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Verschlußregister für Stellwerke Zur Erzielung der Verkleinerung der
Verschlußregister von Stellwerken ist im Patent 72473r bereits vorgeschlagen, die
Anzahl der erforderlichen Fahrstraßenschieber dadurch herabzusetzen, daß man einen
Fahrstraßenschieber zum Verschluß von mehreren Fahrstraßen benutzt. Dies erreicht
man z. B. dadurch, daß man den Schieber wahlweise mit mehreren Fahrstraßenhebeln
kuppelt und ihn beim Verschließen dieser Fahrstraßen verschieden lange Wege machen
läßt, so daß jeweils andere, der einzustellenden Fahrstraße entsprechende Verschlußelemente
in Eingriff kommen. Hierbei muß man den Schieber bei der Längsverschiebung zunächst
drehen, damit die Verschlußstücke nicht an die Verschlußwellen stoßen. Nach erfolgter
Längsverschiebung muß dann die Fahrstraßenachse wieder in die Ausgangsstellung zurückgedreht
werden, damit die Verschlußstücke wieder in Eingriff kommen. Hierbei wurde auch
bereits vorgeschlagen, auf den Weichenv erschlußwellen verschiebbare Körper anzuordnen,
die die Verschlußstücke tragen. Diese Körper werden beim Bewegen des Fahrstraßenschiebers
verschoben, so daß die der entsprechenden Fahrstraße zugeordneten Verschlußstücke
in Sperrstellung kommen. Eine weitere Einsparung von Schiebern wird dadurch erreicht,
daß jeder Fahrstraßenhebel auf zwei oder mehr Verschlußschieber einwirkt, wobei
die Anzahl der verschiedenartigen Kombinationen der einzelnen Stellungen der Verschlußschieber
der Anzahl der zu verschließenden Fahrstraßen entsprechen kann.
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In allen diesen Fällen sind also immer verschieden lange Schieberwege
erforderlich,
durch die verschiedenartige Übertragungseinrichtungen
bedingt sind. Gemäß der Erfindung wird eine Vereinfachung und Verbesserung der Einrichtung
dadurch erzielt, daß als Fahrstraßenschieber Achsen verwendet werden, die durch
die außer der Grund-Stellung noch mehr als zwei Arbeitsstellungen aufweisenden Fahrstraßenhebel
derart gesteuert werden, daß die beim Einstellen einer Fahrstraße vorzunehmenden
Schieber- bzw. Achsenwege immer gleich sind.
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Die Abhängigkeit zwischen den Weichenhebeln und der Verschlußachse
kann hierbei auf einfachste `'eise dadurch herbeigeführt «erden, daß man auf den
Fahrstraßenachsen Verschlußringe anordnet, die durch die Weichenhebel um einen bestimmten
Winkelweg bewegt werden und wobei der Weichenverschluß derart erfolgt, daß die auf
der Fahrstraßenachse sitzenden Verschlußstücke in entsprechende Ausschnitte des
Verschlußringes eingreifen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. i bis i i dargestellt.
Die Fig. i und 2 zeigen die Fahrstraßenachse i, um die sich der durch den Weichenhebel
bewegte Verschlußring z um einen bestimmten Winkelweg drehen kann. Auf der Achse
i sitzen die Verschlußstücke 5 und 6. Durch die Verschlußstücke 5 wird die `.reiche
z. B. in der :Minusstellung und durch das Verschlußstück 6 in der Plusstellung verschlossen.
Der Verschluß erfolgt durch Verschieben der Achse nach recht oder links (Fig. 2)
und Eingreifen der Verschlußstücke 5 oder 6 in die Ausschnitte 51 bzw, 6i des Verschlußringes.
Wird z. B. die Verschlußachse in Fig. 2 nach links verschoben, so schiebt sich das
Verschlußstück 6 in den Ausschnitt 61 des Verschlußringes und verhindert hierdurch
das Umlegen des Weichenhebels. Ein Verschieben des Verschlußschiebers i nach rechts
ist zunächst nicht möglich, weil das Verschlußstück 5 nicht in den Einschnitt 61
des Verschlußringes paßt (Fig. i). Es muß also zunächst der Weichenhebel umgelegt
werden. Hierbei tritt die Aussparung 51 des Verschlußringes an die Stelle der Aussparung
6i. jetzt kann die Verschlußachse i (Fig. 2) nach rechts bewegt und damit die Weiche
verschlossen werden.
