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Seileinband mit Klemmkauschen In der Praxis haben sich Seileinbände
mit Klemmkauschen nach Patent 586 ro8 gut bewährt. Wenn diese oder andere Klemmkauschen
unter besonders schwierigen Betriebsbedingungen arbeiten müssen, so kann der Nachteil
eintreten, daß das Hauptseil an der Einführungsstelle in die Kausche als Folge der
auftretenden Seilschwingungen und Seilschläge beschädigt wird (Drahtbrüche). Man
hat vorgeschlagen, diesen Nachteil dadurch zu beseitigen bzw. herabzumindern, daß
man das Hauptseil mit dem Schwanztrum in gewissem Abstand oberhalb der Kausche durch
eine Xlemme verbindet, wobei Hauptseil und Schwanzseil zwischen dem oberen Ende
der Kausche und der zugeordneten Klemme entweder vollkommen frei liegen oder durch
Klemmschellen verbunden sind. Durch die Anordnung der Klemme bzw. Klemmschellen
werden die bei den Seilschwankungen und Seilschlägen auftretenden Biegungsbeanspruchungen
zum Teil von dem Seilschwanz mit aufgenommen, also von der Einführungsstelle dis
Hauptseiles in die Kausche zum Teil ferngehalten.
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Bei dieser bekannten Anordnung wurde durch die der Kausche zugeordnete
Klemme sowohl das Schwanztrum als auch das Hauptseil festgeklemmt bzw. es wurde
das Schwanzseil gegen das Hauptseil angepreßt. Dadurch wird aber das Hauptseil durch
seitlichen Druck zusätzlich beansprucht. Da sich an diesen Druckstellen oft nach
kurzer Zeit Drahtbrüche zeigten, ist diese Befestigung aufgegeben worden. Aber auch
das im Betrieb häufig notwendige Verstecken des Seiles wurde erschwert, indem zunächst
die Klemme gelöst werden mußte, ehe durch Hängseilgeben das Seil durch die Kausche
durchgezogen werden konnte. Dabei mußte vor Lösen der Klemme das Schwanzseilende
durch besondere Mittel festgelegt werden, insbesondere auch, um den Drall aufrechtzuerhalten.
Auf diese Weise war das Verstecken umständlich und zeitraubend. Bei Klemmkauschen
ist von Vorteil, daß das Kürzen mit der Kausche selbst geschehen kann. Voraussetzung
für schnelles Verstecken ist ein sofortiges Herabfallen des Herzkeiles, sobald der
Förderkorb aufsetzt. Das Herabfallen des Kauschenherzes ist aber dann erschwert,
wenn das Schwanztrum, das wegen des Dralls festgehalten werden muß, nicht mit herabfällt.
Aus diesem Grunde kann zunächst keine Klemmschelle gelöst werden. Erst wenn der
Herzkeil locker, das Hauptseil
nachgerutscht und das Schwanztrum
durch besondere Mittel festgelegt ist, kann die Klemme abgenommen werden.
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Die Erfindung benutzt nun ebenfalls den Gedanken, das Hauptseil mit
dem Schwanzseil zwecks Ausnutzung der angegebenen Vorteile zu verbinden. Dabei soll
aber zur Vermeidung der beschriebenen Nachteile der bisherigen Bauarten die Anordnung
so getroffen werden, daß das Verbindungsstück lediglich auf dem Schwanztrum festgeklemmt
wird und das Hauptseil zwar schlüssig, aber ohne Pressung umfaßt, derart, daß das
Hauptseil beim Geben von Hängseil ohne vorheriges Lösen dieses Verbindungsstückes
durchgezogen werden kann. Da ein Lösen des Verbindungsstückes für den Versteckvorgang
nicht erforderlich ist, sind auch besondere zusätzliche Vorkehrungen zur Festlegung
des Schwanztrums nicht notwendig. Die Bedienung wird auf diese Weise wesentlich
vereinfacht. Es ist an sich bekannt, dem Seileinband der Bausche Vorrichtungen zuzuordnen,
die derart ausgebildet sind, daß sie das Hauptseil schlüssig, aber ohne Pressung
umfassen. Hierbei handelt es sich aber um Elemente, die einen Teil der bausche bilden
bzw. lnit dieser starr verbunden sind, so daß die angestrebte Wirkung, nämlich das
Heranziehen des Schwanzseiles zur Aufnahme der durch die Seilschwingungen und Seilschläge
auftretenden Biege- und Knickbeanspruchungen, nicht erreicht wird. Vielmehr sind
diese Beanspruchungen in vollem Umfang von dem Hauptseil an dessen Einführungsstelle
in die erwähnte Klemme bzw. Führung aufzunehmen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird zur Schonung des Hauptseiles
in die im Verbindungsstück vorgesehene Führung des Hauptseiles ein Seilfutter z.
B. aus Holz eingelegt. Dieses Futter wird zweckmäßig von zwei Backen gehalten. Das
Futter und die Backen können vorteilhaft konisch, d. h. mit Verjüngung nach unten
ausgebildet sein. Hierbei kann das Futter aus zwei oder mehreren mit Spiel aneinander
grenzenden Schalen bestehen, welche durch Mitnehmervorrichtungen stets in gleicher
Höhe gehalten werden. Das Nachrutschen des" Futters kann durch das Eigengewicht
der Futterschalen selbst erfolgen. Zweckmäßiger ist es jedoch, wenn bei starkem
Drall auf dem Hauptseil zwischen dem Verbindungsstück und der Kausche eine Zugfeder
eingespannt wird, durch welche das Futter in den konischen Ringraum gedrückt wird,
derart, daß es das Seil ständig schlüssig umfaßt. Es kann sich älso zwischen dem
Seilfutter kein Spalt bilden, so daß auch die kleinsten Erschütterungen auf das
Schwanztrum übertragen und von diesem gedämpft werden. Die Feder schützt dabei gleichzeitig
das Hauptseil vor Beschädigung und dämpft außerdem noch die Schwingungen des Hauptseiles
an der Einführungsstelle in die Bausche.
