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Verfahren zur Herstellung von Gestellen mit Lampenfüßchen für elektrische
Glühlampen mit Hartglas- oder Quarzglaskolben Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Gestellen mit Lampenfüßchen für elektrische Glühlampen mit Hartglas-oder
Quarzglaskolben.
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Es ist bekannt, die stromführenden Innendrähte von elektrischen Entladungsröhren
und insbesondere Radioröhren in einen Glasring einzupressen und so in ihrem Abstand
zueinander zu sichern. Dieses bekannte Verfahren kann bei der Herstellung von Gestellen
von Glühlampen und insbesondere Hochdruckglühlampen mit Hartglas- oder Quarzglaskolben
nicht verwendet werden, da bei diesen die bei der Herstellung des Gestelles zu verwendenden
hohen- Temperaturen eine doppelte Fixierung der Stromführungsdrähte unabhängig vom
Glaskolben erfordern.
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Bei der Herstellung elektrischer Glüh-Lampen pflegt man so vorzugehen,
daß man das den Glühdraht und etwaige zusätzliche Innenteile der Glühlampe enthaltende
Gestell nebst dem sogenannten Lampenfüßchen gesondert herstellt und dann das fertige
Gestell durch das Füßchen mit dem Lampenkolben zusammenschmilzt. Dabei wird zunächst
der Lampenfuß mit den Stromzuführungen, ihren Verlängerungsdrähten, Halterungseinrichtungen,
etwaigem Linsenstab und Auspumpröhrchen hergestellt, sodann der Glühkörper montiert
und gegebenenfalls Fangstoffe o. dgl. angebracht, wobei die genannten wesentlichen
Bestandteile der Lampe in ihrer endgültigen Lage zueinander festgelegt werden können.
Beim Einschmelzen des fertigen Gestelles in den Kolben darf nun das Glasmaterial
an den Einschmelzstellen der Stromzuführungsdrähte
nicht auf so
hohe Temperatur kommen, daß es durch Erweichen seine Festigkeit verliert und Halterungseinrichtungen,
Strornführunggsdrälite usw. ihre gegenseitige Lage dadurch verändern. Erreicht wird
dies dadurch, daLi man den Lampenfuf finit einer tellerartigL-n Randscheibe versieht
und diese Scheibe finit dein Kolbenhals durch passend eingestellte Flammen zusammenschmilzt.
Im Falle von Hartglas und Quarzglas muß jedoch beim '`erschmelzen des Gestelles
in den Kolben eine bedeutend höhere Temperatur angewendet werden, und hierdurch
können besondere Schwierigkeiten entstehen. Denn es kann die Erweichung des ganzen
Lampenfußes eintreten und dadurch die Lage der einzelnen Wesensbestandteile gegeneinander
verschollen «-erden. Im erhöhten Maße gilt dies, wenn nian Höchstdruckglühlampen
aus Hart- oder Quarzglas herstellen will, da hierbei die Wandstärke der Lampe besonders
groß gewählt und die lichte Weite der Lampe möglichst gering gehalten werden inuß.
Bei Anwendung mehrere Atmosphären betragender Fülldrücke ist es sogar oft zweckmäßig,
solche Lampenfülle ztt verwenden, welche ohne Vermittlung tellerartiger Ringwülste
direkt in den Kolben, d.li. auf einer größeren Länge unmittelbar mit der Kolbenwandung
zu einer Einheit zusammengeschmolzen werden, -was eine weitere Erhöhung der erwähnten
Schwierigkeiten bedeutet.
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Die Erfindung bezweckt, die gegenseitige Lage der Einschmelz-, Stromeinführungs-und
Haltermigsdrälite und sonstiger Einbauteile zueinander auch bei Verwendung von Hart-
oder Quarzglas zu gewährleisten und bezieht sich demgemäß auf ein Verfahren zur
Herstellung von Gestellen mit Lampenfüßchen für elektrische Glühlatilpen mit Hartglas-oder
Quarzglaskolben. Erfindungsgemäß werden bei diesem Verfahren die der inneren Stromzuführung
zum Glühkörper dienenden "Zwischendrähte liehst etwaigen zusätzlichen Halterungsdrähten
in ihrer gegenseitigen Lage durch Aufsintern eines keramischen Körpers festgelegt
und all den Enden dieser Zwischendrähte in Quarzglas einschmelzbare Drähte oder
Folien befestigt, alsdann -wird dieses Gebilde in Wasserstoffatmosphäre geblüht
und hernach mittels der Einschnielzdrähte oder Folien in das später mit dein Kolbenhals
der Glühlampe zu verschmelzende Ouarzglaslanipenfüßchen eingeschmolzen. Bei der
_liusführung des Verfahrens werden die für das Lampeninnere bestimmten N'erbindungsdrälite
zwischen dem Glühkörper und den Einschinelz.dräliten sowie etwaige besondere Halterungsdrälite
auf eine Strecke mit Hilfe einer geeigneten Schablone in eine keramische 'lasse
ein gepreßt und der so erbalten e. passend ausgestaltete keramische h@@rl@@r finit
den durch ihn zu halternden Drähten zusammen auf die Sinterungsternperattir der
Masse erhitzt und durch sie in ihrer gegenseitigen Lage festgelegt. Die Wahl des
keramischen Materials richtet sich einerseits nach der Natur der lIetallrlrähte,
andererseits nach derjenigen Temperatur, der der Körper bei den nachfolgend zti
beschreibenden Glühvorgängen und beim Einschmelzen des Gestelles in den Kolben ausgesetzt
wird.
