DE726289C - Verfahren zur Verbesserung der Backfaehigkeit - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Backfaehigkeit

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DE726289C
DE726289C DEV35190D DEV0035190D DE726289C DE 726289 C DE726289 C DE 726289C DE V35190 D DEV35190 D DE V35190D DE V0035190 D DEV0035190 D DE V0035190D DE 726289 C DE726289 C DE 726289C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D2/00Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking
    • A21D2/08Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking by adding organic substances
    • A21D2/28Organic sulfur compounds

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verbesserung der Backfähigkeit Es ist bekannt, durch Zusatz gewisser Salze die Backfähigkeit von Mehlen und Teigen zu verbessern. Für diesen Zweck hat man in erster Linie Oxydationsmittel vorgeschlagen und angewandt, unter denen Bromate, Persulfate, Perbor ate und andere besondere praktische Bedeutung erlangt haben.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, daß bei Mehlen, deren Kleber von Natur aus zu fest und kurz ist, durch Zugabe von Sulfhydrylverbindungen, die den enzymatischen Kleberabbau im Teig aktivieren, eine größere Dehnbarkeit des Klebers unter Erweichung desselben herbeigeführt- wird.
  • Demgegenüber geht die vorliegende Erfindung von dem Gedanken aus, daß der von Natur aus zu weiche Kleber durch eine entsprechende Behandlung verfestigt werden soll. Diese Aufgabe tritt in der Praxis weit häufiger auf als die umgekehrte Ncatwendigkeit, einen zu festen Kleber zu erweichen. Ein Kleber, der so fest ist, daß er eine Erweichung und höhere Dehnbarkeit wünschenswert erscheinen läßt, kommt in der Hauptsache nur bei Weizen amerikanischen Ursprungs, z. B. bei dem sog. Manitobaweizen vor. Bei den europäischen und deutschen Weizensorten ist im Gegensatz hierzu der Kleber zu schwach, so daß seine Verfestigung notwendig erscheint. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß dem Mehl oder Teig oder einem seiner Bestandteile geringe Mengen von wasserlöslichen sowie zweckmäßig farblosen Disulfidkarbonsäuren oder ihrer Derivate oder analog wirkender wasserlöslicher, geruch- und geschmackloser organischer Disulfide, wie des Nitrats des Bis-(aminoiminomethyl)-disulficls oder mehrerer solcher Stoffe, zugefügt werden. Es hat sich gezeigt, daß man auf diesem Wege vorzügliche Wirkungen in bezug auf die Verbesserung der Backfähigkeit erzielen kann, wenn die erwähnten Stoffe z. B. in Mengen von wenigen Gramm auf ioo kg Mehl zugegeben werden. Es ergibt sich dann eine wesentliche Verbesserung der Eigenschaften des Teiges und des fertigen Gebäcks, die sich in einem Nachsteifen und dadurch bewirkter erhöhter Teigausbeute bemerkbar macht. Ebenso erhält man auch eine Verbesserung der Gare sowie ein erhöhtes Gebäckvolumen bei gleichzeitig verbesserter und verfeinerter Beschaffenheitder Krume. Die erwähnten wasserlöslichen Disulfidkarbonsäuren bieten auch den Vorteil, daß sie ungiftig sind, so daß sie auch in hygienischer Hinsicht allen für den vorliegenden Zweck wichtigen Anforderungen genügen. Daß die in Rede stehenden Zusatzstoffe in hygienischer Hinsicht vollständig unbedenklich sind, mag durch das Beispiel des Cysteins, das einen üblichen Eiweißbaustein zahlreicher Nahrungsmittel darstellt, veranschaulicht werden.
  • Die beschriebenen Wirkungen können noch durch Hinzufügung von geeigneten, offenbar katalytisch wirkenden Schwermetallsalzen, wie z. B. von Eiseilsalzen in Mengen von einigen 1/loo % der wirksamen Stoffe, ferner von Mangansalzen, Verbindungen der seltenen Erden, Verbindungen des Cers, Vanadiums usw., erhöht werden. Gegebenenfalls können auch mehrere iin Sinne der Erfindung wirksame Stoffe, z. B. mehrere wasserlösliche und farblose Disulfidkarbonsäuren, gleichzeitig, z. B. nach vorheriger Mischung, oder auch unter Zugabe jedes Stoffes für sich zum Mehl oder Teig verwandt werden. Ferner lassen sich die erwähnten Stoffe in vielen Fällen auch vorteilhaft in Kombination mit anderen bereits bekannten Backhilfsmitteln, z. B. mit anorganischen Backhilfsmitteln, wie Bromaten oder Persulfaten u. dgl., oder auch mit organischen Backhilfsmitteln, z. B. mit aus Milch gewonnenen, durch Abbau des Milcheiweißes mit Peptonen angereicherten Produkten, verwenden. Ausführungsbeispiele i. Weizenmehl der Type S12 ergab bei einer Teigausbeute von 162, weichen Tegeigenschaften und etwas schleppender Gare aus 4oo g Teigeinlage ein Gebäckvolumen von 96o ccm bei völlig flachem Stand des Gebäckes und mangelhafter Krumebeschaffenlieit.
