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Als Holzriese ausgebildete Holzbringungsanlage für schwere Stammabschnitte
Die Erfindung betrifft Holzbringung sanlagen, mit welchen Stammabschnitte, sog.
Bloche, in Holzriesen aus Bergwäldern zu .Tal befördert werden können.
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Diese Art der Holzbringung ist, wenn es sich um größere Holzmengen
handelt, sehr wirtschaftlich; im Hochgebirge ist es oft die einzige Möglichkeit,
das Nutzholz unbeschädigt an die Verkehrsmittel, wie Eisenbahn, Straße oder Flußläufe,
heranzubringen. In anderen Fällen wirddadurch die Holzbringung gegenüber der Beförderung
auf -Seilbahnen oder Fuhrwerken, welche lange Umwege machen müssen, wesentlich verbilligt
und beschleunigt und an Arbeitskräften gespart.
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Holzbringungsanlagen in der Art von Seilbahnen, bei welchen die an
einem Laufrollengehänge befestigten Stämme über das Gelände befördert werden, sind
bekannt. Gegenüber der einfachen Holzriese weisen diese Anlagen jedoch höhere Betriebs-
und Anlagekosten auf sowie eine weitaus umständlichere Bedienung. Die bekannten
Holzriesen sind aus Stangenholz, den sog. Riesbäumen, angefertigte Rinnen, welche
mit entsprechendem Gefälle verlegt werden und in denen die Stammholzabschnitte (Bloche)
nach dem Einbringen selbsttätig zu Tal gleiten.
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Bei der Planung von Holzriesen ergibt sich in zahlreichen Fällen,
d.aß bei der günstigsten Streckenführung der Holzriese tiefe und breite Taleinschnitte,
Schluchten, Steilhänge und andere Geländeformen überbrückt werden müßten. Solche
Überbrückungen sind in. der , üblichen Bauart sehr kostspielig. -Meist muß in solchen
Fällen eine teurere und unzweckmäßigere Linienführung der Holzriese gewählt werden,
wenn nicht überhaupt auf eine solche verzichtet werden muß.
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Es ist eine Holzriesenbauart bekanntgeworden, bei welcher die gesamte
Holzriese auf einem oberhalb. der Riese laufenden Drahtseil aufgehängt ist; das
Drahtseil selbst wird von leichten, transportablen jochen getragen. Die
Anlage
ist nur für deii Transport ganz leichter Hölzer (Brennholzscheiter) geeignet; ihr
Hauptvorteil liegt darin, daß die ganze Holzriese verhältnismäßig leicht auf einen
anderen Ort gebracht werden und dort wieder verwendet werden kann. Für die Bringung
schwererer Hölzer (Stammabschnitte) isst diese Anlage nicht geeignet.
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Weiter ist es bekanntgeworden, eine Holzbringungsanlage als Rollenbahn
auszubilden, bei der die Hölzer auf Rollen zu Tal rollen, wobei Teile der Rollenbahn
auf Seilen aufgehängt sind, um Geländehindernisse zu überbrücken.
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Eine weitere bekannte Ausführungsart einer Holzriese, welche zur Überbrückung
von Geländeliindernissen von Tragseilen. getragen wird, bestellt darin, daß eine
eigentliche Riesbettung nicht vorhanden ist, sondern dafa die Stammabschnitte auf
einer größeren Anzahl im Bogen angeordneten Drahtseilen gleiten, wobei die Seile
von auf einem Bügel befestigten Ösen im richtigen Abstand gehalten werden.
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Erfindungsgemäß werden die angegebenen Geländehindernisse im Zuge
der stabilen Holzriesen für schwere Stammabschnitte dadurch überbrückt, daß die
Holzriesa über dem Geländeeinschnitt o. dgl. nach Art einer Hängebrücke von Seilen,
insbesondere Drahtseilen, getragen wird und die Seilriese derart ausgebildet ist,
daß die Riesbäume der Holzriesenbettung auf Tragbügeln befestigt sind, welche ihrerseits.
von rechts und links der Riese laufenden Drahtseil:enoderS@eilpaarengetragen werden,
wobei die Tragbügel mit den Seilen z. B. durch Klemmen fest verbunden sind. Vorteilhaft
ist auch die Führung eines. oder mehrerer weiterer Tragseile inderMitte unterhalb
der Riese. Die Tragbügel sind in einem Abstand von etwa 2 in angeordnet, so daß
bei einer durchschnittlichen Länge der Riesbäume von 6 m diese jeweils von drei
Bügeln getragen -werden. Von größter Wichtigkeit ist eine entsprechende Verspannung
der Seilriese, um ein Kippen und Schwingen der Riesbäume beim Einlaufen der Stammabschnitte
zu verhindern.
