DE725671C - Verfahren zur Herstellung von Caseinwolle - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Caseinwolle

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DE725671C
DE725671C DEC54288D DEC0054288D DE725671C DE 725671 C DE725671 C DE 725671C DE C54288 D DEC54288 D DE C54288D DE C0054288 D DEC0054288 D DE C0054288D DE 725671 C DE725671 C DE 725671C
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DE
Germany
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casein
wool
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casein wool
fibers
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Expired
Application number
DEC54288D
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Inventor
Walter Lenssen
Dr Georg Wiegand
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Gruenau Illertissen GmbH
Original Assignee
Chemische Fabrik Gruenau AG
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F4/00Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Caseinwolle Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Caseinwolle mit erhöhter Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit.
  • Bekanntlich haben künstliche Proteinfaserstoffe, die z. B. durch Verspinnen von alkalischen Lösungen von Casein oder seinen Abbauprodukten in saure Fällbäder unter gleichzeitiger oder nachträglicher Härtung mit Formaldehyd hergestellt werden können, immer mehr an Bedeutung gewonnen. Solche auch Caseinwolle genannten Faserstoffe sind in mancher Hinsicht in ihren Eigenschaften der natürlichen Wolle ähnlich. Insbesondere lassen sich diese Caseinwollen mit den gleichen Farbstoffen und nach den gleichen Färbemethoden anfärben wie die natürliche Wollfaser. Es hat sich jedoch als nachteilig herausgestellt, daß die Caseimvolle eine erheblich größere Empfindlichkeit gegen erhöhte Temperaturen sowohl beim Färben als auch beim Trocknen aufweist als Wolle. Färbt man beispielsweise Caseinwolle bei steigender Temperatur mit irgendeinem neutralen oder sauerziehenden Farbstoff oder einem Küpenfarbstoff, so beginnt sie bereits von 5o° ab stark zu quellen, wobei die Fasern schleimig werden und dem Durchtritt der Färbeflotte einen großen Widerstand entgegensetzen. Zwecks Erzielung echter Färbungen sind aber in der Regel Färbetemperaturen, die erheblich höher als 5o° liegen, erforderlich. Wenn diese Fasern dann später getrocknet werden, kleben die einzelnen Fasern fest und fast unlösbar miteinander zusammen, die Caseinwolle erhält dadurch einen härten Griff und verliert an Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen spätere Beanspruchungen.
  • Die natürlichen Wollfasern zeigen diese unerwünschten Eigenschaften nicht oder doch erst bei so hohen Temperaturen, wie sie praktisch beim Färben und Veredeln nicht in Frage kommen.
  • Zur Vermeidung dieser Nachteile wird erfindungsgemäß Caseinwolle mit erhöhter Widerstandsfähigkeit gegen feuchte Hitze in der Weise hergestellt, daß man der in bekannter Weise zu verspinnenden Caseinlösung vor ihrer Verformung oder der Caseinwolle im `"erlauf ihrer Nachbehandlung bzw. Veredlung Kondensationsprodukte aus Eiweißstoffen oder ihren Spaltprodukten mit höheren Fett- oder Harzsäuren einverleibt.
  • Wie festgestellt wurde, zeigen die Kondensationsprodukte aus Eiweißstoffen oder Eiweißspaltprodukten mit höheren Fett- oder Harzsäuren die Eigenschaft, die Widerstandsfähigkeit der Caseinwolle gegen erhöhte Temperaturen bei Gegenwart von Feuchtigkeit wesentlich zu steigern. Erfindungsgemäß kann man solche Kondensationsprodukte entweder den Behandlungsbädern, insbesondere den Färbebädern, in denen die Caseinwolle dem Einfluß höherer Temperaturen ausgesetzt wird, zusetzen, man kann aber auch die Caseinwolle mit solchen Kondensationsprodukten in einem besonderen Arbeitsgang imprägnieren und sie dann bei erhöhter Temperatur färben und trocknen. Man kann auch dein für die Herstellung .der Caseinwolle bestimmten Casein einen bestimmten Prozentsatz der erfindungsgemäßen Kondensationsprodukte zumischen und dieses Gemisch dann in bekannter Weise zu künstlichen Proteinfasern verspinnen. Zur Behandlung von sonstigen Fasermaterialien, wie Baumwolle, Kunstseide und Wolle, hat man zwar schon Kondensationsprodukte aus Eiweißstoffen oder ihren Spaltprodukten mit höheren Fett-oder Harzsäuren verwendet. Caseinwolle unterscheidet sich jedoch in ihrer chemischen Zusammensetzung von diesen Fasermaterialien so weitgehend, daß man auf Grund dieses bekannten Verfahrens nicht die besondere Eignung der genannten Kondensationsprodukte für die Behandlung von Caseinwolle voraussehen konnte. Außerdem sind Baumwolle, Kunstseide und Wolle in der Wärme gegen Feuchtigkeit sehr beständig, so daß die bei Caseinwolle vorhandene Notwendigkeit, sie zwecks Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen feuchte Wärme mit den Kondensationsprodukten von Eiweißstoffen behandeln zu müssen, überhaupt nicht vorliegt.
  • Die Herstellung der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren benutzten Eiweiß-Fettsäure-Kondensätionsprodukte" ist an sich bekannt. Sie kann beispielsweise durch Umsetzung der Halogenide oder Anhydride von höheren Fett- oder Harzsäuren mit Eiweißstoffen oder deren Abbauprodukten bei Gegenwart säurebindender Mittel erfolgen.
