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Stecksicherung aus Isolierpreßstoff Das Hauptpatent bezieht sich auf
eine Stecksicherung aus Isolierstoff mit in das kastenförmige Gehäuse :eingepreßten
Messerkontakten und einem den Schmelzleiterra`um abschließenden abnehmbaren Deckel,
wobei das Sicherungsgehäuse in seinem Inneren, ungefähr in der Mitte, Stützansätze
aufweist, über die der Schmelzleiter unter einer Schauöffnung im Deckel hinweggeführt
ist und zwischen denen sich ein hitzebeständiger Werkstoff, z. B. Asbestwolle, befindet.
Die Stützansätze können auch aus einem besonders feuerfesten, z. B. keramischen
Teil bestehen, welcher in den Sicherungskörper eingesetzt wird und darin unverschiebbar
gelagert ist.
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Derartige Stecksicherungen mit einem Isolierpreßstoffkörper und einem
einfachen Schmelzleiter, d. h. einem Schmelzleiter, der aus einem- Metall mit verhältnismäßig
hohem Schmelzpunkt besteht, können nur in Sonderfällen angewendet werden, wo die
Sicherung nicht dauernd mit ,dem Grenzstrom belastet werden kann; denn bei dauernd
mit dem Grenzstrom belasteter Sicherung nimmt der Schmelzleiter eine -Temperatur
an, die nahe an seinem Schmelzpunkt liegt, der für Silber etwa rooo° C beträgt.
Die vom Schmelzleiter abgegebene Wärme wird auf die Anschlußkontakte_ und das Sicherungsgehäuse
übertragen und von diesem abgeleitet. Das Gehäuse ist somit bei derartigen im Betrieb
nicht ungewöhnlichen Belastungen der Sicherung mit einer erheblich hohen Temperatur
beansprucht.
Die allgemein .angewendeten Isolierstoffpreßmassen
haben nun die Eigenschaft, bei der Erwärmung nachzupolymerisieren,und neigen bei
den höheren Betriebstemperaturen zu Blasenbildung, Rissen und anderen Nachteilen.
Aus diesem Grunde war es nur möglich, derartig aufgebaute Sicherungen dort anzuwenden,
wo kleine Dauerströme fließen und nur Überlastungen .auftreten, die den Schmelzdraht
in kurzer Zeit zerstören. Um diese Sicherungen auch für lange anhaltende Belastungen
in der Nähe des Grenzstromes geeignet zu machen, muß eine zu hohe Erwärmung des
Isolierstoffkörpers verhindert werden. Es wurden nun bereits Schmelzleiter durch
Zusammenlötung miteinander vereinigt, die beim Erweichen des Lotes durch Federspannung
.auseinandergerissen wurden. Ein solcher Aufbau des wirksamen Teils der Sicherung
mit mechanischer öffnung ist aber teuer und erfordeat die Verwendung von Federn,
'die-, sofern nicht dafür ein Sonderwerkstoff angewendet wird, der Gefahr des ausglühens
und der Erschlaffung ausgesetzt sind. Ferner steht einer solchen Ausführung nur
ein verhältnismäßig kleiner Bauraum zur Verfügung, und es ist auch nicht möglich,
den Schmelzleiter ganz oder teilweise im Füllmittel zu verlegen. Weiter sind auch
große Schmelzleiterquerschnitte erforderlich. die die im Betrieb auftretenden Stoßbeanspruchungen
aushalten können.
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Um nun einen durchgehenden Schmelzleiter für Stecksicherungen mit
einem Isolierstoffpreßkörper ohne die vorstehend geschilderten Nachteile anwenden
zu können, wird gemäß der Erfindung ein Schmelzleiter benutzt, der mit einem Auftrag
eines anderen Werkstoffes versehen ist und mit dem Schmelzleiterwerkstoff eine Legierung
eingeht, so daß das Abschmelzen bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur stattfindet
und keine unzulässigen Erwärmungen des Gehäuses entstehen. Es wird beispielsweise
ein Schmelzleiter aus Silber oder Blei angewendet, der mit einem Lotauftrag aus
Zinn o. dgl. versehen wird. ' Es wird damit auch ermöglicht, billige handelsübliche
Preßmassen anzuwenden, so daß man nicht auf die Anwendung teurer Preßmassen mit
besonderen Füllmitteln, wie Asbest u. dgl., beschränkt ist.
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Die Erfindung ist in der Figur beispielsweise dargestellt. -Der Sicherungskörper
besteht aus dein kastenförmigen Gehäuse i. daß aus einer Isolierpreßmasse hergestellt
ist. Die beiden Messerkontakte 2, 3 werden in an sich bekannter Weise bei der Herstellung
des Gehäuses i eingepreßt. Der Schmelzleiter ;4 wird im Innern des Gehäuses i an
den beiden Kontaktstükken z, 3 befestigt. Dies erfolgt zweckmäßig durch Festklemmung,
Eestlötung o. dgl. Der Schmelzraum wird von einem Deckel s verschlossen. Er ist
etwa in der Mitte mit einer Schauöffnung 6 versehen, die von einer durchsichtigen
Scheibe ; verschlossen wird. Unter dem Deckel 5 ist ferner eine Dichtungsscheibe,
z. B. eine Asbestscheibe 8, angeordnet, die verhindert, daß das im Schmelzleiterraum
befindliche Füllmittel g, z. B. Quarzsand, nach außen gelangt. Unterhalb der Schauöffnung
6 sind Vorsprünge io, i i angeordnet, die mit dem Gehäuse i, wie dargestellt, aus
einem Stück bestehen, ,aber auch von einem besonderen Einsatzteil gebildet werden
können. Der Schmelzleiter itt über die Vorsprünge gezogen und verläuft zwischen
den Neiden Vorsprüngen .auf ein kurzes Stück frei. Zwischen den beiden Vorsprüngen
ist ein feuerfester Werkstoff 12-, z. B. Asbestwolle o. dgl.. angeordnet, so daß
der Sicherungskörper an der Schmelzstelle gegen Verbrennen geschützt ist.
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Damit der durchgehende Schmelzleiter keine hohe Temperatur annimmt,
ist dieser gemäß der Erfindung zweckmäßig in der Mitte, d. h. unterhalb der Schauöffnung
6. mit einem Lotauftrag aus Zinn oder einem ähnlichen Metall, welches die Schmelztemperatur
des Schmelzleiters 4. herabsetzt. versehen.