DE72968C - Eisschlitten mit Ruderantrieb und Kufen zum Lenken und Bremsen - Google Patents
Eisschlitten mit Ruderantrieb und Kufen zum Lenken und BremsenInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62M—RIDER PROPULSION OF WHEELED VEHICLES OR SLEDGES; POWERED PROPULSION OF SLEDGES OR SINGLE-TRACK CYCLES; TRANSMISSIONS SPECIALLY ADAPTED FOR SUCH VEHICLES
- B62M27/00—Propulsion devices for sledges or the like
Landscapes
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Transportation (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Toys (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Der Schlitten besteht aus einem Holzgestell welches auf drei verstärkten Eisenkufen ruht,
die unter dem Schlitten derartig vertheilt angebracht sind, dafs sie die drei Winkel eines
gleichschenkligen Dreiecks bilden and demgemäfs dem Gestell eine sichere Basis geben.
Der verticale Holzrahmen (Fig. 1) ruht auf einem Querbalken a, der mit dem Kiel b durch
einen Drehbolzen c verbunden ist, sich horizontal drehen läfst und somit ein Lenkschemel
ist (Fig. 2 bis 4).
An den Aufsenenden dieses Lenkschemels a sind Drehachsen d befestigt, auf welche je eine
Kufe e geschoben und durch Muttern gehalten wird (Fig. 1 seitlich, Fig. 2 und 3 von oben,
Fig. 4 und 15 Querschnitte).
Am Ende des Kieles ist die dritte, als Steuer dienende Kufe e vertical drehbar eingelassen,
die wie durch ein Steuerreep vermittelst der Ketten f mit dem Lenkschemel α verbunden
ist (Fig. ι und 2). Auf dem oberen Längsholzbalken — dem Deckbalken g —, welcher
in Richtung des Kieles von vorn nach hinten reicht, dessen hintere Hälfte aber etwas tiefer
liegt, ist hinten ein Sitzbrett h für den Fahrer angebracht. Auf diesem sitzend, stellt der
Fahrer die Füfse in die steigbügelartige Vorrichtung i der Kufen e am Lenkschemel a
(Fig. i, punktirte Linien). Durch Vorwärtsschieben des einen oder anderen Fufses dreht
sich der Lenkschemel horizontal und die an dessen Enden sitzenden Kufen e nehmen mit
der dritten als Steuer dienenden Kufe e eine zur Kiellinie schiefe Stellung ein, zu welcher
diese durch das Steuerreep f gezwungen wird (Fig. 3). Die vollen Linien zeigen den Lenkschemel
α mit dem linken Fufs vorgeschoben. Die drei Kufen e nehmen die Richtung der
dort markirten Pfeile ein, wodurch der Schlitten in einer Curve abschwenkt, wie der dort punktirte
Pfeil anzeigt. Eine entgegengesetzte Schwenkung wird durch Vorschieben des rechten Fufses
erzielt.
Um den Füfsen des Fahrenden bei dem eben beschriebenen Vorwärtsschieben der Kufen
eine möglichst normale Stellung zu belassen, ist auf jeder der beiden seitlichen Kufen eine
obere, horizontal drehbare Eisenscheibe in Form einer Schuhsohle angebracht, deren
Drehpunkt in einem Dorn k ziemlich in der Mitte liegt. Fig. 3, 11 und 12 zeigen dies
in einer Ansicht von oben, Fig. 13 und 14 seitlich und Fig. 15 im Querschnitt.
Um dem verticalen Holzgestell mehr Steifigkeit zu geben, ist auf Lenkschemel α ein Eisenstabbock
I festgeschraubt, der von beiden Seiten bis zum Deckbalken g hinaufreicht, mit diesem
durch einen Drehbolzen m verbunden ist und jede Drehung des Lenkschemels α leicht mitmacht
(Fig. ι und 4). In Höhe des vorderen Deckbalkentheiles g läuft eine hölzerne Bordleiste
η von vorn nach hinten zu beiden Seiten des Schlittens (Fig. 1, 2, 3 und 4). Auf diesem
Bord liegen ein Paar metallene Gleitschienen ο für die Ruder (Fig. 2). Auf dem vorderen
Theil des Deckbalkens g ist für beide Ruder ein Drehbolzen ρ angebracht (Fig. 1, 2 und 4).
Um eine Hemmung der Fahrt erzielen zu können, sind die beiden seitlichen, zum Aufwärlsdrehen
eingerichteten Kufen e am Lenkschemel α auf die Drehachsen d geschoben
(Fig. ι, 4, 15 und 13). Diese Kufen braucht
der Fahrende nur mit dem darin ruhenden Fufs vorn zu heben, um somit die Spitze der
Kufe in die Eisfläche zu bohren (Fig. 14).
