DE731361C - Pasten zur Nagetierbekaempfung - Google Patents

Description

• Pasten zur Nagetieröekämpfung Giftstoffe werden von Nagetieren im allgemeinen nur in Mischung mit Lebensmitteln, wie Mehl, Heringen öder Essensresten, angenommen. Da solche Mischungen nicht lagerfähig sind, ist man bestrebt, zunächst lagerbeständige Pasten von Giftstoffen herzustellen und diese zu verkaufen. Solche Pasten werden dann zur praktischen Anwendung mit Lebensmitteln gemischt und ausgelegt. Bei der Auswahl der Pastengrundlage ergeben sich erhebliche Schwierigkeiten. Nagetiere, insbesondere Ratten, haben einen so empfindlichen Geschmackssinn, daß sie die Annahme sehr vieler für Warmblüter toxischer" Stoffe verweigern, selbst nenn die Lockspeise nur ganz geringe Mengen hiervon enthält. Das gleiche trifft in verstärktem Maße für die Pastengrundlage zu, von der in dem zur Auslegung kommenden Köder eine größere Menge enthalten ist als von dem Giftstoff.
• Es wurde nun gefunden, daß Polyvinylverbindungen, soweit sie wasserlöslich oder in Wasser quellbar sind, sich-sehr gut zur Herstellung von Giftpasten zur Nagetierbekämpfung eignen. Sie werden zusammen mit den Köderstoffen ohne weiteres von Nagetieren, auch Ratten, angenommen.
• Als Pastengrundlage haben sich besonders polymeres Methylacrylsäureamid, N-Vinylpy-rrolidon, die polymeren Vinylalkyläther sowie die Polymerisationsprodukte der Monovinyl-, Vinylmethyl- und Vinvläthyläther des Mono- und Diäthylenglykols bewährt. MTeiterhin kommen Polyvinylalkohole von verschiedenen Polymerisationssfufen und Salze der Polyacrylsäure, besonders deren Alkalisalze, in Frage. Geht man zur Herstellung der Giftpaste von wasserlöslichen Polyvinylverbindungen aus, so empfiehlt es sich oft, noch ein geeignetes Verdickungsmittel, z. B. Methylcellulose oder oxalkylierte Cellulose, die ebenfälls, von Nagetieren mitgefressen werden, zuztfsetzen. Besser ist es, hierzu in Wasser quellbare Polyvinylverbindungen, wie polyacrylsaure Salze oder Polyvinylalkohol oder Polyviny lacetat, zu verwenden.
• Als Giftstoffe können in bekannter Weise z. B. Alkaloide, wie Strychnin, oder -deren Salze oder. Zubereitungen aus Meerzwiebel sowie Giftstoffe aus der aromatischen und heterocyclischen Reihe, beispielsweise 2-Halog,en-4-dialkylamino-6-methylpyrimidine oder auch anorganische Giftstoffe, wie Natriumfluorid oder Thalliumsalze, verwendet werden.
• Die Herstellung der Pasten erfolgt in üblicher Weise. Entweder trägt man die Giftstoffe in die in Wasser gelösten Vinylverbindungen ein und gibt, falls die Viscosität noch licht ausreicht, noch eine in Wasser stark quellbare Polyvinylverbindung, z. B: Polyvinylalkohol oder polyacrylsaure Salze, zu; oder man mischt die polymeren Vinylverbindungen mit dem Giftstoff im trockenen Zustand und pastet anschließend mit Wasser an, oder aber man fügt den Polyvinylverbindungen eine wäßrige Lösung des Giftstoffs zu.
• Die so hergestellten Pasten haften sehr gut auf den Ködern, lassen sich mit ihnen gleichmäßig mischen und neigen bei der Aufbewahrung nicht zum Austrocknen. Die Pasten sind bakteriellen Zersetzungen nicht unterworfen, wodurch eine unbegrenzte Haltbarkeit und gleichbleibende Wirksamkeit gewährleistet wird.
• 1n den nachfolgenden Beispielen werden einige Giftpasten beschrieben, die in .Mischung mit Köderstoffen von Nagetieren ohne weiteres gefressen werden. Beispiel 1 i i Gewichtsteile Polyvinylalkohol m-erden mit einer warmen Lösung von 2.5 Ge@vichtsteilen Thalliumsulfat in 44,6 Getvichtsteilen Wasser vermischt und zu der Mischung -eine Lösung von 11,5 Gewichtsteilen N-@'inylp3-rrolidon in 3o,4 Gewichtsteilen Wasser unter Rühren zugegeben, worauf eine Paste entsteht.
• Beispiel 9 Gewichtsteile Polyvinylalkohol werden mit 44,6 Gewichtsteilen Wasser angerührt und darauf eine Lösung von i i,5 Gewichtsteilen Polyvinylmethyläther in 34 Gewichtsteilen Wasser, in der vorher 2,5 Gewichtsteile Thalliumsulfat in der Wärme gelöst waren, zugemischt. Es entsteht eine gleichförmige Paste. Beispiel 3 5 Gewichtsteile polymeres acrylsaures Natrium werden in 27 Gewichtsteilen Wasser gelöst, und die viscose Lösung wird mit einer Lösung von i Gewichtsteil Strychninnitrat. gelöst in einer Lösung von i 1,5 Gewichtsteilen polymerem Vinylmethyläther iii 68,5 Gewichtsteilen Wasser, gleichmäßig -zti einer Paste verarbeitet. Beispiel 4 i 1,5 Gewichtsteile Methylacrylsäureamid, in 22 Gewichtsteilen Wasser gelöst, «-erden mit einer Verreibung eines Meerzwiebelglykosids mit g Gewichtsteilen Polyvinylalkohol und 5S Gewichtsteilen Wasser gleiclimäl:lig vermischt. Es wird eine Paste erhalten.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von wasserlöslichen oder,' und wasserquellbaren Polyvinylverbindungen zur Herstellung von Pasten zur \ agetierbekämpfung.