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Vorrichtung zum wechselweise erfolgenden selbsttätigen Ein- und Ausschalten
der Antriebe zweier verschiedener Fördereinrichtungen von ein und demselben Haupttrieb
aus, insbesondere bei mit einer Probebogenentnahme ausgerüsteter Bogenauslegevorrichtung
Die( Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum wechselweise erfolgenden selbsttätigen
Ein- und Ausschalten der Antriebe zweier verschiedener Fördervorrichtungen von ein
und demselben Haupttrieb aus, insbesondere bei einer mit einer Probebogenentnahme
ausgerüsteten Bogenauslegevorrie'htung, und zeigt insbesondere eine Weiterbildung
der Einrichtung nach Patent 682 64.5.
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Die Einrichtung nach dem Hauptpatent ist dadurch gekennzeichnet, daß
an eine Hauptfördervorrichtung zwei Nebenfördervorrichtungen angeschlossen sind,
wobei die eine Fördervorrichtung bei der Druckmaschine die Bogenauslage und die
andere Fördervorrichtung die Probebogenentnahmevorrichtung ist. Mit Hilfe eines
Schaltgetriebes wird je nach Bedarf wechselweise der Antrieb für die Probebogenentnahmevorrichtung
zugeschaltet oder abgeschaltet.
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Die Zu- und Abschaltung von Antriebselementen bedingt eine Abbremsung
bzw. Beschleunigung und Umstellung oder Verschiebung der Antriebsräder der einzelnen
Fördervorrichtungen. Dies kann nur durch eine verhältnismäßig umfangreiche und schwierige
Konstruktion
erreicht werden. Es müssen große Massen umgesteuert werden, wozu ein großer Kraftaufwand
erforderlich ist.
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Diese Mängel werden bei der Weiterbildung erfindungsgemäß dadurch
behoben, daß nicht mehr die Antriebe der einzelnen Fördervorrichtungen verändert
werden, sondern es erfolgt nur noch eine wechselweise Ein-und Ausschaltung der Mechanismen,
die zur Betätigung der an den Fördervorrichtungen sitzenden Greifer nötig sind.
Dies wird erreicht, indem die Wellen der beiden Nebenfördervorrichtungen (Auslegevorrichtung
für die Bogen und Entnahmevorrichtung für die Probebogen) dauernd mit der Welle
der Hauptfördervorrichtung im Eingriff bleiben und durch eine Schaltvorrichtung
nur die zum Intätigkeitsetzen der an den Fördervorrichtungen sitzenden Greifer nötigen
Mechanismen, wie Kurvenscheiben, Rollen, Hebel o. dgl., wechselweise ein- und ausgeschaltet
werden.
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Vorzugsweise sind für die Steuerung der Greifer an sich bekannte Kurvenscheiben
vorgesehen, die zum wechselweisen Intätigkeitsetzen der Greifer der einzelnen Fördervorrichtungen
in ihrer Wirkungsebene verschiebbar sind. Dabei lagern auf der Welle der Hauptfördervorrichtung
zwei nebeneinanderliegende, axial verschiebbare Kurvenscheiben, die unter
der Einwirkung der Schaltvorrichtung stehen, wobei die Kurvenscheiben so geformt
sind, daß die von ihnen gesteuerten Greifer die Bogenübergabe im Bereich der einen
oder der anderen Nebenfördervorrichtung durchführen.
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Eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist auf der Zeichnung
beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigen: Fig. i eine Vorderansicht der wesentlichsten
Teile der Vorrichtung, Fig. :2 eine Seitenansicht von Fig. i, Fig. 3 eine ähnliche
Ansicht wie Fig. i bei anderer Stellung der einzelnen Teile, Fig.4 eine Seitenansicht
von Fig.3 und Fig. 5 und 6 einen Teil des Schaltwerkes in der Draufsicht und in
einer Seitenansicht.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Einrichtung,
die für das Bearbeiten der von einer Druckmaschine kommenden Bogen in Anwendung
kommt. Die Hauptfördervorrichtung wird aus der von der Druckstelle die Bogen wegfördernden
Förderkette gebildet. Die beiden Nebenfördereinrichtungen sind einmal die Probebogenentnahmevor
richtung und zum anderen die übliche Auslegerlette.