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Die Fahrstraßenachse i kann aber zum Verschließen von Fahrstraßen
nicht nur nach rechts und links verschoben werden, sondern sie kann auch zu Beginn
der Fahrstraßenhebelbewegung zunächst nach rechts oder links gedreht und dann erst
nach rechts oder links verschoben werden. Auf diese `'eise kann man auf einer Achse
mehrere Fahrstraßen, die sich gegenseitig ausschließen. , anordnen, wobei je nachdem
ob die Fahr- i straßenächse durch Umlegen des Fahrstraßen-! hebels nur nach rechts
oder links verschoben oder nach rechts oder links gedreht und dann verschoben wird,
verschiedene Fahrstraßea verschließen.
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Aus Fig. 3 ist die Steuerung einer derartigen Fahrstraßenachse zu
ersehen. Auf der Fahrstraßenhebelachse 7 ist das durch das Lager 8 gehaltene Zahnrad
9 verschiebbar angeordnet. Auf der Verschlußachse i sitzt das Antriebsstück io,
in dessen Zahnsegment das Zahnrad 9 eingreift. Fest verbunden mit der Hebelachse
7 ist der Antriebsring 13. In die Nut dieses Antriebsringes greift der eine Schenkel
des um den Bolzen 12 drehbaren Antriebshebels i i ein. Wird die Fahrstraßeni achle
7 nur in dem einen oder anderen Sinne um ihre Achse gedreht, so erfolgt nur eine
axiale Verschiebung der Fahrstrallenacltse; wird die Fahrstraßenachse jedoch zunächst
heruntergedrückt und dann gedreht, so wird die Fahrstraßenachse i über den Antriebsring
13 und den Antriebshebel i i zunächst gedreht und dann beim Drehen der Achse 7 axial
verschoben. Auf die gleiche Weise wird die Fahrstraßenachse i beim Ziehen der Fahrstraßenachse
7 im entgegengesetzten Sinn gedreht und dann verschoben.
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Fig.4 zeigt eine andere Antriebsmöglich-]zeit der Fahrstraßenachse
i. Der um den Bolzen 15 drehbare Fahrstraßenhebel 7 schwingt mit dem Lager 14 um
die Fahrstraßenachse i, der Fahrstraßenhebel 7 greift gabelförmig in die Nut des
auf der Fahrstraßenachse i sitzenden Antriebsringes 13 ein. Ein seitliches Verschieben
des Lagers 14. wird durch die Lager 8 verhindert. Wird der Fahr straßenhebel nach
links bewegt, so schwingt das gabelförmig ausgebildete Ende des Fahrstraßenhebels
7 1 nach rechts und nimmt die-Fahrstraßenachse i mit. Wird der Fahrstraßenhebel
7 nach recht bewegt, so wird auf die gleiche Weise die Fahrstraßenachse i nach links
verschoben. Zieht man den Fahrstraßenhebel zunächst 1 nach vorn, so wird die Fahrstraßenachse
zunächst nach rechts gedreht, weil die Gabelenden des Fahrstraßenhebels 7 auf die
:',nschlagstücke 22 des Verschlußringes 13 stoßen. Nun kann der Hebel 7 entweder
nach 1 rechts oder links bewegt werden, um die axiale Verschiebung der Fahrstraßenachse
herbeizuführen. Bei einer derartigen Anordnung ist es zweckmäßig, daß die zur Einstellung
der einzelnen Fahrstraßen vorzuneh- 1 menden verschiedenartigen Bewegungen des Fahrstraßenhebels
durch z. B. in der Bedienungstafel angeordnete schablonenartige Ausschnitte 32 erzwungen
werden (Fig. 5).
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Eine weitere Raumersparnis kann man bei 1: einer derartigen Anordnung
dadurch erzielen, dali man die Verschlußachse in der Läng4-richtung
derart
unterteilt, daß die Verschlußachse z. B. aus Halb- oder Viertelwellen gebildet wird,
wobei jede der einzelnen Halb-oder Viertelwellen mehreren Fahrstraßen zugeordnet
wird.
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Fig. 6 zeigt z. B. eine Anordnung, bei der die Verschlußachse aus
zwei Halbwellen i. und ib gebildet wird und wobei jede Hälfte mehreren Fahrstraßen
zugeordnet ist. Man kann auf diese Weise z. B. zwei Gruppen von je sechs Fahrstraßen,
also insgesamt zwölf Fahrstraßen, verschließen und hierbei je eine Fahrstraße einer
Gruppe gleichzeitig mit einer anderen Fahrstraße der zweiten Gruppe einstellen.
