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Einrichtung an Kreuzspulmaschinen zur Verhütung von Bildern und Wulsten
an den Spulen Bei Kreuzspulmaschinen, deren Kreuzspulen durch Treibwalzen angetrieben
werden und bei denen die Fäden durch hin und her gehende Fadenführer den Kreuzspulen
zugeführt werden, bestehen zwischen der Drehzahl der Treibwalzen und der Hubzahl
der Fadenführer bestimmte Verhältnisse. Der Durchmesser der Aufwickelspule nimmt
während des Spulens stets zu, was zur Folge hat, daß die Drehzahl der Spule umgekehrt
proportional zum Spulenumfang bzw. Spulendurchmesser abnimmt. Das Verhältnis zwischen
Hubzahl des Fadenführers und Drehzahl der Aufwickelspule ändert sich somit fortwährend
und nimmt stetig zu, wobei es zeitweilig auch ganzzahlig wird, z. B. i ::2, r :
3 usw. In den Augenblicken, in denen solche ganzzahligen Verhältnisse bestehen,
legt sich jede nachfolgende Fadenwindung genau auf die vorhergehende, wobei dann
korkzieherartige Wulste oder andere Bilder entstehen, die nicht nur unrunde Spulen
ergeben, sondern auch beim Wiederabspulen zu Störungen Anlaß geben. Um die Entstehung
solcher Wulste und Bilder zu verhüten, sind schon verschiedene Einrichtungen, wie
z. B. sogenannte Störungsgetriebe, vorgeschlagen worden, durch welche das Verhältnis
zwischen der Hubzahl des Fadenführers und der Drehzahl der Treibwalze in raschen,
periodischen Wiederholungen ständig geändert wird. So ist z. B, schon vorgeschlagen
worden, den Fadenführer über Schraubenräder oder über ein Schneckenrad und eine
Schnecke anzutreiben und durch axiales Verschieben des antreibenden Teiles in beiden
Richtungen eine ständige Änderung der Hubzahl des Fadenführers zu bewirken.
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Gegenüber dem Bekannten unterscheidet sich nun die Einrichtung zur
Verhütung von Bildern und Wulsten an den Spulen nach der Erfindung dadurch, daß
die Treibwalze für die Aufwickelspule und die den Fadenführer hin und her bewegende
Nutentrommel über je ein Schraubenrad angetrieben sind, deren Schraubengänge einander
entgegengesetzt gerichtet sind, und die Schraubenräder mit zwei
sie
antreibenden, miteinander verbundenen und axial verschiebbaren Schraubenrädern lcäuiinen,
die durch ein Hubgetriebe ständig hin und her geschoben werden, so dar) die
Ge-
s chwindigkeit der Treibwalze einerseits tt,id die
Geschwindigkeit der l;utentroinni,1 ander-. seits fortwährend im gegenteiligen Sinne
geändert werden.
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Aus den einander immer entgegen gerichteten Beeinflussungen des. Antriebes
des Fadenführers einerseits und der die Aufwickelspule antreibenden Walze andererseits
ergibt sich nicht bloß eine Suminierung der Einzelwirkungen, sondern eine ungleich
höhere Störwirkung. Die für die Entstehung der Bilder und Wulste gefährlichen Augenblicke,
während welcher das Verhältnis der Hubzahl des Fadenführers un:l Drehzahl der Aufwickelspule
vorübergehend ganzzahlig ist, werden daher um ein Vielfaches rascher durchlaufen
als bei den bekannten Einrichtungen.
