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Mehrhorden-Malzdarre Die Erfindung stellt die Kombination einer Vertikal-
Lind einer Horizontaldarre dar. Zur Herstellung von Darrmalz sind verschiedene Arten
von Vertikal- und Plandarren bekamit, deren jede ihre Vorzüge und ihre Nachteile
hat. Letztere sollen durcli die Kombination vermieden würden. Die Plandarren sind
am meisten verbreitet und ständig verbessert worden. Diese Verbesserungen beziehen
sich aber in der Hauptsache auf die Leistung der An-Jagen. Axbeitsersparnis und
Erleichterungen für die Arbeiter sind bisher kaum erreicht worden, im Gegenteil,
je größer die Ausnutzung der Anlagen ist, um so größer ist die Arbeit.
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Durch die Vertikaldarren, die als Zwei-und D#reihordendarren. ausgeführt
werden, wird - zwar bezweckt, möglichst die menschliche Arbeit bei der Bedienung
auf ein, Minimum zu beschränken. Sie haben jedoch einen Nachteil, dessen Beseitigung
bis heute nicht gelungen ist. Diese Darren sind nämlich in der heutigen Ausführung
zu teuer und kommen deshalb für kleinere Betriebe kaum in Frage. Andererseits ist
aber das Bestreben heute dahingehend, den Arbeiter möglichst nur solche Arbeiten
verrichten zu lassen, die für seine Gesundheit nicht nachteili- sind. jeder Brauer
und Mälzer weiß, was für Schweiß es kostet, eine Darre abzuräumen, da diese Arbeit
bei sehr großer Hitze ausgeführt werden muß. Die Vertikaldarre trägt diesem Umstand
insofern Rechnung, als sie einerseits diese schwere Arbeit durch Maschinen verrichten
läßt, andererseits trägt die vertikale Lage der »Horden dazu bei, die Schwerkraft
des Malzes für die Abräumung nutzbar zu machen. Jüdoch besteht ein weiterer Nachteil
der Vertikaldarren darin, daß erstens im-mer die - ,gleiche Malzmenge zum
Abdarren kommen muß, da der Zelleninhalt .nicht verändert werden kann. Die Horizontaldarre
dagegen läßt eine größere oder kleinere Menge zu. Zweitens sp ielt die Volumenveränderung
beim
Trocknen des Grünmalzes eine beachtliche Rolle. Es muß deshalb bei Vertikaldarren
immer ein gewisser Vorrat Grünmalz in Reserve gehalten werden, um die Zellen nachzufüllen,
in denen das Malz schon zusammengeschrumpft ist. Das Nachfüllen muß außerdein rechtzeitig
erfol-en, da sonst freie Stellen in den Zellen entstehen, durch die die Trockenluft
hindurchgeht, ohne das Malz zu bestreichen.
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Man hat zwar schon versucht, die bei der Volumenverminderung des Malzes
entstehenden freien Stell en durch Linschaltunmehrerer kastenföriniger Vorrichtungen
in die vertikalen Darrzel12n auszugleichen. Dies hat sich aber in der Praxis weiii-
bewährt.
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Diese Nachteile sollen durch die Erfindung fortfallen, die in der
Korribination der liorizontalen Schwelkhorde mit einer oder mehreren neben- oder
übereinanderlie-genden vertikalen Abdarrhorden besteht. Die Schwelkhorde, die mit
Selbstwender oder auch ohne Selbstivender ausgerüstet werden kann, bat die Aufgabe,
das Malz schon so weit vorzutrocknen, daß die Volumenverminderung bis auf ein gen*iiges
Maß ])creits erfolgt ist. Uni dies zu erreichen, findet über die ganze Hordenfläche
ein gleichmäßiger Luftdurchgang statt. Zu diesem Zweck e ist unter der horizontalen
Horde eine Luftverteilungskammer angeordnet, die eine -gleichmäßige Luftverteilung
bedingt und gleichzeitig eine sehr einfache und zweckmäßige Verbindung zwischen-SchweIk-horde
Lind vertikaler Abdarrhorde beim Füllen der letzteren ermöglicht.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung be-
steht darin -, daß
bei Anordnung einer Schwelkhorde und nur einer Abdarrhorde innerhalb 24 Stunden
zwein-ial abgeräumt werden kann, ohne das Endprodukt ungünstig zu verändern.
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Es kann auch gemäß der Erfindun- der inengenmäßige Inhalt der Abdarrhorde
verändert werden, und zwar durch eine Vorrichtung die es ermöglicht, die vertikalen
Zellen zu erweitern bzw. zu verbreitern oder zu verringern. Dadurch können entsprechend
dem zu erzielenden Malzcharakter stärkere oder schwächere Malzschichten eingestellt
werden. Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel. Abb.i stellt leinen senkrechten
Schnitt durch die Darre dar. während Abb.2 den Grundriß der horizontalen Horde zeigt.
