DE681988C - Schmelzleiteranordnung fuer ueberstromtraege Sicherungen - Google Patents

Schmelzleiteranordnung fuer ueberstromtraege Sicherungen

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DE681988C
DE681988C DEE50658D DEE0050658D DE681988C DE 681988 C DE681988 C DE 681988C DE E50658 D DEE50658 D DE E50658D DE E0050658 D DEE0050658 D DE E0050658D DE 681988 C DE681988 C DE 681988C
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DE
Germany
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silver
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DEE50658D
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Rudolf Bogenschuetz
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ELEKTROTECHNISCHE FABRIK RUDOL
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ELEKTROTECHNISCHE FABRIK RUDOL
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H85/00Protective devices in which the current flows through a part of fusible material and this current is interrupted by displacement of the fusible material when this current becomes excessive
    • H01H85/02Details
    • H01H85/04Fuses, i.e. expendable parts of the protective device, e.g. cartridges
    • H01H85/05Component parts thereof
    • H01H85/055Fusible members
    • H01H85/06Fusible members characterised by the fusible material

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  • Fuses (AREA)

Description

  • Schmelzleiteranordnung für überstromträge Sicherungen Gegenstand der Erfindung sind Anordnungen an Schmelzleitern, die zur Gruppe der sog. überstromträgen Schmelzleiter mit in weiten Grenzen veränderlicher Charakteristik gehören. Die Erfindung betrifft eine überstromträge Schmelzsicherung mit der Eigenschaft des Ansprechens bei genau vorbestimmter Temperatur und auch innerhalb eines genau vorbestimmbaren Zeitraumes mit der weiteren Eigenschaft, daß hierbei schädliche Gasbildungen oder überhaupt Drucksteigerungen vermieden werden.
  • Um bei derartigen Schmelzleitern eine Trägheit zu erreichen, ist eine Querschnittserhöhung erforderlich, anderseits aber die Anordnung von Mitteln nötig, um bei langzeitigen überlastungen über den Nennstrom eine Abschmelzu.ng sicherzustellen, wie sie innerhalb der Vorschriften des Verbandes Deutscher Elektrotechniker festgelegt ist. Unter diesen Mitteln nehmen eine bevorzugte Stellung Anordnungen von Metallen mit weit unter dem Silberschmelzpunkt liegendem Schmelzpunkt, wie vor allem Zinn und Cadmium, ein, die unter der Wirkung- lang andauernder Belastungen bei vorbestimmten Temperaturen mit dem Werkstoff des Schmelzleiters, d. h. Silber, eine Legierung eingehen und in dieser Form eine Abschmelzung an vorbestimmter Stelle bewirken.
  • An sich ist der Gedanke, niedrig schmelzende Metalle, wie z. B. Zinn, in Stromkreisen, z. B. an wärmegefährdeten Stellen, wie z. B. Wicklungen von Motoren, dazu auszunutzen, um. in Überlastungsfällen eine sichere Stromkreisunterbrechung durch das Aufschmelzen herbeizuführen, bereits in den Anfängen der Herstellung derartiger Sicherungen benutzt worden.
  • Dabei hat man teilweise Zinn in ungeschinolzenem Zustand lediglich als Klammerungsmaterial für unter Federdruck stehende Verbindungselemente ausgenutzt, die mit der Schmelzung des Zinns sich lösen konnten, teilweise aber auch die legierungsmäßige Vereinigung dieser Metalle mit dem eigentlichen Schmelzleiter verwertet, und eine Stromunterbrechung mit dem- Eintreten der Legierungsbildung herbeigeführt.
  • So hat man beispielsweise schon Kupferleiter mit Zinnbelägen oder Zinnaufträgen ver= sehen, um. hierdurch eine sichere Abschmelzung bei auch nur geringer Erwärmiung zu erreichen.
  • Im Zuge dieser Entwicklung sind später die verschiedensten Ausführungsformen von Schmelzleitern hergestellt worden.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß die an sich zwar sichere Abschmelzung Nachteile in verschiedener Richtung aufweist.
  • Unter diesen tritt vor allem hervor die in der Natur einer Legierung liegende langsame Legierungsbildung in nicht gewünschten Temperaturbereichen.
