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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abspannen von Maschinen,
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Anlagen und Einrichtungen im untertägigen Bergbau und im Tunnelbau
mit Hilfe von Abspannketten, die über ein Kettenanschlußglied an im Gebirge abgespannten
Ankern angeschlagen sind.
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Im untertägigen Bergbau müssen die Antriebsmaschinen für die verschiedenen
Gewinnungs- und Förderaggregate sowie im Einfallensbereich aufgestellte Maschinen,
Anlagen und Einrichtungen mit Hilfe von Abspannketten u.ä. vor einem Verrutschen
gesichert sein. Nach den neueren Vorschriften dürfen diese Abspannungen dabei nicht
mehr am Ausbau befestigt werden, sondern müssen unmittelbar an besonderen zwischen
Hangendem und Liegendem verspannten Abfangvorrichtungen oder an ins Gebirge eingetriebenen
Ankern befestigt werden. Dabei ist nachteilig, daß mit Hilfe der üblichen Einzelanker
nicht ausreichende Kräfte übertragen bzw. ins Gebirge eingeleitet werden können.
Darüber hinaus muß jeweils genau darauf geachtet werden, daß die zur Abspannung
benutzten Ketten, d.h. insbesondere die Kettenanschlußglieder, nicht auf Biegung
beansprucht werden, da ansonsten eine erhöhte-Bruchgefahr und damit Gefährdung der
Maschinen und Menschen besteht. Entsprechende Vorschriften finden sich in der Abspannungsrichtlinie,
z.B. des Landesoberbergamtes Dortmund.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, insbesondere für schwere
Maschinen, Ausbau, Stahigerüste und Teile davon eine Abspannung zu schaffen, die
bei direktem Anschlag am Gebirge die Abspannkette bei allen Zug- bzw. Abspannrichtungen
von Biegebeanspruchungen freihält.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Kettenanschlußglied
in einem Ankertopf angeordnet ist, der drehbar in einer mit Ankern am Gebirge festgelegten
Platte gelagert ist.
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Bei einer derartigen Vorrichtung zum Abspannen von Maschinen, Anlagen
und Einrichtungen ist die Abspannkette selbst, d.h. insbesondere deren Kettenanschlußglieder
egal in welche Richtung abgespannt werden soll, nie auf Biegung, sondern nur wie
vorgesehen auf Zug beansprucht. Dies wird in vorteilhafter Weise durch die drehbare
Lagerung des Ankertopfes erreicht, wobei zusätzlich durch die besondere Verspannung
der den Ankertopf tragenden Platte eine optimale Krafteinleitung möglich ist. Durch
die Verwendung mehrerer Anker für einen solchen Anschluß ist es zugleich möglich,
sehr -große Kräfte in das Gebirge einzuleiten, d.h. Maschinen bis zu 25 t und mehr
direkt abzuspannen.
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Eine einfache und wirksame drehbare bzw. Drehbewegung zulassende Verbindung
zwischen Platte und Ankertopf ist dadurch sichergestellt, daß die Platte einen Ringflansch
aufweist, der den am Ankertopf ausgebildeten Ringflansch hintergreift. Derartige
z.B. aus jeweils einem Stück gedrehte Teile sind geeignet, die notwendigen Kräfte
aufzunehmen und zu übertragen. Während der Ringflansch am Ankertopf am oberen Rand,
d.h. dem dem Gebirge zugeordneten Rand vorgesehen ist, ist der Ringflansch an der
Platte am unteren, d.h. dem Liegenden zugewandten Ende ausgebildet. Beide Teile
können daher einfach und schnell montiert und so angebracht werden, daß sie für
mehrere Abspannvorgänge einsatzfähig sind.
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Nach einer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Ankertopf
ein die Platte überragendes Führungsteil aufweist, das ebenso wie der Ankertopf
selbst mittig eine durchgehende Uffnung zur Aufnahme des Kettenanschlußgliedes aufweist.
Dadurch ist es möglich, das Kettenanschlußglied bis etwa zur halben Länge oder mehr
zu führen, so daß ein Verdrehen des Kettenanschlußgliedes im Ankertopf selbst nicht
möglich ist.
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Um sicherzustellen, daß das Kettenglied auch zwangsweise jeweils in
die ausreichend gedrehte Position bewegt wird, bevor der Spannvorgang eingeleitet
wird, ist vorgesehen, daß die Uffnung einseitig zu einem Schlitz erweitert ist,
der das teilweise Ausschwenken des Kettenanschlußgliedes erlaubt. Dabei ist zweckmäßigerweise
der obere Rand abgeschrägt, so daß auch hierdurch eine nicht vorgesehene Belastung
durch Biegemomente ausgeschlossen bleibt.
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Um die Montage zu erleichtern, weist das Führungsteil erfindungsgemäß
eine Bohrung zur Aufnahme eines Bolzens auf, dessen Achse senkrecht zur Achse des
Schlitzes verläuft. Dieser Bolzen wird im halbmontierten Zustand oder auch bereits
vorher in die Bohrungen eingetrieben, so daß das Kettenglied, das in der Uffnung
des Führungsteils bzw. Ankertopfes liegt, bereits während der Montage fixiert ist.
