DE72890C - Verfahren zur Erzeugung mehrfarbiger Verzierungen, Zeichnungen und Bilder auf Porzellan, Glas bezw. keramischen Gegenständen - Google Patents

Description

Paten τ-Anspruch:

Ein Verfahren zur Herstellung von mehrfarbigen Verzierungen, Bildern oder dergleichen auf Porzellan, Glas oder anderen keramischen Gegenständen , darin bestehend, dafs man die Zeichnung der Verzierung auf den betreffenden Gegenstand durch Druck mit einer klebrigen,, die Zeichnung dem Auge sichtbar machenden Masse in-bekannter Weise aufträgt, darauf die verschiedenen Theile dieser Zeichnung mit den gewünschten verschiedenen einzubrennenden Farben von Hand einstäubt, die nicht haftende Farbe entfernt und darauf den Gegenstand einbrennt.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI

Claims (1)

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   Bisher konnte man nur mehrfarbige Bilder oder Verzierungen auf Porzellan, Glas oder anderen keramischen Gegenständen dadurch erzeugen, dafs bei Anwendung des Druckverfahrens für je eine Farbe je ein Aufdruck gemacht wurde und für jede Farbe ein besonderer Stein oder sonstige Platte nolhwendig war. Dieses Verfahren ist kostspielig, zeitraubend und überhaupt nur bei sehr grofsen Auflagen anzuwenden.

   Ein leichtes, billiges und in kürzester Zeit anwendbares Verfahren zur Herstellung von einzubrennenden mehrfarbigen Verzierungen, Bildern etc. auf Porzellan, Glas oder anderen keramischen Gegenständen ist das folgende:
   > Man trägt vermittelst des bekannten Umdruckverfahrens die Zeichnung auf den keramischen Gegenstand auf; als Zusatz zu der klebrigen Masse, sei es nun Firnifs oder Lack, welche zum Umdruck gebraucht wird, verwendet man eine indifferente Farbe, z. B. weifse Porzellanfarbe oder irgend welche Farbstoffe, welche beim Einbrennen des Gegenstandes verschwinden , wie Erdfarben, Rufs etc. Dieser Zusatz soll nur bezwecken, die klebrige Masse zum Drucken geeignet und das Bild auf dem Gegenstande erkennbar zu machen, jedoch soll derselbe, wie schon oben erwähnt , beim Einbrennen wieder verschwinden.

   Ist das Bild oder die Verzierung auf dem Gegenstande abgezogen oder abgerollt, so werden zweckmäfsig unter Vergleich einer mehrfarbigen Vorlage die einzelnen Theile mit trockener, fein geriebener Porzellanfarbe mit einem Pinsel eingestäubt^/

   Dieses Verfahren ist sehr einfach und bedarf keiner grofsen Uebung; es wird von jugendlichen Arbeiterinnen ausgeführt. Die Arbeiterin hat den Gegenstand mit der bereits abgerollten Verzierung vor sicli, sie nimmt — beispielsweise aus sechs Schalen, welche verschiedene Farben und je einen Pinsel enthalten — die Farben und trägt solche nach einander auf, ohne Rücksicht auf scharfe Abgrenzung der Farben oder Contouren, da gerade dieses Ineinanderlaufen der Farben sehr zarte Schattirungen ergiebt, welche bei einem anderen Verfahren nicht zu erzielen sind. Dann wird der Gegenstand mit einem grofsen Pinsel, Federwisch, Watte etc. gesäubert, um die nicht auf der Zeichnung haftende Farbe zu entfernen, und hierauf gebrannt.