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Kanal zur Aufnahme von elektrischen Leitungen in Luftfahrzeugen Es
ist bekannt, die in Luftfahrzeugen in großer Zahl vorhandenen elektrischen Leitungen
für die elektrisch betriebenen oder gesteuerten Geräte und Instrumente zur Erzielung
einer platzersparenden und übersichtlichen Anordnung in einem Kanal gesammelt zu
verlegen, wobei die Leitungen auf einer Grundplatte befestigt werden, die mit einem
die Leitungen abdeckenden, lösbaren Deckel ein kanalförmiges Glied bildet. Es ist
ferner bekannt, die Leitungen vor dem Einbau in das Flugzeug in bezug auf ihre Länge
und Formgebung vorzurichten und auf einem starren, dem-Verlauf im Flugzeug entsprechend
gestalteten Tragkörper festzulegen und darauf zusammen mit dem Tragkörper in den
Hohlraum einzubringen und zu befestigen. Es soll dadurch der Einbau der Leitungen
und mit ihnen zu verbindender Schalt- oder Verbindungsmittel in kürzerer Zeit ermöglicht
werden.
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Das -wesentliche Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß der
Kanal und die elektrischen Leitungen unter Bildung gemeinsamer Trennstellen ein-
oder mehrfach quergeteilt sind und die Kanalkörper und elektrischen Leitungen an
beiden Enden mit leicht lösbaren Verbindungsmitteln versehen sind, so daß einzeln
leicht ,austauschbare Kanaleinheiten gebildet sind, die zu einem dem Verlauf im
Flugzeug entsprechend gestalteten Kanal zusasnmensetzbar sind.
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Die Zusammensetzung des Kanals aus mehreren die Leitungen enthaltenden
Kanaleinheiten
ermöglicht eine rasche Behebung von durch Einschuß
oder andere Einwirkungen auftretenden Störungen an den elektrischen Leitungen durch
Auswechseln der betreffenden Kanaleinheit, das außerhalb der Werkstatt von Laien
vorgenommen werden kann. Die Kanaleinheiten können in der Werkstatt auf der Werkbank
mit Sorgfalt austauschbar hergestellt werden und in zweckmäßigen Mengen auf Lager
gehalten werden. Sie bilden einen Bestanteil der Ersatzteillager.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung des Kanals für elektrische Leitungen
ergibt für die Luftwaffe außerordentliche Vorteile. Bei Einsatz des Flugzeuges lassen
sich die betreffenden Reparaturen sehr schnell durchführen. Es ist dabei zu berücksichtigen,
daß in Flugzeugen diese Kanäle eine sehr große Anzahl von Leitungen enthalten. Bislang
erforderten solche Reparaturen sehr viel Zeit und geschickte Fachkräfte. Beim Erfindungsgegenstand
ist die Reparatur eine Augenblickssache und kann von jedermann ausgeführt werden.
Der wirksame Einsatz des Flugzeuges kann von solchen Reparaturen abhängen, weil
die elektrischen Leitungen zur Steuerung des Flugzeuges, Bedienung der Waffen und
Bombenaggregate u. dgl. für die Betriebsfähigkeit des Flugzeuges ausschlaggebend
sind.
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Es ist an sich bekannt, z. B. bei Kabelummantelungsrohren eine Querteilung
vorzusehen; jedoch sind dabei zwischen den Teilungsstellen keine austauschbaren
Einheiten der Leitungen vorhanden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen: Abb. i die Ansicht eines Teils des Kanals, Abb.2 einen Schnitt
durch die erweiterte Kammer des Kanals nach Linie II-II der Abb. 3, Abb.3 eine Innenansicht
der Trennstelle von zwei Kanaleinheiten in größerem Maßstab, Abb. 4. die Befestigungsweise
der Leitungen am Kanalboden in einem Schnitt durch den Kanal mit sechs eingelegten
Leitungen, Abb.5 einen Querschnitt des Verschlußdruckknopfes.
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Der die elektrischen Leitungen enthaltende Kanal weist Trennstellen
A auf, durch die der Kanal in eine Mehrzahl von Kanaleinheiten I, 1I, IIi, IV usf.
unterteilt ist. Die einzelnen Kanaleinheiten sind lösbar miteinander verbunden.
