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Aus mehreren Einzelschüssen lösbar zusammengesetzter Schrankenbaum
Die Erfindung betrifft einen aus mehreren Einzelschüssen zusammengesetzten Schrankenbaum.
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Der Schrankenbaum wird in der Regel aus einem Rohr, das sich nach
der Spitze hin verjüngt, gefertigt. Er wird aus Rohrstücken, Baumschüsse genannt,
auf die geforderte Länge zusammengeschweißt. Die Baumschüsse haben an beiden Enden
verschiedene Durchmesser. Die Wandstärke der Baumschüsse nimmt in der Regel nach
der Baumspitze hin ab. Der bekannte Schrankenbaum wird demnach aus Teilen zusammengefügt,
die unter sich alle verschieden sind. Das Zusammenschweißen der Schüsse an der Verwendungsstelle
ist unwirtschaftlich, daher nicht üblich, weil die Arbeit nur von eingeübten Spezialkräften
unter Benutzung von bestimmten Vorrichtungen ausgeführt werden kann.
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Ein Schrankenbaum dieser bekannten Bauform muß als äußerst sperriges
Gut in der vorgesehenen Länge von der Werkstatt zur Verwendungsstelle befördert
werden. Die Beförderung von sperrigen Gütern ist aber teuer und umständlich.
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Schrankenbäume anderer bekannter Konstruktionen haben ähnliche mangelhafte
Eigenschaften.
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Bei dem täglich zunehmenden Kraftwagenverkehr häufen sich die Schrankenbaumbeschädigungen
durch Anfahren immer mehr. Selbst ein leicht beschädigter Schrankenbaum läßt sich
an Ort und Stelle nur selten wieder herstellen, weil Knicke oder Dellen sich ohne
Zerschneiden des Baumes nicht beseitigen lassen. Jede Wiederherstellung eines beschädigten
Schrankenbaumes ist also unverhältnismäßig teuer wegen der damit verbundenen Beförderungskosten.
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Die Schrankenbäume sind aus dünnem Stahlblech gefertigt. Sie verlangen
daher einen guten Oberflächenschutz gegen Verrostung, wenn eine lange Lebensdauer
erwartet werden soll. Die Feuerverzinkung gilt als guter Oberflächenschutz. Sie
läßt sich bei dieser Konstruktion nicht oder nur äußerst schwierig vornehmen, einmal
weil der Baum sperrig ist, zum andern würde sich der Baum durch Wärmespannungen
verziehen und krumm werden.
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Eine andere bekannte Ausführung besteht darin, daß als tragendes und
statisches Bauelement eine Rohrseele vorgesehen ist, auf deren Länge mehrere Tragkörper
verteilt sind, die auf gegenüberliegenden Seiten durch Verkleidungsbleche verbunden
sind. Durch das aus Rohrseele und Tragkörper bestehende Gerüst wird in Verbindung
mit den Verkleidungsblechen ein völlig starres und verwindungsfreies Kastenprofil
gewonnen, und auch die einzelnen Baumschüsse sind in sich biegungsfest. Diese Konstruktion
hat aber den Nachteil, daß bei Schrankenbaumbeschädigungen durch Anfahren in den
seltensten Fällen der beschädigte Schrankenbaum an Ort und Stelle wieder instand
gesetzt werden kann, da Knicke oder Dellen ohne Zerschneiden des Baumes sich nicht
beseitigen lassen. Da der Schrankenbaum, als Ganzes gesehen, eine starre Konstruktion
darstellt, wird beim Auffahren durch Kraftfahrzeuge stets der ganze Baum beschädigt
werden. Jede Wiederherstellung des beschädigten Schrankenbaumes ist daher unverhältnismäßig
teuer und nimmt viel Zeit in Anspruch.
