DE73152C - Verfahren zum Patroniren für die Musterweberei - Google Patents

Verfahren zum Patroniren für die Musterweberei

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DE73152C
DE73152C DENDAT73152D DE73152DA DE73152C DE 73152 C DE73152 C DE 73152C DE NDAT73152 D DENDAT73152 D DE NDAT73152D DE 73152D A DE73152D A DE 73152DA DE 73152 C DE73152 C DE 73152C
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DENDAT73152D
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P. GUTTON, Artillerie-Offizier, in Epinal, Frankreich
Publication of DE73152C publication Critical patent/DE73152C/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03CSHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
    • D03C19/00Methods or devices concerned with designing or making patterns, not provided for in other groups of this subclass

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung hat ein Verfahren zurri Patroniren von Mustern zum Gegenstande, welche in dem Gewebe mittelst der Jacquard-Mas'chine oder durch dergleichen Apparate erzeugt werden sollen.
Die Erfindung bezweckt, unter Umgehung der lang anhaltenden und langweiligen Arbeit des^Patronirens und unter Vermeidung der oft vorkommenden Fehler, welche für die Wirkung des Gewebes immer sehr nachtheilig sind, dieses Patroniren durch eine sehr beschränkte Anzahl von photographischen Aufnahmen zu bewirken, ' wodurch ein werthvolles und gewerbsmäfsig auszuführendes Verfahren erzielt wird.
Die vorliegende Erfindung gründet sich auf die zweifache Beobachtung, dafs man
ι. jedes combinirte Patroniren als von einem grundlegenden Muster geringen Vmfangs(armurej abhängig ansehen und man
2. umgekehrt sämmtliche Combinationen des Patronirens als von diesem gewählten grundlegenden Muster abhängig ableiten kann, indem man sämmtliche, diese grundlegende Muster bildenden Augen einfach parallel verschiebt.
Bekanntlich hängt das Aussehen eines Stoffes ab:
ι. von der Beschaffenheit und der Verspinnung der Fäden, aus denen der Stoff besteht,
2. von der Vertheilung dieser Fäden nach ihrer Beschaffenheit, Dicke oder Farbe,
3. von dem Grade der Aneinanderrückung dieser Fäden, d. h. von dem Verhä'ltnifs zwischen der Anzahl Ketten- und Schufstheile auf gleichem Raum (Reduction) und
4. von der Art und Weise der Verbindung und Verschlingung der Kettenfäden mit den Schufsfäden. Diese Combination bildet das grundlegende Muster, welches für die Her-^ stellung des Stoffes angenommen wurde.
Hat der Stoff ein einheitliches Aussehen, so ist das grundlegende Muster ein und dasselbe; im entgegengesetzten Falle kann sich das Muster in ein und demselben Gewebe vielfach verändern.
Dieser Begriff des grundlegenden Musters von kleinem Umfange bedarf noch einiger Erläuterungen. Untersucht man einen Stoff genau, so findet man, dafs jeder Schufs- oder Eintragfaden über einem oder mehreren Fäden hinweggeht oder flott liegt, und dafs er sich dann dadurch mit der Kette verbindet, dafs er unter einem oder mehreren auf einander folgenden Fäden hinweggeht, um auf diese WTeise mit mehr oder weniger grofser Veränderung die gesammte Gewebebreite zu durchziehen.
Die Wendungen der Schufs- oder Eintragfäden in die Gewebebreite können mittelst sehr einfacher Bezeichnungen dargestellt werden, welche — wenn man mit denselben vertraut ist — sich in der durch das Gewebe hervorgerufenen Wirkung ergeben.
In dem hier vorliegenden Falle stellt man die Fäden und die Schufsfäden durch Zwischenräume dar, welche von lothrechten und waagrechten Linien eingeschlossen sind. Die Kreuzung eines Fadens mit einem Schufsfäden wird dann durch ein Quadrat oder ein Rechteck veranschaulicht, welches man mit Farbe ausmalt, wenn der Faden über dem Eintragfaden
hinweggeht, dagegen weifs läfst, wenn der Faden den Schufsfaden überdeckt. Man erhält hierdurch eine Figur, welche die Bindung des Gewebes — was man als Patroniren bezeichnet — darstellt.
