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Die Erfindung betrifft eine Zugmittelumkehrstation für den
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Untertagebetrieb, vorzugsweise für ein unter der Streckenfirste umlaufendes,
angetriebenes Seil nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf de Abspannung des Zugseiles
von Einschienenhängebahnanlagen, welche für den Material transport und gegebenenfalls
auch die Personenförderung mit Hilfe von Laufkatzen an einer in der Streckenfirste
aufgehängten Schiene eingesetzt werden. Der Seiltrieb ist über einen Seilarm an
die angetriebene Laufkatze angeschlossen und läuft mit seinem Zugseiltrum durch
vom Seilarm zu öffnende, sonst aber geschlossene Rollenfenster, welche an Rollenböcken
angebracht sind, die auch eine geschlossene Rollenführung für das Leertrum des Seiltriebes
aufweisen. Das in der Regel von einem Haspel angetriebene Zugseil läuft daher in
einer von den hintereinander angeordneten Rollenführungen unter der Firste vorgegebenen
Ebene um. Zum Spannen des Seiltriebes dient die Umkehrstation, welche dementsprechend
auch die Seilkräfte aufzunehmen hat.
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Die Kräfte müssen in das Gebirge eingeleitet werden, weil die Bahnanlage
selbst hierauf nicht eingerichtet werden kann. Häufig setzt man zur Kraftübertragung
den Streckenausbau ein,in dem die Zugmittelstränge unmittelbar an die Ausbaustempel
angeschlagen werden. Wenn die Größe der einzuleitenden Kräfte die Widerstandsfähigkeit
der Streckenbaue in der Kraftrichtung übersteigt, ist man dazu gezwungen, besondere
Spreizstempel einzusetzen.
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Die Erfindung geht von einer vorbekannten Zugmittelumkehrstaton aus.
Dabei ist die Kehrrolle, die in der Regel aus Gründen der Seil führung in einem
bis auf einen Seileinlauf und einen
-auslauf geschlossenen Gehäuse
untergebracht ist, an dem Widerlager der Bahnschiene aufgehängt (DE-PS 19 25 787).
Bei der vorbekannten Zugmittelumkehrstation (DE-AS 21 54 224) ist das mit einer
Laufkatze an der Bahn schiene aufgehängte Gehäuse der Rehrrolle an die Flasche eines
Ratschenzuges angehängt, der die Spannvorrichtunq bildet und seinerseits über eine
Abspannkatze an der Hängeschiene aufgehängt werden mu.Diese Spann katze trägt die
Anshlüsse für die erwahnten Zugmittelstränge.
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Nachteilig wirkt sich der verhältnismäßig große technische Aufwand
für eine derartige Umkehrstation aus, der u.a.
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durch die für die Spannvorrichtung und die Zugmittelstränge vorgesehenen
zusätzlichen Lager bedingt ist. Nachteilig ist aber ferner, daß bei diesen Zugmittelumkehrstationen
das Abtragen der Seilkräfte Ausbau- bzw. Spreizstempel voraussetzt. Ausbaustempel
stehen jedoch in den sogenannten Ankerstrecken, in denen das Gebirge durch Kleb-
oder Spreizhülsenanker gehalten wird, nicht zur Verfügung. Das Setzen von Spreizstempeln
in solchen Strecken ist mit erheblichen Schwierigkeiten und Nachteilen verbunden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit geringem Aufwand eine
Zugmittelumkehrstation zu schaffen, die eine einwandfreie Einleitung der Seilkräfte
in das Gebirge auch unter Verhältnissen gestattet, unter denen für diesen Zweck
Stempel nicht eingesetzt werden sollen.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch das kennzeichnende Merkmal
des Anspruches 1 gelöst.
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Wenn hiernach ein aus der Umlaufebene nach unten umgelenkter Seillauf
in die Kehrrolle eingeschoren wird, werden die Seilkräfte auf die Sohle gerichtet.
Dadurch kann man die Kehrrolle auf der Sohle abstützen und braucht dafür nicht mehr
die Bahnschiene zu verwenden. Da man diese Abstützung mit dem Lagerbock bewirkt,
an den auch die Zugmittelstränge angeschlossen sind, kann man auf eine besondere
Lagerung der Spannvorrichtung und der ihr zugeordneten Zugmittelstrangenden verzichten.