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Die antreibenden Schraubenräder können bei der Einrichtung nach der
Erfindung auf der Treibwelle axial verschiebbar gelagert und mit dieser durch einen
Mitnehmer auf Drehung gekuppelt sein. Weiterhin wird die axialeHinundherbewegung
der beiden Schraubenräder zweckmäßig durch ein Hubgetriebe erzeugt, das einen Scht`-inghebel
aufweist, dessen einer Arm mit einer Führungsrolle in eine exzentrische Isreisnut
eines getriebenen Zahnrades eingreift und dessen anderer, gabelförmig ausgebildeter
Arm einen auf Zapfenschrauben schwingbar gelagerten Ringausschnitt trägt, der in
einer Ringnut der Nabe der beiden miteinander verbundenen Schraubenräder liegt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. und zwar zeigen: Abb. i einen Schnitt durch den Schraubenrad-antrieb
eine: Spulkopfes, Abb..2 einen Schnitt gemäß Linie II-II in Abb. i , Abb. 3 einen
Schnitt gemäß Linie III-111 in Abb. 2, Abb. 4 Einzelbestandteile des Störungsgetriebes,
Abb. 5 einen Schnitt gemäß Linie IV-I1' in Abb. 2 durch den Fadenführerantrieb und
Abb. 6 eine Draufsicht auf den Fadenführer und seine Gleitfläche bei abgenominenein
Deckel.
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Eine Treibwelle i - ist in einem Getriebekasten 2 gelagert und wird
auf irgendeine Weise, z. B. über eine Riemenscheibe 3 und einen Treibriemen .M angetrieben.
Im Getriebekasten -2 ist auf der Treibwelle i eine Mitnehmerscheibe @ befestigt,
welche einen Mitnehmerstift 6 trägt. Auf der Treibwelle i sind im Getriebekasten
2 ferner zwei fest miteinander verbundene Schraubenräder ; und S axial verschiebbar
gelagert. Das Schraubenrad 7 besitzt eine zur Treibwelle r parallele Bohrung 9,
in .welche der Mitnehinerstift 6 eingreift und so die Drehung der Tmibt@-elle i
auf die beiden Schraubenräder; und 8 überträgt. Die Schraubengängederbeiden Schraubenräder
7 und 8 sind einander eritgegeugerichtet; wenn z. B. das Schraubenrad 7 linksgängige
Schraubenverzahnung besitzt, so ist das Schraubenrad S rechtsgängig verzahnt.
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Das Schraubenrad 7 treibt ein mit ;hin in Eingriff stehendes Schraubenrad
io an, welches auf einer im Getriebekasten 2 gelagerten Welle i i sitzt und auf
dieser mittels einer Mutter 12 befestigt ist. Auf einem aus dein Getriebekasten
2 herausragenden Teil 13 der Welle i i ist mittels einer 'Mutter 14 eine Treibwalze
15 befestigt. Das Schraubenrad treibt ein mit ihm in Eingriff stehende Schraubenrad
16 an, welches auf einer im Getriebekasten 2 gelagerten Welle i; befestigt ist.
Auf dieser Welle i; sitzt eine Nutetitrommel iS, «-elche in einem dein Getriebekasten
2 vorgebauten Teil ig eingeschlossen ist. Dieser dem Getriebekasten 2 vorgekaute
Teil ig besitzt oben eine schlitzförmige i ifinung 2o (Abb.6), durch welche eine
'Nabe 2 1 eines Fadenführerbleches 22 hindurchragt. In dieser labe -2i ist ein Zapfen
23 eines Gleitsteines 2-. gelagert, welcher in _Nttten 25 der Nutentrommel iS geführt
ist und von dieser eine hin und her gehende Bewegung erhält. Das Fadenführerblech
22 wird seitlich durch zwei rechtwinklig umgebogene Enden 2(und 27, welche in einem
Schlitz 28 des Teiles i<o gleiten, geführt. Außerdem ist das Fadenführerblech
22 unten und oben durch Gleitbahnen 29 und 3o am Teil i9 bzw. an dessen Deckel
31 geführt. In den Zwischenrätinnen 3= zwischen den Gleitbahnen -2g und
30 Werden die Ölspritzer, die unter Umständen aus denn Innern des Getriebekastens
2 und dessen vorgebautem Teil ig durch die schlitzförmige Öffnung 2o herausgeschleudert
werden, aufgefangen. Das sich in diesen Zwischenräumen ansammelnde Öl wird durch
Ableitungslöcher 33 zurückgeführt, so daß der Deckel 31 den vorgebauten Teil ic)
gegen außen öldicht ab-
schließt. Das äußere Ende des Fadenführerbleches 22
ist zu einem trichterartigen Fadenführer 3:1 ausgebildet, welcher finit einem nach
oben liegenden Schlitz 35 versehen ist, durch den der Faden 36 sich selbst einfädeln
kann.
