents
    • A61F2/50Prostheses not implantable in the body
    • A61F2/60Artificial legs or feet or parts thereof
    • A61F2/604Joints for artificial legs

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Description

1877.
Klasse 30.
OSCAR DALISCH in BERLIN. Künstlicher Furs.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. Juli 1877 ab. Längste Dauer: 29. Juni 1892.
Fig. ι und 2 veranschaulichen die innere Construction offen. — Fig. 3, 4, 5 und 6 dieselbe zusammengestellt in verschiedenen Stellungen, sowie den Umrifs des das Ganze bekleidenden Gummifufses E. — Fig. 3 stellt den Fufs, während derselbe zum Vorschreiten vom Erdboden abgehoben wird; Fig. 4 denselben auf den Erdboden gesetzt; Fig. 5 denselben während dem Vorschreiten des anderen Fufses; Fig. 6 selbigen bei stark vorgebogenem Knie vor. — In Fig. 3 ist der Durchschnitt des Gummifufses E beigezeichnet.
Fig: ι, 2, 3, 4, 5, 6. Der Fersentheil A ist seitwärts mittelst Schrauben an die Stahlschienen α und a* des künstlichen Beines be^ festigt.
Das untere verrundete Ende des Fersentheiles A findet bei stattfindendem Drucke der Körperschwere auf dasselbe einen festen Stützpunkt auf der Gummiferse. An dem Fersentheile A ist in der Richtung nach den Zehen ein fester Riemen angeschraubt, welcher durch den Zehentheil C von hier zurück durch den Mittelfufstheil D, sodann nach oben in der Unterschenkelhülse F über das Knie G in einen mittelst einer Schnalle an die Aufsenseite der Oberschenkelhülse H befestigten, kräftigen, elastischen Zug B ausläuft. An dem Riemen B ist bei χ ein zweiter Riemen B B befestigt, welcher in entgegengesetzter Richtung von dem Zehentheil C unterhalb der Riemens B durch den Fersentheil A nach oben durch die Unterschenkelhülse F; sodann durch zwei rückwärts an der Kniekugel G befestigte Metallklammern / und K, Fig. ι ο (s. Fig. S), durchgezogen und mittelst Schrauben durch die Klammer K so befestigt wird, dafs derselbe bei gestrecktem und rechtwinklig gebogenem Beine (Stehen und Sitzen) straff angezogen ist, wodurch die Fufsstellung flacher wird, während bei weniger gebogenem Knie derselbe lose und der Fufs gehoben bleibt. Die Stellung dieses Riemens kann jedoch vom Patienten, je nachdem derselbe den 'Gang auf einem mehr oder weniger nachgiebigem Fufse liebt, mehr angezogen oder nachgelassen werden.
Der Zehentheil C, der Riemen B und der Gummifufs £ sind bei b mittelst Schrauben innig verbunden; es drückt sich der vorstehende Gummilappen E E bei einem Druck auf denselben (s. Fig. 4, s, 10), da die Sohle des Gummifufses, Fig. 9, von (zu< durchschnitten ist, in den hohlen Raum des Fufses und werden gleichzeitig die Zehen, da der Mittelfufstheil D und der Zehentheil C durch den Riemen B gebunden sind, also bei D eine charnierähnliche Bewegung stattfindet, ebenso kräftig nach aufsen bezw. unten gedrückt. Der Mittelfufstheil D ist mit dem Fersentheil A durch ein Kugelgelenk e e' verbunden, wodurch der vordere Fufs nicht nur die Bewegung von oben nach unten, sondern nach allen Richtungen, gleich dem natürlichen Fufse in Enkel- und Mittelfufsgelenken (s. %Fig. 9 und 12) nachmacht.
Da der Fersentheil A unten abgerundet, und, bevor der Fufs auf den Erdboden gesetzt wird, (s. Fig. 3) ein kleiner Spielraum zwischen ersterem und dem Gummihaken vorhanden ist, so nimmt auch der hintere Theil des Fufses bei vorkommendem Tritt auf eine Unebenheit, oder schiefe Ebene (s. Fig. 7) eine etwas seitliche Stellung ein. Wird der hohle Fufs auf irgend einen erhabenen Gegenstand gesetzt, so tritt der Fufs rund darüber (s. Fig. 1 o). Tritt, wie z. B. beim Stufensteigen, nur der vordere Theil des Fufses (bezw. die Zehen) auf, so findet der Körper auch hier genügende Stütze. Die äufsere Form des Fufses ist naturgetreu nachgebildet, die Stärke des vulcanisirten Kautschuks dem Zweck entsprechend, der innere hohle Raum der Mechanik angepafst.
Fig. 8 zeigt den Verticaldurchschnitt des Fufses von Fig. 4 in der Richtung des bezeichneten Pfeiles, von vorn gesehen. EE der Gummilappen, B der Riemen, C der Zehentheil, D der Mittelfufstheil, E der Gummifufs; derselbe ist bei 1, 2, 3, 4 so verstärkt, dafs die von dem Mittelfufse nach den Zehen führenden Sehnen, zur Hebung der Zehen dienend, hergestellt sind, und dieselben in den angebrachten Riefen des Mittelfufstheiles D liegen. Zwischen die ,Unterschenkelhülse F wird der Gummifufs E an seiner Kante Ee mittelst Schrauben an den Fersentheil A befestigt. Die Stahlschienen α und a' verbinden im Kniegelenk durch Charniere die Ober- und Unterschenkelhülse. Der an dem Riemen B befestigte
elastische Zug hat den Zweck, den Unterschenkel mit Fufs zum Schritt vorzuschnellen und gleichzeitig den Riemen B straff zu erhalten.
Fig. 7 veranschaulicht die obere horizontale Fläche des Fersentheiles A.
Bei angenommenem rechten Beine für Oberschenkel-Amputation ist die Oberschenkelhülse zur Aufnahme des Stumpfes bestimmt, an derselben ist ein Träger über die gegenüber liegende, also linke Schulter, sowie ein Beckengurt befestigt. Die Hülsen sind aus starkem Sohlenleder angefertigt, während die innere Construction des Fufses aus hartem Holze gearbeitet ist. Der Fufs und die Zehen werden beim Gehen durch das elastische Material des Fufses, sowie durch die innere Construction, sobald derselbe zum Vorschreiten vom Erdboden abgehoben wird, gehoben und das Bein gleichzeitig zum Schritt vorgeschnellt, während, sobald der Hacken wieder auf den Erdboden gesetzt wird, der Fufs und die Zehen nach unten drücken. Der Fufs hebt sich also beim Gehen über die etwaigen Unebenheiten des Erdbodens hinweg, und wird, da das Enkelgelenk auch eine seitliche Stellung zuläfst, der Druck der Seitenhülse (namentlich bei Unterschenkel - Amputationen) gegen das Stumpfende bei immerhin vorkommendem Tritt auf einen Stein etc. abgeschwächt, sowie auch das leichte Ausgleiten des Fufses meist vermieden.
Der Fufs pafst sich von selbst, dem natürlichen Fufse gleich, der Form des Gegenstandes, auf welchen er gesetzt wird, an, bietet dem Körper die nöthige Sicherheit in jeder vorkommenden Stellung, und es mufs ein schöner, lautloser und sicherer Gang erfolgen.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DE733DA 1877-07-26 1877-07-26 Künstlicher Fufs Expired - Lifetime DE733C (de)

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