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Gerät zum Abmessen der von Flugzeugen in bestimmten Zeiträumen zurückgelegten
Wegstrecken auf der Landkarte Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Abmessen und
Eintragen der von Flugzeugen in bestimmten Zeiträumen zurückgelegten Wegstrecken
auf einer Landkarte unter Berücksichtigung des Windeinflusses.
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Bekanntlich werden die Geschwindigkeit von Flugzeugen über Grund und
der I#btriftwinkel im allgemeinen mit Hilfe von Rechengeräten aus Windrichtung und
-geschwindigkeit und der Eigengeschwindigkeit des Flugzeuges ermittelt. Die bekannten,
zu diesem Zwecke verwendeten Geräte sind auf dem sogenannten Winddreieck aufgebaut,
dessen Seiten in den entsprechenden Richtungen Windgeschwindigkeit, Eigengeschwindigkeit
des Flugzeuges und die tatsächliche Geschwindigkeit des Flugzeuges über Grund darstellen.
Nachdem die Windgrößen und die Eigengeschwindigkeit an mehr oder weniger umständlich
ausgebildeten Teilen eingestellt sind, zeigt ein von diesen Teilen abhängiges Glied
die Flugrichtung über Grund und an einer Skala die Geschwindigkeit über Grund in
Kilometer je Stunde an. Um nun festzustellen, an welchen Orten sich die Flugzeuge
in einer bestimmten Zeit nach dem Start befinden, wie das. z. B. für den bodenseitigen
Flugüberwachungsdienst von Wichtigkeit ist, erfolgt eine weitere 'Umrechnung. Die
Überwachungsstellen haben nun u. a. die Aufgabe, Flugzeugunfälle durch unfreiwillige
Bodenberührung oder Zusammenstöße zu verhüten, indem sie den betreffenden Flugzeugen
entsprechendeWeisungen bezüglich der Flughöhe
und des einzuschlagenden
Kurses zugehen lassen. Es muß zu diesem Zwecke in kürzester Zeit nach dem Start
festgestellt sein, ob etwa andere, den Kurs des gestarteten Flugzeuges kreuzende
Flugzeuge in gefahrdrohende Nähe zu diesem gelangen. Diese Feststellung erfordert
bei Verwendung der erwähnten bekamtten Geräte erhebliche Zeit und Sorgfalt, die
von den ohnehin vielseitig in Anspruch genommenen Bearbeitern in den Flugsicherungsstellen
aufgebracht werden muß. Die verhältnismäßig umständliche Ausbildung und Handhabung
der bekannten Geräte führt zudem leicht zu fehlerhaften Angaben. Das Gerät nach
der Erfindung ermöglicht auf einfache Weise eine unmittelbare Ermittlung der von
Flugzeugen in bestimmten Zeiträumen zurückgelegten Wegstrecken auf der Landkarte
und damit der Orte, an denen sich die Flugzeuge zu bestimmten Zeitpunkten- befinden.