Gleichzeitig schafft man dadurch die Voraussetzungen für eine Verankerung der Zugmittelumkehrstation
in der SOhle, für die man deswegen keine Stempel benötigt. Indem man den Lagerbock
seinerseits, jedoch erst nach Betätigung der Spannvorrichtung verankert, braucht
man die Ebene des nach unten abgelenkten Seillaufes mit der Ebene der Zu mittelstränge
nicht genau auszurichten und legt den Lagerbock fes wodurch auch eine Entlastung
der Zugmittelstränge und der eingebauten Spannauskleidung eintritt.
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Vorzugsweise und gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 2 dreht man
die Ebene des umgelenkten Seillaufes gegenüber der Umlaufebene, insbesondere um
ca. 900, so daß diese im wesentlichen senkrecht steht. Dadurch verhindert man, daß
das nicht abgestützte Gewicht der Umkehrrolle zu einer Kraftkomponente7der Rillenführung
des Seiles führt, die wink lig zur Laufrichtung steht und daher das Entgleisen des
Seiles begünstigen würde. Infolgedessen kann man die Kehrrolle auch mit einem genügend
großen Durchmesser ausführen.
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Praktisch führt man die Erfindung zweckmäßig mit den Merkmalen des
Anspruches 3 aus. Hierbei ergibt sich eine besonders einfache Bauform des Lagerbockes
und der Spannvorrichtung, die ihrerseits den technischen Aufwand senkt und den
Verhältnissen
des Untertagebetriebes Rechnung trägt.
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Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der
Figuren in der Zeichnung; es zeigen Fig. 1 in Seitenansicht den bei einer Zugmittelumkehrstation
gemäß der Erfindung benutzten Lagerbock, Fig. 2 eine Stirnansicht des Gegenstandes
der Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf den Gegenstand nach den Fig. 1 und 2 und
Fig. 4 schematisch, d.h. unter Fortlassung aller nicht für das Verständnis der Erfindung
erforderlichen Einzelheiten eine Zugmittelumkehrstation gemäß der Erfindung im fertig
montierten Zustand und in Seitenansicht.
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Der in Fig. 1 wiedergegebene Lagerbock besteht aus einem senkrecht
stehenden Breitflanschträger 1, dessen untere Stirnseite auf einer Platte 2 befestigt,
z.B. festgeschweißt ist. Die Platte 2 trägt auf ihrer Unterseite zwei parallele
Kufen 3, 4, welche von U-Eisenabschnitten gebildet werden, die vorn mit einer Widerlagerplatte
5 verbunden sind, welche auf der Oberseite der Kufen 3, 4 befestigt ist. Jede Widerlagerplatte
hat eine Montageaussparung 6, vorzugsweise eine Bohrung.
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Auf dem Breitflanschträger 1 ist eine Lagerplatte 7 befestigt,
deren
Ebene mit der Ebene der Kufen 3, 4 einen Winkel von z.B. ca. 500 einschließt. Diese
Platte hat einen in etwa rechteckigen Grundriß, wobei die hintere kürzere Seite
8 in unmittelbarer Nachbarschaft von drei im gleichen Abstand nebeneinander angeordneten
Aussparungen, z.B. Bohrungen 9-11 angeordnet ist, während die vordere RechWeckseite
von zwei in Richtung auf die Widerlagerplatte 5 konvergierenden Kanten 12, 14 gebildet
wird. Indem von diesen Kanten und einer die beiden Kanten 12, 14 verbindenden, zur
Rückseite 8 parallelen Kante 15 umschlossenen Plattenbereich liegt eine Aussparung
16, die ihrerseits als Bohrung ausgeführt sein kann. Um eine einwandfreie Befestigung
der Lagerplatte 7 an den Flanschen des Breitflanschträgers 1 zu gewährleisten, ist
die Platte 7 mit einer in der Mitte angeordneten Aussparung 17 versehen, deren Kanten
18-21 parallel zu den Seiten des gedachten Rechteckes der Platte 7 verlaufen. Dabei
sind die den Schmalseiten des Rechteckes zugeordneten Kanten 19, 21 bei 23 und 24
parallel abgeschrägt.