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Ein unbeabsichtigtes Herausfallen des Bolzens durch Erschütterungen
oder ähnliche Vorgänge wird gemäß der Erfindung dadurch verhindert, daß der Bolzen
im montierten Zustand durch den Ringflansch der Platte gesichert ist. Dies wird
dadurch erreicht, daß die Bohrung so angesetzt
ist, daß sie und
damit der Bolzen im montierten Zustand teilweise vom Ringflansch der Platte überdeckt
wird.
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In der Regel braucht die einmal montierte Vorrichtung nicht mehr gedreht
werden, so daß es unschädlich ist, wenn von oben kleine Steinstückchen oder Staub
zwischen Ankertopf und Platte geraten.
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Um die Vorrichtung aber auch für ungünstigste Fälle abzusichern, ist
vorgesehen, daß die Platte eine den Ankertopf schützende Abdeckung aufweist. Dadurch
bleiben der Hohlraum und die Reibflächen zwischen Ankertopf und Platte vor Verunreinigungen
und z.B. auch vor Feuchtigkeit geschützt. Hierzu kann es darüberhinaus zweckmäßig
sein, die Zwischenräume einzufetten oder sonstwie durch Gleitmittel zu-verfüllen.
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Wie bereits ausgeführt ist es zweckmäßig, die Platte über mehrere
Anker am Gebirge festzulegen. Um dabei auch die geringsten Bewegungen der Platte
sicher zu vermeiden, ist die Platte über Anker am Gebirge befestigt, die im Bereich
der Platte und im unteren Bereich des Bohrloches in einer Scherbuchse geführt sind.
Ober die Buchsen werden die die Platte fixierenden Anker sowohl gegenüber der Platte
selbst als auch gegenüber dem Gebirge gesichert, so daß ein Abscheren nicht möglich
ist, und zwar auch dann, wenn nach fertiggestellter Abspannung über die Maschinenaggregate
Schlagbewegungen oder sonstige rhythmische Belastungen auftreten.
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Die Montage der Platte mit dem darin angeordneten Ankertopf wird dadurch
erleichtert, daß über den Umfang der Platte verteilt abwechselnd die Befestigung
über Anker mit Scherbuchse und ohne Scherbuchse erfolgt. Dabei werden zweckmäßigerweise
zunächst die Anker ohne Scherbuchse eingebracht, so daß die besagten Scherkräfte
aufgefangen werden.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß über einfache
und ohne großen Aufwand herstellbare Einzelteile eine sichere Abspannung für schwere
und schwerste Maschinen unter Tage möglich ist, ohne daß die dte Belastung übertragende
Abspannkette o.ä.
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durch für sie ungünstige Biegebelastungen beansprucht wird.
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Vorteilhaft ist weiter, daß durch die vorgeschlagene Konstruktion
enorm große Kräfte punktweise in das Gebirge eingeleitet werden können und daß diese
Belastungen durch Wahl der Anzahl der Anker bzw. deren Ausbildung den Erfordernissen
angepaßt werden können.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt
ist. Es zeigen: Fig. 1 eine Abspannung für Maschinen und dergleichen in schematisierter
Seitenansicht, Fig. 2 eine Vorrichtung im Schnitt, in der Ebene des Kettengliedes
geschnitten, Fig. 3 eine Vorrichtung im Schnitt, senkrecht zur Ebene des Kettenanschlußgl
iedes geschnitten, Fig. 4 eine Draufsicht auf die Vorrichtung, Fig. 5 einen Schnitt
durch den Führungsteil des Ankertopfes.
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Fig. 1 zeigt eine Abspannung eines mit 3 bezeichneten Maschinenrahmens
über die Abspannkette 1 am Gebirge 2. Für derartige Abspannungen werden in der Regel
abgelegte und entsprechend überprüft Hobel ketten, Panzerketten o.ä. verwendet.
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Die Abspannkette 1 ist über die Platte 5 am Gebirge befestigt.
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Dazu weist die Platte 5 mehrere Bohrungen 6, 8 auf, durch die Anker
1o hindurchgeführt sind. Mit Hilfe der Anker lo wird die Platte gegen das Gebirge
verschraubt. Direkt an der Platte 5 angeschlagen ist das Kettenanschlußglied 12,
das über den Bolzen 19 im Ankertopf 20 schwenkbar gelagert ist.
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Zum Anschluß der eigentlichen Abspannkette 1 an das Kettenanschlußglied
15 dient der Schäkel- 13. Zwischen Abspannkette 1 und Kettenanschlußglied ist im
dargestellten Beispiel zusätzlich über Laschen 14, 14' eine Schraubenkupplung 15
in den Kettenstrang eingeschaltet.
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Ober diese Schraubenkupplung 15 wird die Abspannkette 1 nach Vormontage
verspannt. Die Schraubenkupplung 15 ist ihrerseits über das Flachschloß 16 mit der
Abspannkette 1 und die Abspannkette 1 wiederum über ein Flachschloß 16' mit dem
Maschinenrahmen bzw. einem Schäkel 17 verbunden.
