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Überwachungseinrichtung für Überweg-Warnsignalanlagen Warnanlagen
für ungeschützte Wegübergänge sind in der Regel in größerer Entfernung von Bahnhöfen
auf freier Strecke eingebaut und benötigen daher zu ihrer Überwachung entsprechende
Einrichtungen, die üblicherweise in dem nächsten Dienstraum untergebracht sind.
Es sind für diesen Zweck Vorrichtungen bekannt, die entweder durch Lampen oder Schauzeichen
optisch oder auch durch Wecker oder Hupen akustisch die verschiedenen Betriebsvorgänge
bei der Warnanlage dem Überwachungsbeamten anzeigen. Diese Betriebsvorgänge sind
bei einer Warnanlage für eingleisige Strecken z. B. folgende z. Grundstellung der
Warnanlage, Warnstellung während der Annäherung eines Zuges, 3. Befahren des Wegüberganges,
d.. Sperrstellung bei Befahren des hinter dem Wegübergang liegenden Warnabschnittes,
57. -Vorhandensein- der Batterieladung. Außerdem ist die Überwachungseinrichtung
in der Regel mit einem Grundstellungsschalter ausgerüstet, durch den der Beamte
bei Fehlschaltungen die Grundstellung und in Störungsfällen die Dunkelschaltung
der `Tarnsignale herbeiführen kann.
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Diese Einrichtung- genügt zur Überwachung des Betriebes, sie ist aber
nicht ausreichend für Fälle, in denen bei einem Unfall am Ä,#'egübergang die Überwachungseinrichtung
als Beweismittel für die rechtzeitig erfolgte Einschaltung des Warnlichtes herangezogen
werden soll. Es wird dann schwerlich bewiesen werden können, daß der Beamte wirklich
die Überwachungseinrichtung dauernd beobachtet hat, und außerdem kann nicht nachgewiesen
werden, daß die Einschaltung des roten Warnlichtes wirklich rechtzeitig erfolgt
ist. Um auch für derartige Fälle ein Beweismittel zu haben, wurden nun bereits Einrichtungen
entwickelt, die die Vorgänge an der Warnanlage während einer Zugfahrt aufzeichnen.
Diese Einrichtunen
bestehen aus einem Gerät mit einem durch ein
Laufwerk bewegten Papierstreifen, auf dein durch einen Schreibstift diese Vorgänge
aufgezeichnet «-erden. Der Schreibstift wird durch eine Reihe von Magneten gesteuert,
die ihrerseits wieder durch die verschiedenen Relais der Warnanlage betätigt «-erden.
Eierbei ist für jeden Vorgang in der Anlage ein besonderer Steuermagnet an dein
Gerät vorhanden. Infolgedessen passen die Einrichtungen nur immer für bestimmte
Ausführungen von Warnanlagen. Außerdem ist für die Verbindung zwischen der Warnlage
und dem Schreibgerät eine größere Anzahl von Leitungen erforderlich, und schließlich
zeigt diese Art der Aufzeichnung nur die Vorgänge bei einer Zugfahrt an, während
die übrigen Vorgänge, wie das Vorhandensein der Grundstellung und der Batterielacung,
nicht angezeigt werden. Um mit einem Schreibstift die wesentlichsten Vorg *in e
aufzeichnen zu können, benötigt man auch außer einer gröberen Anzahl von Magneten
finit entsprechenden "Zuleitungen ein Gelenkparallelogramm, das die Bewegung der
verschiedenen Anker auf den Schreibstift überträgt.