Die Ermittlung kann in sehr kurzer Zeit durchgeführt werden und erfolgt rein mechanisch
ohne irgendeine Umrechnung. Dadurch sind auch die bisher vorhandenen Ursachen von
Fehlern und Irrtümern weitestgehend ausgeschlossen. Das den Gegenstand der Erfindung
darstellende Gerät zum Abmessen der Flugwegstrecken auf der Landkarte geht ebenfalls
von einem gedachten Dreieck aus Windgeschwindigkeit, Eigengeschwindigkeit des Flugzeuges
und Geschwindigkeit über Grund aus. Die die Eigengeschwindigkeit und gegebenenfalls
auch die die Windgeschwindigkeit darstellende Seite des Dreiecks werden .durch ein
in seiner Länge einstellbares Glied verkörpert, das von der RIitte einer eine Windrosette
tragenden Scheibe ausgeht. Bei einem Gerät nach der Erfindung sind jedoch die Abmessungen
der Einstellglieder und -skalen für Wind- und Eigengeschwindigkeit so gehalten,
daß die Länge der dritten Seite des Dreiecks die in einer bestimmten Zeit zurückgelegte
Wegstrecke in einem bestimmten Landkartenmaßstab angibt, während die - Endpunkte
dieser Seite von Zirkelspitzen zum Abmessen auf der Landkarte gebildet sind. Eine
der Zirkelspitzen kann zentral an der die Windrosette tragenden Platte befestigt
und die zweite nach Windrichtung und Windgeschwindigkeit sowie Flugzeugeigengeschwindigkeit
und Flugzeugkurs verstellbar sein. Es können aber auch beide Zirkelspitzen aus der
Mitte der Platte heraus einstellbar angeordnet werden, und zwar die eine nach Windrichtung
und -geschwindigkeita die andere nach Flugzeugkurs und Eigengeschwindigkeit. Mit
.dem Gerät kann Flugweg und Flugzeit durch Aneinandersetzen des Zirl:elspitzenabstandes
schnell und übersichtlich in eine Landkarte eingetragen werden und mit sehr geringem
Zeitaufwand die Flugstrecken einer großen Anzahl von Flugzeugen verglichen und kontrolliert
werden.
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Abb. r zeigt das grundlegende Winddreieck, Abb. 2 ist eine Draufsicht
auf ein Gerät nach der Erfindung, Abb. 3 eine schaubildliche Darstellung davon,
Abb. :I eine Ansicht von unten.
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Abb. 5 zeigt die Einstellmöglichkeiten für die Benutzung in_ drei
verschiedenen Stellungen, Abb. 6 zeigt eine zweite Ausführungsform in schaubildlicher
Darstellung, Abb. 7 und 8 zeigen das Gerät nach Abb. bei der Benutzung.
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In Abb. 2 und 3 bezeichnet a eine Platte mit einer Windrichtungsskala
b. Tangentia' an dieser Platte sitzt eine Schiene c, die Ansätze d für die Befestigung
einer beliebigen Parallelführung mit den Schenkeln e aufweist. In der Mitte .der
Platte a und in Richtung den Achse x ist eine feste Zirkelspitze
i angeordnet, an cler oberhalb der Platte ein Windpfeil f, unterhalb der
Platte und parallel zum Windpfeil ein hier nicht dargestellter Stein befestigt ist.
Dieser Stein dient dazu, eine runde Platte h. mit einem rechteckigen Schlitz na
(Abb.4) gegenüber der Zirkelspitze in verschiedenem Maße exzentrisch einzustellen.
Das Maß der Exzentrizität stellt die Windstärke dar; es kann an der Skala Wind km/h
an der Unterseite der Platte lc eingestellt und mit einer Feststellschraube u festgelegt
werden. Mittels des Knopfesg wird der Pfeil f in die Richtung eingestellt, aus der
der Wind kommt. Eine dritte, um die Achse x drehbare und mit geriffeltem Rand versehene
runde Platte o besitzt einen radialen Schlitz, in dem ein Schlitten h gleitet. An
seiner Unterseite befindet sich ein hier nicht dargestelltes Messer, welches an
dem polierten Rand der Platte k anliegt. Der Schlitten k wird durch Zugfeder zur
Mitte der Platte o gezogen und das Messer am Schlitten h kraftschlüssig an den Umfang
der Platte l-. gepreßt. Der Schlitten h trägt außerdem eine bewegliche Zirkelspitze
1, die einer Skala p entlang entsprechend der Eigengeschwindigkeit des Flugzeuges
verstellt werden kann. Die Skalen stehen in ihrer Bemessung in Beziehung zu den
gebräuchlichen Kartenmeßstäben.
