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Schrank zum Probemälzen Die Erfindung bezieht sich auf einen Schrank
zum Probemälzen, in dem kleine Getreidemengen auf ihre Vermälzungseigenschaften
getestet, Betriebsverhältnisse festgelegt oder sonstige Erkenntnisse für den Großbetrieb
gewonnen werden können.
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Eine bekannte Einrichtung für Probemälzungen hat die Form eines Doppelschrankes,
wobei der eine Teil die mit porösen Böden versehenen und seitlich einschiebbaren
Gutkästen während des Weichvorganges und der mit einem Luftförderer sowie Einrichtungen
für Heizung, Kühlung und Befeuchtung ausgerüstete andere Teil während des Keimens
aufnimmt; beide Schrankteile sind durch Rohrleitungen für kaltes Wasser miteinander
verbunden.
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Diese Ausführung besitzt mehrere Nachteile. Durch die Vereinigung
von Keim- und Weichschrank werden keine wesentlichen Vorteile gegenüber Einzelschränken
gewonnen, da lediglich ein Kühlaggregat eingespart wird, welches bei getrenntem
Betrieb für den Weichschrank ohnehin nur eine geringe Leistung aufzuweisen brauchte.
Hingegen benötigt der nachgeschaltete Damschrank ebenfalls eine Heizeinrichtung,
einen Luftförderer, Thermostat usw., die aber im Keimschrank bereits vorhanden sind.
Außerdem ist ein separater und aufwendiger Darrschrank nur zu etwa 12 °/o ausgenutzt,
da sich die Keimzur Darrzeit wie 7: 1 verhält. Bei Beendigung eines Keimvorganges
muß also jedesmal der Darrschrank erneut in Betrieb genommen werden, wodurch nicht
zuletzt das Probemälzen in der bekannten Anlage sehr unwirtschaftlich wird. Die
Erfindung hat sich die Beseitigung dieser Nachteile zum Ziel gesetzt.
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Was die Aufbereitung der Luft für den Keimvorgang betrifft, so muß
bei dem bekannten Keimschrankteil damit gerechnet werden, daß bei extremen Umgebungstemperaturen
eine sehr lange Zeit vergehen wird, bis die im Kreiklauf durch das Gut und durch
die Heiz-, Kühl- und Befeuchtungseinrichtungen geführte Luft den gewünschten Zustand
erreicht, wobei bei reinem Frischluft-Abluft-Betrieb zweifelhaft ist, ob sie ihn
überhaupt erreicht. Zur Abhilfe müßten die Konditionierungsaggregate eine wirtschaftlich
kaum vertretbare Größe annehmen. Bei einem Schrank zum Probemälzen kleiner, in Kästen
mit porösen Böden enthaltener Gutmengen, bestehend aus einem die Kästen aufnehmenden
und über eine Abluftleitung mit der Umgebung verbundenen Behandlungsraum und einem
eine Heiz-, Befeucht- und Kühleinrichtung enthaltenden Konditionierungsraum, der
mit einem auf den Behandlungsraum wirkenden Luftförderer verbunden ist, ist nun
die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß für den Behandlungsraum und für den Konditionierungsraum
besondere Luftförderer vorgesehen sind.
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Nach einer vorzugsweisen Ausführungsform steht der Behandlungsraum
mit zwei einander parallelgeschalteten Luftförderern in Verbindung, von denen einer
in an sich bekannter Weise saugseitig mit dem Ende des einen Umwälzluftförderer
aufweisenden und mittels einer waagerechten Trennfläche U-förmig unterteilten Konditionierungsraumes
und druckseitig durch eine Verbindungsleitung, in der ein Luftmengenmesser vorgesehen
ist, mit dem Behandlungsraum verbunden ist, während der andere saugseitig mit der
Atmosphäre und druckseitig über eine Heizeinrichtung und eine Umstellklappe mit
der Verbindungsleitung verbunden ist, und der Umwälzluftförderer ist saugseitig
über eine Leitung auch mit der Druckseite eines weiteren Luftförderers verbunden,
der saugseitig über eine Leitung mit einer Drosselklappe und einem Luftmengenmesser
mit der Atmosphäre und über eine Leitung und Umstellklappe mit der Abluftleitung
des Behandlungsraumes in Verbindung steht.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung von besonderen Luftförderern
für den Konditionierungs-. rauen und den Behandlungsraum kann also zum Beispiel
ein Vielfaches der zum Keimen notwendigen Luftmenge so lange umgewälzt werden, bis
sie den gewünschten Zustand erreicht hat, während für den Behandlungsraum hiervon
ständig ein Teilluftstrom abgezweigt und durch die Keimkästen geblasen werden kann.
