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Verfahren zum Herstellen von Wickelkartuschen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Wickelkartusche mit abnehmbarem Boden. Die Kartusche soll nicht nur
eine gute Dichtung ge-# iilirleisten, sondern auch derart federnd ausv, gebildet
sein, daß sie ohne vorherige Kalibrie-221 rung wiederholt verwendet werden kann.
Durch die Federung des Kartuschmantels soll erreicht werden, daß die Kartusche beim
Abschuß fest gegen die Wand des Laderaumes gedrückt wird und nach dem Abschuß sich
wieder zusammenzieht. Infolge davon kann #lie Kartusche nach dem Abschuß leicht
aus ,ler Ladekammer herausgezogen und wieder verwendet werden.
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lrnndungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der aus einem oder
mehreren Blechtücken bestehende Kartuschmantel zunächst auf einen kleineren Durchmesser
als den Durchmesser der fertigen Kartusche gewickelt, hierauf auf einen größeren
1--)urcliniesser erweitert und mit einem Durchmesser, bei welchem der Mantel eine
nach innen gerichtete Spannung besitzt, mit dein Boden verbunden -xvird.
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1s ist an sich bekannt, Wickelkartuschen derart konisch auszubilden,
daß sich der Durchmesser des hartuschmantels nach vorn verjüngt. Durch diese Ausführung
wird aber eine Federung des Kartuschmantels nicht erreicht.
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Iweckmäßigerweise ist der nach innen unigebördelte hintere Teil des
auf das Fertiginaß erweiterten Kartuschrnantels durch eine elastische Platte gegen
eine im Kartuschboden vorgesehene Sitzfläche gepreßt.
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Einige praktische Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
sind in den Abb. i bis ig dargestellt. Aus der Abb. i geht hervor,
daß
der Hauptbestandteil der-Kartusche ihr ge«ickelter :Mantel i ist. Dieser entsteht
durch Zusammenwicklung entweder eines einzigen Blechstückes 2, wie dies in den Abb.
und 3 dargestellt ist, oder mehrerer Blechstücke, was. in den Abb. 7 bis 9 gezeigt
ist. In den letztgenannten Abbildungen ist ein gewickelter Mantel dargestellt, der
aus dein eigentlichen Mantel 14 und aus dein Außeninantel i.; besteht.
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Der Mantel der Wickelkartusche entsteht durch Zusaininenwicklung eines
in Form eines Trapezes zugeschnittenen Blechstückes (4b6. 2). Die Wickelungsweise
ist aus den Abb. .M und 5 ersichtlich, wobei die Abb. d. einen Querschnitt 3-3 des
ge«ickelten Mantels i aus der Abb. 3 zeigt. Der gewickelte Mantel i besitzt die
gewünschten Abinessungen, die durch einen bestimmten festgesetzten Durchmesser ausgedrückt
werden. Aus der Abb. 5 geht hervor, daß sich dieser Durchmesser verkleinern kann,
indem sich der zusannifengewickelte Mantel durch die Wirkung der Innenspannung,
die der 'Mantel nach seinem Zusammenwickeln besitzt, zusammenzieht. Eine Draufsicht
auf den zusannnengewickelten Mantel zeigt Abb. 6.
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Aus den Abb. i und 3 geht hervor, daß der untere Rand des zusammengewickelten
Mantels im Teile d. nach innen zu gebördelt ist. Bei der dieser Bördelung vorangehenden
Zusaninieiliviclcelung des 'Mantels i erhält der .Mantel die erwähnte Innenspannung,
d.li. nach innen gerichtete Spannung dadurch, daß der Mantel auf einen kleineren
Durchmesser gewickelt wird als denjenigen, den der Mantel der fertigen Kartusche
besitzt. Durch die Wirkung dieser Spannung bat der Mantel das Bestreben, sich aus
dem festgesetzten Durchniesser 5 auf den Durchmesser 6 zusammenzuziehen (Abb. d.,
5). Dieser Umstand hat grolle Bedeutung, insbesondere für ein leichtes Herausziehen
der Wickelkartusche aus der Ladekaininer und außerdem auch für die wiederholte Verwendung
einer und derselben Wickelkartusche. die dadurch ermöglicht wird, daß der Durchmesser
des gewickelten Mantels beim Abschuß nicht vergrößert wird und deshalb auch eine
Kalibrierung vor der erneuten Verwendung der Kartusche nicht nötig ist.