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Für Glühlampen mit* einem Kolben aus Quarzglas und einem Füllungsdruck
von mehr als 1o Atmosphären hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Stroinführungsdrälite
sowie die Halterungsdrälite aus llol-'li-(lä nnietall herzustellen. In diesem Falle
wird als keramisches Material vorteilhaft Alunduin (reines Aluminiumoxyd) verwendet,
entweder rein oder mit einem geringen Zusatz eine Bindestoffes.
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Das Anbringen der im gebrannten keramischen Körper gegeneinander unverrückbar
befestigten lletalldrälite an den Lampenft'') kann verschiedenartig erfolgen.
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Die eine _@nbringungsart bestellt darin. daß inan an den Metalldrähten
den Glühkörper und etwaige andere Teile der Glühlampe z. B. durch Schweißen befestigt
und das ganze Gestell in reinem Wasserstoff ausglüht, uni die heim Schweißen entstehenden
Verunreinigungen zu entfernen, den Glühkörper mit Fangstoff besprüht und das gesamte
Gestell auf den Stroinzufülirungsdrähteii eine fertigen Latnpeiifußes befestigt.
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Eine bessere Art der Fertigstellung des Gestelles sei nachstehend
beschrieben. All die im keramischen Körper unverrückbar befestigten Metalldrähte
werden einerseits der Glühkörper sowie anderseits als Stroinztiführungen dünne Folien
aus llol--lxläninetall oder andere in Quarzglas einschmelzbare Stromzuführungen
befestigt. Null wird das ganze Gebilde in Wasserstoff ausgeblüht und das Einschmelzen
der Folien bzw. Drähte in bekannter `'eise z. B. in Öffnungen einer aus Quarzglas
bestellenden Doppelkapillare vorgenommen. Sodann wird der Glühkörper niit Fangstoff,
z. B. mit Phosphor, besprüht oder in Phosphorsuspension eingetaucht und das Gestell
mittels des Füßchens in bekannter Weise in einen- Ouarzglaskolben eingeschmolzen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sei an Hand der Zeichnungen erläutert:
Fig. r veranschaulicht die in dein keramischen Körper eingebrannten inneren Stromführungsdrähte
und den Halterungsdralit.
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Fig. 2 zeigt das mit Ausnahme des Glühkörpers aufgebaute Gestell vor
seinem Einschmelzen in den Lampenfuß und
Fig. 3 das fertige Gestell
vor seinem Einschmelzen in den Kolben einer Höchstdrucklampe.
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In Fig. i sind die zur Stromzuführung bestimmten inneren Zwischendrähte
mit i und 2 bezeichnet, ihre leinen Enden ,5 und 6 dienen am fertigen Lampengestell
zur Stromzuführung und ihre anderen Enden 7 und 8 zur Befestigung des Glühkörpers.
Mit 3 ist ein besonderer Halterungsdraht bezeichnet, welcher in der fertigen Lampe
zur Halterung verschiedener Teile dienen kann. Die Herstellung des in Fig. i- veranschaulichten
Gebildes erfolgt derart, daß die dre Drähte 1, 2 und. 3, zweckmäßig mit Hilfe einer
Schablone befestigt, in eine bestimmte Lage zueinander gebracht werden und um sie
herum die keramische Masse q. gepreßt wird. Diese Masse besteht z. B. aus 98 °1o
gesintertem Aluminiumoxyd und 2°/o Fettsäure. Der Preßling wird mit den Drähten
zusammen in einer Wasserstoffatmosphäre bis zur Sinterung .der keramischen Masse
erhitzt, wobei die Fettsäure verdampft.
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Fig. 2 veranschaulicht das in Fi.g. z abgebildete Gestell nach Zusammenbau
mit verschiedenen Innenbeilen der Glühlampe sowie zwei zum Einschmelzen in den Quarzfuß
bestimmten Folien. An den Halterungsdraht 3 ist das zylinderförmige Molybdännetz
9 durch Schweißen befestigt. Dieses Netz dient in der fertigen Glühlampe zum Auffangen
des verdampften Wolframs. Das andere Ende des Halterungsdrahtes 3 ist aufgebogen
und an demselben die aus Molybdänblech verfertigte runde Scheibe i-> angeschweißt.
An die einen (unteren) Enden 5 und 6 der Stromzuführungszwischendrähte i und 2 sind
die aus metallischem Molybdän hergestellten Folien io und i i durch Schweißen befestigt.
Diese Folien können eine Breite von i mm und eine Dicke von o,o25 mm besitzen.
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Das in Fig.2 abgebildete Gestell kann nun in Wasserstoff zwecks Reinigung
geglüht werden. Dann werden die Folien io und 1 i in die aus Quarzglas bestehende
Doppelkapillare 14 (Fi:g. 3) eingeschmolzen. Zwischen die oberen Enden 7 und 8 der
Stromzuführungszwischendiähte 5 und 6 wird z. B. der doppelwandförmige Glühkörper
13 durch Klemmen befestigt.
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Fig. 3 zeigt das fertig zusammengebaute Lampengestell.
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Die bei Erläuterung der Abbildungen näher beschriebene Herstellungsweise
des erfindungsgemäßen Gestells besitzt den Vorteil, daß nicht nur .die gegenseitige
Lage der Stromzuführungsdrällte beim Einschmelzen in den Lampenfuß wie auch bei
Einschmelzen des Lampenfußes 14 an den nicht gezeichneten Ouarzglaskolben gewahrt
bleibt, sondern es wird auf diese Weise ein Lampengestell gewährleistet, bei dem
sämtliche Sch-,veißstellen in Wasserstoff ausgeglüht worden sind, ohne daß bei diesem
Ausglühen die gegenseitige Lage der Drähte oder der Lampenfuß Veränderung erfährt,
da das Ausglühen schon vor Befestigung auf dem Lampenfuß erfolgte.