DE726199C - Verfahren zur Herstellung geformter Gebilde mit basischem Charakter - Google Patents

Verfahren zur Herstellung geformter Gebilde mit basischem Charakter

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DE726199C
DE726199C DEA76072D DEA0076072D DE726199C DE 726199 C DE726199 C DE 726199C DE A76072 D DEA76072 D DE A76072D DE A0076072 D DEA0076072 D DE A0076072D DE 726199 C DE726199 C DE 726199C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/22Effecting variation of dye affinity on textile material by chemical means that react with the fibre
    • D06P5/225Aminalization of cellulose; introducing aminogroups into cellulose

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Description

  • Verfahren zur Herstellung geformter Gebilde mit basischem Charakter Es ist -schon auf verschiedenen Wegen versucht worden, geformten Gebilden aus Cellulose oder Cellulosederivaten Affinität oder er,, höhte Affinität für saure Farbstoffe zu geben. So hat man z. B. Cellulose oder Derivate davon als Ausgangsmaterial verwendet, in die vorher Reste mit bäsisc4em Stickstoff eingeführt worden waren.. Man hat ferner den zur Verformung kommenden Massen, insbesondere Spinnlösungen, hochmolekulare basische Stoffe zugesetzt, z. B. basische Kunstharze oder Proteine bzw. Derivate von solchen. Schließlich hat man auch in die fertigen oder halbfertigen Gebilde durch Nachbehandlung stickstoffhaltige Gruppen eingeführt.
  • Aus der französischen Patentschrift 739704 ist es bekannt, vegetabilische oder künstliche Fäden mit Lösungen von organischen Verbindungen zu behandeln, welche mindestens i Stickstoffatom, i Sauerstoffatom und i Hs-# logenatom, jedes dieser Atome an Kohlenstoff gebunden, enthalten. Die Behandlung kann in Gegenwart von basischen Substanzen oder von einem anderen Katalysator geschehen. Bei dieser Arbeitsweise entstehen im wesentlichen basische Harze, die sich aui dem Cellulosematerial ablagern. Der basische Stickstoff ist also nur verhältnismäßig lose fixiert.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in besonciers vorteilhafter Weise zu geformten Gebildea aus Cellulose oder Cellulosederivaten mit basischem Charakter gelangt, wenn man entweder ausgeht von Cellulose oder Cellulosederivaben mit noch reaktionsfähige Hydroxylgruppen enthaltenden Spinnlösungen, denen man Alkylenoxyde mit basischen Gruppen, wie Piperidopropenoxyd, einverleibt, oder wenn man die aus Cellulose oder noch reaktionsfähige Hydroxylgruppen enthaltenden Cellulosederivaten geformten Gebilde mit basische Gruppen enthaltenden i, 2-Alkylenoxyden nachbehandelt. Basische Alkylenoxyde dieser Art sind beispielsweise: 3-Diäthylamino-i, 2-propenoxyd, 3-Piperido-i, 2-propenoxyd, Tetramethylpiperazinodipropenoxyd, Cyclohexyliminodipropenoxyd, 2, 3-Oxidopropyltrimethylammoniumchlorid. Ferner kommen in Betracht die Aminooxyde der tertiären basischen Alkylenoxyde.
  • Ungeformte Cellulosestoffe, welche für die Umsetzung mit denn genannten Alkylenoxyden in Frage kommen, sind z. B.. native Cellulose, insbesondere Baumwollcellulose, aus Lösungen regenerierte Cellulose, z. B. Abfälle der Viscose- und Kupferkunstseidenfabrikation, Celluloseester und -äther, die noch reaktionsfähige Hydroxylgruppen enthalten, z. B. Methylcellulose, Athylcellulose oder Acetylcellulose.
  • Die Umsetzungen lassen sich in vielen Fällen ohne weitere Hilfsmittel durchführen. Sie können aber auch durch Zusatz von sauren oder alkalischen oder neutralen Katalysatoren beschleunigt oder erleichtert werden. Genannt seien beispielsweise folgende Verbindungen: Borsäure, Toluolsulfosäure, Diäthylanilin, Zinkchlorid, Eisenchlorid, Zinnchlorid, Calciumrhodanid, Lithiumjodid, Natriumacetat, Dodecyltrimethylammoniumchlorid. Sofern die Alkylenoxyde mehr als eine Alkylenoxydgruppe enthalten, kann die Reaktion zunächst bei der Umsetzung eines Teiles der Oxydgruppen stehenbleiben. Man hat es .in der Hand, die noch vorhandenen Oxydgruppen mit beliebigen anderen, Alkylenoxyden gegenüber reaktionsfähigen Stoffen umzusetzen, z. B. mit Halogenwasserstoff, Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxyd, Schwefelsäure, Alkalibisulfiten, Aminen oder Diaminen oder beliebigen Derivaten von solchen. Auf diese Weise kann die Affinität zu Farbstoffen und anderen Behandlungsmitteln weiter verstärkt oder abgeändert werden.