  • Es ist bekannt, daß sich selbst auf kaltem Wege, abhängig von Zeit und Verhältnissen, außerhalb Temperatur bereits Legierungen bilden können und damit die Sicherheit ider Lebensdauer einer derartigen Sicherung, mindestens aber die Sicherheit ihrer Wirkung gefährdet ist. Mit anderen Worten kann eine derartige Sicherung auch bei nicht vorschriftsmäßiger Beanspruchung über die in Frage kommenden Temperaturgrenzen mitunter bereits durch längere Belastungen in niedereren Temperaturbereichen eine vorzeitige Zerstörung erfahren, indem, der innere Widerstand mit zunehmender Legierungsbildung ansteigt.
  • Des weiteren tritt in Temperaturbereichen, die für höhere überstrombelastungen in Betracht kommen, eine mitunter außerordentlich beschleunigte Legierungsbildung ein mit der Folge, daß mit diesem schnell laufenden Ansteigen des inneren Widerstandes auch die Trägheit mit steigender Temperatur abnimmt.
  • Das hat zu bedeuten, daß die Trägheitsleistung einer derartig ausgerüsteten Sicherung bei Hochtemperaturbeanspruchung praktisch auf den Nullwert absinken kann.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diesen wesentlichen Nachteilen in wirksamer Weise dadurch begegnen kann, daß man unter Verzicht auf die Wirkung, die sich im. wesentlichen in der Herabsetzung der Temperatur= empfindlichk eit erschöpft, in ,einer beschleunigten Aufsteigerung der Temperaturen an der in Frage kommenden Abschmelzstelle, gewissermaßen einer der Termitschweißung entsprechenden Zerteilung des Schmelzleiters, zu wesentlich stabileren und in der Wirkung sichereren Schmelzleiterformen, gelangt. Die Anordnung -gemäß der Erfindung besteht im. wesentlichen darin, daß an der für die Abschaltung vorgesehenen Stelle, vorzugsweise der Mitte, sich zersetzende und unter .Bildung von elektrisch neutralen Silbersalzen die Stromunterbrechung herbeiführende Salze oder Salzgemische vorgesehen sind.
  • Es hat sich beispielsweise gezeigt, daß bei einer Anordnung von Silberhalogeniden mit einem. Anteil an freien Halogenen, vorzugsweise Silber-Alkali-Halogeniden, die sich bei vorbestimmten Beanspruchungstemperaturen, auch unter Freisetzung von Halogenen, zersetzen, eine einwandfreie und besonders hochverzögerte Abschmelzung stattfindet.
  • Beispielsweise bedingt ein etwa in Perlenform. aufgetragener Schm-elzfluß von Kalium-Silber-Jodid (Kaliumtrijodoargentat) eine bei Erreichung vorbestimmter Belastungen gesetzmäßig verlaufende Aufsteigerung von örtlichen Temperaturen mit der Folge einer regelhaft eintretenden Zersetzung, d. h. Abschaltung.
  • Diese Vorgänge dürfen hier wohl darauf zurückgeführt werden, daß das genannte Komplexsalz mit steigender Temperatur eine Aufspaltung erfährt, insbesondere elementares Jod freigesetzt wird, welches seinerseits im Bildungszustand- begierig gas Silber des Schmelzstreifens angreift, unter Querschnittsverminderung den inneren Widerstand erhöht, d. h. die Temperatur steigert, damit die Reaktion innerhalb des Salzes beschleunigt.
  • Der Vorgang ist also ein sich .aus den einzelnen Reaktionen und thermischen Vorgängen aufsteigernder Prozeß, der schließlich zu einer Zerstörung an der von der Schmelzmasse bedeckten Stelle führt.
  • Ähnliche Vorgänge treten auch auf bei anderen in gleicher Richtung wirkenden Schmelzmassen, vorzugsweise, wie erwähnt, Silberhalogenen in Mischung oder Komplexbildung mit anderen Halogeniden, vor allem vorzugsweise Alkalihalogeniden, aber auch in Verbindung mit bei Freisetzung das Silber angreifenden Elementen oder Radikalen aus geeigneten Salzen.
  • Hierher gehören beispielsweise innige Gemische aus SilberchloridmitNatriumthiosulfat mit oder ohne Zusatz von Alkalihalogeniden, insbesondere Jodiden.
  • Für Schmelzsicherungen in Hochspannungsleitungen, bei denenim Falle des Ansprechens mit besonders starken Lichtbogenbildungen zu rechnen ist, hat man bereits vorgeschlagen, in die Entladungsbahn Halogenverbindungen, z. B. Halogensauerstoffverbindungen, oder organische Halogensalze, wie Hexabrombutan oder Hexabromäthan, einzuführen. Diese Salze sollen jedoch lediglich durch eine Sekundärwirkung bei.' der im übrigen sonst völlig unbeeinflußten Durchschmelzung der Sicherung, .die ausschließlich durch ihre Querschnittsbemessung gegenüber der Gesamtleitung anspricht, infolge ihrer Zersetzung und Gasbildung lichtbogenlöschend wirken. Diese Salze führen also nicht bei vorbestimmter Temperatur .die Abschmelzung herbei, sondern werden erst nach Einleitung des eigentlichen Sicherungsvorganges in üblicher Weise wirksam, ohne Einfluß, auf den Abschaltvorgang als solchen zu nehmen.