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Das im Innern des Getriebekastens 2 liegende Ende der Welle i i ist
als Zahnritzel 3; ausgebildet und steht mit einem Zahnrad 3 in Eingriff. Dieses
Zahnrad 38 ist mit dem kleineren Zahnrad 39 unmittelbar verbunden und auf einem
ini Getriebekasten 2 befestigten Bundzapfen .1o gelagert. Das Zahnrad 39
steht
im Eingriff mit einem Zahnrad 41, welches ebenfalls auf einem im Getriebekasten
2 befestigten Bundzapfen 42 gelagert ist. Das Zahnrad 41 besitzt an seiner gegen
das Innere des Getriebekastens 2 zu gerichteten Seite eine exzentrische Kreisnut
43, in welcher eine Führungsrolle 44 läuft, die auf einem Zapfen 4.5 eines Armes
46 eines Schwinghebels 47 gelagert ist (Abb.3 und4). Dieser Schwinghebel 4.7, welcher
auf einer im Getriebekasten 2 befestigten Zapfenschraube 48 gelagert ist, weist
einen gabelförmigen oberen Teil 49 auf, in welchem auf Zapfenschrauben 5o und 51
ein Ringausschnitt 52 schwingbar gelagert ist, welcher in einer Ringnut 53 in der
-Tabe 54 zwischen den beiden Schraubenrädern 7 und 8 geführt ist. Die exzentrische
Kreisnut 43 erteilt, wenn das Zahnrad 4r sich dreht, dem Schwinghebel 47 eine schwingende
Bewegung, welche durch den Ringausschnitt 52 auf die Nabe 54 übertragen, eine hin
und her gehende Bewegung der beiden Schraubenräder 7 und 8 auf der Treibwelle i
bewirkt. Da die Schraubengänge der beiden Schraubenräder 7 und 8 einander entgegengerichtet
sind, bewirkt die axiale Verschiebung der treibenden Schraubenräder 7 und` 8 entweder
eine Verzögerung des getriebenen Schraubenrades 16 und eine Beschleunigung des getriebenen
Schraubenrades 1o oder umgekehrt eine Beschleunigung des getriebenen Schraubenrades
16 und eine Verzögerung dies Schraubenrades 1o. Das Übersetzungsverhältnis ändert
sich somit ständig und schwankt zwischen einem Höchst-und einem Kleinstwert hin
und' her.
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Auf dem Deckel 55 des Getriebekastens 2 ist mittels einer Mutter 56
eine Säule 57 befestigt, die als Führung für einen Spulenhalter 58 dient, welcher
durch. eine in eine Nut 6o eingreifende Stellschraube 59 gegen Verdrehung gesichert
ist. Der Spulenhalter 58 trägt eine Spulenachse 61, auf welcher ein konischer Halter
62 für die konische Kartonhülse 63 drehbar. gelagert ist.
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Während des Spulens wird der Faden 36, der von irgendeiner Abwickelspule
unterhalb des Spulkopfes abgespult wird und über eine Leitstange 65 läuft, auf der
Kartonhülse 63 aufgespult. Die Aufwickelspule 64 nimmt dabei im Durchmesser stets
zu und schiebt den Spulenhalter 58 an der Säule 57 nach oben. Die Umfangsgeschwindigkeit
der Aufwickelspule 64 schwankt ständig zwischen einem Höchst- und einem Kleinstwert,
während sich die Hubzahl des Fadenführers 34 im umgekehrten Verhältnis verkleinert
oder vergrößert. Es ist deshalb nicht möglich, daß sich ein ganzzahliges Verhältnis
zwischen Hubzahl des Fadenführers und Drehzahl der Aufwickelspule auch nur kurze
Zeit aufrechterhält und sich mehrere aufeinanderfolgende Fadenwindungen aufeinanderlegen
können. Die Fadenwindungen werden vielmehr gleichmäßig verteilt und es entstehen
Spulen, die vollständig frei sind von Bildern und Wulsten und die sich durch sehr
gleichmäßigen Aufbau auszeichnen.