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Gegenstand dieser Erfindung ist ein Schrankenbaum, bei dem die aufgeführten
Unzulänglichkeiten und Mängel behoben werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß der Schrankenbaum aus im äußeren Profil einander gleichen und unter
sich austauschbaren Stäben und einander gleichen und unter sich austauschbaren Knoten
ohne Schraub-, Niet-, Schweiß- oder Lötverbindung zusammengesteckt ist, und daß
die zusammengesteckten Teile durch ein oder mehrere Drahtseile oder Spanndrähte
oder sonstige Zugelemente, die über alle, mindestens aber über mehrere Knoten reichen,
zusammengepreßt werden. Als Stäbe werden zweckmäßig Rohrstäbe mit kreisförmigem
oder sonstigem Querschnitt genommen. Es können auch andere Profile verwendet werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Die Knoten 2 sind so ausgebildet, daß sie die Längs-und Querverbindung
der Stäbe 1 in bestimmten Abständen im Baum herstellen. Die Anzahl der über dem
Querschnitt verteilten Stäbe kann beliebig sein. Ebenso ist die Anzahl der gewählten
Spanndrähte 3
beliebig. Einige von vielen Möglichkeiten sind in
Abb. 2 angedeutet.
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Wie insbesondere die Abb. 1 und 3 zeigen, erhält der aus Stäben und
Knoten einfach zusammengesteckte Schrankenbaum ohne Schraub-, Niet-, Schweiß-oder
Lötverbindung zwischen Stab und Knoten seine Festigkeit und Tragfähigkeit dadurch,
daß zwischen den Enden des Baumes ein oder mehrere Drahtseile oder Spanndrähte 3
oder sonstige Zugelemente gespannt werden, die die Knoten und Stäbe in der Längsrichtung
zusammenpressen.
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Zur Erhöhung der Stabilität und Steifigkeit können die Spanndrähte
an mehreren Punkten ihrer Länge so geführt werden, daß, im Querschnitt gesehen,
die vorgegebenen Abstände zwischen den Stäben nicht verändert werden, wenn sich
der Baum durchbiegt. Die Einhaltung der Abstände wird bei der Erfindung dadurch
sichergestellt, daß die Spanndrähte durch Bohrungen oder Ösen in oder an dem Knoten
geführt werden.
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Der Schrankenbaum nach dieser Erfindung läßt sich, abgesehen von den
Endstücken, aus nur zwei verschiedenen, sich immer wiederholenden kurzen Bauteilen
zu jeder beliebigen Länge an der Verwendungsstelle durch ungeübte Kräfte zusammenbauen.
Die mögliche Länge wird nur begrenzt durch die zulässige Materialbeanspruchung.
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Auffahrende Kraftwagen beschädigen nur wenige Stäbe und Knoten, die
schnell an Ort und Stelle ausgewechselt werden können. Stäbe und Knoten aus Stahl
lassen sich leicht mit einer Feuerverzinkung versehen. Der zusammengesteckte Baum
kann also einen guten Oberflächenschutz erhalten.
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Sobald nur ein Stab geknickt ist, verliert der Baum seine Steifigkeit,
weil das Drahtseil seine Vorspannung verliert. Der Baum zerfällt mehr oder weniger
in seine Einzelteile und kann keine Gleisfahrzeuge gefährden.
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Der so gefertigte Baum bietet dem Straßenbenutzer allerdings nur eine
geringe Sichtfläche. Es können an den Stäben oder Spanndrähten zusätzlich Sichtflächen
4 angebracht werden. Um den Winddruck auf diese zusätzlichen Sichtflächen zu mindern,
werden sie nur einseitig so an den Stäben oder Seilen befestigt, daß bei senkrecht
stehendem Baum sie sich wie Windfahnen aus dem Winde drehen und so dem Wind keine
Angriffsflächen bieten. Die Beanspruchung des Baumes durch Winddruck wird dadurch
erheblich vermindert. Bei waagerecht liegendem Baum hängen die Sichtflächen durch
Eigen- oder Zusatzgewichte senkrecht. Die Sichtfläche ist dann vorwiegend dem Straßenbenutzer
zugewendet (Abb. 3).