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Die Erfindung Bezweckt, eine Überwachungseinrichtung zu schaffen;
die mit einem wesentlich geringeren Aufwand au Leitungen und Relais arbeitet, wobei
sogar die stets vorhandenen Überwachungsleitungen für die Betätigung der Schreibvorrichtung
benutzt werden können. Dies geschieht gemäß) der Erfindung dadurch, daß mehrere
verschiedene Vorgänge, z. 1). die Grundstellung, Warnstellung, Befahren des Überweges,
Befahren der Ausfahrtstrecke, nur durch den über die Überwachungsleitungen geführten,
jeweils in der einen oder der anderen Richtung fließenden Dauer- oder Blinkstrom
der Warnsignallampen unter Verwendung von einem oder zwei auf einen einzigen Schreibstift
einwirkenden Magneten aufgezeichnet werden. Eierbei muß man den unter dein Schreibstift
laufenden Papierstreifen verhältnisniäßig schnell ablaufen lassen, um eine ausreichend
erkennbare Aufzeichnung zu erhalten. Man kann jedoch durch die Magnete auch eine
Geschwindigkeitsumschaltung der Papierwalzen Bewirken, so daß im Ruhezustand der
Anlage der Papierstreifen langsam läuft oder stillsteht und erst bei Betätigung
der Warnsignalanlage auf die zur Aufzeichnung erforderliche Geschwindigkeit gebracht
wird, wobei dann, wenn das Verhältnis der Geschwindigkeit festliegt, die Uhrzeit
eines Vorganges technisch ohne weiteres festgestellt werden kann. -Man kann aber
ferner, wenn in an sich bekannter Weise das Laufwerk im Ruhezustand vollkommen stillsteht,
durch das Laufwerk oder die Magnete in irgendeiner Stellung, z. B. am Beginn oder
am Ende der Bewegung, einen Zeitstempel betätigen, der damit festlegt, zu welcher
Zeit sich der dargestellte Vorgang abgespielt hat.
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Die Erfindung ist in den Figuren beispielsweise erläutert.
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Eierbei ist angenommen, daß es sich um eine Warnanlage handelt, die
in bekannter «"eise über zwei Leitungen mit einer Überwachungsstelle verbunden ist,
wobei nach der Überwachungsstelle die Stromarten gesandt «erden, die den einzelnen
Zuständen während einer Zugfahrt entsprechen. Fig. i zeigt eine Strecke an einem
Überweg finit verschiedenen Zugstellungen, in der i die Zugstellung vor Einfahrt
in die Warnstrecke, 2 die Zugstellung in der Warnstrecke vor dem Überweg, 3 am Mietweg,
4. hinter dem Überweg, 3 jenseits des hinter dem Überweg liegenden Warnabschnittes
bedeutet. Diese Zugstellungen entsprechen nun den verschiedenen Stromarten in der
Überwachungsleitung wie folgt i = Blinkstrom --> der einen Frequenz I (Betriebssignal,
2 = Blinkstrom <- der anderen I# reduenz 1I (Warnsignal), 3 = Dauerstrom -f-
in der einen P ichtung. -.I = Dauerstrom -->r in der anderen Richtung.
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= Blinkstrom --@ der Frequenz I. Über die beiden Cherwachungsleitungen
f,, 7 Wig.2) -gelangen die verschiedenen Stromarten zu zwei Magneten go und goo,
die alle für die Feststellung einer rechtzeitigen Einschaltung des Warnlichtes hei
der Zugfahrt notwendigen Angaben aufzeichnen. Bei einer Warnsignalanlage für eingleisige
Strecken sind für diese Aufzeichnung folgende Angaben erforderlich: i. die Zeit,
während der das Warnlicht vor i Befahren des Wegüberganges eingeschaltet war; 2.
die Zeit, während der das Warnlicht hei Befahren des Wegüberganges aufleuchtet;
3. die "Zeit, die der Zug zum Befahren des hinter dem Wegübergang liegenden Warnabschnittes
benötigt.
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Aus diesen drei Angaben läßt sich dann ein-"vandfrei entnehmen, ob
die Warnung bei der Zugfahrt wirklich rechtzeitig erfolgt ist.
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Das Schreibgerät nach Fig.2 enthält ein normales Laufwerk, das einen
Papierstreifen io unter einem Schreibstift S fortbewegt und das zweckmäßig mit elektrischem
und Handaufzug ausgerüstet ist. Der Schreibstift F wird durch die beiden Magnete
9o und goo gesteuert, die gleichzeitig auf den Antrieb 9
einwirken.
Um Papier zu sparen und die Auswechselung des Papierstreifens höchstens alle ,4
Wochen nötig zu machen, ist der Antrieb so eingerichtet, daß er in der Grundstellung
den Streifen nur langsam fortbewegt. Erst wenn der Magnet 9oo den Schreibstift nach
rechts bewegt, wird der Antrieb durch den oberen Teil 8o des Ankers umgesteuert
und bewegt dann den Papierstreifen zwecks deutlicher Aufzeichnung verhältnismäßig
'rasch unter dem Stift vorwärts. Da die Warnsignalanlage während der Warnstellung
nach der Überwachungseinrichtung Stromstöße abgibt, wird während dieses Zustandes
der Anlage der Schreibstift dauernd hin und her bewegt.