Ist ein beliebiges Muster gegeben, welches man durch Weben wiedergeben soll, so ist die erste Arbeit, die Bindung eines Gewebes, also das Patroniren, festzustellen.
Diese Arbeit wird bisher mit der Hand ausgeführt, indem man auf einem auf eigenthümliche Weise eingerichteten, in Quadrate eingetheilten Papier sämmtliche Augen einzeichnet, welche die über den Eintragfaden hinweggehenden Kettenfäden angeben.
Diese mit der Hand auszuführende Arbeit ist lang andauernd, umständlich und führt zu zahlreichen IrrthUmern, welche bei ihrem Erscheinen im Gewebe eine sehr unangenehme Wirkung hervorrufen. . Ueberdies ist das Patroniren kostspielig, und die Kosten desselben beschränken den industriellen Aufschwung der Fabrikation broschirter Stoffe.
Zweck vorliegender Erfindung ist, auf mechanischem Wege und mit Hülfe eines photographischen Verfahrens das Aufdrucken der obengenannten Augen zu erzielen.
Aus dieser Erläuterung geht hervor, dafs durch die Erfindung die Bindungsweisen von Geweben in keiner Weise abgeändert werden, welche auf unveränderlichen Gesetzen basiren, wie auch die im Gebrauch befindlichen Verfahren zur Darstellung der grundlegenden Muster keine Abänderung erleiden; es soll aber mit Hülfe der Erfindung das patronirte Muster (wie man es gewöhnlich darstellt) viel leichter und mit weniger Kosten hergestellt werden. Die Erfindung ersetzt also für eine schwerfällige und zeitraubende Arbeit die Hand des Arbeiters durch die mechanische Einwirkung des Sonnenlichtes.
Erklärung des Verfahrens.
Die Erfindung erfordert, soweit sie das Gebiet der Photographie streift, die Gewinnung gewisser Cliches.
Es soll zunächst die Herstellung der letzteren und dann deren Anwendungsweise beschrieben werden.
Man nimmt käufliches Patronenpapier 10:12. Es ist bekannt, dafs dieses Papier zum Patroniren von Geweben Verwendung findet, bei denen die Dicke von zwölf an einander liegenden Kettenfäden gleich der Dicke von zehn Schufsfaden ist. Ein Muster dieses Papiers ist in Fig. 1 angegeben, in welcher der Pfeil in voller Linie die Richtung der Kette, der strichpunktirte Pfeil die Richtung des Schusses andeutet. Dieses Papier wird auf eine Glasscheibe aufgeklebt. Auf diese glatte Papierfläche wird nun ein weifses Papier aufgelegt, dessen Ränder angeklebt werden. Bei reflectirtem Lichte sieht man eine weifse Fläche, dagegen bei durchscheinendem Lichte die Eintheilung des Patronenpapiers.
Man paust zunächst die Augen der Patrone eines grundlegenden Musters (achtbindiger Satin z. B.) durch und erhält hierbei das Muster nach Fig. 2. Mit Hülfe eines richtig eingestellten photographischen Apparates stellt man ein erstes negatives Cliche her, welches nur die Augen wiedergiebt, worauf man das Papier, auf welches man vorher gezeichnet hatte, ohne Aenderung der Apparatstellung abhebt und ein Cliche des Patronenpapiers herstellt.
Man stellt also auf die angegebene Weise die in zwei Cliches zerlegte Patrone des grundlegenden Musters (Satin, achtbindig) dar, welche Cliches man genau über einander legen kann. Die über einander gelegten Abdrücke beider Cliches ergeben die Fig. 3, welche die Patrone des achtbindigen Satins darstellt. Will man das Cliche eines anderen grundlegenden Musters herstellen, so genügt es, von Neuem weifses Papier auf die mit Eintheilungen versehene Fläche aufzukleben und ein zweites grundlegendes Muster aufzuzeichnen. Eine bei derselben Stellung des photographischen Apparates erfolgende photographische Aufnahme ergiebt ein drittes Cliche, das auf die beiden anderen Cliches aufgelegt werden kann.
Um nun die durch diese verschiedenen Cliches erzeugten Bilder über einander zu legen, genügt es, vor einer festliegenden Marke die an jedem Cliche an derselben Stelle angebrachte Marke anzulegen und das Licht durchscheinen zu lassen.
