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Fernmeldekabel mit mehreren Sternvierern Die Erfindung betrifft Fernmeldekabel
mit mehreren Sternvierern, die unmittelbar über den verdrillten Adern mit einem
oder mehreren Fäden bzw. Bändern umwickelt sind, und bezweckt die -Herabsetzung
der N ebensprechkopplungen, insbesondere der magnetischen Kopplungen, zwischen den
übertragungskreisen innerhalb der Vierer und zwischlen den Übertragungskreisen verschiedener
Vierer.
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Zur Erzielung kleiner Neb,ensprechköpplungen in Fernmeldekabeln ist
es von besonderer Bedeutung, den benachbarten. Paaren bzw. sonstigen Adergruppen
bestimmte verschiedene Dralle zu beben. Aber trotz der Anwendung bestimmter Dralle
lassen sich gewisse schädliche Restkopplungen nicht vermeiden. Diese sind im wesentlichen
auf Lageänderungen der Adern und auf Dralländerungen der verdrillten Adergruppen
zurückzuführen, die sowohl während der Verseilung als auch durch nachträgliche mechanische
Beanspruchungen des Kabels während der Weiterfabrikation, des Transportes und der
Verlegung entstehen. Derartige Aderlage- und Dralländerungen sind insbesondere auch
bei der Herstellung von Sternviererkabeln b@egbachtet worden. Dieser Nachteil der
Sternvierer wirkt sich in besonders schädlichem
Maße bei Fernmeldekabeln
für die Träg erfrequenzüb ertragung aus, für die mit Vorteil Sternvierer verwendet
werden und die besonders hohen Anforderungen an die Kopplungsfreiheit genügen müssen.
Die Erfindung stellt sich daher zur Aufgabe, bei aus mehreren Sterirvierern aufgebauten
Fernmeldekabeln eine symmetrische Lage der Adern innerhalb der einzelnen Sternvierer
zu gewährleisten und nachträgliche Dralländer ungen weitestgehend zu vermeiden.
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Bekannt ist es, in der Mitte der einzelnen Sternvierer eine zentrale
Einlage anzuordnen. Es hat sich aber gezeigt, daß trotz dieser zentralen I?inlage
eine symmetrische Lage der Adern nicht erreicht wird. Ferner ist es bekanntgeworden,
die Adern innerhalb der Adergruppen durch gegenseitiges Verkleben der Adern oder
durch Kallbrierung der gesamten Ader-ruppe festzulegen. Das gegenseitige Verkleben
der Adern verlangt aber fabrikationsmäßig einen großen Aufwand, während die Kalibrierung
der gesamten Adergruppe nicht immer zu dem gewünschtem Erfolg führt. Die Anwendung
von Klebstoff zwischen den Adern kann übrigens bei unr gleichmäßiger Verteilung
des Klebstoffes schädliche K«pazitätstinsvinnietricn zur Folgre haben.
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Nach einem weiteren bekannten Vorschlag werden die äußeren Zwickelräume
der Sternvierer mit profilierten Beilä ufen bzw. `I'rens@,ii i Formtrensen aus Isolierstoff
ausgefüllt, derart, daß der Sternvierer eine runde Form erhält. Es bereitet jedoch
Schwierigkeiten, die verliältnismäl:)ig dünnen Beiläufe bzw. "l.`rensen in der vorgeschriebenen
Lage unverrückbar festzuhalten. Letzteres ist aber deshalb von besönderer Bedeutung,
weil ein Herausspringen der Beiläufe bzw. Trensen aus den Zwickelräumen Lageänderungen
der Adern und damit die Entstehung von Kopplungen verursacht.
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Die Erfindung betrifft eine Weiterbildung der letztgenannten Art vors
Fernmeldekabeln mit mehreren Sternvierern, die mit Fäden bnv. Bändern umwickelt
und deren äul,#ere Zwickelräume mit profilierten Beiläufen bzw. Trensen Formtrensen.)
aus Isolierstoff ausgefüllt sind. Erfindungsgemäß werden die Formtrensen durch Bänder
o. dgl. miteinander verbunden, vorzugsweise durch Verkleben.
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Auf diese Weise wird die Lage der Adern innerhalb der einzelnen Sternvierer
eindeutig und unverrückbar festgelegt. Es wird aber nicht nur die vorgeschriebene
geometrische Lage der Adern gewährleistet, sondern es wird durch die Erfindung auch
die Gefahr nachträglicher Dralländerungen herabgesetzt. Die zusätzlichen Beiläufe
bzw. Trensen verursachen zw=ar einen 'Kehraufwand an Isoliermaterial und eine geringe
Vergrößerung der Kapazität, doch sind diese Nachteile gegenüber der erzielten Kopplungsverminderung
zu vernachlässigen. Um den Aufwand an Isoliermaterial und die hierdurch bedingte
Vergrößerung der Kapazität auf ein Mindestmaß herabzusetzen, können die Beiläufe
bzw. Trensen mit Hohlräumen versehen sein.