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Eine weitere Verbesserung ergibt sich, wenn in der in dem Verbindungsstück
vorgesehenen Führung für ias Hauptseil eine Feder fest angeordnet wird, deren anderes
Ende in der Kausche befestigt wird. Hierbei werden schädliche Biege- bzw. Scheuerwirkungen
von Schwingungen und Drall des Hauptseiles an der Einführstelle des Seiles in die
Kausche teils durch die Feder aufgenommen, teils durch das Verbindungsstück auf
das Schwanzseilende übertragen. Es ist hierbei in manchen Fällen denkbar, daß bei
genügend starker Bemessung dieser Feder diese allein genügt, um die schädlichen
Beanspruchungen von der Einführungsstelle des Hauptseiles fernzuhalten.
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Es besteht ferner die Möglichkeit, die Feder auf einem besonderen
nachgiebigen Träger, z. B. einem Bleirohr, anzuordnen oder ein Futter aus Jute o.
dgl. einzuschalten. Selbstverständlich ist auch hierbei die Anordnung so zu treffen,
daß das Hauptseil von diesem Trägerrohr oder dieser Zwischenlage zwar schlüssig,
aber ohne Pressung umschlossen wird.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt.
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Gemäß den Fig. i bis 3 wird das Hauptseil i, welches in einen an sich
bekannten Seilkauscheneinband 2 eingeklemmt ist, mit dem Schwanztrum 3 durch ein
Verbindungsstück 4, welches aus zwei durch Schrauben 3 miteinander verspannten Führungsbacken
be- i steht, gekuppelt. Das Verbindungsstück d. ist derart ausgebildet, daß es das
Schwanztrum pressend erfaßt, sich um das Hauptseil i aber nur schlüssig ohne Pressung
herumgelegt, so daß das Hauptseil ohne Lösen des Verbindungsstückes zum Verstecken
durch die Führung hindurchgezogen werden kann. Zuin sicheren Festhalten des Dralls
bzw. des Schwanztrums sind in den Führungsbacken Stahlspitzen 6 eingesetzt. Die
das Hauptseil i umfassenden Teile der Führungsbacken sind nun derart ausgebildet,
daß sie das Seil unter Belassung eines sich nach abwärts verjüngenden konischen
Ringraumes 7 umgeben. In diesem Raum 7 ist zur Schonung des Seiles ein Futter 8
eingesetzt, welches entsprechend der Zeichnung aus zwei Schalen (z. B. aus Holz)
besteht und das Seil unter Belassung von Spalten 9 umgibt. Das Futter kann selbstverständlich
auch in anderer Weise ausgebildet werden. Die konische, geteilte Ausführung des
Futters hat jedöch den Vorteil,
daß dasselbe selbständig nachrutschen
kann und daher stets mit dem Seil in Berührung bleibt, so daß -selbst die geringsten
.Schwingungen auf das Schwanztrum übertragen werden. Damit beide Schalen des Futters
8 in gleichem Maße in dem konischen. Ringraum 7 nachrutschen, sind auf deren Oberseiten
kreisringförmige Anschläge io vorgesehen, welche die Spalten 9 übergreifen und sich
auf die Oberseite der benachbarten Schalen auflegen.
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An Stelle der stumpf gegeneinander stoßenden Schalenhälften bei i
i kann auch ein Scharnier vorgesehen werden.
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In den Fig. 4 bis 6 ist eine andere Ausführungsform dargestellt. Hier
ist zwischen dem Verbindungsstück 4 und der Kaüsche 2 eine Zugfeder iä eingespannt,
welche das Hauptseil i umschließt. Die Feder 12 ist durch die Haken 13 mit der Kausche
2 verbunden und mit dem anderen Ende mit den Haken 14 gekuppelt, welche in einem
Flansch 15 befestigt sind, der sich auf die Oberseite der Futterschalen 8 auflegt.
Das Futter wird hier also ständig durch die Feder 12 in den konischen .Ringraum
nach Maßgabe des Verschleißes nachgeschoben und dadurch in steter Berührung mit
dem Seil i gehalten. Gleichzeitig wird durch die Federwirkung aber auch das Seil
i geschont und auch ein Teil der sich auf die Einführungsstelle in die Kausche übertragenden
Schwingungen gedämpft. Die das vorzugsweise aus Holz bestehende Futter 8 umschließenden
Führungsbacken können aus Aluminium oder einem Leichtmetall ähnlicher Eigenschaften
bestehen.
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Bei der in Fig. 7 bis 9 dargestellten Ausführungsform ist um das Hauptseil
herum eine Feder 16 angeordnet, welche einerseits in der Kausche, andererseits in
dem Verbindüngsstück 4 befestigt ist und das Hauptseil schlüssig, aber ohne Pressung
umfaßt. Zwischen Feder 16 und Seil i kann noch eine besondere Zwischenlage, z. B.
Bleirohr o-. dgl., eingelegt werden, durch welche das Seil geschont wird. Bei genügend
stark bemessener Feder ist diese auch allein befähigt, die Schwingungen abzufangen.