Anwendungsweise. Nachstehend soll angegeben werden, wie diese Cliches es ermöglichen, verschiedene grundlegende Muster zu erzielen, die als Gewebebindungen gewählt sind, um gewünschte Licht- und Schattenwirkungen zu erzielen. Dabei mufs auf die obigen beiden Anmerkungen zurückgegriffen werden, welche als Grundlage der Erfindung anzusehen sind. Angenommen, man hat ein Muster herzustellen, für welches der Rapport des Schusses zur Kette ii ist, so verwendet man Cliches, welche auf dem Papier 10X12 mm basiren.
Die Prüfung der Skizze zeigt dem Patroneur, dafs eine solche Wirkung durch ein grundlegendes Muster erzielt werden wird, •dessen Patrone beispielsweise durch Fig. 4 angedeutet ist.
Eine Prüfung dieses grundlegenden Musters ergiebt, dafs es als von dem grundlegenden Muster (achtbindiger Satin) abgeleitet betrachtet werden kann und es zur Erzielung des ersteren genügt, mit den oben erwähnten Cliches folgende Reihe von Operationen vorzunehmen.
i. Es wird die Eintheilung 10X12 mittelst des photographischen Cliches auf lichtempfind-
liches Papier aufgedruckt. Man erzielt einen Abdruck nach Fig. i.
2. Man druckt auch die Augen des grundlegenden Musters auf, indem man die Marke auf dem mit Augen versehenen Cliche auf das lichtempfindliche Papier auflegt; man erhält Fig. 3.
3. Man verschiebt dieses Cliche um einen Faden nach links, macht einen Abdruck und erhält Fig. 5.
4. Man verschiebt das vorher auf seine Ausgangsstellung zurückgeschobene Cliche um vier Fäden nach links, mächt einen Abdruck und erhält Fig. 6.
5. Endlich verschiebt man das inzwischen auf seine Ausgangsstellung zurückgeschobene Cliche um fünf Fäden nach links, druckt ab und erhält die in Fig. 4 angegebene gewünschte Patrone.
Aus Vorstehendem geht hervor, dafs alle Stufen eines Musters, für welche man das durch Fig. 4 dargestellte grundlegende Muster gewählt hat, durch die Photographie und durch fünf auf einander folgende Operationen aufgezeichnet werden können.
Nachstehend soll nun beschrieben werden, wie man beim genauen- Patroniren eines beliebigen Musters verfahren mufs.
Angenommen, es bekomme der Patroneur die Aufgabe, beispielsweise die in Fig. 7 ersichtliche Skizze zu patroniren, welche einen Würfel in perspectivischer Ansicht darstellt. —-Hierfür verfuhr man bis jetzt wie folgt:
Soll der Würfel zwischen den Kanten AA1 DD1 36 Kettenfäden enthalten und ist der Rapport der Schufsfäden zu den Kettenfäden Af, so mufs die Länge AA1 30 Schufsfäden entsprechen.
Es zählt der Patroneur auf dem Patronenpapier A A1 = 30 Schufsfäden, dann AD = A1D1 = 30 Kettenfäden ab, und vollendet dann den Würfel in perspectivischer Form, so dafs er die Contouren der in Fig. 8 ersichtlichen Patrone erhält.
Der Würfel hat drei Flächen, von denen angenommen ist, dafs sie ungleich beleuchtet werden, aber jede derselben ist von derselben gleichbleibenden Farbe. In dem Gewebe wird jede Fläche von einem anderen grundlegenden Muster sein, das aber für jede Fläche dasselbe bleibt.
Der Grund wird durch ein grundlegendes Muster, beispielsweise das Muster der Leinwand gebildet sein. Angenommen, es wähle der Patroneur, um die von ihm gewünschte Wirkung zu erzielen,
1. auf der Fläche A B C D achtbindigen Satin das in Fig. 3 gezeichnete grundlegende Muster,
2. auf der Fläche AA1 DD1 das grundlegende Muster nach Fig. 4,
3. auf der Flache DD1 CC1 das grundlegende Muster, welches in Fig. 9 gezeichnet ist. Letzteres Muster ergiebt eine zum grundlegenden Muster des achtbindigen Satins vollständig entgegengesetzte Wirkung und läfst auf dieser Fläche das dunkle Gewebe erscheinen, wenn das auf das Gewebe fallende Licht die Fläche ABCD weifs erscheinen läfst, und umgekehrt.