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Im Maschinengestell i lagert die Hauptantriebswelle 3, die mit ihrem
vorderen abgesetzten Ende 5 (Fig. 2) die Teile eines später noch zu beschreibenden
Schaltwerkes trugt. Auf dem gegenüberliegenden Ende der Welle 3 sitzt fest aufgekeilt
das Haupttriebrad;, das mit dem Antriebsrad 8 des Bogenauslegers und gleichzeitig
mit dem Antriebsrad 9 der Probebogenentnahmevorrichtung in Eingriff steht. Die Bogen
2 kommen in der in Fig. i eingezeichneten Pfeilrichtung auf der Förderkette .4 von
der Druckmaschine. Die Förderkette .4 läuft dabei über ein auf der Welle 3 festsitzendes
Kettenrad 6. Gleichzeitig ist die Kette mit Bogengreifern io ausgestattet, die auf
Achsen i i schwenkbar in Einsatzstücken 12 der Förderkette 4 lagern. Die Einsatzstücke
12 bilden gleichzeitig den Gegenhalter 13 für die Greifer io. Auf der Schwenkachse
i i der Greifer sitzt starr ein Arm 14., der an seinem freien Ende eine Laufrolle
15 trägt. Der Bogen 2 wird durch nicht näher beschriebene Federwirkung von den Greifern
io, 13 erfaßt.und mitgenommen.
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Auf der Welle i8 des Zahnrades S sitzt ein Kettenrad 16, das die Bogenauslegekette
17 antreibt. Diese ist ebenfalls mit Greifereinrichtungen io' bis -15' ausgestattet,
die mit den Greifern i o, 13 der Förderkette 4. zusammenarb.eit.en.
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Auf der Welle 19 der Probebogenentnahmevorrichtung sitzt außer dem
fest aufgekeilten Stirnrad 9 noch ein umlaufender Greiferarin 2o, der eine Achse
i i" trägt, auf dem ein Greifer iö' und ein Arm 1.' mit der Steuerrolle 15" sitzt.
An einem Ansatz 12" des Armes 20 sitzt der Gegenhalter 13" für den Greifer io ".
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Das Öffnen und Schließen der Greifer io, 13, 10', 13' und 10"",
13" wird durch die auf den Wellen 3, 18 und i9 sitzende Steuerkurve bzw. Feder bewirkt:
Auf der Welle 3 sitzen axial verschiebbar dicht nebeneinander die beiden Kurvenscheiben
21 und 22, auf der Welle i 9 sitzen axial verschiebbar die beiden Kurvenscheiben
23, 24.. Auf der Welle 18 können ähnliche Scheiben ortsfest sitzen. Es genügt aber
in diesem Falle, wenn nur eine Scheibe :25 vorgesehen ist, von der in den Fig. i
und 3 nur ein Teil gezeichnet ist.
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Die Kurvenscheiben 21 bis 24# sind gegen Verdrehung gesichert. Zu
diesem Zwecke haben beispielsweise die Scheiben 21, 2 2 einen Haltearm 26, der mit
seinem gabelförmigen Ende über einen parallel zur Welle 3 verlaufenden Bolzen 27
hinweggreift.
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Durch das axiale Verschieben der Kurvenscheiben 21, 22 wird erreicht,
daß die Steuerrolle 15 der Greifer io entweder nur über der Scheibe 2i oder nur
über der Scheibe 22 läuft.
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Die Scheibe 21 steigt bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel -etwa
um 3o° eher an als die Scheibe 22. Beim Auflaufen der Rolle 15 auf die Scheibe 21
wird daher der Greifer
io, der durch die Wirkung einer nicht dargestellten
Feder geschlossen gehalten wird, um das entsprechende Maß eher geöffnet als beim
Auflaufen der Rolle 15 auf die Kurvenscheibe 22. Die Kurvenscheiben 23, 24 sind
auf der Welle i9 ebenfalls axial verschiebbar. Das Verschieben der beiden Kurvenscheiben
23, 24 erfolgt in Abhängigkeit von den Scheiben 2i, 2a. Diese sind zu diesem Zwecke
durch Verbindungsstangen 28 mit Nutenscheiben 29, 30, 3 1 starr verbunden,
in denen Führungsnuten 32 und 33 vorgesehen sind. In die Nut 32 greift der eine
Arm 34 eines Doppelhebels 34, 35 mit seiner Laufrolle 36 ein. Das freie Ende des
anderen Hebelarms 35 ist nach Art einer Gabel 37 ausgebildet, die beiderseits Gelenkzapfen
39 einer Büchse 38 umgreift, die die Kurvenscheiben 23, 24 trägt.