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a und b bezeichnen die vertikalen Horden, c die horizontale,
d die ortsfesten -, als Fülltrichter für die VertikaIhorden dienenden Jalousiebleche,
c die über die ganze Breite der horizontalen Horde reichenden Klappen,
f die Stützten, die ein Ausbiegen der vertikalen Horden verhindern sollen,
tr die Verstellvor# richtungen, mit denen der Zelleninhalt ver-C ,
ändert
werden Lann, fi die Al)scWußscliieber der einzelnen Zellen, 1 die Ausräumscbiiecl,#en,
k die Regelorgane zur Führung der Luftwege, 1 die vertikalen
Zellen und in, die Tricbteröffnungen, die von den Klappciir beim C)ffnen
beschlossen werden.
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Um die Anlage 1)etri;el)sfi#rti- züi ni.iclic#i), werden die Klappen,-,
die mit -ulochtein Blech oder mit Dralitgewebe bespannt sind, geschlossen. Die Hordec
hat die gleiche Bespannung- wie die Klappeiie. -Uff die jetzt betriebsfertige Hordee
(Schwelkhorde), die mit selbsttätigen Wündevorrichtun-cii Versehen sein kann, wird
so viel Grünmalz aufgü.tragen# daß es beim nachfolgenden Hinunterstoßen die vertikalen
Zellen vollständig aus# füllt. Auf der Hordee soll das Malz ohne jede Bearbeitung
liegenbleiben und -,#-ird hier durch erhitzte Saug- oder Druckluft so weit vorgetrocknet,
daß es in den vertikalen, Zellen den eigentlichen Abdarrprozeß durchmachen kann.
Die Darre ist also zunächst nur auf der horizontalen Horde beladen, während die
Abdarrhorden noch leer sind. Die Trokkenhift, die in bekannter Weise von einer Heizanlage
erhitzt wird, kann während des Schwelkvorgang-,es durch alle Re.gelorgane
k
der Schwelkhorde zugeführt werden. Nach 12 oder 24 Stunden wird das Malz
der Horde c in die vertikalen Zellen 1 entleert. Zu diesem Zwecke werden
die Arrütierungen der Klappen e entfernt, und die Klappen öffnen sich selbsttätig.
Sie sind aber so ge-
lagert, daß sie beim Aufklapp,-ii die öffnungenni abschließen
und somit den Fülltrichter für die vertikalen Zellen vervollständigen. Das vorgetrocknete
Malz fällt jetzt zum größten Teil ohne' jede menschliche Arbeit in die vertikalen
Zellen der Abdarrhorden. Nur der kleine Rest-, der zwischen den Klappen auf der
Hordee liegenbleibt.. muß noch in die Zellen hineingestoßen werden. Dies ist eine
Arbeit von nur wenigen Minuten. Ist die Sclim-ell,-hor-dc vollkommen entleert, dann
werden die Klapperie wieder geschlossen und neues Grünmalz aufgetragen. Die Darre
ist jetzt im Vollbetrieb.
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Die in Abb. i durch Pfeile und Linien gekennzeichneten Wege "-,eben
die Richtung der Trockenhift an. Aus. Abb. i ist ersichtlich, daß die Reg-,elorgane
k abwechselnd ge-
öffnet und geschlossen sind. Die Luft wird deshalb
gezwungen, horizontal durch die vertikalen Schichten zu gehen, und sie gelangt durch,
die oberen Regelorganck in die Luftverteilungskamm-er. Die jalousiebleched und die
öffnungenni, die durch das Schließen der Klappene freigegeben werden, ermöglichen
den vollständigen und gleichmäßigen Luftdurchgang durch alle Teile der Schwelk-ZD
horde.
Die jalousiebleched -sind aus gelochtem Blech hergestellt,
so daß die Luft durch die Zwischenräume und noch durch die Löcher hindurchtreten
kann. In Abb. i ist die Füllung der vertikalen Zellen durch Punktierung anggegeben,
woraus ersichtlich ist, daß sie nur wenig, in Wirklichkeit nur einige Zentimeter
in die Verbindungstrichter hineinreicht, so daß in allen Teilen der Luftkammer die
Luft freien Zutritt hat, also auch durch die Verbindungstrichter hindurch.
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Zur Volumenveränderung der einzelnen Zellen dient folgende Einrichtung-.
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Die Hordenb der vertikal-en Zellen sind ortsfest und werden beispielsweise
durch Stützen j vor dem Ausbiegen geschützt. Die. Hordena dagegen sind beweglich
und können durch Verstellvorrichtungeng beliebiger Art in horizontaler Richtung
verschoben werden. Dadurch kann der Inhalt der Zellen verkleinert oder vergrößert
werden. Man kann ihn also den verschiedenen Malzsorten und der verschiedenen Darrweise
anpassen. Am unteren Teil der v--rtil,-alen Horden werden dieeinstellbaren Abstände
durch Löcher und Vorstecker festgelegt.