Bemerkung. Es ist nebenbei zu bemerken, dafs das grundlegende Muster nach Fig. 9 mit vorliegendem Verfahren dadurch erzielt werden kann, dafs man die Augen des achtbindigen Satins in die Quadrate abdruckt und dann dieselben Augen der Reihe nach abdruckt, nachdem man sie um einen, zwei bis sechs Fäden nach links verschoben hat.
Bei dem bis jetzt üblichen Verfahren würde man das übrige Muster mit der Hand herstellen. Es würde dabei genügen, die Skizze nach Fig. 7, deren Dimensionen in gewünschtem Mafse vergröfsert sind, einemMusterzeichner zu übergeben, der die Zeichnung für die grundlegenden Muster mit der Hand herstellen würde. Mit Hülfe der vorliegenden Erfindung kann diese Arbeit auf photomechanischem Wege zur Ausführung gelangen.
Man verfährt wie folgt:
ι. Man druckt auf das lichtempfindliche Papier die zum Ablesen dienende Eintheilung auf.
2. Man stellt einen Schirm her, der mit Ausnahme der Fläche ABCD alles verdeckt. Man druckt auf das lichtempfindliche Papier ■den achtbindigen Satin auf. (Der Schirm ist aus Fig. 10 ersichtlich.)
3. Man stellt einen mit Ausnahme, der Fläche A A] DD1 alles überdeckenden Schirm her und macht die auf einander folgenden Abdrücke, welche das für diese Fläche gewählte grundlegende Muster (Fig. 4) ergeben. (Den Schirm zeigt Fig. 11.)
4. Man stellt ebenso einen mit Ausnahme der Fläche DD1 CC1 alles überdeckenden Schirm her. Man bewirkt auf einander die Abdrücke, welche das für diese Fläche gewählte grundlegende Muster (Fig. 9) ergeben. (Fig. 12 zeigt den gebildeten Schirm).
5. Man stellt einen Schirm her, der den gesammten Würfel überdeckt. Man druckt das. Cliche auf, welches das für Leinwand grundlegende Muster trägt. (Diesen Schirm zeigt Fig. 13.)
Auf dem lichtempfindlichen Papier wird dann zu den gewünschten Bedingungen die Patronenzeichnung bewirkt.
Bemerkung. Die Prüfung der Fig. 3, 4 und 9 zeigt, dafs sich in Fig. 4 alle Augen der Fig. 3 und in Fig. 9 alle Augen der Fig. 3 und 4 befinden.
Man kann also die Gesammtzahl der photographischen Operationen beschränken, indem man folgende Schirme auswählt:
1. Schirm, welcher mit Ausnahme des Cliches alles überdeckt,
2. Schirm , welcher mit Ausnahme der Flachen A A1 DD1 und D D1 C C1 alles überdeckt,
3. Schirm, welcher mit Ausnahme der Fläche DD1 C C1 alles überdeckt,
4. Schirm, welcher den Würfel überdeckt und den Grund erkennen läfst.
Das Vorstehende zeigt, dafs das Verfahren dasselbe bleibt, unbeschadet darum, wie die Gestalt der Muster und ihre Verschlingung beschaffen ist.
Da die Zahl der beim Weben verwendeten grundlegenden Muster beschränkt ist und jedes mögliche grundlegende Muster als durch auf einander folgende Verschiebungen und nach einander bewirkte Abdrücke hergestellt angesehen werden kann, so kann man mit einer beschränkten Anzahl von Cliches alle erwünschten grundlegenden Muster erzielen.
Es müssen sowohl die Schilder unter einander, als auch die mit Augen oder Eintheilungen versehenen Cliches von gleichem Mafsstabe sein.
Nach der allgemeinen Erklärung des Verfahrens sollen nunmehr die Operationen in ihren Einzelheiten erläutert werden.
Die für das Patroniren einer Zeichnung vorzunehmenden Operationen. Um die auszuführenden Details besser zu verstehen, soll eine Patroniraufgabe gestellt werden.
Es sei eine Skizze gegeben; dieselbe soll beispielsweise auf Papier von 10X12 mm patronirt werden und 1500 Kettenfäden für 1200 Schufsfäden enthalten.