  • 2. Das gleiche Mehl mit Zusatz entsprechend 5 g diäthyldisulfid-a-a'-dicarbonsaurem Kalium auf ioo kg Mehl: Das Mehl verarbeitete sich bei einer um zwei Einheiten höheren Teigausbeute zu einem wolligen, gut nachsteigenden Teig, der bei- flotter Gare und gutem Stand der Teige aus loo g Einlage ein Gebäckvolumen von i i4o ccm lieferte. Das Gebäck wies guten Stand und einwandfreie Krumebeschaffenheit auf. 3. Das gleiche Mehl mit Zusatz von diäthyldisulfid - a - a' - dicarbonsaurem Kalium auf .ioo kg Mehl zuzüglich eines Zusatzes von 0.0o2 g Ferripliosphat; das -Mehl verarbeitete sich bei einer Teigausbeute von 165 zu einem .wolligen, stark nachsteigenden Teig, der bei flotter Gare und vorzüglichem Stand infolge eines sehr kräftigen Ofentriebs aus 4oo g Einlage ein Gebäckvolumen von i2io ccni ergab, wobei das Gebäck von vorzüglichem rundem Stand und hervorragender Krumeausbildung war.
  • .M. Das gleiche Mehl mit einem Zusatz voll 5 g diäthyldisulfid-a-a'-dicarbons.aurem Kalium auf ioo kg Mehl zuzüglich eines Zusatzes von o,oo2 g Ammoniumvanadat: Das -Mehl verarbeitete sich bei einer Teigausbeute von 165 zu ausgezeichnet wolligen, stark nachsteigenden Teigen von gutem Stand und ergab bei einer Teigeinlage von 4oo g ein Gebäckvolumen von 126o ccm. Das Gebäck besaß vorzüglichen Stand und hervorragende Krumebeschaffenheit.
  • S.Versuch mit Bis-(carboxymethyl)-disulfid. 1o g der genannten Verbindung auf ioo kg eines anderen Weizenmehls der Type 812 ergaben bei der Verarbeitung des Mehls eine Teigausbeute von 163 und lieferten gegenüber dem gleichen -fehl ohne Zusatz bei einer um zwei Einheiten höheren Teigausbeute einen wesentlich wolligeren und sehr stark nachsteifenden Teig. Bei beschleunigter Gare wurde ein hervorragender Rundstand des Gebäcks erhalten, der bei einer Teigeinlage von q.oo g .ein Gebäckvolumen von 123o ccm lieferte, gegenüber einem aus der gleichen Teigeinlage erhaltenen Volumen von io3o ccm aus unbehandeltem Mehl. Es ergab sich somit eine Volumenvergrößerung von 17.5 0 ", die noch von einer besseren und feineren Porung sowie voll höherer Elastizität der Krume begleitet war.
  • Zum Vergleich sei erwähnt, daß das gleiche Mehl mit einem Zusatz von 2 g Bromat, .1 g Persulfat und 0,5 g Perborat auf ioo kg Mehl gegenüber dem unbehandelten -fehl eine Volumenvergrößerung von 16,3 0j0 lieferte.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verbesserung der Backfähigkeit, insbesondere von Weizeninehlen, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mehl oder Teig oder einem seiner Bestandteile geringe Mengen von wasserlöslichen sowie zweckmäßig farblosen Disulfidkarbonsäuren oder ihren Derivaten oder analog wirkenden wasserlöslichen, geruch- und geschmacklosen organischen Disulfiden, wie des Nitrats des Bis- (aminoiminomethyl)-disulfids oder mehrere solcher Stoffe, zugefügt werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit den wasserlöslichen organischen Disulfiden Bruchteile von geeigneten Schwermetall-_ salzen, zweckmäßig in Mengen von etwa bezogen auf die angewandte Menge Disulfid, angewandt werden. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und z, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserlöslichen organischen Disulfide in Kombination mit anderen bekannten Backhilfsmitteln, welche triebfördernd und bzw. oder kleberverbessernd wirken, zur Anwendung kommen.
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