DE73266C

DE73266C - Anstrichmasse

Info

Publication number: DE73266C
Application number: DENDAT73266D
Authority: DE
Original assignee: CH. BLANCAN, 154 & 156 Faubourg St. Denis in Paris
Anticipated expiration: 1912-12-16

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue Metallmischung, die als Tinte, Farbe oder Ueberzug in allen denjenigen Fällen Verwendung finden kann, in welchen man Gegenständen irgend welcher Art ein glänzendes, metallisches Aussehen zu geben beabsichtigt.

Zu diesem Zwecke hat man bisher Bronzepulver, Silberpulver, Zinnpulver, auch wohl Aluminiumpulver angewendet, indem man entweder das metallische Pulver auf einen vorher aufgebrachten Firnifsüberzug auftrug, oder dasselbe einem fetten, ätherischen oder alkoholischen Firnifs einverleibte, den man auch mit Anilinfarben färbte.

Versuche, welche angestellt wurden, derartige Firnisse in der Papierindustrie zu verwenden, ergaben, dafs dieselben mit der Farbe durch das Papier drangen, so dafs ihre Benutzung für diese Zwecke unmöglich erscheinen mufste.

Wenn man dagegen ein wässeriges Ueberzugsmittel aus Schellack anwendete, welches mit Hülfe von Borax oder Alkali (z. B. Ammoniak) hergestellt war, so zeigte sich, dafs das Papier nicht durchlässig war. . ■ ■

Dementsprechend besteht diese neue Masse hauptsächlich aus einer Mischung von gepulvertem Aluminium mit einer mittelst doppeltborsauren Natrons, eines Alkalis oder kohlensaurer Alkalien hergestellten, concentrirten wässerigen Gummilacklösung.

Damit diese Lösung die erforderlichen Eigenschaften besitzt, ist es nothwendig, dafs dieselbe nach dem Filtriren etwa 10 bis 30 pCt. Gummilack enthält.

Die Menge der zuzusetzenden Anilinfarben schwankt je nach der gewünschten Schattirung bezw. Farbenstärke zwischen ι bis 20 g auf je ein Liter.

Die auf solche Weise erhaltene Flüssigkeit wird mit dem Aluminiumpulver vermischt und diese Mischung kann nun beliebig entweder mit der Feder als Tinte oder auch mit dem Pinsel zu den verschiedensten Verzierungen verwendet werden. Nach dem Trocknen ist das Aluminiumpulver von dem Gummilack, der einen unlöslichen und an der Luft unveränderlichen Firnifs bildet, vollständig eingehüllt. Man erhält andererseits beim Gebrauch der vorliegenden Mischung ganz eigenartige und neue Farbenwirkungen.

Es empfiehlt sich ferner, der, wie schon gesagt, mit Hülfe von Borax, Ammoniak oder kohlensaurem Ammoniak hergestellten wässerigen Gummilacklösung einen oder verschiedene, z. B. aus Ochsengalle, Seifenkraut, Quillayarinde u. s. w. hergestellte verseifende Auszüge zuzusetzen. Durch einen solchen Zusatz wird bezweckt, dem als Schutz dienenden Firnifs eine dem Kautschuk ähnliche Geschmeidigkeit zu. geben. Die auf diese Weise erhaltenen metallischen Zusammensetzungen können infolge dessen für alle dünneren Papiere, welche beliebig gebogen oder gekrümmt werden sollen, Anwendung finden. .

Würde man beispielsweise Ochsengalle als Zusatz nehmen, so müfste dieser Zusatz ungefähr Y₁₀ bis Y₂₀ des gelösten Gummilacks betragen. Dieses Verhältnifs hat sich als vortheilhaft gezeigt, doch kann dasselbe auch abgeändert werden.

Von den biegsamen Gegenstanden, welche durch Auftragen der beschriebenen Mischung

wasserdicht gemacht und gleichzeitig verziert werden, sind zu nennen Gewebe, Papiere, Leder, Pergament u. s. w. Mit Hülfe dieser neuen metallischen Masse kann Papier, Gewebe, Leder u. s". w. durch einfache Anwendung von gewöhnlichen Stempeln, Druckstöcken und anderen hierzu gebräuchlichen Vorrichtungen ohne Anwendung einer Beize oder eines Bades mit haltbarem Metalldruck ausgestattet werden. Hieraus ergiebt sich eine sehr leichte Anwendbarkeit dieser metallischen Mischung für die Herstellung gefärbter Papiere oder aller anderen Gegenstände, welche bis jetzt durch Beizen ein metallisches Aussehen erhielten.

Es mag noch erwähnt werden, ' dafs diese ■neue Masse auch bei der Herstellung unauslöschlicher Tinten von metallischem Aussehen, von zur Verzierung oder zum Ausmalen geeigneten Farben, von Bildern, Fächern, Chinawaaren u. s. w., ferner von Stempeln oder Druckerfarben geeignete Verwendung finden kann.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine zu Anstrichs-, Ueberzugs-, Färb- oder ähnlichen Zwecken geeignete Masse, bestehend aus einem mit Anilinfarben gefärbten, in Wasser mit Hülfe von Borax, Alkali oder Alkalicarbonat gelöstem Gummilack und Aluminiummetallpulver.