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Erfindungsgemäß wird die Verspannung so durchgeführt, d:aß die seitlichen
Tragseile bnv. die Tragbügel an den seitlichen Enden mit dem Boden durch vertikale
und schräge Spannseile verspannt werden; durch die vertikalen Spannseile werden
Schwingungen in vertikaler Richtung, durch die schrägen Spannseile Schwingungen
in seitlicher Richtung sowie ein Umlzippen der Riese vermieden. Wenn es das Gelände
gestattet und wenn die Entfernung vom Boden nicht zu groß ist, können einzelne Verspannungen
durch Auflagerung und Befestigung auf einem hölzernen Joch üblicher Bauart ersetzt
werden. Durch die angegebene Verspannung können Stammabschnitte jeder Größe gefördert
werden.
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In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele von Seilriesen nach dem
Erfindun;sged.anken dargestellt, und zwar in Abb. i die Führung und Ausbildung einer
Seilriese über einen Taleinschnitt, in Abb.2 ein Querschnitt durch die Seilriese
finit Darstellung einer Ausführungsform des Bügels und der Befestigung desselben
auf den Drahtseilen, in Abb.3 die Verspannung der Seilriese, in Abb. ¢ eine Verbindung
der Riesbäume untereinander.
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In Abb. i ist die Führung einer Holzriese über einen Taleinschnitt
gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.
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Zwischen den Holzriesenteilen i und 2 üblicher Bauart wird ein Taleinschniit
3 mittels der durch Drahtseile getragenen Seilriese .1 überbrückt. Die Lager j an
den Enden der Seilriese .1 müssen am Boden wegen der Horizontalkräfte besonders
gut verankert werden.
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Weiter ist die Seilriese in gewissen Abständen gegen den Boden verankert,
und zwar bei großen Abständen vom Boden durch Seilanker ti, bei geringen Bodenabständen
auch durch hölzerne Joche 7.
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Die Seilriese erhält einen Durchbang, so daß ihr Gefälle im Beginn
stärker, gegen Ende geringer wird. Dies ist von großer Bedeutung, weil dadurch einerseits
ein Stehenbleiben von Blochen auf der Seilriese sicher vermieden wird, anderseits
aber die Bloche nicht mit zu großer Geschwindigkeit die Seilriese verlassen, da
sich am Ende die Geschwindigkeit verringert. Nach der Seilriese kann durch bekannte
Mittel, wie z. ß. Anlage einer Krümmung oder Unterbrechung der Riese mit neuem Einlassen,
die Geschwindigkeit in bekannter Weise beherrscht werden.
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Eine erfindungsgemäße Ausbildung der Seilriese ist in Abb. 2 dargestellt.
Die Abbildung zeigt die Seilriese im Querschnitt. Bei dieseln Ausführungsbeispiel
sind sowohl die seitlichen Tragseile 3, 8' als auch das untere Tragseil g als Doppelseil
ausgeführt. Die Riesbäume io sind durch Schrauben, Nägel o. dgl. i i an den Tragbügeln
12 befestigt. Mittels Schrauben 13 und Klemmplatten ll werden die Tragbügel. mit
den Tragseilen verbunden. Die Klemmplatten i4. werden vorteilhaft mit umgebogenen
Enden ausgeführt, so daß ein seitliches Ausweichen des Drahtseiles aus der Klemmvorrichtung
sicher verhindert wird.
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Die Riesbäume i o werden der Länge nach s4 miteinander verbunden,
daß sie nach unten gerichtete Stufen bilden, wie in Abb. 4. dargestellt. Das Ende
des bang "aufwärts liegenden
Riesbaume,s i o' liegt höher als der
Anfang des hangab.wärts liegenden Riesbaumes i dadurch wird sicher :ein Verfangen
der Stammhölzer in der Riese vermieden. , In Abb.3 ist die Verspannung der Seilriese
dargestellt. Die Seilriese wird durch vertilzale Spannseile 15 und schräge
Spannseile 16 im Boden verankert, wodurch Schwingungen und ein Umkippen ,der
Seilriese sicher vermieden werden. An den Enden der Seilriese kann auch durch schräg
in der Richtung der Riesenlängsachse angeordnete Verspannungsseile der Horizontalzug
aufgenommen werden. Die Verspannungsseile geeifen vorteilhaft an den Tragbügeln
i a bzw. den Klemmschrauben 13 an. An den Stellen, wo der Abstand der Seilriese
vom Boden gering ist, kann, wie bereits angeführt, die Seilverspannung durch Auflagerung
und Befestigung auf einem Holzjoch ersetzt werden.
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Es sind natürlich noch verschiedene andere Ausführungsarten der Erfindung
und Kombinationmit Holzriesen bekannter Bauart möglich, so kann z. B.. die Seilriese
auch in. einer Krümmung verlegt-werden, wobei durch entsprechende Verspannung sowohl
die Krümmung als auch eine überhöhtmg der Seilriese auf der Außenseite des Krümmungshogens
erzielt wird.
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Durch die Ausbildung der Holzriesen gemäß der Erfindung kann in zahlreichen
Fällen die Führung der Holzriese wesentlich vereinfacht und damit an Kosten-, Arbeitszeit-
und Werkstoffaufwand groß:. Ersparnis erzielt werden. In vielen Fällen wird durch
die Erfindung eine wirtschaftliche Linienführung der Holzriese überhaupt erst möglich.