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Befährt jetzt der Zug der. Wegübergang, so erhält der ,Magnet 9oo
von der Warnanlage Dauerstrom (Fig.3). Nach Verlassen des Wegüberganges wird das
rote Warnlicht abgeschaltet, und die Überwachungseinrichtung erhält Dauerstrom in
entgegengesetzter Richtung. Durch die den Magneten 9o und 9oo vorgeschalteten Sperrzellen
i i und I2 wird der Magnet 9oo stromlos, und der Magnet 9o erhält Dauerstrom. Der
Schreibstift wird dadurch nach links bewegt und behält diesen Ausschlag so lange
bei, bis der Zug den zweiten Warnabschnitt verlassen hat. Die Warnanlage kehrt dann
in ihre Grundstellung zurück und gibt an die Überwachungseinrichtung Stromstöße
in der gleichen Richtung. Das Schreibgerät ist nun so eingerichtet, daß bei langzeitigem
Stromloswerden des Magneten 9o der abfallende Anker das Laufwerk wieder auf langsamen
Lauf umsteuert. Hierbei wird gleichzeitig der Anker in einer Richtung mechanisch
festgelegt, so daß nach erfolgter Grundstellung der Anlage die Stromstöße, die über
den Magneten 9o fließen, den Anker nicht bewegen können. Damit die genaue Zeit der
Aufzeichnung festgelegt wird, kann das Schreibgerät mit einer Kontaktuhr 13 ausgerüstet
werden, die z. B. alle 15 Minuten einen zweiten Schreibstift Iq. betätigt und dadurch
die Zeit auf dem Papierstreifen aufzeichnet.
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Die Festlegung der Zeit, wann die Zugfahrt vor sich ging, kann auch
auf andere Art erfolgen, beispielsweise durch eine Stempeluhr, die am Anfang oder
Ende der Aufzeichnung betätigt- wird. Das Laufwerk kann in diesem Fall in der Grundstellung
der Warnsignalanlage stillstehen.
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Man kann aber auch ohne Verwendung besonderer Uhren auskommen, wenn
man den Antrieb selbst als Uhr ausbildet, die gleichzeitig den Papierstreifen mit
Zeiteinteilung versieht. Die Einrichtung muß dann so getroffen werden, daß der Streifen
in der Grundstellung entsprechend der Zeiteinteilung langsam fortbewegt wird. Bei
einer Zugfahrt wird durch die Magnete 9o und 9oo der Streifen durch eine besondere
Übersetzung schneller fortbewegt und bleibt dann nach der Zugfahrt so lange stehen,
bis das Uhrwerk des Antriebes wieder mit der Zeiteinteilung des Streifens übereinstimmt.
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Zweckmäßig ist es, eine zweite Wicklung auf dem Magneten 9o vorzusehen,
an die eine Glimmlampe 18 angeschlossen ist, die die Stromstöße anzeigt und damit
den Überwachungsbeamten erkennen läßt, daß sich die Warnanlage in der Grundstellung
befindet. Eine weitere Überwachungslampe I9, die über einen Transformator mit Wechselstrom
gespeist wird, zeigt außerdem dem Beamten das Fließen des Batterieladestromes an.
Außerdem ist an der Überwachungsstelle zweckmäßig eine Grundstellungstaste 2o vorgesehen,
mit deren Hilfe die Warnsignalanlage und das Schreibgerät bei Fehlschaltungen in
die Grundstellung gebracht werden können.
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Da es nun vorkommen kann, daß das Schreibgerät z. B. bei der Auswechselung
des Papierstreifens außer Betrieb ist, wird es zweckmäßig mit einem Umschalter 15
ausgerüstet, durch den die Überwachungsleitungen von diesem Gerät abgeschaltet und
an zwei normale Überwachungslampen 16 und 17 geschaltet werden können. Die
'Anlage wird dann während des Auswechselns des Papierstreifens auch weiterhin wenigstens
optisch überwacht.
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Man kann das Laufen des Papierstreifens auch akustisch zur Anzeige
bringen, um in Störungsfällen den Wärter zur Betätigung der Grundstellungseaste
zu veranlassen.
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An Stelle zweier Magnete go und goo und der vorgeschalteten Gleichrichter
i i, 12 kann man auch ein polarisiertes Relais benutzen oder auch nur einen Magneten,
dessen Anker beim Stromloswerden durch eine Feder abgezogen wird. Die Feder ersetzt
dann jede zweite Halbwelle des Blinkstromes und die eine Richtung des Dauerstromes.