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In der Fig. 4 ist der allgemein mit 28 bezeichnete Lagerbock auf der
Streckensohle 29 aufgestellt. Die Umlaufebene des Seiltriebes 30 einer Einschienenhängebahnanlage
ist durch den Pfeil 31 wiedergegeben. Mit Hilfe je einer Seilablenkrolle 32, 33
sind die beiden Trume 34, 35 des Seiltriebes 30 in eine senkrecht zur Ebene des
Seiltriebes 30 stehende Seillaufebene 36 umgelenkt. Die Anordnung und Ausbildung
der Seilablenkrollen 32 und 33 ist bei dem Ausführungsbeispiel identisch.
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Danach ist jede Seilablenkrolle 32 von einem Gehäuse mit Handschutzblechen
37, 38 umschlossen. Das Gehäuse ist über einen Kettenstrang 39 und eine Schäkelverbindung
40 an das
Gewindeende 41 eines Klebankers 43 angeschlossen, der
in einer entsprechenden Bohrung sitzt, welche in die Firste 44 eingebracht worden
ist. Da die beiden Seilablenkrollenanordnungen um den Abstand A in Streckenlängsrichtung
versetzt angeordnet sind, ergibt sich die Ablenkung des Seillaufes 36. Der Abstand
A entspricht im übrigen dem durch den Durchmesser einer Kehrrolle 45 gegebenen Abstand
der beiden Seiltrume 34 und 35.
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Diese Kehrrolle sitzt ihrerseits in einem Gehäuse 46 mit Handschutzblechen
47, 48, welche den Seilein- und -auslauf sichern. Das Gehäuse weist einerseits eine
Öse 49 auf, welche über einen Schäkel 50 und einen die Schenkel des Schäkels durchsetzenden
Bolzen 51 mit der Aussparung 16 in der Lagerplatte 7 des Bocks 28 gelenkig verbunden
wird.
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Die drei Aussparungen 9-11 an der gegenüberliegenden Seite der Lagerplatte
7 dienen zur Anordnung je eines Zugmittelstranges 53. Ein solcher Zugmittelstrang
besteht aus einem Kettenabschnitt 54, einer Schäkelverbindung 55 und einem Spannschloß
56. Die insgesamt drei Spannschlösser 56 bilden zusammen eine Spannvorrichtung,
die allgemein mit 57 bezeichnet ist. Der Kettenstrang endet an einer Platte 58,
welche eine Aussparung für einen Anker 59 aufweist, der in der Sohle 29 der Strecke
befestigt wird.
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Im fletrieb montiert man zuncs diese Anker 59 bzw. die Platten 58
und schließt dann die Zugmittelstränge 53 an den Laqerbock 28 an. Nachdem man die
Ablenkrollen 32, 33 angebracht und den Seillauf 36 in die Umkehrrolle 45 eingeschoren
sowie die Umkehrrolle ihrerseits an dem Lagerbock 28 befestigthat, betätigt man
zunächst die Spannschlösser
56 der Spannvorrichtung 57. Dann bewegt
sich der Lagerbock 7 gemäß der Darstellung der Fig. 4 auf seinen Kufen 3,4 nach
rechts auf der Sohle 29. Das geschieht, solange die Spannschlösser betätigt werden
und kann je nach Ausrichtung der Teile auch dazu führen, daß der Lagerbock 28 eine
Tendenz erhält, die ihn von der Sohle 29 abhebt. Deswegen wird nach Betätigung der
Spannvorrichtung 57 der Lagerbock 28 mit einem Spreizhülsenanker 60, der mit seinem
Gewindeende 61 die Aussparung 6 in der Widerlagerplatte 5 durchdringt und sich über
eine Mutter 62, gegebenenfalls eine Unterlegscheibe auf der Oberseite der Widerlagerplatte
5 abstützt, seinerseits gegen weitere Verschiebungen und gegen Abheben von der Sohle
gesichert.
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Diese Montage wird wesentlich dadurch vereinfacht, daß die Aussparung
6 einen Durchmesser erhält, der das Herstellen der den Anker 60 aufnehmenden Bohrung
63 in der Sohle 29 durch die Aussparung hindurch mit einem Bohrgestänge ermöglicht.
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Die Seilablenkrollen 32 und 33 entlasten den auf die beschriebene
Seilumkehrstation folgenden Rollenbock der Bahnanlage. Deren Hängeschiene wird von
den Abspannkräften überhaupt nicht beansprucht. Außerdem ist es vorteilhaft, daß
die Rollen 32, 33 sowie die Umkehrrolle 45 einen nahezu beliebigen Durchmesser erhalten
können, so daß das D:d-Verhältnis seilschonend günstig gewählt werden kann.