Sie bestehen aus einem Unterteil, das, von der Grundplatte i und den Seitenwänden
2 gebildet wird und durch einen abnehmbaren oder aufklappbaren Deckel 3 (Abb. i)
,geschlossen ist. An den Trennstellen A, die eine Querteilung des Kanalkörpers und
der elektrischen Leitungen darstellen, sind die Kanalkörper zu Kammern q. verbreitert,
in denen die leicht lösbaren Verbindungsmittel der elektrischen Leitungen 5 untergebracht
sind. Die Verbindung der Kanaleinheiten erfolgt durch Winkel 6, die an den
Trennstellen des Kanals angeordnet und mit den Spanten oder anderen Teilen des Flugzeuggerippes
verbunden sind. An diesen Winkeln 6 sind die Kanaleinheiten mittels Schrauben ;
abnehmbar befestigt. Durch den Winkel 6 wird die betreffende Trennstelle des Kanals
überbrückt, so daß zur Befestigung der beiden benachbarten Kanaleinheiten nur ein
Winkel dient. Dadurch ist die genaue Lage der Kanaleinheiten zueinander bei ihrer
Auswechslung gewährleistet. Gleichzeitig damit sind auch die elektrischen Verbindungsstellen
von der Einwirkung etwa durch Veränderungen im Flugzeuggerippe auftretender Zug-
oder Druckkräfte entlastet. Die aneinanderstoßenden Kammern :1 der benachbarten
Kanaleinheiten erhalten zweckmäßig einen gemeinsamen Deckel 8, der abnehmbar
oder aufklappbar angeordnet ist und die Freilegung der Verbindungsstellen der elektrischen
Leitungen ermöglicht. Zur Befestigung der Deckel 3 und 8 kann beispielsweise ein
Druckknopf 9 verwendet werden. Dieser besteht aus einem an den Deckeln 3, 8 angeordneten
Unterteil i o (Abb. 5.1, der einen Hohlkörper aufweist, in dem ein federnder
Ring i i (Sprengring) in einer Umbördelung gelagert ist, während der Oberteil 12
aus einem mit einer Ringnut oder Verstärkung 13 versehenen Schaft 14 besteht, der
an einem Scharnierband 15 befestigt ist.
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Zur Verbindung der elektrischen Leitungen an den Trennstellen des
Kanals dienen Mehrfachstecker 16. Diese Mehrfachstecker sind in einer in der einen
Kammer 4. des Kanalunterteils parallel zur Grundplatte i angeordneten Brücke 18
befestigt, derart, daß die Kontakte senkrecht zur Grundplatte gerichtet sind. Die
Mehrfachstecker 16 an dem anderen Ende der Kanaleinheiten sind an einer Tragplatte
2o befestigt, und zwar sind vorzugsweise mehrere Mehrfachstecker an einer Tragplatte
zu einer Gruppe zusammengefaßt. Die Abb.3 zeigt beispielsweise jeweils drei Mehrfachstecker
,an einer Tragplatte 2o. Dadurch wird eine gedrängte Anordnung der Verbindungsmittel
erzielt.
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An die Mehrfachstecker 16 werden vorzugsweise mehradrige Leitungen
29 angeschlossen, die den Vorteil ergeben, daß der Kanal verhältnismäßig schmal
sein kann. Die Verbindungsstellen - der Leitungen können gleichzeitig .als Verteilerstellen
dienen, wobei lediglich die Kanalbreite der anschließenden Kanaleinheiten vergrößert
zu «-erden braucht. Aber auch diese Vergrößerung kann in kleinen
Grenzen
gehalten werden, weil die einfachen Leitungen gebündelt weitergeführt werden können.
Die Befestigung der Leitungen 5 und 29 .an der Grundplatte i erfolgt mittels an
der Grundplatte befestigter Stegbrücken 3o (Abb. 3 und q.), in denen durch Aussparungen
3 i Stege 32 gebildet sind, um die ein Metallband 33 greift, das um die Leitungen
gewickelt wird.