Man verwendet die Cliches für das grundlegende Muster und die Eintheilung von 10X12 mm, welche Cliches in der oben angegebenen Weise hergestellt sind. Diese Cliches sind in verjüngtem Mafsstabe. 1 5OoKettenfäden werden beispielsweise 20 cm und die 1200 Schufsfäden etwa 19 cm Raum einnehmen.
Man photographirt zunächst die Skizze bei einem beliebigen Mafsstabe und erhält so ein Negativ, das man durch Auflegen auf Glas leicht in ein Positiv umwandeln kann.
Herstellung der Schirme. Man wirft mittelst eines gewöhnlichen Projectionsapparates die Photographie der Skizze auf ein mattgeschliffenes Glas, und zwar in einer Gröfse, welche genügt, um leicht nachzeichnen zu können.
Man zieht die Contouren mit einem feinen Pinsel nach, welcher in eine in Wasser unlösliche Farbe eingetaucht ist. Man zieht auch die Contouren der Schichten nach, welche den verschiedenen Wirkungen in der Zeichnung entsprechen, und verwendet für jede Schicht die gewünschte Patronircombination. Man giebt jeder Schicht eine Nummer und erhält die durch Fig. 14 hervorgebrachte Wirkung.
Es mufs immer an einer Stelle des mattgeschliffenen Glases eine Kreuzmarke angegeben sein.
Man malt mit Wasserfarbe die Schicht 1 schwarz aus, photographirt, so dafs die Umrisse der so erhaltenen Skizze im gewünschten Mafsstabe erscheinen, d. h. 20 cm Kette für 19 cm Schufs einnehmen.
Man erhält auf diese Weise ein Negativ, das mit Ausnahme der Schicht 1 für alle anderen Schichten vollkommen undurchsichtig sein wird. Man wäscht das mattgeschliffene Glas ab, malt mit Wasserfarbe die Schicht 2 aus und photographirt genau mit demselben Mafsstabe. Man verfährt darauf so viele Male in derselben Weise, als Schichten vorhanden sind, um die Wirkungen des Musters darzustellen, und erhält auf diese Weise so viele phothographische Schirme, als Schichten vorhanden sind.
Diese Schirme können unter Benutzung einer Marke sämmtlich über einander gelegt werden.
Herstellung der Patrone. Der hierfür verwendete Apparat ist ein Projectionsapparat, welcher zugleich das Cliche mit den Augen oder der Eintheilung E und das den Schirm enthaltende Cliche F projiciren kann; beide Cliches sind, wie aus Fig. 15 ersichtlich, vor einander gestellt. G ist das Objectiv und H die lichtempfindliche Fläche.
Fig. 16 zeigt den Apparat; das Einstellen desselben erfolgt mittelst der Schraube V. Ein Schauglas L mit Fadenkreuz ist an dem Apparat angebracht und ermöglicht ein Einstellen der verschiedenen Cliches auf ihre Marken. Eine unter 45 ° eingestellte Spiegelscheibe Gx wirft die von oben her zerstreuten Lichtstrahlen in den Apparat zurück; in den innerlich mit Vertiefungen versehenen Theil K werden die Cliches eingesetzt, die sich — wie aus Fig. 17 ersichtlich — in den beiden Rahmen M und N aus schwerem Kupfer befinden. Beide Clicherahmen . lassen sich unter gleichbleibender Lage zu einander senkrecht zur Apparatachse verschieben und sind durch eine Zwischenlage aus dünnem Metall von einander getrennt, welche beide Rahmen von einander unabhängig macht (s. die Schnittfigur Fig. 17 und die Ansicht Fig. 18).
Beide Clicherahmen ruhen je auf einer Schiene R, Fig. 18, auf, welche durch Stellschrauben PP* QQ1 nachgestellt oder schräg eingestellt werden können (Fig. 17 und 18). Durch zwei seitliche Stellschrauben S kann jeder Rahmen auf der Schiene verschoben werden.
Durch diese Verschiebungen kann jedes in seinem Rahmen befindliche Cliche so eingestellt werden, dafs die Marke des letzteren auf den Schnittpunkt des Fadenkreuzes im Glase L eingestellt werden kann (Fig. 16).
