DE72716C - Saitenhalter für Guitarren, Lauten und dergl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den bisherigen Guitarren, Lauten und ähnlichen Saiteninstrumenten sind bekanntlich sowohl der Saitenhalter als auch der untere Theil des Griffbrettes durch Leimen am Resonanzboden befestigt.

Die Folge davon ist, dafs sich in dem aus dünnem Fournier hergestellten Boden leicht Spalten bilden und der Saitenhalter infolge der Spannung der Saiten vom Resonanzboden losgerissen wird, wobei selbst Stücke vom Boden fortgerissen werden können.

Um diesen Uebelstand zu beseitigen, sind die vorliegenden Instrumente derart gebaut, dafs weder der Saitenhalter noch das Griffbrett am Resonanzboden, sondern nur an der Zarge befestigt sind.

Der Saitenhalter ist in beiliegender Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigen Fig. 1, 5 und 9 Oberansichten, Fig. 2, 4 und 8 Verticalschnitte; Fig. 6 zeigt das untere Ende des Saitenhalters und Fig. 7 einen Querschnitt durch das Griffbrett.

Um den Saitenhalter und das Griffbrett mit der Zarge zu verbinden, wird ein Metallstab a, der den ganzen Resonanzkasten in der Längsrichtung durchzieht und im Halse der Guitarre eingebettet ist, angewendet (Fig. 7). Hat die Guitarre ein doppeltes Griffbrett, so theilt sich der Stab α unterhalb der Griffbretter, wobei durch jeden Hals ein besonderer Stab geht. Am Ende des Halses ist der Stab mit Schraubengewinde versehen, auf welches eine Mutter aufgeschraubt wird. Das andere Ende des Stabes geht durch die Zarge b und den an derselben befestigten Saitenhalter, welcher aus einer winklig gebogenen Metallplatte c besteht. Auf dieser Metallplatte c ist eine Platte d festgenietet, deren Vorderende etwas aufgebogen ist, wie in Fig. 2 ersichtlich. In diesem gebogenen Theil sind Löcher für die Saiten angebracht, welche in der in Fig. 2 veranschaulichten Weise befestigt sind, wobei dieselben im Anfang an die Oberfläche des gebogenen Theiles anliegen, wodurch scharfe Krümmungen, wie auf den bisherigen Instrumenten, vermieden werden.

Die Saiten sind ferner durch schräg gebohrte Löcher in der Vorderkante der Metallplatte c und darauf über den Steg gezogen. Dieser . besteht aus einer Leiste e aus Holz mit einem in ihrer Vorderkante eingebetteten Metallstab f. Um die Saiten gegen den Steg gedrückt zu halten, ist eine auf der hölzernen Leiste festgeschraubte Blechplatte vorgesehen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Saitenhalter für Guitarren, Lauten und ähnliche Saiteninstrumente, bestehend aus einer winklig gebogenen Metallplatte, die nur an der Zarge mittelst eines diese, den- Resonanzkasten und den Hals durchziehenden Stabes befestigt ist, und oben am Vordertheil eine festgenietete Platte trägt, die mit einem mit Löchern versehenen Wulst zur Befestigung der Saiten ausgestattet ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.