-
Schmekofenanlage mit Vorfeuerung und Abwärmeverwertung Die Bestrebungen
zur Verwertung der Abwärme von Feuerungen der Hüttenwerke und Gießereien sind vielseitig
und haben für zahlreiche Zwecke Erfolg gezeigt. Am bekanntesten sind die Abwärmeverwertungen
in besonderen Abhitzekesseln zur Dampferzeugung. Ebenfalls bekannt ist das Vorschalten
eines Luftvorwärmers oder Nachschalten eines anderen wärmeverbrauchenden Apparates,
z. B. eines Trockners. In diesen Fällen waren also reine wärmewirtschaftliche Überlegungen
für die Ausführung maßgebend.
-
Darüber hinaus beschäftigten sich andere Erfindungen mit der Lösung
besonderer Teilaufgaben, z. B. durch eine besondere Führung der Heizgase die Wirkung
von Stichflammen auf die Schmelztiegel zu unterbinden. Wenn hierbei gleichzeitig
Wärme an andere Nutzräume aus der Brennkammer durch mittelbare Beheizung abgeführt
wird, dann dient die Anwendung eines solchen Verfahrens wohl einem doppelten Zweck,
ohne allerdings wärmewirtschaftliche Forderungen zu erfüllen.
-
Auch die Schaffung von Wärmespeichern zum Zwecke der Luftvorwärmung
genügt nicht den oft vielfältigen Anforderungen eines nach wärmewirtschaftlichen
Gesichtspunkten einzurichtenden Schmelzbetriebes.
-
Die Erfindung erfüllt dagegen diese Anforderungen, die im Gießerelbetrieb
durch die beiden Forderungen der Wärmewirtschaftund der Trocknungstechnik gestellt
sind. Da im Gießereibetrieb Formen und Kerne gebraucht werden, die getrocknet werden
müssen, liegt der Gedanke nahe, die Abwärme der Schmelzöfen dadurch auszunutzen,
daß sie in einen Trockner geleitet wird. Zwecks weiterer Vervollkommnung wird der
Feuerung noch ein Luftvorwärmer vorgeschaltet. Nun verlangen trocknungstechnische
Forderungen aber häufig ein 'kurzes aber schnelles Antrocknen der Kerne oder Formen,
etwa eine Art Brennen der Oberfläche, wozu höhere Temperatunen
nötig
sind, als sie den Abgastemperaturen entsprechen. Auch die Gaszusammensetzung ist
häufig von Einfluß auf den Trocknungsverlauf. Die vorgeschrittene Trocknung verlangt
meistens eine gleichmäßige Durchtrocknung.
-
Als ein weiterer Vorteil ergibt sich, daß selbst die Speicherwärme
der Feuerung bei unterbrochenem Betrieb für den Trockner ausgenutzt wird. Die trocknungstechnischen
Forderungen «-erden also bei höchster Wirtschaftlichkeit der gesamten Anlage erfüllt.
-
Die Erfindung betrifft eine Schmelzofenanlage mit Vorfeuerung und
Abwärmeverwertung, insbesondere für Gießereien, und besteht in einer derartigen
Anordnung von Schmelzofen, Luftvorwärmer und Trockner, daß diese wahlweise hintereinander,
ganz oder zum Teil parallel schaltbar sind. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen,
in die Kanäle von der Vorfeuerung zu den einzelnen Verbrauchsstellen Absperrvorrichtungen
einzubauen, um die Verbrauchsstellen einzeln zu beheizen.
-
Die Erfindung ist in den Abb. i und 2 veranschaulicht, die schematisch
einen Längsschnitt und eine Draufsicht zeigen.
-
Die Halbgasfeuerung i mit einem Rost 2 erhält vorgewärmte Luft durch
die Leitung 3. Durch den Stutzen .1 tritt die Heißluft als Erstluft in die öffnung
unter dem Rost und durch den Stutzen 5 als Zweitluft in die hohle Feuerbrücke 6.
Im Raum 7 findet die Nachverbrennung statt, und die Heißgase strömen in den Kanal
8.
-
Aus dem ersten Abzweigkanal 9 werden die Heißgase zum Schmelztiegel
io geleitet, aus dessen Mantel i i sie durch die Abgasleitung 12 abgeführt werden.
Diese Abgasleitung 12 ist I-Ieißgase zum Schmelztiegel io, aus dessen Mantel i i
sie durch die Abgasleitung 12 abgeführt werden. Diese Abgasleitung 12 ist mit einer
Absperrvorrichtung 13 und einer Zweigleitung 1a. versehen, die für Direktbetrieb
unmittelbar zum Schornstein führt. Die Abgasleitung 12 endet in einem Luftvorwärmer
15, in den Frischluft durch ein Rohr 16 eingeführt, erwärmt und zur
Leitung 3 hingeführt wird.
-
Nachdem nun die Abgase im Luftvorwärmer 15 einen gewissen Teil ihrer
fühlbaren Wärme abgegeben haben, werden sie z. B. einem Trockner 17 beliebiger
Bauart durch das Rohr 18 zugeleitet, das ebenfalls mit einer Absperrvorrichtung
und einer Zweigleitung i9 für Direktbetrieb zum Schornstein versehen ist.
-
Der Trockner 17 steht außerdem durch das Rohr zo mit der Leitung
3 für solche Fälle in Verbindung, in denen nur mit Luft oder mit durch Luft verdünnte
Rauchgase getrocknet werden soll. Falls aber weder die Temperatur der Heißluft noch
der Rauchgase hinter dem Luftvorwärmer ausreichen, kann heißes Rauchgas aus dem
Kana18 durch den N ebenkanal 2 i zugesetzt «erden.
-
Der Dunstabzug oder die Entlüftung des Trockners bei mittelbarer Beheizung
erfolgt durch den Stutzen 22.
-
Hinter dem Trockner 17 ist eine weitere Abgasleittmg 2q. vorgesehen,
die zu einem Saugzuggebläse 23 führt, das durch den Kanal 25 mit dem Fuchs 26 eines
Schornsteins verbunden ist.
-
Die Anordnung von Anlagen nach dieser Erfindung erfüllt nicht nur
die trocknungstechnischen oder ähnlichen Bedingungen z. B. hinsichtlich der Gaszusammensetzung
und der Gastemperatur, sondern auch wärmewirtschaftliche Forderungen in mehrfacher
Hinsicht. So kann bei Bedarf durch Beschränkung der Vorwärmeleistung aus der Feuerung
mehr Wärme dem Trockner zugeführt werden. Es ist sogar der Trockner, wenn die Umstände
es erfordern, völlig unabhängig von der Abwärme des Schmelzofens. Bei nicht durchgehendem
Schmelzbetrieb kann ferner die Speicherwärme der Feuerung und des Schmelzofens zur
Nachtrocknung herangezogen werden. Sowohl die Leistung des Schmelzofens als auch
diejenige des Trockners lassen sich unabhängig voneinander bei jeweils bestem Wirkungsgrad
der Feuerung wie auch der Gesamtanlage einstellen.
-
Wenn die Größe der Anlage es wirtschaftlich rechtfertigt, dann können
die Bewegungen der Absperrvorrichtungen und damit die zuzusetzenden Gas- oder Luftmengen
in Abhängigkeit von dem jeweiligen Bedarf an Wärme oder Zusammensetzung durch Regler
gesteuert werden.