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In den Fig. 2 und 3 ist gezeigt, wie die beiden die Vorrichtung bildenden
Teile Platte 5 und Ankertopf 20 ineinandergesteckt bzw.
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geführt sind. Beide Teile Ankertopf 20 und Platte 5 weisen jeweils
einen Ringflansch 21 bzw. 24 auf. Die Platte 5 ist ihrerseits wechselweise mit Bohrungen
6, 8 größeren Durchmessers und Bohrungen 7, 9 kleineren Durchmessers versehen, durch
die Anker lo bzw. 11 hindurchgeführt und dann wie aus Fig. 2 zu ersehen ist verschraubt
werden.
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Dazu dienen die in Fig. 2 dargestellten Ankerstangen 25, die entweder
mit Scherbuchse 27 oder ohne in das Bochloch 29 eingeführt, im Bohrlochtiefsten
verspannt und dann mit Hilfe der Verschraubung 26 gegen die Buchsenführung 28 angeschraubt
werden. Die Scherbuchse 27 dient dazu, die Ankerstange 25 im Bereich der Platte
5 und im unteren Bereich des Bohrloches 29 so zu sichern , daß die Platte 5 nicht
mehr verschoben werden kann, auch dann nicht, wenn sie laufenden Erschütterungen
ausgesetzt ist. Wie aus Fig. 4 zu
ersehen ist, werden entweder
die Anker lo oder/bzw. 11 jeweils abwechselnd und sich gegenüberliegend über die
Platte 5 gesehen verteilt angeordnet.
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Unterhalb des Ringflansches 21 ist der Ankertopf 20 durch ein Ftihrungsteil
22 verlängert, indem für die Aufnahme des Kettenanschlußgliedes 12 eine Uffnung
23 vorgesehen ist. Diese Uffnung 23 ist wie Fig. 4 und Fig. 5 zeigen, dem Kettenanschlußglied
12 ziemlich genau angepaßt, so daß dieses nicht verdreht werden kann, ohne daß sich
das gesamte Führungsteil 22 gleichzeitig mitdreht. Die Uffnung 29 ist lediglich
nach einer Seite hin in einen Schlitz 30 erweitert, so daß das Kettenanschlußglied
12 wie in Fig. 2 gezeigt nach dieser Seite hin seitlich ausgeschwenkt werden kann,
was möglich ist, weil das Kettenanschlußglied 12 innerhalb des Führungsteiles 22
über den Bolzen 19 schwenkbar gelagert ist. Der Schlitz 30, der nach unten hin bis
an den unteren Rand 32 durchgezogen ist, endet in seinem oberen Bereich in einer
Schrägen 33, die dem Kettenanschlußglied 12 bei entsprechendem Ausschwenken als
Anlage dient.
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Das Kettenanschlußglied 12 ist wie dargestellt, innerhalb der oeffnung
23 des Führungsteils 22 schwenkbar gelagert.. Hierzu ist es von dem Bolzen 19 durchdrungen,
der, wie insbesondere aus Fig. 3 zu ersehen ist, in eine Bohrung 31 im Führungsteil
22 eingebracht ist. Er ist somit beidseitig ausreichend abgestützt und kann somit
die geforderten Kräfte aufnehmen. Ein Herausrutschen des Bolzens 19 aus der Bohrung
31 ist nicht möglich, da wie in Fig-. 3 dargestellt, im montierten Zustand der untere
Rand des Ringflansches 24 der Platte 5 als Sicherung wirkt. Bei der Montage ist
es daher notwendig, den Ankertopf 20 mit Kettenanschlußglied 12 und Bolzen 19 in
die Platte 5 einzulegen und diese dann gemeinsam am Gebirge festzulegen. Dies ist
auch ohne weiteres möglich, da auch nach abgeschlossener Montage oder z.B. wenn
die abzuspannende Maschine in einer anderen Richtung abgespannt oder
an
einem anderen Platz aufgestellt wird, die gleiche Vorrichtung nach entsprechendem
Drehen wieder Verwendung finden kann. -Es ist dann also nicht notwendig, die Anker
zunächst zu lösen, die Vorrichtung zu drehen und dann wieder erneut festzuschrauben.
Die einmal angezogenen Anker können daher in vorteilhafter Weise auch für mehrere
Einsatzfälle an der einmal vorgesehenen Arbeitsstelle und in der gleichen Arbeitsstellung
verbleiben.
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Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch den Ankertopf 20 im Bereich des Führungsteils
22. Daraus wird die kreuzweise Anordnung von Kettenanschlußglied 12 und Bolzen 19
deutlich, die ein einwandfreies Drehen in die jeweils vorgegebene Richtung sicherstellen.
Hierzu dient wie erläutert auch der Schlitz 30, der ein seitliches Ausschwenken
nur in eine bestimmte hier vorgegebene Richtung erlaubt.
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