Die Umwälzgeschwindigkeit in dem Konditionierungsraum kann also ausschließlich auf
schnellstmögliche Erreichung und genaueste Beibehaltung des geforderten Luftzustandes
abgestellt werden, während sich die Fördergeschwindigkeit der
zu
den Keimkästen geführten Luftmenge aus der Notwendigkeit herleitet, alle Proben
gleichmäßig behandeln zu müssen.
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Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung des Schrankes zum Probemälzen
ist weiter der Vorzug einer Trennung der Aufbereitung und Zuführung von Darrluft
von derjenigen der Keimluft verbunden, so daß die beim Keimen und Darren erforderlichen,
unterschiedlich großen Luftmengen nun auch mit den geforderten unterschiedlichen
Druck- und Temperaturwerten geliefert werden können, was mit einem einzigen regelbaren
Luftförderer nur in sehr unvollkommener Weise zu erreichen wäre. Bei Verwendung
von insgesamt vier Luftförderern, von denen zwei den Behandlungsraum, die zwei anderen
den Konditionierungsraum beblasen, arbeiten die Luftförderer, die die Keimluft und
Darrluft in den Behandlungsraum blasen, alternativ, während die beiden anderen Luftförderer
gleichzeitig arbeiten, und zwar fördert derjenige Luftförderer, der aus der Abluftleitung
Rückluft oder aus der Atmosphäre Frischluft ansaugt, in das Ansaugrohr des Umwälzluftförderers
hinein und ersetzt somit die in den Behandlungsraum überführte Luftmenge durch eine
gleich große Menge Frisch- oder Rückluft.
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Der gleichmäßige Durchtritt der Behandlungsluft durch die Gutkästen
kann insbesondere noch dadurch verbessert werden, daß zwischen dem Behandlungsraum
und der Abluftleitung für jeden Gutkasten ein sich konisch verengendes Übergangsstück
angeordnet ist. Hierdurch wird verhindert, daß sich Luftkanäle geringsten Widerstandes
bilden und bevorzugt von der Behandlungsluft durchströmt werden mit der Wirkung
ungleichmäßiger Behandlung des Gutes in den Kästen.
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Der erfindungsgemäß ausgebildete Schrank zum Probemälzen ermöglicht
also die Durchführung von Probemälzungen unter genau reproduzierbaren Verhältnissen
und bei weitgehender Unabhängigkeit von den klimatischen Verhältnissen der Umgebung.
Damit ist die Möglichkeit gegeben, wichtige Maßnahmen für die Großausführung vorher
genau zu bestimmen, Auslegungsfragen zu lösen und somit Fehlschläge und Nacharbeiten
bei der Großausführung zu verhindern.
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Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles, das in der
Zeichnung dargestellt ist, im folgenden näher erläutert. Die Zeichnung zeigt einen
Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemäß ausgebildeten Schrank zum Probemälzen.
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Der Schrank zum Probemälzen besteht aus einem leicht beweglichen und
überall aufstellbaren Gehäuse 1, dem eine Absaughutze 3 aufgesetzt ist. Das Gehäuse
1 ist durch eine vertikale Trennwand 15 aufgeteilt in zwei Hälften, von denen die
linke Hälfte 13 Maschinenraum ist, während die rechte Hälfte den Behandlungsraum
11 oben und den Konditionierungsraum 12 unten enthält.
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Der Behandlungsraum 11 enthält die Gutkästen 2, die auf Tragschienen
16 ruhen und leicht in den Behandlungsraum 11 eingebracht werden können, sei es
von oben oder von der Seite. Unter den Gutkästen ist ein ausgedehnter Raum belassen,
um der eintretenden Behandlungsluft eine Beruhigung und vor allem eine Vergleichmäßigung
zu ermöglichen, bevor sie in die Gutkästen eintritt. Dies ist wesentlich für die
Gewinnung vergleichbarer Ergebnisse. Über jedem der Gutkästen befindet sich ein
nach oben hin verengtes übergangsrohr 31, das an das Sammelrohr 30 angeschlossen
ist. Auf diese Weise wird aus jedem Gutkasten 2 die Behandlungsluft entsprechend
der Druckdifferenz zwischen dem Sammelrohr 30 und dem Raum unter den Gutkästen 2
gleichmäßig durchgesaugt. Es ist auch möglich, ein Übergangsrohr 31 über zwei Gutkästen
sich erstrecken zu lassen. Auf jeden Fall soll eine unterteilteAbsaugung durchgeführt
werden zu dem Zweck, der Luft die freie Wahl der von ihr eingeschlagenen Wege zu
erschweren.