  • Durch die folgenden Beispiele soll die vorliegende Erfindung näher erläutert werden: Beispiel i ioo g Caseinwolle werden in 41 Wasser unter "Zusatz. von q. g oleyllysalbinsaurem Natrium und i g Cyananthrol G (Schultz, Farbstofftabellen, 6. Auflage, Nr. 86o) zunächst 2o Minuten bei 90° behandelt, dann werden -2 g Essigsäure nachgesetzt, und die Caseinwolle wird weitere 30 Minuten bei 9o° behandelt. Anschließend wird das Faserinaterial in Wasser gründlich gespült und nach vorsichtigem Abschleudern bei 75° getrocknet.
  • Die Caseinwolle bleibt dabei offen, ohne ihren ursprünglichen weichen Griff und ihre Festigkeit wesentlich zu verlieren. Läßt man dagegen den Zusatz von oleylly salbinsaurem Natrium weg oder verwendet man an seiner Stelle die in der Färberei anderer Faserstoffe üblichen Netz- oder Dispergiermittel, z. B. sulfonierte Öle und Fettalkoholsulfate, so backt die Caseinwolle zu einem harten, nicht mehr in Einzelfasern zerlegbaren und daher für die Verarbeitung nur schwierig verwertbaren Faserbündel zusammen. Beispiel roo g Caseinwolle werden in einer 2°/oigen Lösung von oleyllysalbinsaurem -Natrium getränkt. Man läßt nach einer Einwirkungszeit von 2o Minuten die überschüssige wäßrige Lösung ablaufen und färbt dann die Caseinwolle unter Beachtung der üblichen Regeln mit sauren oder neutralziehenden Farbstoffen ,4o Minuten bei einer Temperatur von etwa 9o° aus. Die Trocknung erfolgt bei einer Temperatur von etwa 75°. Die Caseinwolle zeigt die gleichen Eigenschaften wie das bei der Arbeitsweise gemäß Beispiel i erhaltene Material.
  • Beispiel 3 In 2771 Wasser werden 2o kg Kondensationsprodukt aus Caseinnatrium mit Ölsä urechlorid aufgelöst. In dieser Lösung werden roo kg Casein verrührt und durch Zusatz voll 23 1 Natronlauge voll 23° Be in Lösung gebracht. Die auf diese Weise erhaltene Spinnlösung, zu der noch andere für die Herstellung von künstlichen Fasern geeignete Stoffe, z. B. Celluloseexanthogenat, zugesetzt werden können, wird sodann nach einer Reifung versponnen. Die erhaltenen Fasern zeigen im feuchten Zustand eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Wärmebehandlung als Caseinwolle, die keine Eiweißfettkondensate enthält. Beispiel. In einem mechanischen Färbeapparat mit umlaufender Flotte werden roo Teile Caseinwolle im Flottenverhältnis i :30 1/2 Stunde bei 4o° mit 5 °/o (vom Gewicht des Faserstoffes) Kondensationsprodukt aus höhermolekularen Eiweißspaltprodukten mit Sojafettsäure behandelt. Dann setzt man der Flotte S o,`o Diamantschwarz P 2 B (S c h u 1 t z. Farbstofftabellen, 6. Aufl., Nr. 157) zu. Nach c irrer weiteren 1/2 Stunde läßt man langsam :211/0 Essigsäure zutropfen und treibt die Temperatur innerhalb 1/2 Stunde auf 9o°. Man behandelt das Fasermaterial 2o Minuten bei 9o°, dann wird die Heizung abgestellt und nach weiteren 2o Minuten :2% chromsaures Kali (innerhalb 1/4 Stunde) zugegeben. Dann wird die Temperatur innerhalb 1/4 Stunde erneut auf 90° gesteigert und während einer weiteren 1/4 Stunde auf 9o° gehalten. Anschließend wird das Fasermaterial in Wasser gründlich gespült und nach vorsichtigem Abschleudern bei etwa 75° getrocknet. Beispiel 5 Zwecks Ausfärbung von künstlichen proteinhaltigen Faserstoffen mit Küpenfarbstoffen setzt man ein Färbebad an, das 3 % oley lly salbinsaures Natrium, 5 % Ammoniak, 1,5110 Hydrosulfit, o,91/, Helindongelb CG Küpe Pulver (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Nr. 128q.), 2,4 % Indigo M. L. B. Küpe 2o o,ö (Schultz, Farbstofftabellen, 6. Aufl., Nr.876), Flottenverhältnis r :3o, enthält. Die obengenannten Prozentgehalte beziehen sich stets auf das Gewicht der Faserstoffe. Man geht bei einer Temperatur von 5o° mit der Caseinwolle in das Färbebad ein und behandelt sie unter leichtem Umziehen 3/4 Stunde. Zum Schluß wird die Caseinwolle ausgeschlagen, abgeschleudert oder mit Hilfe einer leichten Ouetschwalze abgequetscht, oxydiert und gut gespült.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Caseinwolle mit erhöhter Widerstandsfähigkeit gegen feuchte Hitze, ,dadurch gekennzeichnet, daß man der in bekannter Weise zu verspinnenden Caseinlösung vor ihrer Verformung oder .der Caseinwolle im Verlaufe ihrer Nachbehandlung bzw. Veredelung Kondensationsprodukte aus Eiweißstoffen oder ihren Spaltprodukten mit höheren Fett- oder Harzsäuren einverleibt.
DEC54288D 1938-08-23 1938-08-23 Verfahren zur Herstellung von Caseinwolle Expired DE725671C (de)

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