Benutzungsweise des Apparates. Wie oben angegeben, tragen die Schirmcliches als Marke ein Kreuz, dessen waagrechter Strahl a b lang ist, wie aus Fig. 19 ersichtlich. Um jedes dieser Schirmcliches einzustellen, setzt man es in den Rahmen N ein und verdreht die Schrauben Q. und Q1, Fig. 18, bis α b über dem waagrechten Faden des Fadenkreuzes liegt.
Hierauf führt man mittelst Schraube S den Strich c d auf den lothrechten Faden des Fadenkreuzes zurück.
Die mit Augen und Eintheilungen versehenen Cliches sind mit denselben Marken wie die die Schirme enthaltenden Cliches versehen, wobei die mit Augen besetzten Cliches überdies lothrechte, mit Ziffern besetzte Striche haben, die um die Stärke eines Fadens im Mafsstabe des Cliches von einander abstehen, wie dies Fig. 20 zeigt.
Man setzt diese Cliches in die Rahmen ein, stellt dann, wie oben angegeben, ein, vorher aber dreht man die gegen Lineal R anliegende Schraube U, Fig. 18, für die mit Augen besetzten Cliches, welche später verstellt werden müssen, damit, wenn man mit der Hand den Rahmen M verschiebt, der Strich a b immer auf dem waagrechten Faden des Fadenkreuzes verbleibt. Durch diese Schraube wird die Gleitebene zum Strich a b parallel eingestellt.
Für die mit Augen versehenen Cliches stellt man mittelst Schraube S den Strich O auf den lothrechten Faden des Fadenkreuzes ein.
In einer Dunkelkammer wird auf einer ebenen Fläche das lichtempfindliche Papier senkrecht zur optischen Achse des Apparates fixirt.
i. In den Rahmen M setzt man das mit Eintheilungen besetzte Cliche ein, stellt nach und richtet ein.
2. In den Rahmen M, Fig. 17 und 18, setzt man das mit Augen versehene Cliche ein, welches dem Schirmcliche 1 entspricht, und stellt in der eben angegebenen Weise nach.
In den Rahmen M, Fig. 17, setzt man das Schirmcliche 1 ein und stellt nach. Man macht einen ersten Abdruck, verstellt den Rahmen M mittelst der Schraube S, Fig. 18, um den gewünschten, mit Ziffern versehenen Strich (Fig. 20) für den Abdruck des grundlegenden Musters dem Federkreuz gegenüber zu stellen. Man richtet ein zweites Mal ein.
■ Man setzt nun so lange fort, bis das grundlegende Muster, welches vom Schirm 1 abgedruckt werden soll, vollständig abgedruckt ist. Man wechselt dann je nach den zu erzielenden Resultaten die Cliches mit den Augen und Schirmen und dann nur diejenigen mit den Schirmen aus. Es bleibt nur noch übrig, das Bild zu entwickeln und zu fixiren. Die Retouche wird mit der Hand vorgenommen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Patroniren für Gewebe, darin bestehend, dafs man auf einer lichtempfindlichen, vorher durch ein Cliche mit quadratischen Eintheilungen bemusterten Fläche das zu patronirende Muster mittelst photographischen Aufdruckens erzeugt, welches Aufdrucken mittelst eines Cliches bewirkt wird, dessen Augen einem grundlegenden Muster entsprechen und welches vor einer Gruppe Platten verschoben wird, die der Reihe nach die nicht zu bedruckenden Theile der lichtempfindlichen Fläche überdecken, wobei die Verschiebungen dieses Cliches mittelst einer Mikrometerschraube oder in anderer geeigneter Weise erfolgen und einer gewissen Anzahl von Quadraten der Eintheilung, d. h. einer gewissen Anzahl von Kettenfäden proportional sind, wenn die Verschiebung in Richtung der Eintragfäden erfolgt, dagegen umgekehrt proportional sind, wenn die Verschiebung in Richtung der Kettenfäden erfolgt.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT73152D Verfahren zum Patroniren für die Musterweberei Expired - Lifetime DE73152C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1079559B (de) * 1951-12-13 1960-04-07 Philippe Pasquet Verfahren zur Herstellung einer Bindungspunkte aufweisenden, photoelektrisch abtastbaren Vorlage

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1079559B (de) * 1951-12-13 1960-04-07 Philippe Pasquet Verfahren zur Herstellung einer Bindungspunkte aufweisenden, photoelektrisch abtastbaren Vorlage

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