Die Fortbewegung geschieht durch ein Paar Ruder, die in der Form gewöhnlichen Bootsrudern ähneln, aber, anstatt wie diese gegen
Wasser, nach Art der Vogelschwingen die Luft schlagen. Zu diesem Zwecke ist jedes Ruder
aus zwei besonderen Theilen gebildet, aus dem Ruderstiel und dem Ruderblatt. Der Stiel ist
von Holz, das Blatt aus einem Rahmen gebildet, der aus starkem Rohrgeflecht, mit Leinwand
bespannt, besteht. In Fig. 5, Ansicht von hinten, ist q der Ruderstiel, r der Ruderblattrahmen,
s die Leinwandfläche. Der Ruderstiel q hat an seinem einen Ende eine Oese t,
die auf den Ruderdrehbolzen ρ pafst, welcher beiden Rudern als Stützpunkt dient (Fig. 4, 7
und 8).
Am anderen und Aufsenende des Ruderstieles sitzt fest an eiserner Zwinge eine längere Drehachse
u, welche in einem Paar Scharnierhülsen ν auf dem Ruderblattrahmen so gelagert
ist, dafs der gröfste Theil des mit Leinwand bespannten Rahmens nach aufsen hinaus,
ein kleiner Theil desselben aber nach innen und an dem Ruderstiel anliegt. Fig. 5 zeigt
ein zusammengesetztes Ruder von hinten und Fig. 6 dasselbe von oben gesehen.
Dieses Ruderblatt kann sich demnach an den Stiel fest anlegen, sobald das Ruder in Richtung
des Pfeiles χ in Fig. 7 geschwungen und somit ein energischer Schlag gegen die Luft
geführt wird und kann auch zurückklappen, sobald das Ruder in Richtung des Pfeiles χ in
Fig. 8 nach vorn geschwungen wird, wobei es der Luft genügend freien Durchzug gestattet
und somit seine erste Stellung (zu erneutem Rückschlag bereit) erhält, wobei noch eine
kleine Kette w mitwirkt, die vom Bord des Schlittens zur innersten Spitze des Ruderblattes
führt und durch Anspannung das innere Ende des Ruderblattes an den Ruderstiel heranzieht
(Fig. 8, in Spannung gekommene Kette w).
Durch gleichzeitiges Rückschlagen beider Ruder, welche der Fahrende in Mitte des
Stieles q fafst und die ihre Drehachse in Mitte der Schlittenlinie auf dem Deckbalken haben,
wird gegen die Luft ein so energischer Schlag geführt, dafs der Schlitten dadurch vorwärts
getrieben wird.
Das Zurückklappen der Ruderblätter ermöglicht ein unbehindertes Vorwärtsschieben der
Ruder, so dafs bei dem nun erfolgenden neuen Anlegen des Blattes an den Stiel ein erneuter
Rückschlag erfolgen kann.
Claims (2)
- Pa tent-Ansprüche:ι . Ein Eisschlitten mit Ruderantrieb, dadurch gekennzeichnet, dafs das Ruderblatt aus einem mittelst Gelenkes (u) an der Ruderstange (q) befestigten, mit Leinwand ■ (^J bespannten Rahmen (r) besteht, welcher bei der Bewegung in'i der einen Richtung Widerstand an der Luft findet und dadurch den Schlitten fortbewegt, bei der Bewegung in der anderen Richtung sich jedoch . senkrecht zur Ruderstange umlegt und keinen Widerstand in der Luft findet.
- 2. Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten Schlittens, bei welcher die beiden Vorderkufen um horizontale Achsen (d) und eine gemeinschaftliche verticale Achse (c) drehbar angeordnet sind, zum Zwecke, -bei . der ersten Drehung mittelst Nasen in das Eis einzuschneiden und bremsend zu wirken, bei der zweiten Drehung den beiden Vorderkufen die zur Abschwenkung in eine andere Fahrrichtung nöthige Stellung zu geben und die hintere als Steuer dienende Kufe einzustellen, wobei diese beiden Vorderkufen noch mit einer zur normalen Stellung der Füfse des Fahrenden nöthigen, horizontal um einen Dorn (k) drehbaren Scheibe ausgerüstet sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen:
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE72968C true DE72968C (de) |
Family
ID=346148
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT72968D Expired - Lifetime DE72968C (de) | Eisschlitten mit Ruderantrieb und Kufen zum Lenken und Bremsen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE72968C (de) |
-
0
- DE DENDAT72968D patent/DE72968C/de not_active Expired - Lifetime
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