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Trotz der erwähnten Innenspannung mit ihrer den 'Mantel zusammenziehenden
Wirkung ist es notwendig, daß der zusammengewickelte Mantel i der Kartusche .die
gewünschten Abmessungen, d. 1i. den gewünschten Durchmesser, beibehält. Dies wird
nach @ler Erfindung dadurch erreicht, daß der gewünschte Durchmesser durch Versteifung
des entsprechenden Teiles des bewickelten Mantels bestimmt wird. Die Versteifung
kann beispielsweise durch Uinbördelung seines unteren oder oberen Randes, gegebenenfalls
auch beider Ränder, erreicht werden. Ein anderes Mittel zur Erzielung der gewünschten
Versteifung besteht in der Verbindung des Unterteiles des gewickelten 'Iantels mit
dein Boden der Wickelkartusche, gegebenenfalls unter Verwendung eines- An- oder
Unterlage, die den Unterteil des gewickelten Mantels i auf die entsprechende, im
Boden der Wickelkartusche ausgebildete Sitzfläche andrückt. Es können auch mehrere
der angeführten Versteifungsarten zugleich verwendet «-erden.
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Es ist ferner notwendig, den Übergang von einer Stelle, an der eine
größere Anzahl von Blechen übereinanderliegt, zti einer Stelle finit einer kleineren
Anzahl übereinanderliegender Bleche allmählich zu gestalten. Zu diesem Zweck werden
die entsprechenden Kanten der Bleche langgezogen. Iin Interesse einer vollkommenen
Dichtung ist es auch notwendig, daß diejenigen Blechkanten, die ins Innern des zusammengewickelten
Kartuschinantels liegen, ohne "Zwischenraum an dein Mantel anliegen. Dies wird erfindungsgemäß
durch mehrere Mittel erzielt: Erstens dadurch, daß die Innenkante 7 des Kartuscheninantels
mit der 'Mantelgrundfläche einen Winkel 9, der kleiner als 7o° ist, bildet und daß
die Breite i i des langgezogenen Teiles der Kante 7 verhältnismäßig gering ausgeführt
wird, und zwar kleiner als die achtfache Dicke 13 des Bleches. Ferner wird das dichte
Anliegen der Innenkante ;7 durch die Art der Wickelung und des Walzens erzielt,
wobei der Mantel i auf die Walze 8 in ihre Innenkante 7, also in der Pfeilrichtung
12, aufläuft, wie dies aus Abb.6 ersichtlich ist.
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Die gleichen Mittel können bei einem gewickelten 'Mantel, der aus
dein eigentlichen Mantel 14 und dem Außenmantel i j besteht (Abb.7 bis 1i), angewendet
«-erden. Auch in diesem Falle ist der Neigungswinkel 9 der Innenkante 7 kleiner
als 7o= und die Breite i i des langgezogenen Teiles dieser Kante kleiner als die
achtfache Dicke 13 des Bleches. Ferner ist aus den Abb.9 und 1o (Schnitt 17-f7 der
Abb.9) und aus der Abb. 1i (Schnitt 1`-18 der Abb. 9) ersichtlich, daß der Außenmantel
15 außen an dein Unterteile des eigentlichen Mantels 1d. angeordnet ist. Aus der
Abb. 1o geht weiter hervor, daß der Oberteil des eigentlichen Mantels i-[ bis auf
den überlappten Teil 21 und auch der Außenmantel 15 bis auf den überlappten Teil
2 (Abb.i i) einfach ausgeführt sind. Die Abb.9 und 11 zeigen, daß ein auf (liese-Weise
zusammengewickelter Kartuschinantel in seinem unteren Teil verdoppelt, an den ül)erplatteten
Stellen
sogar verdreifacht wird. In diesem Falle ist der gewünschte Durchmesser 5 des zusammengewickelten
Mantels 14 ebenfalls durch Versteifung seines Unterteiles festgesetzt, und zwar
durch Verbindung dieses Unterteiles mit dem Boden der Wickelkartusche. Dabei besitzt
der Mantel 14 das Bestreben, sich auf den Durchmesser 6 (4bb. 12) zusammenzuziehen.
Dasselbe gilt auch @ für den Außenmantel 15.
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Ein aus nur einem Blechstück zusammengewickelter Mantel nach den Abb.
i bis 6 und 13 (Schnitt 17-1T der Abb. 3) sowie auch Abb. 14. (Schnitt 18-18 der
Abb. 3) ist ebenfalls doppelt oder mehrfach in seinem Unterteil (Abb. 14) und einfach
in seinem Oberteil (Abb. 13).