  • Sehr wertvolle, insbesondere gut lichtbeständige Produkte erhält man durch Verwendung der Aminoxyde der basischen Alkylenoxyde mit tertiärem Stickstoff.
  • Es ist schon der Vorschlag gemacht worden, Cellulose mit Epichlorhydrin umzusetzen und dann das Halogen in' dem gebildeten y-Chlor-p-oxypropyläther durch eine Aminogruppe zu ersetzen. Da bei dieseln Verfahren in erster Stufe in Gegenwart stark saurer Katalysatoren unter ziemlich scharfen Bedingungen gearbeitet werden muß, so ist ein bedeutender Abbau der Cellulose unvermeidbar. Im Gegensatz hierzu arbeitet das Verfahren der Erfindung unter milder Bedingungen, vorzugsweise in alkalischem Medium, so daB keine den Gebrauchswert in, Frage stellende Hydrolyse der Cellulose eintreten kann. Beispiel i Zu einer 2o°/Qigen Lösung von Zoo g Celluloseacetat mit einem Essigsäuregehalt von 5i o%o in Dioxan gibt man 30 g 3-PiPeridoi, a--propenoxyd und erwärmt io Stunden auf 10o°. Die nur wenig dunkler gefärbte Lösung wird in der üblichen Weise auf Filme oder "Kunstseide verarbeitet. Die erhaltenen Gebilde zeigen eine starke Affinität zu vielen Farbstoffen, Farbstoffderivaten oder Farbstoffkomponenten, die saure Gruppen enthalten.
  • Beispiel 2 Celluloseäthyläther mit etwa ,.ä % Äthoxyl wird in Ddoxanlösung mit der auf die freien Hydroxylgruppen berechneten Menge 3-Piperido-i, 2-propenoxvd 12 Stunden auf ioo° erhitzt. Aus dem Reaktionsprodukt durch Trocken- oder NaBspinnverfahren hergestellte Filme oder Fäden lassen sich mit sauren Farbstoffen intensiv anfärben. Beispiel 3 Ein - Viscosekunstseidengewebe wird in n -Natronlauge- gequollen, unter Aufrechterhaltung des Quellungszustandes mit kaltem Wasser ausgewaschen und dann mit einer ioo/oigen Lösung von 3-Piperido-i, 2-prdpenoxyd 8 Stunden auf 3o° erwärmt. Die Affinität für saure Farbstoffe ist außerordentlich gesteigert. Die Behandlung kann auch örtlich erfolgen, evtl. zugleich mit der Einwirkung eines Farbstoffes. In gleicher oder ähnlicher Weise können auch Mischgewebe aus Wolle und Viscose behandelt werden, worauf sich mit sauren Farbstoffen eine gute Ton-in-Ton-Färbung erzielen läßt. Auch ohne V orquellung erhält man kräftige- Effekte. Beispiel q. In ähnlicher Weise wie in Beispiel 3 wird vorgequollene Cellulose mit 3-PiPeridoi, 2-propenoxyd umgesetzt und nachträglich in üblicher Weise acetyliert: das nach partieller Hydrolyse acetonlösliche Produkt kann auf Kunstseide verarbeitet werden, die von vielen sauren Farbstoffen kräftig angefärbt wird. Die mit Piperidopropenoxyd behandelte Cellulose kann auch nach den bekannten Verfahren direkt auf Kunstfasern verarbeitet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung geformter Gebilde mit basischem Charakter aus Cellulose oder ihren Derivaten, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder von Cellulose oder von Cetlulosederivaten mit noch reaktionsfähige Hydroxylgruppen enthaltenden Spinnlösungen ausgeht, denen man Alkylenoxyde mit basischen Gruppen, wie 3-Piperido-i, 2-propenoxyd. einverleibt, oder daß man die aus Cellulose oder noch reaktionsfähige Iiydroxylgruppen enthaltenden Cellulosederitaten geformten Gebilde mit basische Gruppen enthaltenden i, 2-Alkylenoxyden nachbehandelt.
DEA76072D 1934-11-02 1934-11-02 Verfahren zur Herstellung geformter Gebilde mit basischem Charakter Expired DE726199C (de)

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