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Das Sammelrohr 30, in das die Übergangsrohre 31 münden, teilt sich
an einer Regelklappe 34 in ein Auslaßrohr 32 und in ein Rücksaugrohr 33, das au
dem Maschinenraum 13 angeschlossen ist.
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Der unter dem Behandlungsraum 11 angeordnete Konditionierungsraum
12 ist durch den Einbau eines Teilbodens 17 in die Form eines liegenden U gebracht.
In seinem oberen Schenkel befindet sich ein Wärmer 41 und ein Kühler
42, an denen die an der Stirnwand des oberen Schenkels des U-förmigen Konditionierungsraums
zugeführte Luft vorbeigeleitet wird. An der Verbindungsstelle zwischen dem oberen
und dem unteren Teil des Konditionierungsraumes 12 ist ein Zerstäuber 43
angeordnet, der die Luft an der Stelle, wo sie durch die Umlenkung gut verwirbelt
ist, befeuchtet. Der Boden des Konditionierungsraumes 12 ist mit einem Wassersumpf
44 bedeckt, der der über ihn hinwegstreichenden, grob befeuchteten Luft Gelegenheit
zur Vergleichmäßigung, zur Restaufnahme von Feuchtigkeit oder zur Abgabe von überschüssiger
Feuchtigkeit gibt.
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Der Behandlungsraum 11 und der Konditionierungsraum 12 sind an getrennte
Luftförderer angeschlossen. Dabei erscheint, wie nachfolgend beschrieben, die Aufteilung
jeder Einrichtung in zwei Luftförderer vorteilhaft, von denen die den Behandlungsraum
bedienenden Luftförderer übereinander und die den Konditionierungsraum bedienenden
Luftförderer nebeneinander angeordnet sind bei funktioneller Parallelschaltung der
erstgenannten Luftförderer und funktionellerReihenschaltung der zweitgenannten Luftförderer.
Der Umwälzluftförderer 5 ist durch das Saugrohr 50 mit dem unteren Teil und durch
das Druckrohr 51 mit dem Oberteil des Konditionierungsraumes 12 verbunden. Er sorgt
für die Umwälzung der Luft durch den Konditionierungsraum im Gleichstrom zum Zwecke
einer ausreichenden Luftvorbereitung. Der Umwälzluftförderer 5 kann zusätzlich zu
dem Kreislaufsystem Luft von außerhalb ansaugen, und zwar entweder Rückluft aus
dem Rücksaugrohr 33 oder aber Frischluft aus der Atmosphäre. Um den Umwälzluftförderer
in seiner Tätigkeit nicht zu stören, wird ein getrennter Luftförderer 7 vorgesehen,
der dem Umwälzluftförderer 5 die Zuluft zufördert,und zwar entweder über die Leitung
70" aus dem Rücksaugrohr 33 heraus oder aber über das Rohr 70' aus
der Umgebung über den Mengenmesser 72. Durch die zwischen dem Luftförderer 7 und
dem zugehörigen Mengenmesser 72 eingeschaltete DrosseIklappe 73 können die aus dem
Rücksaugrohr 33 und aus der Umgebung bezogenen Luftmengen zueinander in gewünschtes
Verhältnis gesetzt werden.
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Die ausreichend vorbereitete Luft wird durch einen Keimluftförderer
6 aus dem Konditionierungsraum entnommen und über einen zweiten Luftmengenmesser
62 dem Behandlungsraum über eine Einblas-
Leitung 18 zugeführt.
Die Luft kann somit dem Behandlungsraum feinstkonditioniert zum Zwecke der Gutkeimung
zugestellt werden. Daß Fühler für Temperatur, Feuchtigkeit und Druck und zugehörige
Regeleinrichtungen angeordnet werden, bedarf keiner weiteren Erklärung. Sehr wesentlich
ist die genaue Erfaßbarkeit der dem Behandlungsraum zugeführten Mengen von Frischluft
und Rückluft bzw. Frischluft und Gesamtluft.
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Ist das Probegut durch die beschriebene Einrichtung ausreichend zum
Keimen gebracht worden, so kann es durch dieselbe erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung
und unmittelbar anschließend an den Keimprozeß gedarrt werden. Zu diesem Zweck ist
der Darrluftförderer 8 vorgesehen, der durch das Saugrohr 80 Luft aus dem Außenraum
bezieht und über das Heizgerät 82 und die Einblasleitung 18 in den Behandlungsraum
drückt, wobei die Regelklappe 18' in der Einblasleitung 18 entsprechend umgestellt
wird.
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Die Gutkästen 2 mit dem fertig gewälzten Gut werden nach Abheben des
rechten Teils des Sammelrohrs 30 nach oben aus dem Gerät herausgezogen.