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Die Breite 23 des langgezogenen Teiles der äußeren Kanten des Mantels
2 (Abb. 2) oder des eigentlichen Mantels 14. und des Außenniantels 15 (A1bb. 7,
8) ist verhältnismäßig groß, und zwar größer als die achtfache Dicke r3 des Bleches.
Die gleichen Verhältnisse gelten auch für die Kanten der Ausläufe 51 des Bleches,
aus dem der Mantel zusaminengewickelt ist (Abb. 15, 16, 17). Außerdem werden die
Kanten derart schräg zugeschnitten, und zwar entweder geradlinig (gegebenenfalls
im Zick-Zack) oder bogenförinig, daß' die zugeschnittenen Kanten nach der Zusammenwickelung
des Mantels nicht auf das Zentrum der Kartusche gerichtet sind.
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Die Erfindung erstreckt sich auch auf die Ausführung des Bodens
25 einer Wickelkartusche sowie auf die Lagerung, Verbindung und Abdichtung
des zusammengewickelten Mantels i der Kartusche in diesem Boden. Diese Anordnungen
sind in den Abb. i, 18 und 19 dargestellt. Diese Abbildungen zeigen, daß im Boden
25 der Wickelkartusche eine Sitzfläche 26 vorgesehen ist, die einen Krümmungshalbmesser
27 und einen abgeschrägten Rand 4.1 besitzt. Dabei bildet die Tangente 29,
die durch den am Umfange der gekrümmten Sitzfläche liegenden Punkt 28 führt, mit
der Oberflächenlinie 3o des zusammengewickelten Mantels i der Kartusche einen Winkel
31.
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Im Zentrum des Bodens 25 der Wickelkartusche ist ein zylindrischer
Vorsprung33 vorgesehen, welcher einen Durchmesser 34 und eine Höhe 37 besitzt. Dieser
Vorsprung hat einen zweifachen Zweck: Erstens zentriert er den zusammengewickelten
Mantel i der Kartusche am Boden, zweitens bestimmt er in dieser Lage den gewünschten
Außendurchinesser 35 des Unterteiles des Mantels. Die Höhe 37 des zylindrischen
Vorsprunges 33 beträgt bei Wickelkartuschen, bei denen der Unterteil von einem zweifachen
'oder dreifachen 'Tantel gebildet wird, die zweieinhalbfache Blechdicke. Bei Kartuschen,
bei denen der Unterteil von einem dreifachen und vierfachen Mantel gebildet wird,
ist die Höhe gleich der dreieinhalbfachen Blechdicke. Die Höhe 37 ist demnach jeweils
um eine halbe Blechdicke kleiner als die Gesamtdicke der Höchstzahl der Bleche in
den überlappten Teilen der Kartusche. Infolge dieser Anordnung ist das Maß, um <las
die obere Fläche 39 des zylindrischen Vorsprunges 33 unterhalb der größten Gesamtblechdicke
und zugleich oberhalb der geringsten Gesamtblechdicke liegt, gleich der halben Blechdicke.
Die obere Kante des zylindrischen Vorsprunges 33 ist an ihrem Umfange von einer
Fläche .4o abgeschrägt, und zwar in einem Maße, das gleich der Blechdicke ist.
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Es muß betont werden, daß die Wahl der richtigen Größe des obenerwähnten
Winkels 31 sehr wichtig ist. Der Winkel soll so groß sein, daß sich eine günstige
Beanspruchung sowohl des gewickelten Mantels i als auch der Ränder des Bodens 25
der Wickelkartusche ergibt. Dies wird erreicht, wenn die Größe des Winkels 31 in
den Grenzen von 25° bis 6o° liegt.
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Der Krümmungshalbmesser 27 der im Boden -25 der Wickelkartusche ausgebildeten
Sitzfläche 26 sowie auch der ebenfalls mit 27 bezeichnete Krümmungshalbinesser des
--ebördelten Unterteiles .M des zusaininengewickelten Mantels i der Kartusche sind
gleich groß und liegen in den Grenzen einer fünfzehn- -bis vierzigfachen Blechdicke
oder, bezogen auf das Kaliber der Waffe, in ,den Grenzen von 111o bis 1(., dieses
Kalibers.