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Die Erfindung wird an Hand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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Die Fig. i und 2 zeigen zunächst einen gemäß der Erfindung ausgebildeten
Sternvierer in perspektivischer Darstellung und im Querschnitt. Der Sternvierer
wird in üblicher Weise aus vier luftraumisolierten adern gebildet, die einzeln aus
dem Leiter i o, der schraubenförmig gewickelten Kordel i i und der geschlossenen
Isolierstoftbandwicklung 12 bestehen. Die vier Zwickelräume des Sternvierers sind
mit den Formtrensen 13 derart ausgefüllt, daß der Sternvierer eine runde Form erhält.
Hierüber folgt die aus einem oder mehreren Bändern gewickelte Schicht 1.4. Erfindungsgemäf.')
sind die Formtrensen 13 durch Verkleben miteinander verbunden, indem bcispielsweis_#
die Formtrensen mit den um den Sternvierer gcw-ickelten Fäden oder Bändern verklebt
wcrdcn. I-lic!rdurcli wird erreicht, daß die Formtrensen und damit diu Adern des
Sternvierers eine genau syninietrische La- c einn°limen und bei späteren mechanischen
Beanspruchungen des Kabels auch beibehalten, so daß auch nachträgliche Dralländerungen
vermieden werden. Für die Isolation der einzelnen Adern sowie für die zusätzlichen
Forrntrensen wird vorteilhaft Papier verwendet, doch können auch 2nider.e, Isolierstoffe,
wie Pglystyrol o. dgl., verwendet werden. Derart hergestellte Sternvierer können
in üblicher Weise zu vielpaarigen Fernmeldekabeln zusammengefaßt werden.
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Es ist auch möglich, die Formtrensen bereits vor ihrer Einlegung in
die Zwickelräume mit einem isolierstoffband zu vereinigen. Eine derartige Ausführungsform
zeigt beispielsweise die Fig. 3, nach der die Formtrensen 16 parallel. zueinander
und längs verlaufend auf ein Isolierstoffband 15, z. B. Papierband, aufgeklebt sind.
In diesem Fall- wird das Isolierstoffband 15 rohrförmig um den Sternvierer gelegt,
derart, daß sich die Formtrensen in die Zwickelräumv einlegen. Bei dieser Ausführung
können die Formtrensen auch aus dem Isolierstoffband tierausgeformt werden, z. B.
durch einen zusätzlichen F altprozeß oder sonstigen Formungsprozef!'r, so daß das
Isolierstofband einschließlich der Trensen ein Ganzes bilden. Eine diesbezügliche
Ausführungsform ist in der Fig. q. darestel l t.
Den Aufbau eines
Fernmeldekabels aus mehreren erfindungsgemäß ausgebildeten Sternvierern zeigt beispielsweise
die Fig.5. Das Kabel besteht im wesentlichen aus dem in der Mitte liegenden Sternvierer
i,-- und den beiden Verseillagen 18 und i cg. Zwischen den Verseillagen 18
und i9 befindet sich die Trennschicht 2o, die aus Isolierstoffbänäern und gegebenenfalls
aus zusätzlichen leitenden. und/oder magnetisierbaren Bändern besteht, um gegebenenfalls
eine gegenseitige Abschirmung der im Innern 'liegenden Sternvierer und der Sternvierer
der Außenlage i9 zu ürzielen. Der weiteren Erfindung gemäß sind nach der Fig. 5
die durch die lagenweis:e Anordnung der Sternvierer entstehenden Zwikkelräume mit
zusätzlichen Formtrensen 21 ausgefüllt, um die Sicherheit, daß die Stern-' vierer
ihre runde Form beibehalten, weiterhin zu vergrößern. Über der äußeren Verseil.-lage
i9 befinden sich die übliche Se,elen'.-bespinnung 22 und der wasserdichte Kab,elmante123.
Über dem Kabel können zusätzliche mechanische Schutzschichten und eine metallische
Bewehrung angeordnet sein.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. - Beispielsweise kann in Abänderung der Fig. i die Isol lerstoffbandwicklung
1q. durch eine offene oder geschlossene Fadelib:espinnung ersetzt werden. Ferner
ist die Erfindung in Abänderung der Fig, 5 anwendbar für andere Kabelaufbauten,
beispielsweise für Fernmeldekahel mit getrennten Kabelbündeln und für Fernmeldekabel,
die neben den Sternvierern auch andere Adergruppen, wie Paare, DM-Vierer und konzentrische.
Leitungen, enthalten. Gegebenenfalls kann auch in der Mitte der einzelnen Sternvierer
eine Einlage angeordnet sein.