  • Für die Herstellung von Schmelzsicherungen nach der Erfindung hat es sich im einzelnen als besonders zweckmäßig erwiesen, die genannten Salze oder Salzgemische fest auf den Schmelzleiter anzubringen, vor allem z. B. in Form einer annähernd ;auf die Reaktionstemperaturen vorgeschmolzenen Masse, z. B. in der Form einer Schmelzmasse aus K.aliumtrijodoargentat. Die Massen können aber auch mit Bindemitteln versetzt oder von Glashüllen eingeschlossen an der vorbestimmten Stelle des Schmelzleiters ,gehalten werden.
  • Anordnungen der eben beschriebenen Art haben den Vorzug eines völlig indifferenten Verhaltens in Temperaturbereichen unter q.00° C,. d. h. sie gestatten eine uribeschränkte Lagerung bei ,gewöhnlichen oder jauch @erhöhten Temperaturen, ersparen also eine besondere Vorsicht hinsichtlich der Aufbewahrung und ermöglichen eine unbeschränkte Benutzung innerhalb der praktisch in Frage kommenden Temperaturbereiche.
  • Sie haben weiterhin die Eigenschaft einer bei vorbestimmten Temperaturen, d. h. regelhaft in Temperaturbereichen zwischen 400 und 5oo°, auf den einzelnen Temperaturgrad fast auf Bruchteile genau feststellbaren Reaaktionstemperatur, die bei Dauerbelastung keine Änderung erfährt und doch die Abschmelzung herbeiführt und abschaltet.
  • Im ausgesprochenen Gegensatz zu den bekannten Legierungsbildungen, vorzugsweise Zinn-Silber-Legierungsbildungen, wirken derartige Massen, beispielsweise ein Auftrag von Kaliumtrijodoargentat, außerordentlich verzögernd in Temperaturbereichen über 500°, was sich aus der Gegenüberstellung ergibt, wonach eine Zinn-Silber-Legierung bei 21i 2-fachem. Nennstrom nur eilte Verzögerung von 9o Sekunden, eine als Schmelzmasse aufgetragene Kalium-Silber-Jodkomplexverbindung eine Abschaltverzögerung von 22o Sekunden ergibt bei gleichen Querschnittsverhältnissen.
  • In der beiliegenden Zeichnung sind zwei Ausführungsformen eines Schmelzleiters gemäß Erfindung dargestellt, die veranschaulichen sollen, daß die Form des Auftrags in beliebiger Weise erfolgen kann, beispielsweise nach Abb. i durch eine in der Mitte auf eine Länge von 5 mm allseitig aufgetragene Schmelzschicht b oder vorzugsweise durch in einer zweckmäßig sehr flachen Knickeng gemäß Abb.2 eingebrachte Füllung des Salzes oder seiner Schmelze c, die den . Vorzug hat, mechanisch widerstandsfähig zu sein.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Schmelzleiteranordnung für @überstromträge Sicherungen, dadurch gekennzeichnet, daß an der für die Abschaltung vorgesehenen Stelle, vorzugsweise der Mitte, bei einer vorbestimmten Temperatur sich zersetzende und !unter Bildung von elektrisch neutralen Silbersalzen die Stromunterbrechung herbeiführende Salze oder Salzgemische vorgesehen sind.
  2. 2. Schnielzleiteranordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zweckmäßig in geschmolzener Form aufgebrachte-Silberdoppelsalze, insbesondere Silberhalogene, wie Silber-Alkali-Halogene, angeordnet sind.
  3. 3. Schmelzleiteranordnung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Schmelzleitern durch Aufschmelzen oder Umhüllen Silbersalze, z. B. Komplexsalze, wie Trijodoargentat, befestigt sind, die bei höheren, z. B. 500° C überschreitenden Temperaturen Halogene, insbesondere Jod, freisetzen.
DEE50658D 1938-01-14 1938-01-15 Schmelzleiteranordnung fuer ueberstromtraege Sicherungen Expired DE681988C (de)

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DE (1) DE681988C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE959568C (de) * 1950-11-23 1957-03-07 Siemens Ag UEberstromtraeger Schmelzeinsatz

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE959568C (de) * 1950-11-23 1957-03-07 Siemens Ag UEberstromtraeger Schmelzeinsatz

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