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Damit das vollkommene Aufsitzen des gebördelten Unterteiles 4 des
zusammengewikkelten Mantels i auf die entsprechende, im Boden 25 der Wickelkartusche
ausgebildete Sitzfläche 26 gesichert wird, ist es notwendig, das Krümmungszentrum
des gebördelten -Unterteiles 4 gegenüber dein Krümmungszentruin der Sitzfläche 26
derart zu versetzen, daß der Winkel 49, den die Tangente, die durch den dem Punkte
28 auf der Sitzfläche 26 entsprechenden Punkt auf der gekrümmten Fläche42 führt,
mit der Oberflächenlinie 30 bildet, größer ist als der oben erwähnte Winkel
31. Infolgedessen vergrößert sich die Innenspannung des zusamniengewickelten'Mantels
noch mehr: Ferner ist es vorteilhaft, sowohl die gekrümmte Fläche .-1-2 des gebördelten
Unterteiles 4 des zusammengewickelten Mantels i als auch die Sitzfläche 26 am Boden
25 der Wickelkartusche vollkommen glatt auszugestalten, damit eine teilweise gegenseitige
Verschiebung, die von der Elastizität des zusaminengewickelten 'Mantels der Kartusche
nach
dein Abschusse verursacht wird, zu erleichtern. Diese Verschiebung
wird außerdem durch Verwendung irgendeines Schinierinittels finit großem Zusatz
voll Graphit (Tugra) unterstützt, finit dem .die feinen Poren wld alle Unebenheiten
verstopft werden. so daß auf diese `'eise auch die Dichtungswirkung verbessert wird.
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Der gebördelte Unterteil des zusammengewickelten 'Mantels der Kartusche
wird all die entsprechende Sitzfläche 26 des Bodens dieser Kartusche von
einer elastischen Unterlage .l3 angedrückt, die in einen verjüngten Umfangsteil
44 ausläuft, der gegebenenfalls abgerundet und all der Uilterseite mit Kerben 46
versehen ist. Da es notwendig ist, daß die elastische Unterlage .M3 an ihrem ganzen
Umfang auf den gebördelten Teil .l des Unterteiles des zusammengewickelten Mantels
i aufsitzt, und zwar trotz der verschiedenen Anzahl der Bleche, aus denen der gebördelte
"heil bestellt, so muß die elastische Unterlage 43 eitle entsprechende Verbiegung
zulassen und geeignet sein, sich den verschiedenen Höhenunterschieden, die durch
die verscbie-<lene Blechzahl all den einzelnen Stellen des gebördelten Unterteiles
.M entstehen, anzupassen. Diese Anpassungsfähigkeit der elastischen Unterlage 43
an die Höhenunterschiede wird durch Ausbildung eines verjüngten Umfangsteiles erhöht
und dadurch die Elastizität der ganzen Unterlage vergrößert.
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Endlich ist es möglich, zti diesem Zwecke zwischen die elastische
Unterlage .M3 und den gebördelten Unterteil .M des zusainmengewikkelten -Mantels
i der Kartusche oder die ollere Fläche 39 des zylindrischen Vorsprunges 33 eine
besondere Einlage .M5 aus plastischer 'lasse zu legen, wie z. B. aus Papier. Pappe,
Asbestpappe, Papier mit Zusatz von Graphit oder anderen feuerfesten Erden, Fiber
oder anderen Kunststoffen, 'Metallgeweben oder ähnlichen, die mit irgendeinem Schmiermittel
mit Zusatz voll Graphit (Tugra) getränkt sein können. Diese elastischen Einlagen.l5
gleichen dann infolge ihrer -Nachgiebigkeit die erwähnten Höhenunterschiede aus.
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Eine «eitere besondere Ausbildung der elastischen Unterlage 43 bestellt
noch <Marin, daß sie an ihrer Unterseite am Umfange mit Kerben .a.6 versehen
wird zu dein Zwecke, um die überflüssige -Masse der plastischen Einlage 4;, die
nach dein Anziehen der elastischen Unterlagen .43 aus den Stellen mit gröl.'')erer
Blechzahl herausgedrückt wurde, in diesen herben aufzunehmen. Außerdem kann die
'Masse der plastischen Einlage .M5 noch in den Spalt .M6 dringen, der durch Abschrägung
der oberen Kante des zylindrischen Vorsprun-(yes 33 durch die Fläche -o entstellt.
Die elastische Unterlage .l3 wird dann auf den gul)ördelten Unterteil 4 des zusammen-Z,
'Mantels i der Kartusche auf l)uliebige Weise angedrückt. z. B. mittels Mutter d.;,
Verschraubung, Bördelung o. (1,-l.