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Die beiden Kurvenscheibenpaare 21, 22 und 23, 24 führen infolge der
Zwischenschaltung des Doppelhebels 34, 35 eine einander entgegengerichtete Bewegung
aus. Als Regelstellung soll die gelten, bei der die Kurvenrolle 15 auf der
Scheibe 22 entlang läuft und der Greifer io im Punkte i geöffnet wird (Fig. i).
Es erfolgt die Übergabe des Bogens 2 an den Greifer io', i3' der Auslegekette 17.
Der Greifer iö , 13' hat sich in der in Fig. i wiedergegebenen Stellung gerade geschlossen,
da die den Greifer io', 13' steuernde Kurve 25 an der betreffenden Stelle eine Vertiefung
aufweist.
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Der Bogen 2 wird demzufolge von der Förderkette 4 in der eingezeichneten
Pfeilrichtung angebracht und an der Stelle I unmittelbar an die Förderkette i7 übergeben,
von der aus dann in bekannter Weise das Ablegen des Bogens erfolgt.
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Soll eine Umschaltung vorgenommen werden, d. h. soll beispielsweise
ein Probebögen aus der Förderkette 4 entnommen werden, so werden die Kurvenscheiben
2 i, 22 und demgemäß auch die Kurvenscheiben 23, 24 aus der Stellung gemäß Fig.2
in die Stellung gemäß Fig. 4 übergeführt. Die Rolle 15 läuft dann auf der Kurvenscheibe
2i auf. Der Greifer io, 13 muß sich infolgedessen zwangsläufig schon an der Stelle
II (Fig. 3) öffnen, die der Entnahmevorrichtung für einen Probebogen unmittelbar
gegenüberliegt. Über das Zwischengestänge 28 bis 38 sind auch die Kurvenscheiben
24 und 23 verschoben worden. Es arbeitet nunmehr die Kurvenscheibe 24 mit der Laufrolle
i5" des Greifers io", i3" zusammen. Dieser schließt sich also bereits an der Stelle
II, an der sich der Greifei io, 13 öffnet. An der Stelle II erfolgt demzufolge eine
Übergabe des Bogens an den Greifer io", i3", der einen Bogen von der Förderkette
4 wegnimmt. In der anderen Stellung arbeitet die Kurvenscheibe 23 mit der Laufrolle
15" des Greifers iö', i3" zusammen. Da die Scheibe 23 tiefer gehalten ist, bleibt
dann der Greifer io", 13" an der Übergabestelle II geöffnet.
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Der Greifer i o', 13' der Auslegelette 17 arbeitet infolge
der gleichbleibenden Kurve 25 zwar in der alten Weise weiter, doch kann er keinen
Bogen übernehmen, da der Bogen bereits schon an den Probebogengreifer io", 13" vorher
abgegeben ist.
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Sämtliche Greifer werden durch Federwirkung in ihre Schlußstellung
gedrückt. Ebenso werden sämtliche Laufrollen i5, i5',- i5" federnd gegen die Kurvenscheiben
21 bis 25 angedrückt.
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Für das axiale Verschieben der Kurvenscheiben 21, 22 und 23, 24 ist
im Bereiche des Haupttriebes ein 'besonderes Schaltwerk vorgesehen, das mit den
Steuerscheiben 30 bzw. 29 zusammenarbeitet. Die Steuerscheibe 29 weist eine Durchbrechung
4o auf, an deren einem Ende eine auf einem Zapfen 41 sitzende Weiche 42 angeordnet
ist. Unmittelbar hinter der Weiche 42 hat die Scheibe 29 einen Nocken So. Am Maschinengestell
i lagert auf einem Zapfen 61 ein Winkelhebel 62, 63, der an seinem Hebelarm 62 eine
Rolle 6o trägt, deren Achse senkrecht zur Welle 3 liegt. Die Stellung des Hebelarmes
62 in Fig. 2 bildet die Normallage. Es ist eine Sperrnase 64 vorgesehen, die an
einer Zugstange 45 unter Wirkung einer Druckfeder 44 sitzt. Die Zugstange 45 dient
zum Lösen der Sperre. Die Klinke 64. legt sich vor einen am Hebelarm 62 sitzenden
Anschlag 65. An dem anderen Hebelarm 63 des Winkelhebels greift gelenkig eine Schubstange
66 an, die mit ihrem vorderen Ende in einem ortsfesten Führungsblock 67 geführt
ist. Zwischen dem Winkelhebel 63 und dem Block 67 ist eine Druckfeder 68 eingeschaltet,
die bestrebt ist, den Winkelhebel 6z, 63 in Fig.6 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn
zu drehen. Die Schubstange 66 lagert unterhalb der Welle .3 (Fig. i und 3) und trägt
an ihrem vorderen Ende eine Laufrolle 69 und einen widerhakenförmigen Anschlag 70,
mit dem sie sich gegen den äußeren Rand des Führungsblockes 67 legt. Die Führung
in dem Block 67 ist so weit gehalten, daß zeitweise auch der Anschlag
70 mit in die Führung eintreten kann. Eine im Führungsblock 67 gelagerte
Druckfeder 71 sorgt dafür, daß die Schubstange 66 immer nach vorn in eine Stellung
gedrückt wird, in der sich der Anschlag 70 gegen den Führungsblock 67 anltgt.