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Bei der in Abb. 6 gezeigten Ausführung ist statt der Platte h eine
Schiene h' an der Unterseite des Gerätes angebracht. Ferner ist die Zirkelspitze
i hier nicht in der Achse x
fest angebracht, sondern an einem Schlitten
q befestigt. Die Schiene lt' 1ä ßt sich wie bei der ersten Ausführung nach
Abb. 2 bis d in die Windrichtung einstellen. Der Schlitten
q
ist auf der Schiene- la' entlang einer Skala für die Windstärke aus der Achse x
heraus verschiebbar und mittels einer Schraube r feststellbar. An Stelle der Platte
o ist um die Achse x drehbar ein Lineal h mit einer Skala angeordnet, mit
deren Hilfe die auf dem Lineal verschiebbare Zirkelspitze L auf das Maß der Flugzeugeigengeschwind.igkeit
eingestellt werden kann.
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Bei beiden Anordnungen ist der Skalenmaßstab so gewählt, daß das Winddreieck
auf einer bestimmten Karte für eine bestimmte Zeiteinheit körperlich gebildet wird,
-ohne selbst körperlich sichtbar zu werden. Die die Bewegungskontrolle allein interessierende
Seite der Geschwindigkeit über Grund stellt sich zwischen den Zirkelspitzen i und
L ein. Mit .diesem Maß wird der Flugweg ausgemessen und in Abschnitte unterteilt,
die dem Flugweg in der gewählten Zeiteinheit entsprechen. Zum schnelleren Arbeiten
kann die Zirkelspitze Z mit einem Schreibeinsatz (Bleistift o. dgl.) versehen werden.
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Die Wirkungsweise ist folgende: In der Abb. i ist das bekannte Winddreieck
für eine bestimmte Zeiteinheit der Flugdauer aufgezeichnet.
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B ist der Abflugpunkt, die Strecke B-A ist der Länge und Richtung
nach der Steuerkurs, die Strecke A-C ist der Wind nach Geschwindigkeit und Richtung.
Dann ist die Strecke B-C der wahre Flugweg oder Kurs über Grund nach Richtung und
Geschwindigkeit in der gewählten Zeiteinheit. Dasselbe zeigt, übertragen auf das
Gerät nach der Erfindung, die Abb. 5. C liegt bei der ersten Ausführung nach Abb.
z bis 4 in der Achse x. A ist der Mittelpunkt der Platte h, er ist in Richtung C-A
verschoben, wenn der Wind in Richtung A-C weht. Bei der zweiten Ausführung nach
Abb. 6 liegt die Achse x im Punkt A, ,die Zirkelspitze i wird aus
x heraus von A nach C verschoben. In beiden Fällen ist die Strecke A-C der Wind
nach Richtung und Geschwindigkeit. Soll ein bestimmter Flugweg, der nicht geradlinig
verlaufen muß, in die gewählten Zeiteinheiten zerlegt werden, so ist dazu die Zirkelspitze
i auf die Kurslinie zu setzen und die Zirkelspitze Z um die Achse x so weit zu drehen,
daß sie ebenfalls die Kurslinie trifft, und zwar in bezug auf die Flugrichtung hinten,
d. h. =dem Startort zugekehrt. Der Abstand der Zirkelspitzen voneinander stellt
auf der -Karte den wahren Flugweg innerhalb der gewählten Zeiteinheit dar, d. h.
die Geschwindigkeit über Grund. Der Flugweg wird ausgemessen, indem das eingestellte
Gerät an der Parallelführung auf der Kurslinie weitergeführt wird und der jeweils
festgestellte Aufsetzpunkt der Spitze i den neuen Aufsetzpunkt der Spitze l bildet.
Diese Aufsetzpunkte werden auf der Karte markiert und die Uhrzeiten, fortschreitend
um die gewählten Zeiteinheiten, daneben vermerkt. Auf diese Weise ist wenige Sekunden
nach dem Start bekannt, zu welcher Uhrzeit bestimmte Punkte überflogen werden. Ist
das Gerät mittels der Schiene c an einer Parallelführung angebracht, so bleibt die
den Wind darstellende Seite des Winddreiecks sich selbst ständig parallel, während
die eigentliche Größe des Steuerkurses und des wahren Kurses nach Graden nicht bekannt
zu sein braucht. Beim Weglassen der Parallelführung müßte der Kurs nach Graden eingestellt
werden.