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Schmelzleiter für überstromträge Sicherungen Gs ist bereits bekannt,
die Schmelzleiter für überstroniträge Schmelzsicherungen in der Weise herzustellen,
daß auf einen z. 13. aus Kupfer, Silber oder deren I_egierungeri bestehenden elektrischen
Leiter in Draht- oder l)andform eine Lotschicht z. B. aus Ziiiii, einer Zinnlegierung
od. dgl. aufgebracht wird. 1>abei besitzt der Leiter, von der aufgebrachten Schicht
und d:ti erforderlichen, an sich bekannten htirzscliltil.if:illen abgesehen, auf
seiner ganzen l.:inge ein tilid denselbenQuerschnitt. DieLotschicht ist bei den
bisher bekanntgewordenen Schmelzleitern in Mitte des Leiters aufgebracht, und zwar
in einer gegenüber der Gesamtlänge des Scliinelzleiters ntir sehr beschränkten Ausdehnung
in der Richtung der Längsachse des Leiters.
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Die Wirkungsweise derartiger Schmelzleiter bertiIii darauf, <laß
hei einer eine gewisse Zeit andauernden Erhitzung des Schmelzleiters durch Stromwärme
eine Legierungsbildung zwischen dem Leitermaterial und dem aufgetragenen Lot eintritt,
die zur Folge hat, daß der Schmelzpunkt des Leitermaterials herabgesetzt und sein
spezifischer Widerstand erhöht wird. Als Folge hiervon schmilzt der Leiter an einer
der beiden Endstellen des Lotauftrages durch und unterbricht damit den Strom.
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Durch die Beschränkung der Lotschicht auf einen nur kleinen Teil der
Gesamtlänge des Leiters und ihre Anbringung in dessen Mitte kommt die Lotauflage
finit ihren Enden in die beim Stromdurchgang heißeste Zone des Schmelzleiters zu
liegen. Dies bringt den Nachteil mit sich, daß auch schon unter (-lern Einfluß von
Strömen, die in ihrer Stärke unterhalb des für die Abschaltung in Betracht gezogenen
Stromstärkewertes liegen, bei längerem
Andauern des Stromdurchgangs
durch den Schmeltleiter eine vorzeitige ungewollte Legierungsbildung zwischen dem
Schmelzleitermaterial und dem aufgebrachten Lot eintritt, die ein vorzeitiges Durchschmelzen
des Schmelzleiters zur Folge hat.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil auszuschalten:.
Zu diesem Zweck wird die Lotschicht auf dem Schmelzleiter in dessen Längsrichtung
derart weit erstreckt, d@aß sie mindestens die Hälfte der Länge des Schmelzleiters
einnimmt, wobei der Mittelpunkt der Lotschicht mit dem Mittelpunkt des Schmelzleiters
zusammenfällt.
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Durch eine solche Anordnung werden die Enden der Lotschicht in wesentlich
kühlere Zonen des Schmelzleiters verlegt, und zwar, da der Mittelpunkt der Lotschicht
erfindungsgemäß mit dem Mittelpunkt des Schmelzleiters zusammenfallen soll, in zwei
Zonen, die im gleichen Augenblick die gleiche Temperatur aufweisen, so daß die beiden
Enden der Lotschicht auch jeweils den gleichen thermischen Bedingungen unterliegen.
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Es hat sich gezeigt, daß durch die Verlängerung der Lotschicht und,
die dadurch bedingte Temperaturherabsetzung am Schmelzleiter eine so weitgehende
Kühlung der Lotschichtenden eintritt, d'aß an diesen für die Abschaltung maßgebenden
Stellen die vorzeitige ungewollte Legierungsbildung zwischen Schmelzleitermaterial
und Lot nur in so geringem Umfang erfolgt, daß eine merkliche Beeinflussung der
physikalischen Eigenschaften des Schmelzleiters so lange nicht eintritt, als nicht
die für den betreffenden Sicherungstyp in Frage kommende Grenzstromstärke und die
zulässige Dauer des Bestehens derselben überschritten wird.
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Erfindungsgemäß hergestellte Schmelzleiter ermöglichen daher die Herstellung
von überstromträgen Sicherungen, die genau auf eine die unzulässige Erwärmung der
Leitungen verhütende Abschaltung herstellbar sind.
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Der Schmelzleiter kann in Draht- oder Bandform Verwendung finden.
Bei der Ausführung in Bandform kann das Band zu einer Rinne von z. B.
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förniigem Querschnitt gebogen sein, in welcher das Lot untergebracht ist.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in beispielsweisen Ausführungsformen
in den Fig. i bis 3 dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schmelzleiters in einem durch seine Längs.-achse geführten Schnitt, Fig.2 eine andere
Ausführungsform in der gleichen Schnittart und Fig.3 eine weitere Ausführungsform
in einem Schnitt senkrecht zur Längsachse des Schmelzleiters.
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In den Figuren bedeutet i einen metallischen Leiter, z. B. aus Kupfer,
Silber oder deren Legierungen, in Bandform. Auf dem Leiter i ist die Lötschicht
2 aufgetragen, die z. B. aus Zinn oder Zinnlegierungen bestehen kann und die eine
solche Längenausdehnung besitzt, daß mindestens die Hälfte der Gesamtlänge des Leiters
i von der Schicht bedeckt ist. Der Mittelpunkt des Leiters i fällt mit demjenigen
der Schicht 2 zusammen. Mit 3 sind die an sich bekannten Kurzschlußfallen bezeichnet,
die aus Ausschnitten des bandförmigen Leiters i gebildet werden und die Abschmelzstellen
im Kurzschlußfalle darstellen. Die Ausführungsformen der Fig. i und 2 unterscheiden
sich lediglich dadurch voneinander, daß die Kurzschlußfallen eine verschiedene Lage
haben.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsforen des Schmelzleiters
ist der Leiter i, querschnittsmäßig betrachtet, in V-Form gebogen. Diese Formgebung
erleichtert die Anbringung der Lots.chicht, weil in diesem Fall das Lot nur in die
vom Leiter gebildete Rinne eingebracht zu werden braucht.
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Das Abschmelzen des Leiters erfolgt an den Stellen 4, an denen die
Lotschicht 2 auf dem Leiter i endet. Durch die Ausdehnung der Lotschicht 2 auf eine
mindestens der halben Länge des Leiters i entsprechende Schichtlänge wird die Temperatur
des Leiters i in der Mitte derart geändert, daß an den Endstellen 4 der Lotschicht
2 die unerwünschte vorzeitige Legierungsbildung nicht eintreten kann.