Das heißt also, an Hand der Fig. 2 erläutert, es würde zum Verschluß zweier verschiedener
Fahrstraßen der obere Teil der Achse i nach links und gleichzeitig der untere nach
rechts verschoben werden. Diese Verschiebung kann nun auch wieder nach den verschiedensten
Verdrehungen der Achse i vorgenommen werden, woraus sich ohne weiteres die große
Anzahl einstellbarer Fahrstraßen ergibt.
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Fig. 7 zeigt den Fall einer Verschlußachse, die aus vier Viertelwellen
besteht, von denen auch wieder jede mehreren Fahrstraßen zugeordnet ist. Hiernach
ist es möglich, vier Gruppen von z. B. je sechs Fahrstraßen, also insgesamt vierundzwanzig
Fahrstraßen zu verschließen und gleichzeitig von jeder Gruppe eine Fahrstraße einzustellen.
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Bei einer derartigen Unterteilung der Verschlußwellen können zum Antrieb
der Achsen die gleichen Antriebsringe 13 verwendet werden, wie sie in F'ig. 4 'für
eine Vollachse dargestellt sind. Ein Ausführungsbeispiel hierfür zeigen die Fig.
8 bis i i. Die Verschlußachse besteht hier aus den beiden Hälften i" und ib. Die
Antriebsringe 13 sind über die beiden Achsenhälften geschoben und durch die Stifte
29 und 30 mit je einer Achsenhälfte verbunden. Je nachdem, welcher der Hebel
7 oder 7o nun bewegt wird, verschiebt sich das eine oder das andere Achsteil. Bei
dieser Anordnung muß es möglich sein, durch Bewegen eines Fahrätraßenhebels -nach
vorn oder rückwärts, die Gesamtverschlußachse zu drehen, ohne daß die übrigen auf
die gleiche Welle einwirkenden Fahrstraßenhebel bewegt zu werden brauchen. Anderseits
darf jedoch der Fahrstraßenhebel nur dann zur Herbeiführung einer Achsteilverschiebung
nach rechts oder links (Fig.8) gelegt werden, wenn die Stellung der Verschlußachse
mit der Stellung des Fahrstraßenhebels übereinstimmt. Wird z. B. der Fahrstraßenhebel
7 nach rückwärts, also in Fig.9 nach links, gelegt, so wird die Fahrstraßenachse
ia, ib um einen bestimmten Winkelweg gedreht (Fig. io). Diese Drehbewegung wirkt
sich jedoch auf den zweiten Fahrstr aßenhebel 70 nicht aus, weil die Bewegung
der Achse i", ib -durch die Schwingen 26, 27 nur auf die Schwinge 28 übertragen
wird. Ein Umlegen dieses Hebels nach rechts in Fig. i i zur Herbeiführung einer
entgegengesetzten Drehbewegung der Fahrstraßenachse ist jetzt nicht möglich, weil
die Schwinge 28 gegen den Anschlag 25 stößt.
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Anderseits kann der zweite Fahrstraßenhebel7o aber auch nicht nach
rechts oder links (Fig. 8) bewegt werden, weil diese Bewegung durch das auf der
Schwinge 28 sitzende und gabelförmig über den Fahrstraßenhebel 70 greifende
Sperrstück 29 verhindert wird. Legt man den zweiten Fahrstraßenhebel 7o nach rückwärts,
also in Fig. i i nach links, so steht der Fahrstraßenhebel 7 wieder rechtwinklig
zu der Schwinge 28. Dadurch kommen die Sperrstücke 29 außer Eingriff, so daß nunmehr
eine Bewegung dieses Hebels nach rechts oder links (Fig. 8) möglich ist.
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Wie aus Fig.4 zu ersehen ist, läßt sich auch die Abhängigkeit derartiger,
aus mehreren Teilen bestehender Verschlußachsen von den Festlege- und Hebelsperren
in einfacher Weise z. B. dadurch herstellen, daß man auf die Achsen Verschlußringe
18 und 21 setzt, in welche die Sperrpendel 17 und 2o der Sperrmagnete 16 und i9
eingreifen. Hat man Fahrstraßenachsen, die aus Halb- oder Viertelwellen gebildet
werden, so können genau dieselben Verschlußringe verwendet werden, die man nur mit
demjenigen Wellenteil zu verbinden braucht, auf den die Sperre einwirken soll.