Die Rolle 69 arbeitet mit dem Nocken So auf ,der Steuerscheibe 29 zusammen.
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Das durch die eben beschriebene Einrichtung bewirkte Umschalten erfolgt
in der Weise, daß durch Ziehen an der Stange 45
der Anschlag 65
am Hebelarm 62 freigegeben wird. Dieser kann daher um ein geringes Maß unter der
Wirkung der Feder 68 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn v erschwenkt werden. Er wird
aber zunächst noch durch die Nase 7o der Schubstange 66 festgehalten. Sobald die
Scheibe 29 bei ihrer Drehung mit ihrem _N ocken 5o auf die Rolle 69 der Schubstange
66 trifft, wird diese in dem Führungsblock 6; seitlich verschoben, so daß die Sperrnase
70 den Rand des Führungsblocks 67 verläßt. Infolgedessen steht der Steuerhebel
62 nunmehr nur noch unter der Einwirkung der Druckfeder 68, so daß der Hebelarm
62 noch etwas mehr entgegen dem Uhrzeigersinn ausschwenkt, bis die Rolle 6o sich
seitlich an die Scheibe 29 anlegt. Sobald nun die Aussparung 4.o der Scheibe 29
vor die Rolle 6o tritt, kann diese in die Aussparung .Io übertreten. Die Rolle 6o
bleibt etwa gegenüber dem Scheibenrande auf Mitte Scheibe stehen. Diese vorderste
Vorrückstellung ist durch einen Anschlag festgelegt.
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Bei der weiteren Drehung der Scheibe 29 trifft die `'eiche 4.2 auf
die Rolle 6o auf. Durch die Schrägfläche der Weiche wird ein axialer Druck auf die
Steuerscheibe 29 ausgelöst, der bewirkt, daß die Scheibe 29 mitsamt den Scheiben
30, 31 und den Kurvenscheiben 21, 22 um ein gewisses Maß axial entgegen der Wirkung
einer in den Fig.2 und a. nur wenig angedeuteten Feder ioo auf der Welle 3 verschoben
wird. Dabei stützt sich also die Scheibe 29 auf der Rolle 6o ab. Gleichzeitig ist
auch die Weiche 4.2 in ihre andere Endstellung übergeführt worden. Bei einer Umdrehung
der Scheibe 29 gelangt schließlich die Durchbrechung 4.o der Scheibe 29 wieder vor
die Rolle 6o. Damit wird der Scheibe 29 der axiale Halt genommen. Unter der Wirkung
der Feder ioo werden die Scheibe 29 und damit auch die Scheiben 30, 31 wieder zurückgeschoben.
Die Rolle 6o trifft nunmehr auf die umgestellte Weiche 4.2 auf, die jetzt ein Zurückdrücken
der Rolle 6o und damit des Winkelhebels 62, 63 bewirkt. Bei dieser Bewegung schnappen
sämtliche Sperrklinken 64, 70 wieder in ihre Sperrlage, so daß die Ausgangsstellung
wiederhergestellt ist.
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Durch entsprechende Einstellung des eben beschriebenen Schaltwerkes
läßt sich auch erreichen, daß entweder sämtliche Bogen nach der Auslegekette 17
oder nach der Entnahmevorrichtung für Probebogen geleitet «-erden. Es kann auch
so gearbeitet werden, claß immer abwechselnd ein Bogen der Auslegekette und der
andere nach der Entnahmevorrichtung für Probebogen geleitet wird.